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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger agcszeitung sm die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 137 SO. Jahrgang Mittwoch, den 15. Juni 1938 bestimmten Plätzen kein» Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnung-tagen bi» vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr ä Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulönitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimattril, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. —D. A. V.: 225V. Geschäftsstellen: Albertstr aß» 2 und Adolf-Hitler-Str aße 1. Fernruf S18 und 55t Diel» Deining erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertag». Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rps.. bei Lieferung frei HauS 55 Sich. Postbezug monatlich 2.5t) RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Zeitungsauegabe lür Abholer täglich 5—0 Uhr nachmittag». Preise und Nachlahsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für daö Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern unk an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Derötzcnttiü nng der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Grundstein zum neuen Berlin Grohdeutschland erhält eine würdige Hauptstadt Mit der Grundsteinlegung zum „Haus des deutschen Fremdenverkehrs" am Runden Platz, dem Schnittpunkt »er neu erstehenden Nord-Süd-Achse mit der alten pols- >amet Straße, gab der Baumeister Großdeutschlands, Udolf Hiller, den Auftakt zu der größten städte baulichen Neugestaltung der Geschichte. An 16 großen Baustellen wurde aus sein Geheiß und nach den Plänen seines Beauftragten, Architekt Professor Speer, ein Werk in Angriff genommen, das nicht weniger als die völlige Wandlung der Viereinhalbmillionenstadt im Geiste nationalsozialistischer Baugesinnung bedeutet, eine Wand lung, die sich bei der Ungeheuren politischen, wirtschaft lichen, kulturellen und verkehrstechnischen Entwicklung der Reichshauptstadt im Dritten Reich zwangsläufig ergab. Dabei ist nach dem Willen des Führers eine für die Jahr hunderte bestimmte entscheidende Neugestaltung in An- griff genommen worden, die der Hauptstadt Großdeutsch lands ein völlig neues Gesicht geben wird. Während der Führer in dem feierlichen Staatsakt den Grundstein zum ersten Monumentalbau an der Nord- Süd-Achse legte, vollzog Reichsminister Dr. Frick mit Neichsleiter Fiehler den gleichen Akt beim „Haus des Deutschen Gemeindetags" an der Ost-West-Achse und Reichsminister Dr. Dorpmüller am Königsplatz, wo neben dem gewaltigen Spreedurchstich zugleich die U- und S-Bahn-Verbindungen zwischen den kommenden Groß- bahnhöfen Nord und Süd in Angriff genommen werden. Der Oberbürgermeister und Stadtpräsident Dr. Lippert hob die Arbeiten an der Kreuzung der beiden Achsen im Tiergarten aus der Taufe, und ganz in der Nähe began nen auch die Umbauten an der Siegesallee. Außer am Königsplatz begann die Deutsche Reichs bahn noch sieben weitere Großbauten, dar unter den neuen Bahnhof Süd, die Verschiebebahnhöfe Großbeeren und Wuhlheide, die Ausbesserungswerke Marienfelde und Schöneweide, die Ortsgüteranlage Lich tenrade und die Versuchsanstalt Lichterfelde-Süd, wäh rend die Berliner Verkehrs-Gesellschaft ebenfalls mit den Ausschachtungsarbeiten am Südpunkt des U-Bahn-Netzes einsetzte. Ein Ebenbild unserer großen Zeit Die ganze Größe der Umgestaltung aber offenbart sich erst, wenn man die bereits begonnenen Arbeiten an der Ost-West-Achse, die Schaffung der neuen Hochschulstadl, den riesigen neuen Flughafen und gewiß nicht zuletzt das Wohnungsbauprogramm, das allein für 1938 nicht we niger als 30 000 Wohnungen vorsieht, einbezieht. Berlin, das schon immer den schmückenden Ehrentitel einer Ar beitsstadt trug, ist zu einem einzigen Arbeitsplatz gewor den. In wenigen Jahren aber wird aus diesem harten Rhythmus Großdeutschlands würdige Hauptstadt erstan den sein, die auch in ihrer äußeren Gestalt ein Ebenbild unserer großen Zeit und ein „steinernes Dokument nationalsozialistischen Gestaltungswillens und politischer Grüße" ist. Der Kestaki am Runden Platz Im Mittelpunkt der Feiern stand derRundePlatz am Schnittpunkt der Nord-Süd-Achse mit der Potsdamer Straße. Im weiten Rund ist er mit schlanken, hohen Fahnenmasten eingefaßt, während dle eigentliche Bau stelle in Hufeiscnform von einer Tribüne umsäumt ish die 12 Meter hoch die Hakenkreuzbanner umrahmen. 