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Nr. 186 / Fortsetzung der Verhandlung vor dem Volksgerichtshof LZVM L-vdN gkTßUßTGk / Der Oberreichsanwalt spricht-Urteil «.Urteilsbegründung >och no, Saa Plaivouer des oberrktchsanwalts P:ä. oagandaministerium bleiben, Irr I Bqugrpr-i-: »et Abholung 14 tägig 1.- RM, st-, Hau» 1.10 RR. DöNNkrStNg, oKN 10. August 18m M--AGS I -toschlt-httch »2 bezw. 1S PI» Trägerlohll. Postbqug mooawch L» ««. MW, Arlt»», «»ch«du Utgltch »tt «urnahme d-r gesetzlichen konn- und sWerlag«. — »eschLWsteLei »t« Hldols-Hwer-Str. P Fernruf nur SU / Englische Fachwissenschaftler bewundern Ml ein unerwarreter Trumpf / de»deuts»-«Erfindergeist^«^ schweren Stunden noL acian?" Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Nach Beendigung der Vernehmung- des Angeklagten nimmt der Vertreter der Anklage, Oberreichsanwalt Lautz, das Wort zu seinem Plaidoye ». „Die Geschichte der preußisch-deutschen Wehrmacht*, so führte er aus, „die reich ist an herrlichen Beweisen von Mut, Tapferkeit, Treue und Ehre, ist ohne Beispiel für die ab grundtiefe Schurkerei, die heute hier vor unseren Augen entrollt worden ist. Bei der Schilderung der Personen und ihrer Tat ist es daher schwer, in der Charakterisierung dieses gemeinen Verbrechens immer das Maß einzuhalten, das der Würde dieses Gerichtshofes entspricht. Die Schnelligkeit, die Entschlossenheit, mit der die der- brecherische Revolte am 20. Juli niedergeschlagen worden ist, hat eine Frage überschattet, die zu stellen nicht unterbleiben darf, wenn man das Matz der Schuld richtig werten will. WaS Würde wohl geschehen, wenn auf Grund dieser Tat der An geklagten am 20. Juli 1944 der infame Mordanschlag auf den Führer gelungen und damit das deutsche Volk auf der Höhe feines Lebenskanipfes des sichersten Garanten des entschlossen sten Willens zur Selbstbehauptung beraubt worden wäre? Es ist erschütternd, sich das Bild zu vergegenwärtigen, das namentlich in den führenden Stellen der Verschwörerclique zutage getreten ist. Eines freilich hat auch die heutige Haupt. ^'Verhandlung klar ergeben: Es war nur ein kleiner Kreis ehr vergessener Lumpen, die sich bereitgefundcn haben, die Hand gegen den Führer zu erheben, dem sie als Soldaten den Treu eid geschworen hatten. Es ist erschütternd, welches Bild diese Angeklagten heute vor Gericht dargeboten haben. Es war gemischt von jahre langem Haß gegen das nationalsozialistische Volksregime aus typisch reaktionärer Gesinnung, verbrecherischem Ehrgeiz, menschlicher Unzulänglichkeit und abgrundtiefer Gewissen losigkeit. Das sicherste Unterpfand, das für die Bewertung der Per sönlichkeiten der Angeklagten in ihrem innersten Wesenskern Haupt- rmd Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz «ud die Gemeinde Ohorn Ler Pulsnitzer Anzeiger Ist das z«r Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS z« Kamenz, der Bürgermeister z« Atz. Jahrgang Pulsnitz und Ohorn, des Amtsgericht- Pulsnitz behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen de- Finanzamtes zu Kamenz hier vor dem Gericht wenigstens zu seiner Tat gestanden hätte, aber alle Haupttäter waren zu feige, dies zu tun.