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Nr. 147 Montag, 26. Juni 1944 VW« Zeitim« ettchrinl tügiich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und y-terlage. — »el<b»st»st«lle! Nur Adols-HUIer-Str. ». Fernruf nur KÜ1 I Bezugspreis: Bei Abholung I« tägig 1- RM., frei Haus 1.W RM. I «tnlchllehlich 12 bezw. IS Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich LSO RM. Pulsnitzer Anzeiger ! Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer »»zeiaer ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS z« Kamenz, der Bürgermeister zu Atz, Jahrgang PulSnitz und Ohorn, des Amtsgerichts Pulsnitz behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Finanzamtes zu Kamenz Mehr als 15 MungkillOimsioneli aufgerieven Im Hunanseldzug sind von 30 Tschnngkingdivisionen in Stärke von etwa 300 000 Mann mehr als 15 Divisionen aufge rieben worden, erklärte Leutnant Fiiima. der Svrecker des japanischen Militärs, nach seiner Rückkehr von der Fröni^ in einer Unterredung. Der Feldzug in Hunan, so führte er wei ter aus, sei die größte Operation gewesen, die von japanischer Seite bisher unternommen wurde. Ausfallend groß sei die Zahl der Tschungkingtruppen, die sich freiwillig ergeben. Allein in Tschangtscha, wo man etwa 8000 tote Tschungkingsoldaten zählte, hätten sich 5000 Mann ergeben. Bemerkenswert sei auch die Haltung der chinesischen Zivilbevölkerung. Im Gegensatz zu früher schließt sie sich nicht den Tschungkingtruppen auf der Flucht an, sondern leiste den vorrückenden japanischen Truppen wertvolle Hilfe. Sowjelangrisfe an Ser Finnensront zuriilkgeWagen Feindliche Einbruchsstclle abgcricgelt — Bisher 523 Feind slugzeuge abgeschossen Der finnische Wehrmachtbericht vom 25. Jnni meldet: Im westlichen Teil der Karelischen Landenge griff der Feind in Tali unsere Stellungen in Stärke von wehreren Regimentern an. Die Angreifer wurden in zähen Kämpfen zurückgeschlagen. Zwischen Viipuri und dem Vuoksen sind zahlreiche Angriffe des Feindes abgewehrt worden, wobei eine aus eine Ansel einaedrunaene feindliche Schwere Kümpfe;»« Lherbourg bourg angesetzten Ängriffsgruppen versus lanzer- kamv-wagen verloren. Ebenso wie der Feind griff auch die eigene Luftwaffe starken Verbänden in die Erdkämpse ein. Unter Jagd- Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann d. R. Hans Gewehr aus Seifen (Wester wald), Adjutant in einem rheinisch-moselländischen Grena- Lierregimeni; Oberleutnant d. R. Stefan Dittrich aus Regensburg, Batteriechef in einem Straubinger Artillerie- regiment; Feldwebel Wilhelm Krieger aus Wieseck (Kreis Gießen), Zugführer in einem hessisch-thüringischen Grenadier- regiment. Kompanie im Gegenstoß bis zum letzten Mann vernichtet wurde. Auf der Aunus-Landenge haben unsere Trup pen mehrere mit starkem Artillerie- und Panzereinsatz unter stützte Angriffe abgewehrt. Am Usergelände des Ladoga sees gelang es dem Feind jedoch, in unsere Stellungen ein zudringen. Die Einbruchsstelle wurde durch unsere Gegen maßnahmen abgeriegelt und zwei feindliche Panzer zerstört. In Richtung Lotinenpolte—Aunuksenlinna griff der Feind mit starken Kräften, von Panzerverbänden unterstützt, wiederholt unsere Stellungen an. Der Feind wurde unter besonders großen Verlusten zurßckgeschlagen. U. a. wurden 25 Panzer zerstört. Auf der Landenge von Masse lkä war der feindliche Druck westlich von Karhusäki am stärksten. Die Stadt Kar » hum ä.k i wurde aufgegeben. Während seiner Großoffensive hat der Feind an unseren Fronten nach überprüften