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yulMtzerMÄendiM Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Ha ptbl«n und Ates!« Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtsgcrichtsbezirkS: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niedersteina Weißbach, Ober« nud Niederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: PulSnitz, Nismarckplatz Nr. 365. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W, M o h r in Pulsnitz. Donnerstag, den 22» November 1923» »III!< IMNWMN Nummer 139. 75. Jahrgang i - HliiiiiHSS Amttich Teil. 600 Watt Anschlußwert 0,40 Goldmark, »» r» »» nach Vereinbarung. >» Bekanntmachnng Hausnummer linhebungsperiode betragen nach dem Einsachtarif bezogen Dienstag, den 27. November 1923 Hausnummer 213ll--232 » i» » 233 —252(1 2S2-t--253 2SS -274 1- 54 56-167 0 173 210 211-2134- 8—10 Uhr vorm. 10—12 Uhr norm. V-8- 4 Uhr nachm. 4— 5 Uhr nachm. 8-10 Uhr vorm. 10-12 Uhr vorm. V(3 - 4 Uhr nachm. 4—5 Uhr nachm. 1 250 5 000 9 000 15 000 20 000 über 20 000 Bei Doppeltariszählern gelten dieselben Sätze mit 0 50 Goldmark Zuschlag für den Monat. Die Einhcbung folgt nach vorausgcgangener Ablesung bis aus weiteres sür auswärtige jien an den jeweils bekanntzugebenden Stellen, siir die Stadt Pulsnitz, Pulsnitz M. S. oüung im Elektrizitätswerk. Bei größerer Abnahme treten entsprechende Ermäßigungen ein. Die monatlichen Meßkosten betragen sür einen Elektrizitätszähler bis zu nach dem Doppeltarif bezogen 0,36 Goldmark außerhalb der Sperrzeit, 0,57 Goldmark während der Sperrzeit. Der Preis von 0,36 Goldmark sür eine nach dem Doppeltarif bezogene Kilowattstunde setzt eine jährliche Mindestdenutzung der angeschloffenen Leistung von über 300 Stunden voraus. Ist die jährliche Benutzungsstundenzahl 300 oder weniger, so beträgt der Preis einer Kilowatt stunde 0,54 Goldmark. Aus letzteren Preis wird ein Nachlaß von 10 v. H. gewährt, sofern die Stromabnahme während des ganzen Jahres regelmäßig und nahezu gleichmäßig erfolgt. Die Pauschalsätze werden mit 0,40 Goldmark sür jedes angeschlossene Watt und Jahr berechnet. 0,70 1,- 1,50 2- 2,50 Steuerabzug vom Arbeitslohn. Für die Zeit vom 18. bis zum 24. November 1923 sind die in der zweiten Sep. temberhälste 1923 in Geltung gewesenen Ecmüßigungssütze beim Steuerabzug von- Arbei.s- lohn wie in der Vorwoche mit 300000 zu vervielfachen. Der Multiplikator für die Sachberüge betrügt vom 21. November 1923 ab »n über der zweiten Ssptemberhälste 500000 Mark. Kamenz, am 19. November 1923. -mit Arthur Schone dreihundert Milliarden Mart Geldstrafe oder 20 Tagen GesSngnis verurteilt worden. Der erzielte übermäßige Gewinn, der sich unter Berücksichtigung der Geldeniwsrtung aus 50 (fünfzig) Milliarden Mark stellte, ist eingezogen worden. Amtsgericht Pulsnitz, den 15. November 1923. Mittwoch, den 28. November 1S23 Hausnummer 275—330 8—10 Uhr vorm. „ 331- Schluß 10—12 Uhr vorm. Pulsnitz, am 22. November 1923. Überlandkraftwerke Pulsnitz, A.