Volltext Seite (XML)
F-rnsvwcher 18. Tel.-Adr.- Wochenblatt Pulsnitz Postscheck^Konw Dresden 2138. Giro-Konro 146 75. Jahrgang Amtlicher Teil Mitglieder des Wahlausschusses find: Stadtverordneten - Wahl Pulsnitz, am 9. Oktober 1923. Lagerhalter Lagerhalter Ernst Klotzsche, Emil Garten, Der Stadtrat Berfichermngsamt. Schriftleiter: I. W. Mohrin Pulsnitz. ber 1823 aufgehoben. Ich bringe dies zur Kenntnis und verordnete: „Wer ungeprüfte Nachrichten und Gerüchte, die geeignet sind, die öffentliche Ruhs und Ordnung zu stören, durch die Presse, durch Flug, blätter oder Handzettel verbreitet, wird mit Gefängnis oder mit Geldstrafe bis zu 15 000 Goldmark bestraft". Der Befehlshaber im Wehrkreis IV. Gez. Müller, Generalleutnant. v ertliche und sächsische Angelegenheiten — (Die unmöglichen Goldpreise für Kohlen.) Die verhängnisvolle Goldpreisberechnung für Kohle droht für die öffentlichen Werke in den deutschen Städten zu einer Katastrophe zu werden. Die Kohlsnpreise haben im Mitteldeutschen Braun- kohlenbergbau sowie in der; bay-ischen Braunkohlen- reoieren ernsteste Absatzstockungen hsrvorgsrufen. In beiden Kohlengedieten hat man zu umfangreichen Arbeiterentlassungen schreiten müssen, da Rohbraun kohls und Briketts nicht mehr verkäuflich sind. Weit schwieriger ist aber die Lage der Gas-, Elektrizitäts» und Wasserwerke der meisten veutschen Städte. Nach Ansicht von maßgebender Seite wird in den nächsten Tagen bereits die Katastrophe emtretsn. Das Beispiel der Berliner Werke zeigt deutlich, daß die Goldprsis- berschnung der Kohlengruben jetzt, da das Reich noch keine beständige Wahrung besitzt, vollkommen un möglich ist. Man ist sich auch in den Wirtschafts. betrieben der Städte selbst darüber klar, daß die durch den neuen Dollarsturz hervorzerufenen Preissprüngs vom Publikum nicht mehr getragen werden können, Verordnung über Verbreitung nichtamtlicher Berichte. Dresden, 10. Oktober. Der Herr Reichswehr- hat eine Verordnung über Verbreirung nichtamtlicher Berichts über Unruhen vom 1. Okto Donnerstag, den 11. Oktober 1823» und daß die Industrie ebenso wie der Kleinabnehmer unmöglich die Mittel ausbringen kann, um die Werk leitungen zu bezahlen. Dis Ursache dieser Zustände liegt in dem Diktat der Kohlengruben, die über die jetzt schon unerträglichen Preise hinaus eine 75 pro- zentige Erhöhung ihrer Preis« anstreben. Alle Vor stellungen der deutschen Städte beim Reichskohlen kommissar, beim Reichswirtschaftsminister und beim Reichskanzler selbst, sind in den letzten Wochen wirkungslos geblieben. Auch der Reichskohlsnrat hat für die Vorstellungen der Städte kein Verständnis gezeigt Es ist höchst fraglich, ob es den Stadt- Verwaltungen möglich sein wird, ihre unerläßlich notwendigen Werke weiter in Betrieb zu halten. — (Gemeindewahlen,) Auf Grund mehr facher Anfragen weist das Ministerium des Innern darauf hin, daß ein Bürgermeister, Gemeindevorstand, Stadtratsmitglied oder Eemeindeättestsr, der nach der neuen Gemeindeordnung zum Gemeindsverord- rieten gewählt wird, durch die Annahme der Wahl sein Amt nicht verliert, sondern Lis zum endgültigen Inkrafttreten der Gemeindeosrordnung vom 1.8.1923, trotzdem er Gemeindevsrordneter ist, in seinem bis- herigen Amte verbleiben darf. — (WahlSerrchttgungralter und Li sten sch luß.) Zur Behebung verschiedener Zweifel über dir Auslegung der ß 24 der Gemeindeordnung vom 1. August 1923 und Z 4 der Gemeindrwahlord- nung vom 1. August 1923, dis dem Ministerium des Innern vorgetragen worden sind, wird aus folgendes hingewiessn: 1. Wahlberechtigt find nur Reichsdeutsche. 