Meldungen bis heute insgesamt 523 Maschinen verloren. Heraustreten des Feindes aus dem Walde von La Glacerio. Erst bei Dunkelheit gelang es dem Gegner einige unserer Widerstandsinseln nach erbittertem Nahkämpfen zu ü— sere Truvven weitere 27 Panzer, so daß die Bolsche! am Sonnabend insgesamt nicht weniger als 279 Pc erbitterter flnsturm »er volschewtsten im Mittelabschni« / Kein Eid mehr aus das Saus Savoyen Prinz Umberio hat das neue Bonomikabinett ver eidigt. Der Prinz empfing den neuen Premierminister sowie fünfzehn seiner Minister, die die Eidesformel unterzeichneten, durch die sie sich verpflichten, den Interessen des Volkes zu dienen Bezeichnenderweise wurde das Kabinett nicht auf das Haus Savoyen vereidigt. Die anglo-amerikanischen und sowjetischen Auftraggeber Bonomis brauchen also den König nicht mehr. Er hat feine Schuldigkeit getan, hat ihnen Volk und Land aus^liri^t. er kann jetzt gehen. Das ist das Los der Verräter, " ' " Mm eckens werte Ltngestündniffe / W mZ.LN'W^ Straße Valoanes—Cher-, „ versuchten aufzuschließen^ Unsere Feldhaubitzen und Werfer zerschlugen aber an den Höhen von Rouges Terres und le Cailloux die westliche An- griffsgruppe restlos und östlich der Straße verhinderte üe das Am Sonnabend versuchten die angrseifenven Nordameri kaner im Raum von Cherbourg zunächst an den beiden Außenflügeln unsere Stellungen emzudcucken. Fm Westab- schmtt hatten sie, als sie in den srühen Moraenitunden aus den Wäldern bei Flottemanville nach Norden vorstießen, so schwere Verluste, daß sie nach anfänglichem Bodengewinn den Angriff abbrachen. Oesklich Cherbourg riegelten unsere Trup pen den Vorstoß in den Schluchten der Steilküste ab. Im Lause des Tages zog der Feind von seinen beiden Flügeln zahlreiche Batterien ab und konzentrierte die Masse seiner Artillerie im Süden der Stadt. Die pausenlos einschlagenden Granat-n vslüaten das Kamvfaelände buchstäblich um. Gleich- Leonte» geistiger Lntscheidung Staatssekretär Dr. Naumann auf der Gutenbergtagung In einer großen Rede auf der Gutenbergtagung in Leip zig zeichnete Staatssekretär Dr. Naumann vom Reichs- Ministerium für Volksaufllärung und Propaganda die Fron ten der geistigen Entscheidung auf, die der Terrorkrieg der Anglo-Amerikaner im Bunde mii dem Bolschewismus jetzt über Europa und die Welt heraufführt. Der Angriff gegen Leipzig und andere deutsche Kultur zentren, den die Terrorslieger geführt haben, fei Teil eines systematischen Zerstörungsfeldzuges, den die Feinde gegen die abendländische Gesittung durchführen. Bolschewisten und Anglo-Amerikaner seien sich einig, Deutschland, das Herz Europas, W vernichten und damit den bedeutendsten Kultur träger dieses Kontinents. Die systematische Ausrottung der baltischen und osteuropäischen Intelligenz stehe auf der gleichen Stufe wie der Luftterror gegen Nürnberg, Köln und andere deutsche Städte. „Das im Angriff gegen uns stehende ameri- , konische Jahrhundert hat seine Visitenkarte unmißverständlich in den zerstörten deutschen Kulturstätten abgegeben. Sie ver künden arrogant, daß sie unseren Erdteil erretten wollen. Mit welcher Berechtigung, fragen wir. Sie haben in Europa nichts verloren. Alles, was sie für ihr materielles Leben brauchen, haben sie in Hülle und Fülle auf ihrem Kontinent. Dieselben aber, die vorgaben, uns vom Hunger und von der Tyrannei erretten zu wollen, sind die gleichen, die trotz allem Ucbersluß an Rohstoffen und Reichtümern nicht in der Lage sind, ihre eige nen Völker auch nur notdürftig zu