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Nr. 5 Freitag, den 7. Januar 1944 Diel« Fettung evchcim lügltch mtl Burnahme der geletzUchen C onn- und ffeiertaa«. — <Ses»aftrfieII«! Nur Adois-HItlerStr. 2. fiernrui nur 551 I Bezugspreis^ Bei Abholung >4 tägig 1 5iM„ lre Haus > 1' Milll. i AnlÄitegttch 12 bezw. lL Pig. Lrägerlohn. P-std-zug monailtq 2d0 RM. Pulsmizer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ter HulsviKer S-nzrixer ist das zur Veröfsevtlickung der amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS z« Kamenz, der Bürgermeister zu 96. AahrgÜNg Pulinitz und Ohorn, des S wtSgerichtS Pulsnitz behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Finanzamtes zu Kamenz Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet DNB. Verltu, 6 Januar. Der Führer verlieh Las Eichen» taub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Haupimann Walther Krantz, Sruppcnlommandeur in einem SnirzMmpi- aeichwader als ZKZ.; Leutnant Horst Hannig, Staiieltapitän in einem Jagdgeschwader, als 3V4„ und Leutnant Hans-Arnold Siahljchmidi, Siasselsührer in einem Jagdgeschwader, als SSL. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Wenn der Führer setzt diesen drei Fliegeroffizieren das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verlieh, >o ehrte er damit neben ihrer nachahmenswerten Leistung ihre gro ßen Erfolge. Hauptmann Krautz und Leutnant Hpnnig starben den Heldentod, während Leutnant Stahlschmidt von einem Feind» jlug nicht zurückteyrie. Hauptmann Walther Krautz stammt aus Erlangen, wo > als Sohn eines Ärzies am 11. März 1917 geboren wurde. °«tus der Infanterie hervorgegangen, kam er 1937 zur Lufiwasle. Lm Westseldzug vollbrachte er als Flugzeugführer wie als Le» obachter in einer Fernaufklärungsstafsel hervorragende Leistun gen. Schon am 19. Juli 1949 autzer der Reihe zum Oberleutnant befördert, erhielt er zehn Tage später als erster Aufklärer das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Später wurde er Slurzkamps- klieger. Er war ein Willensstärke! und oft tollkühner Soldat, dessen Tatkraft mit der grötzeren Schwierigkeit der «hm gestell ten Aufgaben wuchs, wie er immer wieder bewies. Leutnant Horst Hannig, als Sohn eines Justizsekretärs äm 13. November 1931 in Frankensteln geboren, war Schleper. Wie so viele seiner Kameraden empfing er erste fliegerische Eindrücke und Schulung als Segelflieger in der Hä. und im NS.-Fliegerkorps. Er trat erst mehrere Monate nach Kriegs ausbruch in die Luftwaffe ein und errang bei seinem erueir Einsatz als Jagdflieger an der Ostfront, überhaupt bei seine« ersten Feindberührung, den ersten Luststeg. Als Neunzehn, ay- riger schon er dreitzig teindliche Flugzeuge ab. Rach dem 48. Lun- sieg erhielt er am 9. Mai 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Der frische, funge Offizier führte trog seiner Jugend bereits mit Umsicht eine Staffel. Nach 98 Lujlsiegen fiel er im Einsatz gegen England an der KanalkMe. i Westfale ist der als Sohn eines Fabrikanten am 18. Sep tember 1920 in Kreuztal lKr. Siegen) geborene Leutnant Hans- Arnold S t a h l I ch m i d t Kampfgefährte uno Freund des -'vergeßlichen Hauptmanns Hans-Joachim Marseille. Siegreich Kapsle auch er im Mittelmeerraum und in Afrika gegen vis "..glische Luftwaffe. Als er, der auch in zahlreichen Tiefangrif fen in hervorragender Weise Schneid und Kühnheit bewies, 40 Lufisiege errungen halte, erhielt er das Ritterkreuz des Ener- »en Kreuzes. Er war ein weit über seine Jahre hinaus reifer Mensch, der neben den rein, kämpferisch-soldatischen anerkannt« Führereigenschaslen besaß. „ Reue Ritterkreuzträger "" Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalleutnant Friedrich Sixt, Kommandeur einer Ja» fanlerie-Tivision; Leutnant Otto Gaillinger, Kompanie- sichrer in einem Infanterie-Bataillon; Leutnant d. R. Franz Kretzschmar, Zugführer in einem Panzerjäger-Regiment; Oberfeldwebel Ludwig Fleischmann. Zugführer in einem, Jäger Regiment. Ritterkreuzträger Obergesreiter Otto Greese ist als tap ferer Soldat an der Ostfront gefallen. Er hatte sich Ande Otio ber 1943 als Maichinengewehrjchütze in einem niederiächmchen Irenadler-Reglment bei den Kämpfen westlich Kritschew oeson- sers ausgezeichnet. Am 24. November war ihm dafür das Rlt, lerkreuz des Eisernen Kreuze« verliehen worden. Ten Flieaeriod starb Oberleutnant Josef Pöhs, ein bereits 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichneter hervorragender Jagdflieger. Im Kamps gegen Frankreich, Eng land und die Sowletunion errang er 43 Lustsiege. Stalin verdittet stt Scharfe Antwort der Wendell Willkie, der sich bekanntlich bei der nächsten rvayl Um den Posten des Präsidenten der USA. bewirbt, Halle in nnem Neusahrsariit-I der „Newyork Times" ganH am Rande und iedr vorsichtig auch die Frage berührt, wie nch wohl die Sowseiunion zu dem Schickml Finnlands. Polens, des Bolti- !ums und des Balkans stellen werde Die „Prawda" rährr Wen dell Willkie ganz gehörig über den Mund und beledrt ihn dahin daß er nch nicht um Dinge kümmern soll, die wn und dis LSA nicht das geringste angehen. Mit einer brutalen Offenheit zibt der Kreml-Diklaror in diesem geradezu sensationellen .Prawda"-Artikel die wahren Ziele des Bolschewismus bekannr, Ziele, über die der Bolschewismus mit sich nicht handeln läßt. So bemerkt die „Prawoa" zum Schicksal der Baltenstaaien wörtlich: „Es ist an der Zeit, sich darüber klar zu werden, datz Sie sogenannte Frage der baltischen Staaten eine interne An- zelegenbeit der Sowjetunion ist. in die sich Willkie nicht emmr- Hen iollte." Diese Worte beseitigen Zweifel und zerstören etwa noch gehegte Illusionen Wenn die ,Prawda" Willkie weiter erwiderr, »er immer sich üir eine solche Frage interesiiere sollte sich an die „sowjetische Persassung und die demokratischen Volksabstim» -ninaen" erinnern die in jenen Republiken bereits staitgetun- ^n haben, und sollte daran denken, daß die Sowseiunion wisie, Vie sie ihre Perrassung schütze io spielt hier die „Prawda" auf jenen bekannten Schwindel an. den Stalin seinerzeit bet Beiei- mng der Baltenstraien anwendete. Die „Prawda" läßt leinen Zweitel mehr darüber, daß der Bolschewismus die baltischen Staaien glatt zu vereinnahmen gedenkt ohne Rücksicht auf den Kolkswillen „und .ohne seine anglo-amenkanischen Verbündeten Sie Sanden in Sordkroati In Nordkroatien beendeten die deutschen Truppen soeben die Säuberung der Eebirgsmasiive südlich Laibach von den Resten kommunistischer Banden. Der Feind hatte beträchtliche Verluste an Menschen und Waffen Zahlreiche Gefangene und erhebliche Beute an Waffen und Material fielen in unsere Hand. Auch die örtlichen Unternehmen in den Grenzgebieten jede Linmisqung „Prawda" an Willkie 1U fragen. „Was Finnland und Polen aniangl, von oen Pallen- tagten gar nichl zu reden, io weiß di- Sowjetunion allein wie äe mit ihnen zu verfahren hat, und Willkies Hilfe wird dader nicht benötigt. Das ist die zweite Ohrfeige für Wendell Willkie und dis USA. Auch hier beseitigen die Ausführungen der „Prawda" letzis rn USA. vielleicht noch bestehende Zweifel. Der „Prawda"» Artikel ist als offizielle Stellungnahme Stalins aufzufassen. Er belehrt Roosevelt und seine Kumpane darüber, datz in Moskau feder Versuch einer Mitbestimmung über Yie Frage der euro» pänchen Nachkriegsgrenzen als Unfreundlichkeit aurgesaßt wird. Die Sowetunion braucht ihre westlichen Verbündeten nur inso weit. als sie von ihnen Kriegsmaterial und Lebensmittel er wartet. Alles, was darüber hinausgeht, betrachtet der Kreml als ieine ureigenste Angelegenheit, m die die Verbündeten ihre Nase nicht hineinzustecken haben. „ Moskau wird immer deutlicher . 