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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- «ud Tageszeitung für die Stadt rmd de« Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz «nd die Gemeinde Ohorn Aas» Aattung erscheint täglich mit Aufnahme der gesetzlichen Sonn» umd Feiertage. TW «dgSprri» beträgt bei Abholung wdchentltch SV Stps.. bei Liefernug frei Ho«S ENpf. Postbqng monatlich 2.Ü0 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt kW»« Anspruch auf Rückzahlung Les Bezugspreise». ZeUungsauSgab, für Abholer ttzgvch »—v Uhr nachmittag». Preise und Nachlaßstitze bet Wiederholungen nach PreMtste Nr. 4 — Für da» Erscheinen von Anzeig« tu bestimmt« Nummer« und au bestimmt« Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an dm Erscheinungütag« bi» vor». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr » Hoffmann. Druck: Karl Hoffman« u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; für Politik, Bilderdienst und den übrig« Teil Waller Mohr, PulSnttz. — D. A. IV: 2LSL Geschäftsstellen: Albertsttaße 2 und Abolf-Hitler-Str ah« 4. Fernruf S18 u«b tÄV Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderater zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- » aerichts Pulsnitz, sowie de» Finanzamtes zu Kamen» Nr. 126 Mittwoch, den 1. Juni 1938 90. Jahrgang Feierlicher Staatsakt in Wien Einweisung der Landesregierung durch Reichsminister Dr. Frick In einem feierlichen Staatsakt nahm RejchHinnenmi- Nister Dr. Frick im Amt des Reichsstatthalters die Ein führung der neuen österreichischen Landesregierung vor. Mit dem Festakt wurde die Tatsache besonders unter strichen, daß nach dem Willen des Führers die Landes regierung als Hoheits- und Verwaltungsträger des Lan des Oesterreich nunmehr in jene Organisationsform ge bracht wurde, die ihren künftigen bedeutsamen Ausgaben entspricht. Dem gleichen Ziel dienen die jüngsten Ent schlüsse des Führers hinsichtlich der Neuabgrenzung der Ostmarkgaue und der Ernennung der neuen Gauleiter, die in ihrer Eigenschaft als Landeshauptmänner gleich zeitig vom Reichsinnenminister in ihre Aemter eingcwie- sen wurden. Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart gab noch einmal eine geschichtliche Darstellung der Märzereignisse. „Wir Oesterreicher", so erklärte er hierbei, „trauern der niemals gewünschten Souveränität dieses Landes nicht nach, denn für uns ist dieses Land immer ein Bestandteil des deut schen Volkes gewesen. Wir geben freudig jene Formen auf, die sich aus der notgedrungenen Selbständigkeit ergeben haben. Unser Ziel war immer das Großdeutsche Reich." Neichsinnenminister Dr. Frick machte grundlegende Ausführungen über die verwaltungsmäßige Neuordnung des Landes Oesterreich. Er gab dabei die Versicherung ab, daß die gesamte Reichsregierung mit ihrer vollen Auto rität bei der schwierigen Aufbauarbeit in der Ostmark hinter der neuen Landesregierung und den Landeshaupt männern stehe. Der Neichsinnenminister wies dann die historische Notwendigkeit der vom Führer verwirklichten Wiedervereinigung der Ostmark mit dem Deutschen Reich an Hand der Ereignisse nach, streifte die verdienstvolle Tätigkeit der nunmehr ausscheidenden Minister, Staats sekretäre und Landeshauptleute und gab dann die Ein weisung der neuen Landesregierung mit Neichsstatthalter Seyß-Jnquart als Führer der Landesregierung und Lei ter des Ministeriums für innere und kulturelle Angele genheiten, Minister Fischböck als Leiter der Ministerien für Wirtschaft und Arbeit und für Finanzen und Minister Reinthaler als Leiter des Ministeriums für Landwirtschaft bekannt. Mit ihrem bewährten Rat würden auch weiter der Landesregierung zur Verfügung stehen: Minister Klausner, Minister Glaise-Horstenau und Minister Hueber. Dr. Frick fuhr fort: „Wie die Einheit von Partei und Staat ihren sichtbarsten Ausdruck in der Person des Führers findet, so ist, in Anlehnung an