-G., Pulsnitz Im Einhebungsverfahren gilt als Umrechnungskurs in Papiermark der am oorher- gehe »den Lage gültige Mittelgeldkurs, der auf volle Milliarden abgerundet wird. Am Ein- hcbung-taae nicht bezahlte Beträge find innerhalb 3 Tagen an unsere Kasse zu bezahlen, zu dem am Za^.age jgültigen Kurs Im Ueberweisungs- und Scheckverkehr gilt der Umrechnungskurs des Tages, an dem wir über die Beträge verfügen können. Vorausbezahlungen auf verbrauchten Strom werden an unserer Kasse im Elektrizi tätswerk entgegengenommen nur in der Zeit von 9—12 Uhr vormittags. Um Anstauungen zu vermeiden, werden alle Abnehmer gebeten, kleinere Zahlungsmittel, als 1 Milliarden-Scheine nicht mehr oorzulegen und sich an die genannten Zeiten zu halten um den Zahlungsverkehr zu beschleunigen. Die Einhebung sür die Stadt Pulsnitz findet statt: Montag, den 28. November 1923 Infolge der eingetretenen Vcrhältuisse sehen wir uns gezwungen, unsere Strompreise in Goldmark zu verrechnen, da wir schon seit längerer Zeit alle erforderlichen Betriebs-Materia lien selbst in Goldmark kaufen müffen. Die Slrompreije sür die Eins ' , ' ' ' , , „ für Licht und Kraft 0,40 Goldmark, Das WichÜgste. Dr. Zeigner ist verhaftet worden. Die Entscheidung im Reichstage in der Auseinandersetzung mit dem Kabinett Stresemann dürfte kaum vor Freitag zu erwarten sein. Nach dem Answeis der Reichsbauk stieg der Notenumlauf Ende Oktober auf 2,5 Trillionen Mark. Die Neichseisenbahnen haben gegen Verpfändung von bahneigenen Braunkohlenfeldern bei Lübbenau und Bitterfeld von englischen Banken einen Kohlenkredit von ö Millionen Pfund bekommen. Die Vernehmung der deutschen Vertreter vor der Reparationskom- Mission erfolgt nächsten Freitag. Griechenland befindet sich auf dem Wege zur Republik. vertliche ««d sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Stellungnahme der städt. Kollegien zur Frage der Erwerbslosen» lürsorge.) In der gemeinschaftlichen Sitzung der städt. Kollegien am 19. dss. Mts. befaßte man sich Unter Vorsitz des Bürgermeisters mit der jetzt beson- ^rs brennenden Frage der Erwerbslosenfürsorge. Es dürfte nicht allgemein bekannt sein, daß es zur Zeit in der Stadt Pulsnitz mindestens rund 400 Vollerwerbslose und ungefähr 750 Kurzarbeiter gibt, welche die reichsgesetzlich festgelegte Unterstützung be» Ansprüchen, zu der auch die Stadtgemeinde selbst einen Beitrag von V» S» zahlen hat Dazu kommen Noch die sogenannten Zuschlagsempfänger, das sind also Familienangehörige von Erwerbslosen, welche nicht bereits für ihre Person einen besonderen An- ^ruch auf Erwerbslosenunterstützung Haden. Mit Rücksicht auf die ungeheuere Teuerung, welche in der Wen Zeit geherrscht hat, sind nun wiederholt dis Erwerbslosen (nicht aber die Kurzarbeiter) an den Rat der Stadt dezw. an den Bürgermeister mit For» Gerungen herangetreten, die im Anfänge, als die Zahl der Erwerbslosen noch nicht allzu groß war, Wenigstens zum Teil erfüllt werden konnten, in letzter Zeit aber grundsätzlich abgelehnt werden mußten, Aeil effektiv die Stadt nicht in der Lage ist, die Etel für diese übrigens reichsgesetzlich garnicht statt- 4aften besonderen Zuwendungen aufzubringen. Es ist nämlich hierbei zu bedenken, daß bisher die Er- werbslosen nicht zu bewegen waren, diejenigen aus ihrer Mitte auszuwählen, welche am bedürftigsten erschienen, denn diesen sollte im Rahmen der allge meinen Notstandsmaßnahmen nach dem Willen des Rates ebenso geholfen werden, wie dies hinsichtlich der Klein- und Sozialrentner geschieht. Es ist näm- lich zu bedenken, daß selbstverständlich die Stadt- gemeinde Pulsnitz auch die Pflicht hat, mit Rücksicht auf die Not der Zeit denjenigen Personen helfend zur Seile zu treten, welche die Kreise der sogenannten Klein- und Sozialrentner ausmachsn und welche bei weitem nicht soviel Unterstützung vom Reiche oder vom Staats