1 Die Sowjetbotschaft in Washington verössentlicht in ihrem Pressedienst einen Artikel, der sich in nicht mitzzuoerstehender Weise mit dem polnischen Problem besaßt Es heißt darin u a.. daß die Sowjetarmee im Jahre 1939 West-Weißrußland und die West-Ukraine „vom Joch der polnischen Unterdrücker beireil" habe. Moskau sehe diese früher zu Polen gehörenden Gebiete heule als recbtsmäßlgen Besitz der Sowjetunion an. In einer großen Sitzung des Obersten Sowietrates seien „die Wünsche der Bevölkerung akzeptiert und diese Gebiete in die Sowjet union ausgenommen worden". EM EME. / ^ude der »» / Säuberungsaktionen zwischen Kroatien und Italien fanden nunmehr iyren erfolg reichen Abschluß. Bei der Vernichtung einer größeren Bande wurden zahlreiche Gefangene eingebracht, unter denen sich auch ein kommunistischer Bandenführer befand. Eine weitere Ban- diiengruppe wurde in den Felsenschluchtsn nördlich Laibach ver nichtet. Das Gebirge von Benjaluka, das Zentrum der Bandenbe- wegung in Mittel-Bosnien, wurde ebenfalls in viertägigen Kämpfen bereinigt. Hier betrugen die Verluste der Kommuni sten über 1000 Mann an Toten und mehrere hundert Gefangene. Die Säuberung dieses Gebietes bedeutet einen besonders schwe ren Schlag für die Bandenbewegung, die von dort aus ihre Operationen in planmäßiger Zusammenfassung zu führen suchte. Das Bandenunwesen auf dem griechischen Festland verrin» -gert sich zusehends. Er treiben sich nur noch vereinzelt kleinere Trupps rm Schutz der Felsengebirae raubend und plündernd herum. Eine solche etwa 38 Mann starke Bande wurde im Par- naß-Gebirg« von unseren Truppen zum Kampf gestellt und ver nichtet. , Rommel in den besetzten Westgebieten Marmgefechtsübungen bewiesen hohen Kampfwert der Trupp« Im Verlaufe feiner Inspektionsreise durch die Veneidi- pungsanlagen der besetzten Westgebiete besichtigte Feldmarsckakl Romel eine Anzahl der zum Angriff bestimmten Panzer-.uns Panzer-Grenadier-Divisionen sowie zahlreiche Spezialverbände. Alarm- und Gefechtsübungen bewiesen zum Teil im scharfen Schuß erneut den hohen Ausbildungszustand und Kampfwert der Truppe. Zu den zahlreichen Notlandungen alliierter Flugzeuge m Schweden während der letzten Tage bringt „Astontidninaen" eins Zusammenstellung der Norlandungen ausländischer Flugzeuge« Wörrlrch heißt es darin bezeichnenderweise n. a.: ^Schweden hat so langsam ein ganzes alitiertes Luftqeschwader. Die Mehrzahl der notgelandeten Flugzeuge ist mehr oder weniger zerstört." wer kapituliert, oersvielt sein Englands Frontwechsel Pulsnitz, am 7. Januar 1944 Einer der bemerkenswertesten Vorgänge dieses Krieges ist die/vollkommene Veränderung der politischen Zielsetzung Eng lands seit dm Zagen, a ls es Deutschland bei Ausbruch des be waffneten KonsMis Deutschland—Polen ^den Krieg erklärte,. In ihr kommt die Unaufrichtigkeit der britischen Propaganda in ihrer ganzen Schärfe zum Ausdruck, in emem Maße, das selbst viele sonst in dieser Hinsicht gewiß nicht kleinljche Eng länder immer bedenklicher stimmt. Diese Propaganda bestand im wesentlichen aus der Parole des angeblich notwendigen Schu tzes der kleinen Völker, die durch das Deutsche Reich auf das höchst« gefährdet seien. In > weiten englischen Kreisen (ging, man damals bereits soweit, zu sagen, Lieser selbstgewählte Schutz auftrag entspringe rein altruistischen Motiven. Di« Geschichte, Englands