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Der Orenz-Dote. Wochenblatt für Adorf und Neukirchen. PrLnumeriti,»«. Preis: Äierteljährlich 7 «lqr. » Pf. Jnserti,,««»»»»»»«,: Vie gehakt,»,rpu«.S»N, ,»cr drrco Raum l «gr. Sonnabend, den 12. Februar 1H64. 2S o ct» e a s ch a u. Der Kampl m Schleswig ist bis jetzt siegreich für lie Preußen und Oesterreicher gewesen. Dieselben drangen aus ber einen Seite von Rendsburg auS ge» gen Schleswig vor, ersturmleu mit vieler Tapferkeit die Vorschau;,n vor dein Danewirke, namentlich den Königsberg und rüsteten sich zum Angriffe aus dieses Hauptwerk, als sie am v. Febr. früh erfuhren, daß die Danen über Nacht das Danewirke geräumt und rnü Zurucklassung von 60 Sluck Geschütz abgezogen waren. Sofort wurde die Verfolgung ringeleilel und die Danen bei Overstedt, zwischen Schleswig und Flensvurg und bei Idstedt angegriffen und nach Flens- b-ug zuruckgedrangl. Dieser rasche Abzug von Schle«. wig war dl« Folge der Operationen des vom Prinz F-ubrim Karl geführten Armeekorps. Dieser war, wahrend das vernmgie österreichisch-preußische Kvips gegen Schleswig vorruckle, von Eckernförde gegen Miffunbe vvrgeruckl, hatte die Vorschanzen des dorli. gen Brückenkopfs genommen und die Dänen in den Biuüentops zuruckgeworfen (den 4. Zebr.^, inzwischen eber aue PonionS und eine große Anzahl von Käh» , t» ueoft iäutt Schiffer von Kiel und Eckernförde und l'mgegeuo nach Arms und Kappeln gebrachl, wo am l>. ü»vl. -ine Brücke geschlagen und aus dieser, sowie r-ui Kähnen ter Uebergang bewirkt wurde. Dadurch war er den Danen in die Seile gekommen und diese >n Gefahr gebrachl, von Flensburg avgeschnillen zu werden, weshalb sie mit der größten Geschwindigkeit alle Werke räumten. Auch Friedrichstadt und Tönnin- gen an der Eider sind gleichzeitig mit geräumt, und ln ersterer Festung 12 Kanonen zuruckgrlaffcn worden. In allen von den Danen geräumten Orten wurde ^fvrl der Herzog Friedrich als Landesherr proklamirt und die dänischen Beamten verjagt, wenn sie nickt schon vorher gefluchtet waren. Lie Oesterreicher und Preußen haben diese Kundgebungen nicht untersagt. Den »Schleswigern erklärte auf Befragen der komman- c dirende General F. M. L. von Gablenz, s die kin« setzung des LandeSherrn sei Bundessachr, die Verja- gung der dänischgesiuulen Beamten Sache der SchleS- wiger; ihn gehe beides nichts an. Die dänischen Be amten haben sich auch zum Spionirdienst hergegeven. Mehrere derselben sind gefangen genommen worden, unter anderen der Hardrsooigt Blaurnlhai und sein Sohn. Unblutig sind dies« Kämpfe aber nicht gewesen, namentlich sind eine große Anzahl von Osfiziren tbeils gefallen, theilö gefährlich verwundet. Außerdem haben die Truppen viel vou der Witterung zu leiden und fehlt es auch an sonstigen kleinen Nebenbedurfniffen, da in den Dörfern fast nichts mehr zu erhalten ist. Von Kiel sind viele Wagenladungen mir Ledensmit- teln, freiwillige Beilrage der Bewohner, zur preupi« schen Armee geschafft worben. Auch der Verpflegung der Verwundeten nehmen sich die Holsteiner sehr an. Der Belicht des Schleswig-Holsteinschen Ausschuss ses am Bundestage, den der valersche Gesandte v. d. Pfordlen zu erstatten hatte, soll fertig sein und sstr die Erbfolge des Augustenburger Prinzen günstig lau ten. Hoffentlich kommt »s nun bald am Bundestage zur Entscheidung. In den nächsten Tagen finden Konferenzen ber Minister der Mittel- unb Kleinstaaten in München -alt. Die 2. Kammer hat sich mit einer Abänderung der Wahlen in den Landgemeinden beschäftigt, wodurcu diese beiden Wahlen ihrer Gemeindevehorden etwas mehr Freiheit erhalten, namenllicv nichr mehr btt Zu- ziehung eines Beamten v», den Wahlen nöthig ist. Eigenthümlich ut, daß die ansässigen Mitglieder des GemeinderatHS nur vvn Lnsasstgen, die unansassigen nur von Unansassigen gewählt werden sollen. Die 2. Kammer hat rasch hinter einander 2 Ab geordnete, Kolz und Reiche-E scnstuck, durch den Tod verloren.