2. Die beiden anderen in § 24 der Gemeindeordnung genannten Voraussetzungen (Vollendung des 20 Le- Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Ha rviLlen und SUrstr Zeitung in Ix« Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbczirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obsrsteina, Niedersteina Weißbach, Ober« und Niederüchtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Das Wichtigste. Der Landtag, der am Dienstag seine erste Sitzung nach der Sommerpause abbleit, vertagte sich nach kurzer Beratung . aus Donnerstag Die Eisenbahntarifs werden ab Sonnabend, den 13. Oktober wieder erhöht. (Siehe Jndcxdienst.) Der Reichstag hat dem Kabinett Stresemann gegen die Stimmen der Deutschnationalen, Kommunisten und Baye« rische Dolkspartei das Vertrauensvotum ausgesprochen. Die neue deutsche Währung kommt frühestens am 1. De _ zember d. I. zur obligatorischen Einführung. Die deutsche Mark hat sich dem russischen Rubel gleichge- _ stellt. Der Zechsnoerband im Ruhrgebiet hat die achtstündige Ar« beitszeit im Ruhrbergdau eingesührt. «m 12. Oktober tritt eine gewaltige Erhöhung der Telcgra» - phsn« und Fernsprechgebühren ein. vechs Großindustrielle des Ruhrgebietcs haben unter Füh rung von Stinms eine befristete Anfrage an die Reichs- - regierung gerichtet. Vie von Hugo Stinnes geführte Gruppe der Ruhrindustriel len hat an die Reichsregicrung zehn Forderungen wirt« - schafts- und sozialpolitischer Natur gerichtet. -Vertreter der deutschen Großindustrie find in New Dork ein« getroffen, um mit Fabrikanten der Vereinigten Staaten - praktische Abschlüsse zu erzielen. ^er Generaldirektor der Stinnes-Unternchmungen, Minoux, Hai, wie das „Berliner Tageblatt" meldet, seine sümtlichen Poften niekergelegt, um sich, im Einoerftündnis mit «stinnes sortan ausschließlich der Politik zu widmen. BeichäftSstellc: Pulsnitz, MS-marckplatz Nr. 365. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Öffentliche Aufforderung Gewerbesteuer 1923 betr. Für die Veranlagung zur Gewerbesteuer auf das Rechnungsjahr 1923 werden alle von dem unterzeichneten Finanzamts veranlagten Unternehmer von Gewerbe- und landwirt schaftlichen Betrieben ausgesordert, bis zum 25. Oktober 1923 dem Finanzamt schriftlich anzuzeigen, -welchen Betrag sie an Gehältern und Löhnen in ihrem Betriebe in Sachsen im Kalenderjahre 1922 oder bei besonderen, vom Kalenderjahre abweichenden Betriebsjahren in dem im Kalende jahre 1922 endenden Betriebsjahre gezahlt haben. Als Gehalt oder Lohn gelten auch Tantiemen, Gratifikationen, Provisionen, N a« turalbezüge, sowie alle sonstigen mit Rücksicht aus ein Arbeilsoerhültnis gewühlten Vergütungen und Gegenleistungen. Die Angaben find getrennt nach den in bar ge wühlten Vergütungen und den Naturalleistungen zu machen, außerdem von d«n Unterneh mern, die Betriebsstälten in mehreren süchstschen Gemeinden unterhalten, getrennt nach den in den einzelnen Gemeinden verausgabten Betrögen. Für die Naturalleistungen ist außerdem die Zahl der Empfänger und die Art und Menge der Leistungen anzugebsn. Diejenigen Unternehmer, die die vorstehend geforderten Angaben nicht oder nicht fristgemäß einreichen, haben zu gewärtigen, daß die Summe der von ihnen gezahlten Gehälter und Löhne schätzungsweise ermittelt wird. Finanzamt Kamenz. Nummer 12! i. Die Stadtoerordnetenwahl in der Stadt Pulsnitz findet am Sonntag, den 18. November 1923 in der Zeit von vormittags 9-6 Uhr nachmittags statt. ll. Es find 15 Stadtoerordnete zu wählen. Wählbar ist jeder Wahlberechtigte, der in der Stadt Pulsnitz wohnt, und seit mindestens einem Jahre reichsangehvrig ist. Wahlberechtigt ist jeder Deutsche ohne Unterschied des Geschlechtes, der am Wahl tag das 20 Lebensjahr vollendet hat und der in der Stadt Pulsnitz wohnt. Jeder Wähler har eins Stimme. Ausgeschlossen vom Wahlrecht ist: 1. wer entmündigt ist oder unter vorläufiger Vormundschaft oder wegen geistigen Gebrechens unter Pflegschaft steht; 2. wer rechtskräftig durch