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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dteü Zeitung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich SV Rpf.. bei Lieferung frei Haus 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.5V RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises, Zeitun^sausgabe »ür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlntzsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstr atze 2 und Adolf-Hitler-Stratze 1. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de» Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 30 Sonnabend, den 5. Februar 1938 90. Jahrgang Vie WskrmscM untar MUsrr SskskI Politische, militärische und wirtschaftliche Kräfte in der Hand des Führers Geheimer Kabinettsrat gebildet — Reichstag am 20 Februar Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Erlaß über die Führung der Wehrmacht herausgegeben: „Die Befehlsgewalt über die gesamte Wehrmacht übe ich von jetzt an unmittelbar persönlich aps. ^Das bisherige Wehrmachtamt im Reichskriegsmini- perium tritt mit seinen Ausgaben als „Oberkommando der Wehrmacht" und als mein militärischer Stab unmit telbar unter meinen Befehl. An der Spitze des Stabes des Oberkommandos der Wehrmacht steht der bisherige Chef des Wehrmachtamtes als „Ches des Oberkommandos der Wehrmacht". Er ist im Range den Reichsministern gleichgestellt. Das Oberkommando der Wehrmacht nimmt zugleich die Geschäfte des Reichskriegsministcriums wahr, der Ches des Oberkommandos der Wehrmacht übt iu meinem Auftrag die bisher dem Ncichskricgsministcr zuftehcndcn Befugnisse aus. Dem Oberkommando der Wehrmacht obliegt im Frieden nach meinen Weisungen die einheitliche Vorbe reitung der Neichsverteidigung aus allen Gebieten. Berlin, den 4. Februar 1938. Der Führer und Reichskanzler gez. Adolf Hitler. Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei gez. Dr. Lammers. Der Ches des Oberkommandos der Wehrmacht gez. Keitel." GSrmg GeneraNeldmarschaÜ Der Führer und Reichskanzler hat den Oberbefebls- Haber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, zum Ge - ineralfeldmar schall ernannt. von BraulhiM Oberbefehlshaber des Heeres Der Führer und Reichskanzler hat General der Artil lerie v. Brauchitsch, Oberbefehlshaber der Gruppe 4, tzum Oberbefehlshaber des Heeres unter gleichzeitiger Be förderung zum Generaloberst ernannt. Kettel Chef des vberlommandos der Wehrmacht Der Führer und Reichskanzler hat den bisherigen Khef des Wehrmachtamtes, General der Artillerie Kei ll e l, zum Chef des Oberkommandos der Wehrmacht ernannt. Blomberg und Fritsch scheiden Der Führer und Reichskanzler hat an Generalfeld- marschall von Blomberg folgendes Schreiben gerichtet: „Seit der im Jahr 1936 vollzogenen Wiederherstel lung der vollen deutschen Souveränität in militärischer «und territorialer Hinsicht haben Sie mich öfter« gebeten, L>on einem Dienst entlastet zu werden, der an Ihre Ge sundheit schwer st e Anforderungen stelle. Ich will nunmehr nach der Vollendung des sünften Kahres des Wiederaufbaues unseres Volkes und seiner «Wehrmacht Ihrem abermals vorgetragenen Ansuchen entsprechen. Mögen Sie durch die vor Ihnen negenve Zeit der Schonung jene Erholung finden, auf die Sie mehr als viele andere Menschen Anspruch erheben können. Am 30. Januar 1933 haben Sie, Herr Generalseld- marschall, als erster Offizier des neuen Reiches den Treu eid zur nationalsozialistischen Staatsführung vor mir ab gelegt. Fünf Jahre lang haben Sie ihn unerschütterlich gehalten. In diesem Zeitraum vollzog sich die einzigar tigste militärische Reorganisation, die die deutsche Ge schichte kennt. Mit diesem Werke wird aber auch Ihr Name geschicht lich für alle Zeiten verbunden sein. Für mich und für das deutsche Volk versichere ich Ihnen auch in dieser Stunde erneut den Ausdruck tief bewegter Dankbarkeit." An den aus seiner Stellung als Oberbefehlshaber des Heeres ausscheidenden Generaloberst Freihcrrn von Fritsch richtete der Führer und Reichskanzler folgendes Schreiben: Mit Rücksicht auf Ihre angegriffene Gesundheit haben Sie sich gezwungen gesehen, mich um die Enthebung von Ihrer Dienststellung zu bitten. Nachdem ein erst kürzlich stattaehabter Aufenthalt