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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger 90. Jahrgang Nr. 114 Dienstag, den 17. Mai 1938 Entscheidend ist die Tal! Generalfeldmarschall Göring hat im Kapruner Tal den ersten Spatenstich zu dem gewaltigsten Kraftwerk des Reiches, dem Tauern-Kraftwerk, vollzogen. Der Gcneralseldmarschall hat damit das Versprechen eingelöst, das er auf der gewaltigen Kundgebung am 2. April auf dem Salzburger Rcsidenzplatz gegeben hat: die reichen Schätze des Landes Salzburg, die Wasserkräfte seiner gigantischen Bergwelt, zu heben. Der Plan eines Tauern-Kraftwerks wurde schon viele Jahre erwogen, doch es blieb bei dem Plan, der auf echt demokratische Weise umkämpft, zerpflückt und zerredet wurde. Indessen rückte die Verwirklichung in immer wei tere Ferne, bis der Nationalsozialismus zur Macht kam, bis Hermann Göring in schlichten Worten sagte: „Ein Tauern-Kraftwerk wird gebaut!" Und nun ist Hermann Göring da. Mit dem Spaten in der Hand beginnt er die Arbeit zu diesem gigantischen Werk. Sieben Wochen vom Plan zur Tat! Die zahllosen Wasser, die aus den ewigen Gletschern der Tauernriesen über himmelhohe Wände stürzen, wer den im Tauern-Kraftwerk gebändigt, ihre gewaltige Kraft- energie zusammengeballt und in Form von Elektrizität weit ins Reich geleitet werden. Heute noch unübersehbar ist die dadurch ermöglichte Entwicklung der Wirtschaft, und Salzburg ist stolz darauf, daß es mit den ungeheuren Kraftquellen seiner Berge dem Reiche seine schönste Gabe bringen darf. Strahlend wölbt sich ein tiefblauer Himmel über den Bergriesen des Pinzgaues. Zell am See hat sein schönstes Festkleid angelegt. Aus den entlegensten Hochtälern und aus den höchsten Siedlungen und Berghängen sind die Bergbauern angerückt. Mit ihnen kommen die Bäuerin nen in ihren schmucken Trachten, die Knechte und Mägde. Im Bahnhof Zell am See hatten sich Gauleiter In genieur Wintersteiger, Generalmajor von Feuerstein in Vertretung des Kommandierenden Generals des 18. Ar meekorps und Staatssekretär a. D. Trendelenburg zum Empfang eingefunden. iusammengestellt worden. Sie enthält 32 Erze und Mineralien. Die Sammlung trägt die Widmung: „Der Pinzgau und ferne Hauptstadt Zell am See dem Wiedererwecker seiner Schopfer- sreude und Wohlfahrt, Herrn Generalfeldmarschall Hermann Äöring, am 15. Mai im Jahre der Schöpfung des größeren Deutschland." * Reichs-Theaterfeftwoche in Wien Die 5: Reichs-Theaterfestwoche wird nach Entschei dung von Reichsminister Dr. Goebbels als erste Reichs- Lheaterfestwoche im Großdeutschen Reich in der Zeit vom l2. bis 19. Juni in Wien stattfinden. Die Reichs-Theater- estwoche in Wien erhält ihre besondere Bedeutung da- vurch, daß zum erstenmal nicht nur die örtlichen Bühnen beteiligt sein werden, sondern daß auch die ersten Bühnen »er Reichshauptstadt mit geschlossenen Enfemble-Gastspie- ien daran teilnehmen. Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung Ler amtlichen Vekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- aerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamen» RMrrM auch für MerE In der Aula des Justizpalastes in Wren sand am Montag ein Festakt statt, in dessen Mittelpunkt eine Rede des Reichsjustizministers Dr. Gürtner stand. Minister Dr. Hueber betonte in seiner Begrüßungs ansprache, daß der heutige Festakt das äußere Symbol für die Ueberleitung der österreichischen Justiz m die ^^eichsjustizminister Dr. Gürtner erklärte in seine, Rede: Die Geschichte des Reiches ist allezeit auch ein« Geschichte des Rechtes gewesen. Nach der früheren unüber, sehbaren Zerspliu. .ung des Nechtslebens des deutschen Voltes hat erst das Dritte Reich sür die Vereinheitlichung oer Verwaltung und Ausübung des Rechtes die Bahn freigemacht. „Ich bin tief beglückt", sagte der Reichsmi nister, „auch die österreichische Justiz in die Obhut des Reiches zu übernehmen, weil ich mich auch als em Mit arbeiter an dem großen Ziel fühle, das uns der Führer gegeben hat: ein Reich, ein