bewährte Maß nahmen im Altreich, Personalunion auch in der Person der Gauleiter und Landeshauptmänner hergestellt. Den vom Führer berufenen Männer erwächst damit in den Ländern die Aufgabe, Partei und Staat auch in ihrem Amtsbezirk zu einer inneren Einheit zusammenzuschwei ßen, damit die Kraft der Bewegung der staatlichen Organi sation neue Impulse geben kann. In enger Anlehnung an die überkommene Grenzführung sind die Parteigaue neu abgcgrenzt. Dieser Abgrenzung wird die staatliche Gliederung nach sorgfäl tiger Prüfung, wie den Landesinteressen der betroffenen Gebiete am besten Rechnung getragen werden kann, tun lichst folgen. Die Neuordnung in den bisherigen Ländern beschränkt sich aber nicht nur auf personelle und räumliche Fragen, auch in organisatorischer Beziehung sind Aenderungen zum Teil grundlegender Art zu erwarten oder schon ein geleitet. Am Ende der organisatorischen Neuordnung steht die unmittelbare Unterstellung der Länder unter die Reichs- zentralstellen und damit der Wegfall der bisher für Oesterreich bestehenden zentralen Einrichtungen in Wien. Die Zuständigkeiten der bisherigen zentralen Einrichtun gen in Wien gehen alsdann entweder auf die Behörden des Reiches oder der Länder über. Wenn alsbald nach der Wiedervereinigung Oester reichs mit dem Reich so weittragende gebietliche und organisatorische Maßnahmen durchgeführt werden, so liegt der Grund hierfür darin, daß die organisatorische Eingliederung eines Bundesstaates Oesterreich in das Einheilsreich der Deutschen nicht möglich ist. Zusammenfassung der LerwiMung Alle diese Maßnahmen werden aber mit stetem Blick aus Vie spätere Gesamtreform des Reiches durchgeführt werden müssen. Deshalb sind die Grundprobleme, die sich zusammenfassen lassen in der Forderung der Einheit Her Verwaltung und der Dezentralisation bei straffster einheitlicher Führung des Gesamtreiches bereits bei der Neuordnung in Oesterreich zu berücksichtigen. Die glücklicherweise im österreichischen Verwaltungs aufbau bereits weitgehend verwirklichte Zusammenfassung der verschiedenen V-rwaltungszweige zu einheitlichen Be hörden muß sonach für Oesterreich nicht nur erhalten, sondern als geradezu beispielhaft aus das übrige Reich ttbertraacn werden. Die vorhin berührten Gliederungsmatznaymen haben aber nicht nur Abgrenzung der Länder zum Gegenstand, auch die unteren Verwaltungsbezirke, die Bezirkshaupt mannschaften müssen darauf nachgeprüft werden, ob die Grenzsührung und Größe den wirtschaftlichen Erforder nissen entsprechen und den modernen Verkehrsverhältnis fen gerecht werden. Die Uebernahme einer ferneren im Altreichsgebiet bewährten Grundeinrichtung ist auch aus Oesterreich unerläßlich: die Bezirkshauptmannschaften dürfen nicht nur Bezirke der staatlichen Verwaltung sein, sie müssen vielmehr auch mit Selbstverwaltung ausgestat- iet und zu Selbstverwaltungskörperschaften ausgebaut werden. Der nationalsozialistische Staat hat sich alsbald nach dem Umbruch im Reich zu dem Gedanken echter gemeind licher Selbstverwaltung bekannt, weil er davon überzeugt ist, daß eine Berwaltung um so volksnaher und damit nm so wirkungsvoller ist, je stärker sie an die unmittel- b-rc Mitarbeit der Volksgenossen selbst appelliert. In diesem Bekenntnis unseres neuen Staates liegt die Absage an jede unangebrachte Zentralisation all der Verwaltungsangelegenheiten, die örtlich erledigt werden können, liegt weiter aber auch eine Bejahung des Ge dankens der Einheit der Verwaltung. Die Gaue höchste Stufe der Selbstverwaltung So haben wir am zweiten Jahrestag der Macht übernahme als Grundsatz des neuen Reiches die „Deutsche Gemeindeordnung" erlassen, die für die Gemeinden den Grundsatz verantwortungs- und zielbewußter Führung mit den Elementen echter Selbstverwaltung insbesondere einer weitgehenden Einschaltung ehrenamtlicher Mitwir kung der Volksgenossen in die Verwaltung verwirklicht. In nicht ferner