im Süden nicht zur erhofften Wirkung kam, habe ich mich entschlossen, Ihrem Ersuchen nunmehr Folge zu geben. Ich nehme den Anlaß Ihres Scheidens aus der akti ven Wehrmacht wahr, um in tiefer Dankbarkeit Ihre her vorragenden Leistungen im Dienst des Wiederaufbaues des Heeres zu würdigen. Denn mit dieser Erüeuerung und Wiedererstarkung des deutschen Heeres in der Zeit vom März 1935 bis Februar 1938 wird Ihr Name für immer geschichtlich verbunden sein." Ribbentrop Reichsaubenmimfter Abberufung der Botschafter in Tokio, Rom, London und Wien Der Führer und Reichskanzler hat den Botschafter in London, von Ribbentrop, unter Abberufung aus seinem bisherigen Amt zum Reichsminister des Äeusteren er nannt. Gleichzeitig hat der Führer und Reichskanzler die Botschafter von Hasscll in Rom, von Dirksen in Tokio und von Papen in Wien von ihren Aemtern abberufcn und zur Disposition gestellt. Geheimer Kabinettsrat gebildet Der Führer und Reichskanzler hat folgenden Erlaß über die Errichtung eines Geheimen Kamnettsrates her ausgegeben: „Zu meiner Beratung in der Führung der Außen politik setze ich einen Geheimen Kabinettsrat ein. Ich ernenne zum Präsidenten des Geheimen Kabi nettsrates den Reichsminister Freiherrn vonNeurath. Ich berufe als Mitglieder in den Geheimen Kabi nettsrat: den Reichsminister des Auswärtigen Joachim von Ribbentrop, den Preußischen Ministerpräsidenten, Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Gcnr- ralfeldmarschall Hermann Göring, den Stellvertreter des Führers, Renysminlner vtuvorp Heß, den Reichsminister für Volksausklärung und Propa ganda Dr. Joses Goebbels, den Reichsminister und Chef der Reichskanzlei Dr. Hans Heinrich Lammers, den Oberbefehlshaber des Heeres Generaloberst Wal ther von Brauchitsch, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generalad miral Dr. h. c. Erich Raeder, den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Gene ral der Artillerie, Wilhelm Keitel. Die lausenden Geschäfte des Geheimen Kabincttsrats führt der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei. Berlin, den 4. Februar 1938. Der Führer und Reichskanzler gez. Adolf Hitler. Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei gez. Dr. Lammers. Neurath Präsident de; Kabiuett;rat; Der Führer und Reichskanzler hat den Reichsmini ster Freiherrn von Neurath von seinem Amt als Reichs- Minister des Auswärtigen entbunden und zugleich be stimmt, daß Freiherr von Neurath weiterhin „Reichs minister" bleibt. Der Führer hat ihn zum Präsiden ten des neugcbildctcn Geheimen Kabincttsrat ernannt. Bei dieser Gelegenheit hat der Führer und Reichs kanzler angeorduct, daß auch die übrigen Reichsminister, die kein Ministerium verwalten, und die. nach einer frü heren Uebung, zu Reichsministern „ohne Geschäftsbereich" ernannt worden sind, in Zukunft unter Fortlassung die scs Zusatzes nur die Bezeichnung „Reichsminister" sich ren. Der Zusatz „ohne Geschäftsbereich" ist nach Ansicht des Führers und Reichskanzlers unnötig und auch nicht zutreffend. Auch diese Reichsminister haben als Berater des Führers und Reichskanzlers in nerhalb der Reichsregierung bestimmte wichtige Ausga ben zu erfüllen, so besonders der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß. Schreiben au Freiherrn von Neurath An Reichsminister Freiherrn von Neurath richtete der Führer solgendes Schreiben: Aus Anlaß der Vollendung des ersten halben Dezen niums der nationalsozialistischen Staatsführung haben Sie mich wieder gebeten, in den erhofften Ruhestand ver setzt zu werden. Ich kann mit Rücksicht aus Ihre mir unentbehrlichen Dienste trotz Würdigung Ihres soeben vollendeten 65. Geburtstages und vierzigjährigen Dienst jubiläums dieser Bitte nicht entsprechen. In den fünf Jahren einer gemeinsamen Zusammenarbeit sind mir Ihr Rat und Ihre Einsicht unentbehrlich geworden. Wenn ich Sie daher unter Entbindung von den laufenden Ge schäften des Reichsaußenministeriums zum Präsidenten des Geheimen Kabinettsrates ernenne, so geschieht es, um mir auch in Zukunft einen Ratgeber an der höchsten Spitzs des Reiches zu erhalten, der mir in fünf schwersten Jahren in loyaler Treue zur Seite gestanden war. Ihnen dasür heute zu danken, ist mir ein liesst.s Hcr'cu.bed .Zuis."