erschien ihnen als eine zu deutliche Widerlegung einer solchen Behauptung, als daß man an ihr festhassen konnte» zu mindesten nicht unler vier Augen, wenn das schon in. der auf di« breiten Massen abgestimmten Propaganda geschah. De« währe Grund für dieses aktive Juteresse bestand vielmehr wo« allem i» der Sorge, der europäische Kontinent könne für Lei« Einfluß Englands völlig verlorengehm, wenn sich die Ausge staltung dieses Raumes und die Zusammenarbeit der dort leben den Völker bei einer gleichzeitig maßgebenden deutschen Posi tion in allen gssam:«uropälsch«n Fragen im bisherigen Tempo weiterentwickeln sollte. Der «rst« Weltkrieg hatte dm Brüten einen beträaMchen Teil ihrer Vorherrschaft auf dem Gebiet des Welthandels, d's Kapilalverkehrs und der Seeschiffahrt ge kostet. Man war sich bewußt, daß die ASA in weiten Gebieten des Erdballes gegenüber England im Vordringen waren. De« Krieg gegen Deutschland sollte deshalb den Briten wenigstens di« bedrohte wirtschaftliche « und politische Vorherrschaft ans dem europäischen Festland wiedergeben und festigen. Die Entwicklung wäre auch einigermaßen nach dieser eng lischen Planung verlaufen, wmn diese Rechnung nicht einen grundlegenden Fehler aufgewiesen hätte. Der sowjetische Part ner, dessen Kriegsbeitritt vorzeitig durch den deutschen Entschluß, den Zeitpunkt der unausweichbaven Auseinandersetzung selbst zu bestimmen, erfolgte, war von vornherein nicht willens, für England die europäischen Kastanien aus dem Feuer zu holen, sondern den vollen Preis jür den Sieg, den man zu erkämpfen Hoffte, selbst zu kassieren. Dieser Preis heißt Europa und jene grundsätzliche Aenderung der britischen Po litik bestand nun eben darin, daß fEngland. vor allem im Verlauf des vergangenen Jahres, an Moskau das Vielfache von dem preisgab, um dessentwillm es seinerzeit Berlin den Krieg erklärt«. Was England selbst für dm Fall des Sieges der Feindverbündeten bleibt, ist im Grunde nichts anderes als «in«! Art Iuniorpartnerschaft im Verhältnis zu den Hankees in allen außereuropäischen Angelegenheiten, die mehr oder weni ger eine verkappte Abhängigkeit sein würde. In Nordameriak- wirft man den Engländern — zweifellos 'mil Recht — vor, sie betrieben den ostasiatischen und südwestpazifischen Krieg nur mit Halbem Herzen. Unter den Beweggründen hierfür ist der Umstand sicher nicht der letzte, daß die Briten ihr zahlenmäßig begrenztes Volkstum, das sich außerdem nicht ausreichend er gänzt, für dm Rivalitätskampf der Rachkriegszeit erhalten wollen. Auch das Zahlenverhältnis, in dem die Briten dem Vernehmen nach auf dem künftigen kontineNtabeuropäischen Kriegsschauplatz anzutreten gedenken (drei biF vier Amerikaner auf «inen Engländer) bestätigt das englische Bestreben, Men schen zu spare». Je länger der Krieg aber dauert, desto kleiner wiird den Prozentsatz, zu dem die Nordamerikaner bereit sind, ihren britischen Partner zum Nachkrieasgeschäst zuzulassen. Die zahlreichm, überaus pessimistischen Betrachtungen der englischen Presse zur Gesamtlage zeigen» da ßman sich in England de« falschen Rechnung, die man auch diesmal -wieder aufgemachG hat, immer mehr bewußt wird. Der Frontwechsel, den man vorgenommen hat, bracht« vor allem die eigene politische Po sition ins Wanken. /»Süditalien mutz das Vertrauen auf anglo-amerikanische / «Versprechungen furchtbar bützen «... - Es kann kaum überraschen, datz die Süditaliener jetzt er kennen müssen, daß alle Versprechungen und Verheißungen oer Anglo-Amerikaner vor dem Verrat Badoglios Blusf und Schwindel waren. „Wir kommen als Befreier zu euch. Unsere Besetzung wird gemäßigt und gütig sein." So hieß es in der Botschaft, mit