200 Bau arbeiter harren hier des Befehls, um mit den Ausschach- tunqsarbeiten für das „Haus des deutschen Fremdenver kehrs" zu beginnen. Außer den Tribünen sind der ganze, 210 Meter große Platz und alle zu der Baustelle führenden Straßen, die Fenster der umliegenden Häuser und selbst die Dächer mit den Teilnehmern besetzt. Gegenüber der Tribünenfront stehen die Angestellten der Gaststätten- und Beherbergungsbetriebe. Trachtengruppen aus allen deut schen Gauen bringen in das Bild eine besonders farbige Note. Vor der Baustelle sind eine Kompanie der Wehrmacht mit Musik, eine Kompanie der Leibstandarte mit Musik und eine Kompanie der Schutzpolizei aufmar schiert, während der Musik- und Spielmannszug der SA.» Standarte „Feldherrnhalle" aus der Baustelle selbst steht. Auf der Ehrentribüne sieht man mit dem Stell vertreter des Führers zahlreiche Reichs minister, Reichsleiter, die Oberbefehls haber der Wehrmachtteile, das Führerkorps aller Gliederungen der Partei, das Präsidium des Reichs- sremdenverkehrsverbandes und die Vertreter aller Ver kehrsorganisationen, die im „Hause des deutschen Frem denverkehrs" ihre, gemeinsame Arbeitsstätte haben werden. Auch der Berliner' Fascio hat eine Abordnung mit Stan darte entsandt. Oie Ankunft -es Führers künden Heil-Rufe. Nach dem Abschreiten der Front der Ehrenformationen begab sich der Führer unter tosenden Heil-Rufen zum Platz der Grundsteinlegung. Mädchen der Trachtengruppen überreichten ihm Blumenangebinde, für die der Führer mit freundlichem Händedruck dankte. In der Begleitung des Führers sieht man den Ber liner Gauleiter, Reichsminister Dr. Goebbels, und den Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Architekt Professor Speer. Auf der Ehrentribüne wird der Füh rer vom Präsidenten des Neichsfremdenverkehrsver- bandes, Staatsminister a. D. Esser, begrüßt, der dann dem Führer meldet, daß alles zur Grundsteinlegung be reit sei. Reist ms fröhliche Oeutfchland! Präsiden! Esser mies einleitend darauf hin, daß der tdiibrer m kaum fügs nabren. einen staatsvolitiicken Monu ¬ mentalbau errichtet habe, in dem 75 Millionen Deutsche eine sichere, herrliche Heimat haben, und fuhr dann fort: „In die sem sechsten Jahr Ihrer politischen Staalsführung haben Sie nun, mein Führer, Auftrag und Befehl gegeben, in den größ ten deutschen Städten niederzulegen, was nicht mehr zeit gemäß. einzureitzen, was baufällig und verkehrshemmend ist, damit nach Ihrer Idee neue Städtebilder emporwachsen, wür dig der Zeit, in der wir leben, und würdig dem Rhythmus unserer herrlichen nationalsozialistischen Bewegung. Wenn in wenigen Jahren das neue Berlin, das neue München, das neue Hamburg, das neue Nürnberg ihr für Jahrhunderte und Jahrtausende bestimmtes nationalsoziali stisches Bauantlitz haben werden, dann wird sich erfüllen, was Sie, mein Führer, mit diesen Bauten erstreben: Stolzes § e l b st g e f ii h l und unerschütterliches Selb st vertrauen der geeinten deutschen Nation. Mehr noch als bisher schon wird dann Deutschland für die Ausländer und die eige nen Volksgenossen bewundernswertes Reiseland sein, das seinen monumentalen Ausdruck herzlichen Willkom mens und bester Gastlichkeit in diesem Haus des deutschen Fremdenverkehrs haben wird. Deutschland ruft die Welt zu sich zu Gaste mit der Parole: Reist in das glückliche, reist in das fröhliche Deutschland!" Or. Goebbels: Steinernes Dokument Anschließend sprach Reichsminister Dr. Goebbels. Er nannte den 11. Juni einen Tag von historischer Bedeutung in der Baugeschichte der Reichshauptstadt. Es beginne für die Reichshauptstadt mit dem heutigen Tage der wichtigste Bau abschnitt in der durch den Nationalsozialismus bestimmten Bauperiode. Der Minister fuhr dann fort: „In Haltung und Slil soll das Haus, zu dem Sie, mein Führer, heule den Grundstein legen, ein steinernes Dokument nationalsozialisti schen Gestaltungswilleüs und politischer Größe werden." Dr. Goebbels erinnerte an die Bauprogramme in anderen deutschen Städten und erklärte, daß für Berlin jetzt der Zeit punkt gekommen sei. durch ein großzügiges und umfassendes Neubauprogramm das Bild der Reichshauptstadt ihrem Cha rakter, ihrer Größe, ihrem Rang und ihrer viereinhalb Mil lionen umfassenden Volkszahl anzupassen. Er erinnerte daran, daß die Straße „Unter den Linden", die als einzige den Di mensionen einer Weltstadt angemessen sei, aus der Zeit ist. da Berlin 37 Wb Einwohner zählte. Ein Zeichen für den Mangel an Baugesinnnng, an Kühnheit der Planung und an Größ- Der Führer legt den Grundstein zum neuen Berlin. Der Führer logt den Grundstein zum Hause des Deutschen Fremden verkehrs am Runden Platz und gibt damit das Zeichen zum Baubeginn zur Neugestaltung der Hauptstadt des Dritten Reiches. An 15 übrigen Großbaustellen Berlins wurde gleichzeitig mit der Arbeit begonnen. Weltbild (M).