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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis norm. 1V Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; tür Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. V.: 225N Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 55« Der Pulsnitzer Duzeiger ist kas zur TercfseutMuug 2er omlUÄM Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadlrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 128 Freitag, den 3. Juni 1938 90. Jahrgang Diele Heilung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 80 Npf., bei Lieferung frei HnuS 55 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 NW. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und NachlaUützr bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern unk an Im Kampf um Grotzdeutschland Der Kreis der Trager des Blutordens erweitert Der Führer'hat, wie die Nationalsozialistische Partei- ikorrespondcnz meldet, folgende Anordnung erlassen: Im Kampf um das grotzdcutschc Reich wurden Hunderte er mordet. viele Tausende verletzt und in die Kerker gewor fen. Diese mutigsten, opferbereitesten und tapfersten Män ner der Bewegung sollen für immer unseren Nachkommen leuchtendes Vorbild sein. Um dem auchifichtbarlich Ausdruck zu geben, verfüge ich: 1. Der bisher Mr die aktive Teilnahme am 9. No vember 1923 versicherte Blutorden wird nunmehr auch an solche Parteigenoffenoversiehen, die im alten Reich und in den österreichischen «Gauen im Kampf für die Bewegung a) zum Tode verurteilt, daun zu lebenslänglichem Kerker begnadigt wurden; !b) Freiheits, bzw. Kerkerstrafen (auch in österreichi schen Anhaltelagern) von mindestens einem Jahr verbüß» haben; v) besonders schwer. verletzt wurden. 2. Der Blutorde» löterbt-nach dem Tode des Trägers im Familienbesitz. » 3. Der Reichsschatzmeister der NSDAP, ist für die Bc- -arbeitung aller Blutordensangelegenheiten zuständig. Die Verleihung des Blutordens erfolgt durch mich auf Antrag ches Ncichsschatzmeisters. 4. die notwendigen Ausführungsbestimmungen erläßt Äer Reichsschatzmeister der NSDAP. Ein Iudenkhron ist gestürzt Ausmerzung der Juden aus der Wiener Presse. Die Nationalsozialistische Nachrichtenkorrespondenz veröffentlicht einen Artikel des Stabsleiters des Reichs- presfechefs der -NSDAP., Helmut Sündermann, der gleichzeitig im -Auftrage des Gauleiters Bürckel seit den Märztagen die politische Neuordnung der österreichischen Presse durchgeführt hat. Wir entnehmen diesem Artikel folgendes: Der Begriff „Wiener Presfe" Hai sei» vielen Fahren einen schlechten Klang gehabt. Sie war nicht nur die Stütze des volkssremden Svstems, sondern such eine Zentrale anti deutschen Geistes. Das Bild, das sich bei der Uebernahme der Zeitungen durch den Nationalsozialismus boi war erschüt ternd. Sämtliche führende Stellen i« allen wichtigen Tages- zeitungen Wiens wäre» Volljuden! Zahlenmäßig wurde sestaüsteM, daß in der gesamten Wie ner Presse »on 177 festangestellten Redakteuren nicht weniger als 124 Juden und nur 53 Arier waren! Es gab dabei auch sogenannte „bürgerliche" Zeitungen, bei denen von 27 Redak teuren 25 Juden waren; ein großes Mittags- und Nachmit tagsblatt verfügte über den ansehnlichen Bestand von 18 In- den netter 19 Redakteuren; ein Blatt, das durch seine Verbrei tung im Ausland viel zur Weltmcinüng über Oesterreich bei trug, hatte unter 20 Redakteuren 17 Juden «siv ! Heute - nach zwei Monaten --ist der Säuberungs - Prozeß schon längst völlig abgeschlossen. Die Biener Presse ist wieder deutsch geworden. Aus einem Augias- stall Mischer Machenschaften ist eine Presse geworden, die sich auschicki. dem Volke eine wabre politische Führerin zu sein. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die zahlen mäßige Entwicklung, die die gesamte Wiener Presse seit de? Entjudung genommen hat: Die Gesamtauflage der Wiener Tageszeitungen betrug Anfang März l 913 000 Exemplare täg lich. Anfang Mai jedoch bereits 1 130000 Exemplare, das be- deute« eine Steigerung von fast 120 AN Exemplaren! Der Lohn dieser Arbeitsleistung, die allen, die daran teil»" hatten, eine bleibende, stolze Erinnerung sein wird, ist groß genug. Ein Judenihron ist gestürzt worden, eine Brutstätte der Lüge und des Hasses, der Hetze und des Volksbeiruges ist ausgeräucherl worden, und der Geist des deutschen Journatwmüo ist eingezogen in eine Stadt jahr hundertealter' Zcttungstradition. FM mid Frank van Wien abgereist Reichsinnenminister Dr. Frick hat Wien wieder ver laffen und sich nach Berlin zurückbegeben. Vorher besuchte der Minister mit Reichsstatthaller Dr. Seyß-Jnquart und seiner Begleitung die niederösterreichische Landeshaupt mannschaft, wo er sich von Gauleiter Dr. Jury die Mit glieder der Landesregierung und die leitenden Beamten vorstellen ließ. Er hatte eine Besprechung mit dem Gau leiter und machte eine Besichtigungsfahrt durch den Gau Niederdonau. Reichsminister Dr. Frank hat ebenfalls nach zweitä gigem Aufenthalt Wien verlassen. General Krauß vom Führer empfangen Der Führer empfing am Donnerstag in der Reichs kanzlei den österreichischen Heerführer aus dem Weltkrieg, General Krautz. Das Terror-Regiment der Tschechen Eine Bilanz ab 1. Mai Nachstehende Aufstellung zeigt die unerhörten Terrorakte der Tschechen gegen das Deutschtum in der Tschechoslowakei und die vielen Grenzverletzungen - durch tschechisches Militär zu Lande und in der Luft seit Beginn des Mai. Die Liste ist nicht einmal vollständig. Die unzähligen Beschimpfungen und Aurcmpclcien sind in ihr nicht enthalten. 1. Mai: Polizei, Soldaten und tschechische Kommunisten überfallen in Troppau Deutsche; ein deutscher Rechtsanwalt schwer verletzt. 2. Mai: Ausschreitungen tschechischer Soldaten in Reichen- berg. , 3. Mai: Ausschreitungen tschechischer Soldaten tn Komotau. 4. Mai: Ueberfälle tschechischer Soldaten auf Deutsche in Trautenau. * 6. Mai: Tschechische Ausschreitungen in Prag; ein deut scher Student, der einen verfolgten Kameraden retten wollte, schwer verletzt. Tschechische Soldaten gingen in Mährrsch- Schönberg mit ihren Bajonetten gegen deutsche Arbeiter los. Dculsche in Komotau von tschechischen Soldaten übersallen und mißhandelt. Die tschechische Staatspolizei schlägt mit dem Gummiknüppel aus die vor dem Hause Konrad Henleins in Asch zur Geburtstagsseier versammelte Menge ein; mehrere Verletzte. Deutsche in Eger von tschechischen Soldaten ver prügelt. Tschechische Zivilisten schlagen in Prachatitz Deutsche uleL-r. 7. Mai: Treibjagd tschechischer Soldaten aus Deutsche in Falkenau. Anmerkung sür die Schuldforscher: 8. Mai: Kalinin ver sichert in Moskau einer tschechischen Abordnung sein Wohl gefallen an dem Prager Kurs; die Sowjetunion werde, waS immer kommen möge, mit ihrer ganzen Macht hinter der Tsche choslowakei stehen 8. Mai: Gewalttätige Ausschreitungen tschechischer Zivi listen gegen die in Niedergeorgenthal zu einer Maifeier ver sammelten Deutschen. Ein deutscher Kraftwagenlenker in Prag von tschechischen Zivilisten niedergeschlagen. Lie anwesenden Freudiges Ereignis im Hause Göring Die Gattin des Ministerpräsidenten Generalfeldmar- schall Göring ist am Donnerstag, 13.40 Uhr, von ihrem ersten Kinde, einem gesunden Mädchen, entbunden wor den. Mutter und Kind sind in ausgezeichneter Verfassung. Wie mitgeteilt wird, hat das Töchterchen des Mi nisterpräsidenten Generalfeldmarschall Göring den Namen Edda erhalten. Polizisten schreiten nicht ein. Ein deutscher Student tm Per sonenzug Reichenberg—Prag wegen Deutschsprechens von den tschechischen Zuginsassen mißhandelt. Ein deutscher Handwerker beim Verhör von der Jglauer Staatspolizei mißhandelt. 9. Mai: Deutsche Kinder in Niedergeorgenthal von Tsche chen übersallen und verprügelt. In Brüx und Görkau junge Deutsche von der Gendarmerie mißhandelt. 