der sich General Eisenhower am 29. Juli 1943 an das italienische Volk wandte. Tie sogenannten Befreier haben sich inzwischen demaskiert und erweisen sich, wie in all den anderen Ländern, als rücksichtslose Zwingherrn, die scho nungslos die 15 Millionen Italiener in den von ihnen über fallenen Gebieten knechten und peinigen und das Land nach allen Regeln der vluiokratischen Kunst ausbepten. ... Stalins Tarnungsmanover von einem Briten bestätigt Der frühere Moskauer Korrespondent der ,DaiIq Mail", Negley Farson, gibt in einem Artikel zu, es hieße, den Wunsch zum Vater des Gedankens machen, wenn man in den von den Sowjets in letzter Zeit getroffenen Maßnahmen, wie Abschaffung der Komintern, Anerkennung des Patriarchen Sergius und Locke- rung der Arbeitsbedingungen in den Kollektiven, Anzeichen dafür cheu sollte, daß die Sowjets von ihren ursprünglichen Zielen ab singen. Im Gegenteil, man dürfe nicht vergessen, daß Stalin elbst erklärt habe, die Kraftanstrengungen der Sowjets in diesem Kriege hätten mit der Rückkehr zum russischen Nationalismus nichts zu tun. Er halte weiter an der bolschewistischen Welt anschauung und Lebensführung fest. Allerdings scheine er vor übergehend auf die stärkste politische Agitationswaffe verzichtet zuj haben, die man seit 1917 anwandte, nämlich die ständige Warnung^ daß die Sowjetunion von feindseligen kapitalistischen Staaten um»! geben sei. Die Anerkennung des Patriarchen Sergius bringe für! die UdSSR selbst keine Veränderung, aber außerhalb der Sowjet»? Union sei diese Vorstellung für die sowjetische Diplomatie von! riesigem Nutzen. Gerade deshalb mache sich der Einfluß Moskau»! schon auf dem Balkan bemerkbar. ! „Wir werden euch sofort mit Arzneimitteln unterstützen", so Netz sich das Reuterbüro am 24. Juni 1943 vernehmen, und am 5. Auaust des Vorjahres beteuerte die „Newvork Times", daß die Alliierten „umiaflende Vorbereitungen sür die Heran- schafsung von ärztlichen Bedarfsartikeln für die Italiener" getroffen hätten. Tie Arzneimittel sind ebenso ausgeblieben wie die versprochenen Lebensmittel. Das italienische Volk in den besetzten Gebieten gehl dem sicheren Hungertod entgegen. Es teilt das Schicksal der Jnver und erfährt am eigenen Leibe, was die „Freundschaft" der Anglo-Amerikaner, mit der gewisse Kreise Italiens so. sehr geliebäugelt haben, wert ist. Statt der Arzneimittel haben die Insurgenten Krankheit und Elend mit ins Land gebracht. Selbst Reuter mußte berenS am 26. Dezember zugeben, daß die Zahl der Tvphussälle in Neapel zehnmal so groß sei wie kurz nach der Ankunst der Alliierten. Britische Frontberichter teilten in Gibraltar in den Weibnachtstagen mit. datz der Wassermangel und das Fehlen jealicher htmienischer Einrichtungen in Süditalien Seuchen aller Art zur Folge hätten .Tie Welt erhält aus Süditalien eine eindrucksvolle Bestätigung dafür, datz, wer anglo-amerikaniscken Versprechungen vertraut und sich selbst ausgibt, statt des ersehn ten Friedens die Hungerveitsche zu spüren bekommt. Sellen hat ein Volk, das sich verkaufte und den Lockungen der Eng länder und Amerikaner Vertrauen schenkte, seinen Leichtsinn so furchtbar bützen müssen. In wenigen Monaten ist Süditalien Dank dem Verrat Badoglios und Victor Emanuels zu einem Land des Elends und der Not gemacht worden. Die englische Zeitung ./Daily Wörter" berichtet, dap die britischen Grubenardener immer stärker unter den Antreider- merhoden ihrer pluwkrariichen Grubenbesitzer zu leiden Hünen. Grauenvoll« Unfälle ereigneten sich täglich infolge der mangel haften Schutz- und Sicherdeilseinrichtungen wie der sozialen Rückständigkeit überhaupt auf allen Gebieten des betrieblichen Lebens.