Richterspruch die bürgerlichen Ehrenrechte verloren hat; 3. wer unter Polizeiausficht steht. Die Ausübung des Wahlrechts ruht für die Soldaten während der Dauer der Zugehörigkeit zur Wehrmacht. Wählen kann nur, wer in der Wählerliste eingetragen ist. w. Die Wahlvorschläge, zu deren Einreichung hiermit aufgefordert wird, müHen bis spätesten» 28. Oktober 1823 beim Unterzeichneten eingereicht sein. Sie müssen mindestens von 20 Wählern unterzeichnet sein. I ! I HI«». Erscheint: MenaLag, D »»«erst«- nnb So nnabeub. Fm Falle höherer Mwait — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes Verleitung »der der BeförserungSemrichtunzen hat derBezieher keinen Anspruch Kuf Lieseeung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Wöchentl. M 21 MO 000 bei freier Zustellung; bei Abholung wöchentlich M 21000 000; durch die Post monatlich M —freibleibend. Mehrere Wahloorschläge können miteinander verbunden werden. Die Verbindung mutz von den Unterzeichnern der betr. Wahloorschläge oder ihren Bevollmächtigten über einstimmend spätestens am 7. Tage vor dem Wahltage, also bis 11. November 1923 beim Unterzeichneten schriftlich erklärt werden. Verbundene Wahlvorschläge können nur gemeinsam zurückaenommen werden. In die Wahloorschläge darf uur ausgenommen sein, wer seine Zustimmung dazu schriftlich erklärt hat. Dis Erklärung mutz spätestens am 21. Tage vor der Wahl, also bis 28. Oktober 1923 dem Unterzeichneten eingereicht sein, andernsalls wird der Bewerber gestrichen. Die Wahl- Vorschläge dürfen SO Bewerber auffllhren, ein Bewerber darf nur einmal vorgeschlagen werden. IV. Die Wählerliste» liegen in der Zeit vom Sonntag, den 21. bis mit Sonntag, den 28. Oktober 1923 während der geordneten Geschäftszeit (Werktags oorm. ViS -'/,1 Uhr und Sonntags vorm. 10-12 Uhr) in der Ratskanzlei öffentlich aus. Einsprüche wegen Unrichtigkeit oder Unoollständigkeit der Wählerlisten können bis zum Ablaus der Aus legungsfrist in der Ratskanzlei schriftlich ongezeigt oder zur Niederschrift gegeben werden. Herr Fabrikbesitzer Iohannes Heine, „ Malermeister Karl Zimmermann, Schriftführer: , Oberstavtsekretür Htldner. VI. Für die Wahl ist dir Stadt Pulsnitz in 2 Wahlbezirke eingeteilt worden, deren 1. Wahlbezirk die Ortslisteunummern: 1—1670, 181 —198 c, 265 —S6S und deren 2. Wahlbezirk die Ortslistennummern: 173—180, 198 v- 264, 370—376 umfaßt. Als Wahllokale find bestimmt worden: 1. Wahlbezirk: Ratskeller, 1. Obergeschoß, 2. Wahlbezirk: Schvtzenhaus. Zu Wahlvorstehern find ernannt worden: Für den 1. Wahlbezirk: Herr Stadtrat Beyer als Wahlvorsteher, Herr a. o. Stadtrat Bohrisch als dessen Stellvertreter» sSr den 2. Wahlbezirk: Herr Stadtrat Biereichelt als Wahlvorsteher, Herr Stadtrat Pampel als dessen Stellvertreter. VH. Für Beschaffenheit und Inhalt der Wahloorschläge, die Wahlhandlung und Be- schassenheit der Stimmzettel gelten die Bestimmungen der Gemetndewahlordnung oom 1. August 1923 (Sächs. Gesetzblatt 1923, S. 407. Pulsnitz, den 9. Oktober 1923 ^Bürgermeister Kannegießer als Gemeindewahlleiter. Die am 3. September 1923 neu festgesetzten Ortslöhne und Jahresarbeitsverdienste land- und forstwirtschaftlicher Arbeiter find mit Wirkung oom 1. Oktober 1923 aus den 18 fachen Betrag erhöht worden. K1 i 1t Atetz Bank - Konten : Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und k mMU Commerz- und Privat - Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzeigen - Grundzahlen: Die sechsmal gespaltene Petitzeile (Mosse's Zeilen messer 14) M 80.—, im Bezirke der Amtshauptmannschaft M 60.—. Amtliche Zeile M 240.— und M 180.—; Reklame M 170.— bei sofortiger Zahlung. Tabellarischer Satz 25 Prozent Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. — Beilagengebühr M 3000.— pro Tausend. — Schlüsselzahl zurzeit 100 000.