bekommen, als die Erwerbslosen und die Kurzarbeiter erhalten. Diese Tatsache wird im mer verkannt. Obwohl nun nach den ausführlichen Darlegungen des Bürgermeisters zur Zeit in der Stadtkasle flüssige Mittel überhaupt nicht vorhanden sind, wohl aber das Schuldenkonto der Stadtgemeinde bei der Girozentrale Dresden ein recht beträchtliches ist — die Stadt hat fast gar keine nennenswerten Einnahmen —, so haben doch in der gestrigen Sitz ung die städtischen Kollegien beschlossen, neben der bisher eingeleiteten Hilfsaktion, welche bekanntlich von m-hreren Herren der Stadt auf das tatkräftigste unterstützt wird, weiters Mittel zur Linderung der Not zur Verfügung zu stellen, und zwar zunächst in Höhe von 150 Goldmark, was zur Zeit ungefähr einem Papiermarkwerte von 150 Billionen entspricht. 3n diese Unterstützung sollen künftighin auch, um dies nochmals zu betonen, die Bedürftigsten der Er werbslosen mit einbezogen werden, das sind also vor allem die Verheirateten und die Kinderreichen — Wohl alle Kreise der Bevölkerung wünschen, daß end lich wieder geordnete wirtschaftliche Verhältnisse in Sachsen und insbesondere auch bei uns einziehen möchten, damit die Erwerbslosen und sonstigen Un« terstützungsempfänger wieder ihrer geregelten Beschäf tigung nachgehen können und sür ihrs ehrliche Arbeit einen ehrlichen Lohn erhalten, der sie zufrieden stellt und von jeder Beunruhigung fernhält. Nicht gedient ist der Allgemeinheit aber damit, wenn Aufzüge und Versammlungen unter freiem Himmel stattfinden, denn damit wird absolut nichts erreicht, außerdem sind derartige Veranstaltungen verboten und müssen die Stadtbehörde pflichtgemäß veranlassen, für den Schutz der Allgemeinheit sofort Sorge zu tragen. Dies ist, wie ja allgemein bekannt, bereits vorigen Sonnabend geschehen und muß auch künftighin wie der geschehen, wenn derartige Vorkommnisse sich wiederholen Wenn vergangenen Sonnabend die Sicherheitspolizei Kamenz ein besonders starkes Kom mando hierher entsandte, so sind der Stadtgemeinde die Gründe hierfür nicht ausreichend bekannt, immer hin dürfte es zweckentsprechend sein, mit genügenden Kräften gegen unbesonnene und radikale Elemente die Allgemeinheit zu schützen, als später etwa bedeu tende Summen für Tumult- oder gar Personen schäden auswerfen zu müssen. Hoffen wir, daß künftighin sich die vernünftigen Elements der Er werbslosen davon überzeugen lassen, daß die Stadt- gemeinde alles tut, was sie tun kann, um neben der L-sstzlichen Unterstützung die schlimmste Not zu lindern, aber über dis tatsächlichen Kräfte und Ver hältnisse hinauszugehen, ist schlechterdings un möglich. Pulsnitz. (Stenographen.Wettschret- b«n.) Am gestrigen Mittwoch fand im hiesigen Frem- denhof „Grauer Wolf" ein Be,irttweltfchreiben folgen» der, dem Westlaufitzer Verbände „Gabel-berger" ange höriger Stenographenvereint statt: Brrnkdorf (Laus.), Bretnig, Elstra, Lroßröhrkborf, Kamen,, Obrrsteina, Ohorn, Pul-nitz und Rammenau. Geschrteben wurde tn Geschwindigkeiten von 80—260 Silben in der Minute. Dir Teilnehmer,ahl betrug 103. Vom Pul-nitzer Verein errangen sich folgende Mitglieder Preist: 80 Silben: 1. Preise: Hertha Teubel, Grete Blumberg, Marianne Füssel, Erich Nitzsche, Lrno Gretschel, Wilhelm« F.eck, Herbert Wendt, Anna Müller. 2 Preise: Marie Dimler, Fritz Schiebltch, Irmgard Wild, Marianne Pietzsch, Leonore Kirsten, r. Preise: Gertrud Heitmüllrr, Martin Haase. 100