ernähren; bei denen Hungersnöte grassieren, wie wir sie bei uns nie gekannt haben. Was haben denn die USA selbst an kulturellen Leistungen hervorgebracht im Vergleich zu den von ihnen in den letzten Monaten in Mitteleuropa vernichteten Kultur gütern? So acht das Ringen in der Tat um die entscheidenden Ebenso wie an der Jnvasionsfront verloren die Kämpfe 'm mittleren Abschnitt de, r Ostfront nichts von -»-rer Schwere. Kennzeichnend für den dritten Tag der sowje tischen Offensive war der gesteigerte Einsatz von Panzern und Flugzeugen. Südlich der Beresina sowie zwischen Roaatschew und Userini an der Dnjepr-Front begann der Feind nach den dort am Donnerstag gescheiterten Vor stößen nunmehr einen weiteren Großangriff, der von star kem Artilleriefeuer eingeleitet und laufend durch zahlreiche Kampf- und Schlachtfliegerverbände unterstützt wurde. So wohl südlich der Beresina wie im Raum von Offrani gelan gen ihm Einbrüche, die unter Abschuß von 66 Panzern auf- gefangen werden konnten. Die übrigen Angriffe in diesem Abschnitt scheiterten. An den bisherigen drei Brennpunkten, nämlich östlich Moatlew, an de? Smolensker Auto bahn und bei Wirebik setzten die Bolschewisten weitere starke Kräfte an. um ihre Einbrüche zu vertiefen und zu ver breitern. Trotz zähesten Widerstandes unserer Truvven, die immer wieder zu Gegenstößen übergingen, konnte der Feind weiter vorwärts kommen, wenn er auch seine Bodengewinne bei Mogilew und an der Autobahn mit 112 und bei Witebsk Mit 63 Panzern bezahlen mußte. Die schweren Abwehrkämpfe sind in diesem Abschnitt noch in vollem Gange. Im nördlich anschließenden Raum setzten die Bolsche wisten an der Front östlich Polozk bis Plockau ihre Vor stöße ebenfalls an zahlreichen Stellen fort, ohne sich hier aber durchsetzen zu können, obwohl sie an einer. Stelle dreizehn- . tertem Nahkämpsen zu überwäl tigen und dadurch auch von Südosten her den Stadtrand zu erreichen. Am Südrand des Jnvasionsbrückenkopfes kam es nur zu örtlichen Kämpfen, in deren Verlauf südwestlich Tilly sine Die Londoner Presse kann nicht mehr länger umhin, der ganzen Art der Berichterstattung über die „V 1" erhöhte Bedeutung beizumesscn. Dabei entschlüpfen den Blättern einige bemerkenswerte Eingeständnisse. Das zeigt besonders deutlich ein langer Bericht des Luftsahrtkorrcsponden- ten der „DailyMai l", Colin Bednall, in dem erstmalig von einer „Schlacht um die fliegenden Bomben" gesprochen wird, die nunmehr im Ernst begonnen habe. „Es ist lächerlich" so gesteht Bednall, „behaupten zu wollen, die deutschen Angriffe mit „V 1" auf Südengland besäßen keine Militärische Bedeutung". Immer mehr dieser Sprengmittel schickten die Deutschen herüber und man könne zeitweilig von einem wütenden Tempo sprechen, in dem eine Serie der anderen folge. Ganz allgemein sei es schwierig, > irgendeine Form der Verteidigung zu finden, mit der man die neue Waffe wirksam abwchren könne. Infolgedessen müsse die britische Abwehr völlig umlernen und ganz eon neuem wieder ansangen. Zur Zeit sammele man Erfahrungen. Der Abschuß aus der Luft stelle sich als ein wenig zufriedenstellendes Abwehrmittel heraus. Die Standard- Oachtjäger seien nicht schnell genug. Zu den anglo-amerikanischen Bombenangriffen auf die ver mutlichen Abschußbasen in Nordfrankreich bemerkt Bednall, mit Hilfe der geschicktesten Tarnung aller Zeiten verstünden es die Deutschen, die Installationen dem Auge des Flugzeugbeobach ters zu entziehen. Ein Berichterstatter der „Daily Mail", der seit Tagen die