Recht, ein Volk!" Im Auftrag des Führers übertrug der Minister darauf die Rechte, die dem Reichsjustizminister innerhalb der deutschen Justizverwaltung zustehen, auf den Beauf tragten des Neichsjustizministeriums sür Oesterreich, Dr« Hueber. Der Dank der Jugend Zum Abschluß des Neichswerbe- und Opfertages. Obergebietssührer Rod atz, der Leiter des Reichs- Landes für deutsche Jugendherbergen, gibt aus Anlaß ees Abschlusses des diesjährigen Reichswerbe- und Opfer tages folgendes bekannt: „Der Neichswerbe- und Opfertag für das deutsche vzugendherbergswerk 1938 ist abgeschlossen; die gesamte deutsche ^ugend war mit Sammelbüchsen auf den Straßen und Platzen in allen Gauen des Reiches unterwegs. Das deutsche Volk hat durch seine großzügige Spende wieder um bewiesen, wie es sich mit dem deutschen Juaendher- vergswerk verbunden fühlt. Die deutsche Jugend dankt den Spendern und steht in der Spende einen neuen An sporn zu Leistung und Einsatz für die deutsche Zukunft.- Haupt- und Tageszeitung für die Stadt uud den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rps., bei Lieferung frei HauS öS Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RA!. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich S-6 Uhr nachnittaps. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach ' Preisliste Nr. 4 — Für bas Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Auf dem Bauplatz Der Platz, an dem der Spatenstich vor sich gehen soll, und an dem das künftige Betriebsgebäude des Tauern werkes erstehen wird, befindet sich etwa 600 Meter west lich des herrlich gelegenen Ortes Kaprun am rechten Hang des weiten oberen Salzachtales. Die Baustelle ist von zahl reichen Hakenkreuzfahnen umsäumt, und eine bunte Me. - schenmenge harrt seit Stunden. Jäger, Holzknechte, Grup pen mit Fahnen in herrlichen Trachten, kurz, das ganze wetterfeste Volk des Pinzgaues, das nach den schweren Jah ren des früheren Hungerregimes nun wieder froh der Zukunft entgegensieht. An der Berglehne ist eine kleine Nednerkanzel aufgebaut. Unmittelbar auf diese Redner kanzel zu läuft eine Fahnenstraße: Es ist die Spur der künftigen Druckrohrleitung. Mit großem Jubel wurde Generalfeldmarschall Gö ring empfangen, in dessen Begleitung sich Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht befanden. Nach kurzer Be grüßung durch den Gauleiter und durch Staatssekretär a. D. Trendelenburg sprach Generalfeldmarschall Göring. bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bisoorm. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hnuptschriftlelter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann. Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, P» Znitzi Mr Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. - D Geschäftsstellen: Albertsttaße 2 und Adolf-Hltler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Dr. Ley in Kapfenberg Nach einer herrlichen Fahrt durch die wundervolle obersteirische Landschaft und durch ihre Bergstadt Leoben sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley auf einem Be triebsappell vor 3500 Volksgenoffen der Böhler-Werke^ einer Gußhütte in Kapfenberg. Immer wieder von stür mischem Beifall unterbrochen, stellte Dr. Ley die tatsäch liche Wertung der Arbeit und Würdigung des Arbeiters im nationalsozialistischen Deutschland gegenüber dem Phrasengeklingel und der Verhetzung des Marxismus heraus. Grötztes Kraftwerk des Reiches Göring vollzieht ersten Spatenstich im Kapruner Tal wollen ein gewaltiges Volk, eine mächtige Ratio« sein. Wir sagen cs allen, besonders deutlich aber jenen, die es sicht gern hören wollen: Deutschland über alles! Wunder der Natur und Technik Ich werde dafür sorgen, daß diese hier von Gott so herrlich gestaltete Natur nicht verunstaltet wird. Das Wunder der Natur vereinigt sich mit dem Wunder der Technik. Berge und Wasser haben wir genug. Jetzt gilt es, diese Kräfte zu sammeln. So wie die nationalsozialistische Bewegung einst alle Kräfte sammelte, alle Ströme der Leidenschaft