14. Mai: Tschechen halten aus der Landstraße bei Klattau ein Auto an und mißhandeln die Insassen, Mitglieder der SDP. 15 Mai: Deutsche Turner in Trupschitz von tschechischen Soldaten gezwungen, einen Steinhagel der tschechischen Meute über sich ergehen zu lassen. 16. Mai: Ein deutscher Handwerkergeselle in Saaz von der Staatspolizei mißhandelt. 17. Mai: Deutsche Turnerinnen und Turner in Pregnitz von Tschechen mit Zaunlatten und Stöcken geschlagen, mehrere Mädchen verletzt; ein zur Hilfeleistung herbeigexufener Arzt ebenfalls von den Tschechen mißhandelt. 18. Mai: SDP.-Ordner in Udwitz von Staatspolizisten überfallen; fünf Sudetendemsche verletzt. 19. Mai: Deutsche Fraueu und Mädchen in Brünn von Tschechen überfallen und blutig geschlagen. 20. Mat: Treibjagd tschechischer Soldaten auf Deutsche in Komotau; über 100 Deutsche verletzt. Beginn der tschechischen Mobilmachung, Bewaffnung der tschechischen Nationalgarde und der Marxisten im sudetendeutschen Gebiet; die sowjet- russischen Sender wiederholen seit diesem Tage immer wieder Kalinins aufmunternde Beteuerung, die Sowjetunion würde hinter der Tschechoslowakei stehen. 21. Mai: Die Deutschen Böhm und Hofmann in Eger von einem tschechischen Polizisten ermordet. Tschechische Sol daten versuchen, die Grenzbrücke bei Bernhardsthal im Gau Niederdonau zu sprengen. 23. Mai: Der sudetendeutsche Abgeordnete Eichholz in Brüx von Tschechen tätlich angegriffen. Tschechisches Militär flugzeug über der sächsischen Stadt Bärenstein. 24. Mai: Deut scher Protest in Prag gegen die Grenzverletzungen; Krofta ent schuldigt sich und verspricht Abhilse. Tschechische Soldaten ver suchen, die Grenzbrücken zwischen Ulrichsberg und Hohenfurch in Brand zu stecken. Ein tschechisches Militärflugzeug über den bayerischen Orten Schirmding und Waldsassen. Ein tschechi sches Militärflugzeug über Groß-Schönau in Sachsen. Ein tschechisches Militärflugzeug über Hinterhermsdorf in Sachsen. Ein tschechisches Militärflugzeug über Klingental in Sachsen. Ein tschechisches Militärflugzeug über Jedenspeigen im Gau Niederdonau. 25. Mai: Ein tschechisches Militärflugzeug über Nieder- Retzbach im Gau Niederoonau. Tschechische Soldaten schießen in Elbogen auf Deutsche. 26. Mai: Ein deutscher Bauer an der Grenze bet Frei- stadt im Gau Oberdonau von tschechischen Soldaten mit Ge wehrkolben niedergeschlagen. 27. Mai: Ein tschechisches Militärflugzeug über Gmünd. 28. Mai: In Großwasser belagern Tschechen eine Wahl versammlung der Sudetendeutschcn Partei. Der Bezirksleiter der SDP., der Versammlungsredner und zwei andere Sude tendeutsche werden aus der Heimfahrt überfallen. Der Bezirks- leiter trägt eine Kopfverletzung davon. 29. Mai: Mordübersall marxistischer Heckenschützen auf Sudetendeutsche in Eibenbcrg; drei Verletzte. In Unterseiffen in der deutschen Sprachinsel Zips wird eine Wahlversamm lung der Karpatendeutschen Partei von tschechischen Volks sozialisten und Kommunisten überfallen. Ein deutscher Ord ner wird niedergestochen In Nieder-Ullersdors werden am Abend die Reichsdeutschen Heinrich und Maxie Exner von vier tschechischen Soldaten gezwungen, die Hakenkreuzfahne aus zuliefern, die sie entsprechend der Negiernngsermächttgung am 1. Mai zusammen mit der tschechoslowakischen Staatsflagge gehißt hatten. Die Soldaten hcdrohen dabei die im Bett sitzende Frau Exner mit ihren blanken Bajonetten nnd er gehen sich in schweren Beschimpsungen gegen den Führer lind Reichskanzler und die Hakenkreuzsahne. Gegen alle Gerichcs- beamten Reichenbergs «Böhmen), die an der Maifeier teil genommen haben, wird eine Untersuchung eingeleitet. 31. Mai: In Mährisch-Schönberq wird der Reichsdeutsche Joseph Schnepf von tschechischen Soldaten angefallen und schwer mißhandelt, weil er weiße Strümpfe trug. 1. Juni: In einer Gastwirtschaft tn Eger schießt ein tsche chischer Feldwebel die Deutschen Krauß und Bayer nieder. Sie werden in der Kniegegend schwer verletzt.