verzweifelten Abwehrversuche der Engländer und Amerikaner an der Kanalküste verfolgt, berichtet über zwei Zwischenfälle in Südengland, die die „deutschen Roboter" innerhalb nur einer einzigen Sekunde verursachten. Dabei seien ganze Häuserreihen dem Erdboden völlig gleich gemacht worden. Einer der dabei Geretteten habe erklärt: „Ich glaubte, mein Herz rutsche mir in den Mund, als ich eines dieser Un geheuer auf unser Haus mit großer Geschwindigkeit zusteuern sah". — Unter den Einwirkungen der neuen deutschen Waffe leide auch die Nahrungsmittelversorgung. Die Lebensmittel händler seien aufgefordert worden, ihre Waren in Zukunft siche rer zu lagern. Luftschutzwarte in Südengland hätten außerdem neuerdings festgestellt, meldet „Daily Erpreß-", daß die fliegen- den Bomben jetzt viel steiler zur Erde fielen als in den ersten Tagen. Dadurch verbliebe noch weniger Zeit, Schutz zu suchen. „Explosionskrast der neuen Waffe enorm" Die Schweizer Presse zitiert den „Daily Telegrap h"„ der nüchtern zugeben mußte: „In London und in ganz Süd- enaland sind Aüskäumunasarbeiten im Kanae Eine derdent- bei Hottot noch bestehende ältere Einbruchsstelle bereintar wurde. Vor der Orne-Mündung hat der Gegner noch weitere Schiffe zusammengezogen. Einige Fahrzeuge luden vei Riva Bella aus. Die Masse der von zahlreichen Kriegsschiffen und Sverrballonen gesicherten Flotte liegt aber hinter Nebelwän den immer noch untätig auf See. Unsere Küstenbatterien au? dem Ostufer der Orne nahmen im Zusammenwirken mit Kampffliegern die Schiffsansammlungen unter Feuer. In den Morgenstunden wurde ein 5000 BÄT. großer Transporter durch mehrere Volltreffer mittschiffs in Brand geschossen und ein mit 38-Zentimeter-Geschützen bestückter Monitor zum Schweigen gebracht. Kurz darauf begann ein schwer getroffe ner Zerstörer zu sinken. Die nächsten Treffer setzten noch einen großen Frachter in Brand. Zahlreiche weitere Granaten und Fliegerbomben brachten kleinere Landefahrzeuge zum Kentern und vernichteten am Strand aufgeskapelte Nachschub güter. Weitere Material- und Schiffsverluste hatte der Geg ner durch Angriffe Leichter deutscher Seestreitkräfte. Im See- gebiet von Dover brannte ein 7000 BRT. großer Einhei:s- srachter nach Treffern einer Marineküstenbatterie unter hef, Ligen Explosionen aus und strandete schließlich. Sehr rege war auch wieder die Tätigkeit der beiderseiti gen Fliegerverbände. Der Feind flog außer Angriffen im Jn- vasionsgebiet auch solche gegen das Hinterland. Bei der Ab- wehr feindliche? Versuche, die eigenen Angriffsoperatiouen zu stören, schossen Jäger und Flak bei Nacht 37 und bei Tags weitere 19 Flugzeuge des Gegners ab. Flakeinheiten einer im Westen stehenden Luftflotte, die in den ersten JnvastonstageN zahlreiche Lastensegler noch vor der Landung zum Abschuß gebracht hatten, erzielten dabei ihren 500. Abschuß seit dem 6. Juni. Deutsche Anerkennung sür italienische lorpedoslieger Italienische Torpedoflieger erzielten zu Anfang dieses Monats mit der Ausschaltung von mindestens 30 000 BRT feindlichen Schiffsraums durch einen überraschend ausgeführ ten Angriff auf Schiffsansammlungen in der Bucht von Gibraltar einen hervorragenden Erfolg, der auch im Wehr machtbericht vom 6 Juni Erwähnung fand. In Anerkennung dieser kühnen Waffentat hat Generälfeldmarschall von Richt hosen, Chef einer Luftflotte, die italienische Torpedogruppe zu der schneidigen und erfolgreichen Durchführung dieses Ein satzes beglückwünscht. In der ägyptischen Hauptstadt begann vor