* Der Oberreichsanwalt stellt dann fest, daß es sich bei den Aygeklagten nur «m einen kleinen, durch persönliche Bindung und Cliquenlntcressen zusammengeführten, wohl aber durch di« Stellung einflußreichen Kreis von Leuten handelt, der mit dem Offizierkorps der deutschen Wehrmacht nichts zu tun hatte. Nachdem der Obcrrcichsanwalt sich dann mit den einzelnen Angeklagten nach dem Ergebnis der Verhandlung besaßt hatte, kam er zu folgender Wertung der Schuld: Fortsetzung auf Seit« 2 zur Verfüguüg steht, ist, abgesehen von der Tat als solcher, ihr Auftreten heute vor Gericht. Wer so außergewöhnlich Gemeines begeht, von dem hätte man erwarten dürfen, daß er Hase: „Nichts Besonderes." Präsident: „Nichts Besonderes! In jeder Minute hätten Sie sich sagen müssen: Ich bin ein Verräter und ein Lump. Ich bin schuld daran, wenn unser Führer »mordet wird!" Hase schweigt. Der Präsident erörtert nunmehr bereits in ihren Einzel- heilen bekannte Vorgänge am Nachmittag und Abend des SO. Juli in Berlin. Hase war bis 8 Uhr, abends, in seiner Dienststelle Unter den Linden 1, und gab Befehle zur Bildung von 30 Stoßtrupps, die im Zeughaus und im Schloß zur Ver fügung gehalten werden sollten, um die öffentlichen Ge bäude zu besetzen und die nationalsozialistischen Minister aus zuheben. Gegen 19 Uhr hörte er, wie er aussagt, „d a S Radiogerücht", der Führer lebe noch. Der Präsident stellt fest, daß cs sich bei diesem Radio- rerücht des Herrn Hase um die amtliche Mitteilung der Deutschen Reichsregierung über das Mißlingen des Atten tats gebandelt habe. Hase ordnet noch nach-der amtlichen Rundsunkmeldung >n, daß über die ursprünglichen von ihm mit dem Berliner IVachbataillon getroffenen Maßnahmen hinaus ein beson ders starker Stoßtrupp die Verhaftung des Reichs- ninisters Dr. Goebbels nunmehr unverzüglich durchzuführen habe. Inzwischen fuhr Hase einmal rasch zum Generalkom- nando, wo er einen der Putschgenerale mit dessen Chef des Stabes in völliger Verwirrung antraf. Hase kam zerade dazu, wie der Chef des Stabes seinem General sagte: ,Herr General müßten als Wehrkreisbefehlshaber aber jetzt itwas befehlen.* Der Präsident fragt den Angeklagten: „Was hat er denn defohlen?* Worauf Hase antwortet: „Er hat nichts Beson deres besohlen.* MN LUMP lagt: „Sowohl" Als letzter der Angeklagten wird der 1885 in Hannover geborene Paul vonHase vorgesührt. Im Jahre 1940 wurde er zum Generalleutnant und Wehrmachtkommandanten von Ber lin ernannt. Hase kam nach seiner Darstellung Ende 1943 zum erstenmal mit Olbricht in Verbindung, und zwar durch ein Gespräch, in dem Olbricht die Frage stellte, ob bei irgendwelchen inneren Un ruhen in Berlin Gegensätze zwischen Wehrmacht und Partei zu erwarten seien. Häse hörte dann von Olbricht nichts mehr bis zum 15. Juli 1944. An diesem Tage wurde er zu Olbricht gerufen, der erklärte, es müsse nun etwas in der Obersten Krieg- führung eintreten. Da der Führer nicht freiwillig zurücktrete, muffe er „beseitigt* werde«. Diese Unterredung fand gegen 12 Uhr statt und Olbricht fügte eindeutig hinzu, datz wahrscheinlich zur Zeit ein Attentat auf den Führer stattfinde. Es sei möglich, datz er jeden Augen- blick über den Ausgang dieser Unternehmung eine Mitteilung erhalte. Es seien bereits Befehle gegen sogenannte „innere Unruhen" niedcrgelegt. Als erste Maßnahme müsse die Ab- sperrung des Regierungsvicrtels erfolgen. . Hase wird vom Präsidenten gefragt, was er darauf ^sagt habe? Hase antwortet: „Ich habe zunächst nichts gesagt." Präsident: „Er hatte Ihnen aber einen Auftrag mit dem Anspruch eines Befehls gegeben und wartete auf Ihre Antwort. Es konnte jedoch jeden Augenblick die Meldung vom Attentat eintreffcn. Die Sache konnte doch nicht in der Schwebe bleiben. Sie mußten doch eine Antwort geben." Hase: „Ich habe „Iawoh l" gesagt. Ich habe die Be- fehle übernommen und bin nach Hause gegangen." Präsident: „Waren Sie damit nicht mit im Komplott?" Hase: „Ich hatte von dem Attentat gehört und hätte jetzt selbstverständlich dieses Attentat melden müssen." Hase sagt dann weiter aus, datz er am 19. Juli, 16.00 Uhr nachmittags, erneut zu Olbricht gerufen wurde, der ihm mit- teitte, das Attentat solle nunmehr am 20. Juli stattfindcn. Hase besprach daraufhin mit Olbricht noch einig« Maßnahmen, da das Attentat „(hm technisch ungeheüer schwer durchführbar" erschien, woraus Olbricht erwiderte, „daß für alles auf das ge naueste gesorgt" sei. Der Präsident klärt durch weitere Vernehmung eindeutig, daß Hase von allem gewußt und in allem mitgemacht habe. Am SO. Juli, 12.00 Uhr, wurde Hase durch einen Beauftragten Olbrichts angerufen und ihm mitgeteilt, wann daS Attentat ftattfinde. Um 16.00 Uhr eröffnete ihm Olbricht telephonisch, der Führer sei „tödlich verunglückt". Das Wachbataillon Berlin müsse das Regierungsviertel „zernieren". Präsident: „Und was haben Sie zwischen 12 Uhr und dem Anruf um 16 Uhr getan?" Hase: „Ich war zu Hause und dienstlich beschäftigt." Präsident: „Und was haben Sie in diesen schicksalS- Me Urteilsbegründung Die schimpflichste Tat, di« die deutsche Geschichte je gesehön hat Zu seiner urtetlsvegrunvung entrollt der Präsi dent noch einmal ein Bild der furchtbaren Tat. Schaudernd erleben wir erneut, wie der erste Mord-Putsch-Gedanke in ver brecherischen Gehirnen aufkeimt, wie ein Schurke sich zum an deren fand, wie schließlich eine Clique von Reaktionären, Ver brechern und Mithelfern daranging, mit englischem Spreng stoff und englischem Zündwerk den Führer feige zu meucheln. Volk und Reich, Heimat und kämpfende Front zu vernichten. Es ist ein entsetzenerregendes Bild mensch- licher Verkommenheit, das sich in diesen beiden Tagen der Verhandlung enthüllt hat und das nun der Präsident bis in alle Einzelheiten nachzeichnet. „Wovon wissen wir das alles?* — so fragt der Präsident am Schluß seiner Urteilsbegründung, und er antwortet: „Wir haben nur das festgestellt, WaS jeder der Angeklagten selbst in der Hauptverhandiuna betannt und eingeftanden hat. Aber das, was wir feststellen, ist bei jedem von ihnen nur das Mindestmaß ihrer Schuld. Ihre wirkliche Schuld sprengt jedes Maß. Der Verrat an unserem freien, starken deutschen Gemein- schaftsleben, an unserer Wesens- und Lebensart, die vermessene Begier, an die Stelle unserer inneren Freiheit die Knechtung und die Reaktion zu setzen, die moralische Selbstentmannung des Feiglings mitten im Kampf — das ist Hochverrat. Wenn jemand im Kriege unsere nationalsozialistische Lebensart zu vernichten wichtet, vernichtet er damit unsere kriegerische Kampfkraft. Ls gibt niemanden, und erst recht niemanden, der Offizier war, der das nicht wüßte. Und so ist es klar: Es ist auch Landesverrat, ein Landesverrat furchtbarst,» Form. Uns alle, jeden einzelnen von uns, jede einzelne FamMe, das ganze Volk in allen seinen Stämmen, wollt« dieser Verrat unseren Feinden als Knechte au-liesern. Diese Tai ist der Verrat an den Toten d«S Krieges, ist der Verrat an den Toten der Be- wegung, ist der Verrat an den Toten aller anderen Kämpfe der letzten 2000 Jahre, ist der Verrat an dem Tod aller Mütter, die in ihrer schwersten Stunde starben, damit junge Deutsche neu zur Welt kamen, ist der Verrat an unseren Kindern und Kindeskindern, ist der Verrat an allem, was