zusammenführte, eiu- dämmte und die geballte Kraft zum Einsatz brachte, so wird vic gedämmte Kraft der Natur hier große Werte schaffen, wo sie einst ungehemmt, sinnlos die Fluren verwüstete, die Ernte vernichtete. Arbeit und Freude So wird entstehen hier ein Werk, auf das die deutsche Nation stolz sein kann, und auf das ihr euch freuen sollt als ein Symbol der Kraft, ein Werk der Schönheit und des Segens für euch und eure Kinder. Die Täler, die zu de» ärmsten gehörten, werden aufblühen. Nicht Luxus und Wohl leben, sondern ein anständiges und menschenwürdiges Leben sollen dem deutschen Menschen auch hier geschaffen werden. Arbeit und Freude sollt ihr erhalten. In diesem Sinne zebe ich «etzt den Befehl zum Beginn der Arbeit. Hier soll die straft zum Segen Deutschlands zum Durchbruch kommen. Von Vieser Stunde an soll die Arbeit nicht mehr ruhen, bis das Werk vollendet ist." Nach Beendigung seiner mit großem Beifall ausgenomme nen Ausführungen schritt der Generalfeldmarschall zu dem Sauplatz, griff nach dem Spaten und begann unter dem Jubel der Menge die Arbeit. Ein brausendes Sieg-Heil auf den Füh rer und die Lieder der Nation beendeten eindrucksvoll den Bau beginn des groben Tauern-Kraftwerks. Geschenk des pinzgaues Nach der Rückkehr des Generalfeldmarschalls nach Zell am See wurde ihm von dem Bürgermeister im Namen des Pinz gaus und seiner schmucken Hauptstadt eine prachtvolle Mine raliensammlung überreicht. Die Sammlung enthält die wert vollsten Erze und Mineralien des Pinzgaues und ist in mühe voller Arbeit von dem Fachlehrer Loses Eder aus Zell am See „In meiner Wiener Rede habe ich", so erklärte Hermann Göring, „bereits von dem Bau des großen Wasserkraftwerks in den Tauern gesprochen. Die Bedeutung des Wasserkraftwerks für den wirtschaftlichen Ausbau der Ostmark ist im Vierjahres- plan bereits besonders unterstrichen. Die Sünden des Systems, das alles vernachlässigte, sind deshalb um so verwerflicher, weil das Land reich ist an wertvollen Schätzen und es nur der Tatkraft bedarf, um diese zu heben. Es ist aber nicht damit getan, vom grünen Tisch aus zu reden. Entscheidend ist die Tat! Bei den Schätzen des Landes handelt es sich in der Hauptsache um drei Dinge: Die Bodenschätze, die in Erzen aller Art in den Bergen liegen, den Holzreichtum und die Weitze Kohle durch die Wasserkräfte. Es sind seit langem zahlreiche Projekte aufgestellt worden zur Hebung dieses letzteren Schatzes, der von ausschlaggebender Bedeutung ist. Alle die Pläne, sie scheiterten, weil die Regierung versagte. Sie hatte angeblich kein Geld. Nun erweckt das große Reich auch die Ostmark wirtschaft lich mit seiner kraftvollen Energie, und entflammt das ganze Volk, init Hand anzulegen an dem Werle. Wir wollen nicht Kleines schaffen, sondern mit ganzer Kraft an die Arbeit gehen, um etwas einzigartig Großes, ein dem stolzen Volk Würdiges zu schaffen. Hier steht Deutschland! Ein wichtiger Punkt hierbei ist, datz sich Technik und Schönheit harmonisch Vereinen. Alles was zweckmäßig ist, muß letzten Endes auch schön sein. So wird auch hier die starke Symphonie der Arbeit brausen und jedermann sagen: Hier! steht Deutschland! Hier schmiedet das kraftvolle Reich seine Zukunft! Dieses Werk wird Wohlstand in eure Täler bringen, aber auch manche Unbequemlichkeiten. Das müßt ihr- in Kaus nehmen und Gemütlichkeit auf einige Jahre zuruck-' stellen. Jetzt heißt es, in die Fäuste spucken und arbeiten! Wer das große Elend der Ostmark gesehen hat, der begreift eines: Nur wer hau anpackt und schuftet, kann eines Tages eine, bessere Zukunft erwarten. Von nichts kommt nichts. Die meisten von euch wissen, was harte Arbeit heißt, vor allen, ihr Bergbauern. Alle, die bisher arbeitslos waren, müssen sich danach sehnen, jetzt ihre Kraft anspannen zu könne». Arbeitslosigkeit ist Müßiggang, Müßiggang aber bedeutet Un tergang. Wir wollen aber nicht untergehen, sondern aufwärts streben. , Für jeden Man» und jede Frau gibt es mir eine Parot« An die Arbeit! Vorwärts und aufwärts! Wr