einem Kriegsgericht em' P r o z e ß g c g e n 22 G r i c ch e n, die im Verband der britischen Armee eine Meuterei unter den griechischen Truppen angezeitelt hatten. mal aniturmten. Im Gegenteil mußten ne vor oeuttwen Gegenstößen das in den beiden Vortagen gewonnene Ge- länoe wieder aufgeben. In dieien Kämpfen vernichteten un- - .. ' " ' "" ""Zwisten zeitig bombardierten Massen von Flugzeugen unsere Plus punkte und Befestigungswerke, vor allem das Fort du RoulS an der Straße nach Valognes. Weitere Luftangriffe richtelew sich gegen die Stadt selbst und gegen unsere Küstenbatterten, unter ihnen die von Marineartilleristen besetzten Werks „Blankenese", .^Hamburg" und „Brommy" die zur Entlastung der Infanterie forgesetzt die feindlichen Bereitstellungen be schossen und darüber hinaus noch einen sich nähernden Kreu zerverband wirksam bekämpften. Im Schutze des »nunter-, brachen rollenden Artillerieseuers schoben sich die Nordameri kaner schrittweise vor unsere in ihrem Rücken kämpfenden: Widerstandsinseln, die aber keine einheitliche Angriffslinie entstehen ließen. Am weitesten konnte die an der Straße Martmvaast—Cherbourg angreifende feindliche Stoßarupve Vordringen. Bei Octevule erreichte sie den Stadtrano. Dis beiden weiteren rechts und links der mit starken Verbänden in die Erdkämpfe ein. Unter Jagd schutz griffen Kampf- und Schlachtflieger Bereitstellungen und Panzeransammlungen an und brachten den Sowiets erhebliche Verluste an Menschen. Waffen und Fahrzeugen bei. Die sichernden Jäger erhöhten dabei in Luftkampfen die Zahl der von unserer Flak bei der Abwehr feindlicher Tief- ilieaer vernichteten Sowjetflugzeuge auf 42. scheu Bomben ist auf eine lange Gebäudcreihe gefallen, die vollständig zerstört wurde. Noch in weiter Entfernung wurde rin großes Gebäude vollständig weggerissen. „Daily Mail" gibt ebenfalls zu, daß die Explosionskraft der neuen Wasfe „V. 1" enorm sei. „Daily Herald" stellt fest, daß die Ungewißheit und das Unbekannte der neuen Waffe „V. 1" die Engländer am meisten in Unruhe versetze. Manch- hätten schon zum zweitenmal seit einer Woche durch Einwirkung des neuen Sprengkörpers ihre Wohnungen verloren. Viele lebten nur noch in ihren Luftschutzkellern. Unter diesen Umständen verlangt „News Chronicle" Aenderungen in den Me thoden der zivilen Verteidigung. Der Minister für die Sicherheit in England, Morrison, hielt es trotz dieser, wenn auch abgeschwächten, so hoch immer hin deutlicheren Angaben der englischen Presse über die Wir kung der „V. 1" dennoch für notwendig, im Unterhaus den Schaden zu verkleinern. Er gab zwar zu, daß Menschenver luste und Schäden eingetreten seien, behauptet aber, der Schaden wäre nur von „geringer nationaler Bedeutung". Er bestritt, daß durch die „V. 1" die Moral des englischen Volkes sinken könne, und setzte sich dabei in Gegensatz zu dem Ma rineminister Alexander, der laut „Daily Telegraph" In einer Versammlung erklärte, England stehe vor schweren Zei ten. Mit dem Einsatz der „V. 1" habe die neuartigste und tödlichste Angriffsform begonnen. Der Einsatz der deutschen „geflügelten Bomben" gegen England war am Freitag anscheinend so stark, daß, wie Uni ted Preß London meldet, der Oberbefehlshaber des britischen .Luftverteidigungsdienstes, Sir Roderich Hill am Freitag selbst mit einer Spitfire ausstieg, um sich an den Abwehr- Patrouillen zu beteiligen. Wiederum waren nach einer amt lichen Bekanntmachung „Opfer und Schäden zu be klagen". Starke Jagdpatrouillen wurden aufrechterhalten.