wir haben, WaS Wir siud, wofür wir leben und wofür wir kämpfen. Es ist der vollkommenste Verrat, den unsere Geschichte je gesehen hat. Dir Angeklagten können nicht erwarten, datz ihnen gegen über irgendwie auch «ur um ein Jota von dem Matz zurück- aewichen wird, das unser Volk und unser Recht als das KbwrrstL. Maß der Dokumentierung von Schande kennt. Als sich seinerzeit leiser Reich das Gesetz schuf, wonach m Fällen besonders schimpflicher Tat die Vollstreckung der Todesstrafe durch den Strang erfolgen konnte, da hatte eS eine furchtbare Terrortat im Jahre 1933 im Auge, die Terrortat, deren wir uns noch erinnern, die gleichfalls von großer Gefahr für das Leben unseres Volkes war. Wir sind uns heute sicher, daß diese Tat, unter deren Eindruck dieses Gesetz damals erlassen wurde, verblaßt gegenüber der Tat, die diese Angeklagten — zunächst diese acht — vollbracht haben. Und damit habe ich gesagt, was hier zu sagen ist. Wir haben festgestellt, daß die Angeklagten Verrat began gen haben an allem, was wir sind, an allem, was wir haben, und an allein, wofür wir leben, und wofür wir kämpfen. Wir stellen fest: Hier gibt es nur eines, den Tod. Wir stellen fcstrj EsistdieschimpflichsteTat, dieunsereGeschichtej je gesehen hat. Dafür gibt es nur die schimpflichste Art den Tod zu erleiden als Sühne: den Tod durch den Stran g." Um 16.15 Uhr schloß der Präsident des Volksgerichtshofes die Sitzung. Zwei Stunden später war das Urteil an den acht; gerichteten Verrätern durch Hängen bereits voll streckt. Auf dem Generalkommando erfuhr Hase, daß Major st cm er bei Dr. Goebbels sei, und gab nunmehr den Befehl, schleunigst einen Offizier hinter seinem Stoßtrupp herzu- chicken, der diesen zurückrufen solle, damit er nicht Major firmer in die Hände fiele. Hase fuhr dann vom General- vmmando über seine Dienststelle Unter den Linden selbst ins Lropagandaminlsterium und wurde dort zu Reichsminister dr. Goebbels geführt. Als Hase sich hier noch Befehlsgewalt Iber das Wachbataillon anmaßen wollte, wurde ihm von steichsminister Dr. Goebbels kurzerhand mitgeteilt, der Kom- nandcur des Wachbataillons habe seine Befehle bereits direkt wm Führer halten. Hase beendet seine Darlegungen mit >em Satz: „Dr. Goebbels sagte mir anschließend, ich möchte ich etwas im Provaaandaministerium bleiben ...' äsident: „Jawohl. Sie möchten noch etwas Im Pro- aministerium bleiben, und so — sind Sie jetzt hier. Damit war die Vernehmung des Angeklagten Hase beendet Wan roll epanleu als öchutzmatzt wegen -er LeilhenWMngen an Das japaul sche Außenministerium hat Spanien als Schutzmacht seiner Interessen in den USA gebeten, die not- wendigen Untersuchungen vorzunehmen, die aus Grund der Berichte über die Leichenschändungen an gefallenen japanischen Soldaten durch amerikanische Truppen erforderlich geworden sind. Wie Domei von einem japanischen Stützpunkt an der Hunanfront meldet, ergab sich General Fang Hsienshiao, der Befehlshaber der tO. Tschungkingarmee, angesichts der Be setzung von Hengyang den Japanern. Außerdem ergaben sich die Befehlshaber der 3. und 10. Reservearmee sowie der provi sorisch aufgestellten 54. Division; ferner fiel der Generalstabs chef der 10. Armee in iavanische Land. Auch englische Fachleute, die ganz nüchtern den Einsatz von „V1* prüfen, müssen zugeben, datz Deutschland damit eine äußerst wirksame Waffe besitze, die noch eine weitere Entwicklung befürchten lasse. Die englische Fachzeitschrift für das