Zeit werden wir über den kreisange hörigen Gemeinden in einer reichseinheitlichen Regelung leistungsfähige Gemeindeverbände, deutsche Landkreise, schaffen, über denen sich dann in der weiteren Zukunft die Gaue als die höchste Stufe unserer Selbstverwaltung aukbaucn werden. Es ist der Wille der Staatsführung, auch im Lande Oesterreich so bald wie möglich eine gleich aktive und schlagkräftige Selbstverwaltung der Gemeinden und Ge meindeverbände aufzurichten. . Daher soll schon zum 1. Oktober 1938 die Deutsche Gemeindeordnung in den östereichischen Gemeinden ein geführt werden. Daneben werden alsbald als Grundlage der kommenden Landkreise in Anlehnung an die Bezirks- hauptmannschaften Gemeindeverbände geschaffen werden. Heber den landesunmittelbaren Städten und über diesen Gemeindeverbänden wird sich die Selbstverwaltung der Landeshauptmannschaflen aufbauen. Mit Vieser Neuorganisation werden wir auch eine finanzielle Gesundung der österreichischen Gemeinden er reichen. Groß sind die Aufgaben, die uns in Vollzug der welt geschichtlichen Tat unseres Führers vom 13. März nun mehr gestellt sind. Bei ihrer Lösung wird alle zur Mit wirkung Berufenen eine Grunderkenntnis leiten müssen: Es handelt sich um eine zweckmäßige Lösung nüchterner Reformsragen der Verwaltung nicht um den Aufbau eines bürokratischen Systems, sondern einzig und allein um die Frage, welche Form die beste ist, um alle Kraftquellen der deutschen Ostmark und Großdeutschlands in einen lebendigen Organismus zusammenzuschließen und zu Höchstleistungen zu befähigen." ven Danr an ven Führer stimmten die Anwesen den begeistert ein. Die Lieder der Nation beschlossen die eindrucksvolle Feier. Nach dem Staatsakt im Amt des Reichsstatthalters begab sich Reichsinnenminister Dr. Frick zu Besprechun gen mit Gauleiter Bürckel ins Parlament. Opferfreudige Ostmark Ucbcr 1 Million RM. für die NSV. Nunmehr steht das endgültige Ergebnis des erste« von der NSV. durchgeführten Sammeltages in Oesterreich fest. Danach wurden 1 066 248,55 RM. von der österrei chischen Bevölkerung am 22. Mai aufgebracht. Das ent- spricht einem Durchschnitt von 15,8 Pfennigen je Kopf de, Bevölkerung. Das Ergebnis ist ein Beweis für die groß« Opfcrfreude und den Aufbauwillen unserer Volksgenossen in Oesterreich. Goebbels vor den Propagandaamtsleitern Tagung im Reichspropagandaministerium. Die Leiter der Neichspropagandaämter versammelten sich mit ihren Pressereferenten im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zu ihrer monatlichen Tagung, bei der eine Reihe von Referaten über wichtige politische Fragen gehalten wurden und zur Aussprache kamen. So sprach u. a. Reichspresscchef Staatssekretär Dr. Dietrich über „Pressepolitik und ihre Bedeutung". Im Mittelpunkt der Tagung, an der auch die Staats sekretäre, die Präsidenten der Einzelkammern der Reichs kulturkammer, die Intendanten der Reichssender, die Ab teilungsleiter und Referenten des Neichsministeriums für Volksäufklärung und Propaganda und die Kreisleiter des Gaues Berlin der NSDAP, teilnahmen, stand eine Rede des Reichsministers Dr. Goebbels. Eingangs gab der Minister einen Ueberblick über die großen geschichtlichen Vorgänge, die sich seit der letzten Tagung ereignet hatten. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen behandelte Dr. Goebbels wichtige kulturpolitische Fragen. Den Schluß seiner Rede widmete der Minister der Darstellung der großen Ereignisse der auswärtigen Politik; er beendete seine Ausführungen mit einem herzlichen Dank an die Reichspropagandaamtsleiter für ihren rückhaltlosen Ein satz in den letzten Wochen und Monaten. Am Nachmittag besuchten die Teilnehmer der Tagung einen Berliner Betrieb, der in seinen sozialen Einrich tungen als vorbildlich gelten kann. Gegen Abend hatten sie mit ihren Referenten Gelegenheit, unter fachkundiger Führung die „Internationale Handwerksausstellung" zu besichtigen.