Flugzeugwesen „F light" bewundert den deutschen Er findergeist und urteilt, es gehöre schon ein sehr großer technischer Fortschritt dazu, um eine solche Waffe zu entwickeln. Gleichzeitig gibt die Zeitschrift zu, datz es den Anglo-Amerikanern bisher nicht gelungen sei, sich eine rechte Vorstellung von den Einzelheiten dieser ersten neuen deut schen Waffe zu machen. „V1" zeichne sich durch eine ziem lich hohe Fluggeschwindigkeit aus. Ohne nennens werte Unterbrechung schlügen die deutschen Sprengkörper in Südengland, und vor allem im Stadtgebiet von Landon ein, während sich die Londoner an einen fast ebenso ununter brochenen Luftalarm gewöhnen mußten. Der Jä gerpilot aber, der sich „an diese teuflische Maschine" heran wage, gehe große persönliche Gefahren ein. „V 1" bestehe auS Stahl und sei infolgedessen schwer an greifbar, betont die englische Fachzeitschrift „Engineering". Obwohl die englisch-amerikanischen Gegenmaßnahmen, schon im August 1943 einsetzten, sei cs unmöglich gewesen, die deut schen Einsatzvorbcrcitungcn und den Einsatz von ,,V1" selbst aufzuhalten, geschweige denn ganz zu unterbinden. Das sähen die Engländer jetzt Tag für Tag, wenn ungeachtet aller Bom benangriffe immer mehr „V1" einflögen. Die neue deutsche Waffe, so stellt auch „Engineering" abschließend fest, sei „ein typisches Produkt deutschen Erfindergeistes". Mit jeder neuen Woche nehmen die Deutschen London stärker unter Feuer, berichtet der Londoner Korrespondent der Zeitschrift „South Africa". Man versteht nicht, wie das mögliH sei, da doch angeblich Tausende von Tonnen Bomben auf die vermuteten Abschußbasen und Produktionsstätten von „V1" bereits geworfen worden seien. Entweder seien die Startbahnen von „V1" wesentlich transportabler, als man in der britischen Oeffentlichkeit annehme, oder die Verfasse» der alliierten LuftwasfenkommuniquSs legten einen viel zu großen Optimismus in ihren Vermutungen über die bei den Bombenangriffen angerichteten wirklichen Schäden an den Tag. London selbst biete wieder einmal den Anblick jenes Londons aus den Tagen der schwersten deutschen Luftangriffe von 1940/41. Die Bewohner der einzelnen Stadtteile stritten sich schon jetzt wieder darum, welcher dieser Stadtteile bisher mehr auszuhalten gehabt habe. Es kämpften dabei Poplar gegen Putney, Hackney gegen Hampstcad, Camberwell gegen Cambentown, Wimbledon gegen Willcsden. Eine Erfahrung aber mache heutzutage jeder Londoner: Er könne keinen Schritt auf die Straße tun, ohne über Berge von Scherben und Sckutt zu stciaen. Antonescu würdigt -le Haltung -er Bukarester Die Haltung, die Bukarest unter dem feindlichen Bomben- terror an den Tag gelegt hat. bezeichnet Staatsführer Mar schall Antonescu in einem Tagesbefehl an die Nation als beispielhaft. Die feindlichen Luftangriffe, so heißt es in diesem Tagesbefehl, hätten Bukarest in den letzten Monaten eine» schweren Prüfung unterworfen, die die Hauptstadt, ihre Be völkerung, die Stadtverwaltung und der Luftschutzdienss mannhaft bestanden hätten. In ihrer Härte, in ihrer Furcht losigkeit und Standhaftigkeit hätten die Bukarester damit Tugenden an den Tag gelegt, die für das gesamte rumänische Volk in Stunden der Not und Gefahr kennzeichnend seien. Die Bukarester hätten damit bewiesen, daß sie das Gebot der Zeit begriffen. Die türkische Nationalversammlung ist am Sonntag zusammen- zetreien, um mehrere Gesetzentwürfe zu besprechen. Mehrere türkische Minister sind nach Istanbul zgrückgekehrt.