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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diete L-itung erschein, täglich Mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. Bezugspreis betrüg, bet Abholung wöchentlich 50 Sips., bet Lieferung frei HauS Rps. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Leitungsaukgabe jür Abholer füglich S-S Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Berlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüd-s Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz, Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; tü» Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. II! : 2256» Geschäftsstellen: Albertstratze 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5SS Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Teröstenllickung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 98 90. Jahrgang Donnerstag, den 28. April 1938 Ivo Betriebe ausgezeichnet Gewaltiger Erfolg des Leistungskampfes in Sachsen — 106 Millionen aufgewendet Der Leiftungskampf der Deutschen Betriebe, zu dem der Führer aufgerufen hat, wurde im Gau Sachsen mit einem überragenden Erfolg abgeschlossen. 100 Betriebe konnten am Mittwoch in einer Großkundgebung in der Festhalle der Arbeit in Leipzig von Gauleiter Mutsch mann das Gaudiplom erhalten. Es bedeutet einen ganz gewaltigen Einsatz, wenn von den 9000 am Leistungs- Wettkampf beteiligten Betrieben im Gau Sachsen 106 Mil lionen Mark aufgewcndet wurden. Der Stolz auf diese großartige Leistung leuchtete aus den Augen der in Leipzig versammelten Betriebsführer und Betriebsobmänner aus ganz Sachsen, leuchtete aus den Augen der Gefolgschaften, die sich aus den Leipziger Betrieben zu dieser Kundgebung eingefunden hatten. Hier, wo zur Zeit der Messe vom deutschen Schaffen ein Spiegelbild gegeben wird, erhielt die Kundgebung eine ganz besondere Bedeutung. Sie wurde von Gauob mann Peitsch umrisscn, der dem Gauleiter den Abschluß des Leistungskampfes im Gau Sachsen meldete und dann Ausführungen zu den Lehren machte, die diese Ak tion gebracht hat. Gauobmann Peitsch: Warum Leis ungskamps? Er betonte den Totalitätsanspruch der Partei, der sich auf alle Gebiete erstreckt. Das höchste Ziel, das sich der Führer gesteckt hat, ist die Ewigkeit unseres Volkes. Es kommt darauf an, daß wir begreifen, daß nach den vom Führer aufgestellten Grundsätzen nicht nur die Schick salsfrage der Nation bestens geregelt, sondern auch der Alltag jedes einzelnen geordnet werden.muß. Durch den Sieg der Partei ist diese Entwicklung eingclei- tei worden und sie werde durch alle Kräfte unseres Volkes vorwärtsgetrieben werden müssen. Dies sei auch das Ziel des Leistungskampfes. Der Gauobmann bekannte sich zu dem Grundsatz, daß auch im wirtschaftlichen Leben der Idealismus ge bieten müsse, geißelte die Auffassung des Materialismus und betonte daß der Idealismus die Menschen nicht nm inner lich bereichert, sondern daneben auch ungeahnte greifbare materielle Erfolge bringt. Er betonte weiter, daß niemals Berechnungen alles be herrschen dürfen, und erinnerte daran, daß der Führer und mit ihm der einfachste SA.-Mann für den Aufstieg des deutschen Volkes und für den Aufstieg der deutschen Wirtschaft mehr getan haben, als all die klugen Finanz- und Wirtschaftspolitiker, die meistens sogar mit den Mar xisten Hand in Hand einen erbitterten Kampf gegen die Bewegung führten. Der Führer sei in allen diesen Jahren der unermüdlichste Arbeiter gewesen, er, der in seiner Rede vor dem Reichstag die Arbeit als die höchste Form bezeichnete, die einen Menschen mit seinem Herrgott ver bindet. In welchem Maß der Herrgott dieses national sozialistische Gebet erhört hat, spüren wir Männer und Frauen unseres fleißigen Grenzlandes am allerbesten. Er verwies auf die Belebung der Wirtschaft auch in Sach sen, kam dann auf den Leistungskampf zu sprechen, betonte, daß nichts Unmögliches, aber höchste Anstren gungen verlangt wurden, und erstattete einen Rechen schaftsbericht über die vollbrachten Leistungen, der an an derer Stelle ergänzt ist. Er führte u. a. aus: Lie Aufwendungen der betriebe An zusätzlichen Leistungen haben im Leiftungskampf stehende Betrieb für Zwecke, die mit der politischen Ausrichtung unserer schaffende« Menschen Zusammenhängen, RM 2940 000 aufgebracht. Darunter fällt die Vergütung des Lohnans- falles von Gefolgschaftsmitgliedern bei Beteiligung an Weltanschaulichen und fachlichen Kursen der Partei, ihren Gliederungen und angeschlossencn Verbänden sowie die Einrichtung von Wcrkbüchereien, von den 942 neuerstellt worden sind, und die finanzielle Unterstützung der für das Betriebsleben so bedeutungsvollen Werkscharen und Werk frauengruppen. Eine große Anzahl von Betrieben haben die Forderung der zusätzlichen Alters-, Jnvaliden- und Hinterbliebcnen-Fürsorgc aufgegrifsen und mit der Verwirklichung begonnen. Für diese Zwecke sind erstmalig RM 13 870 000 zum Einsatz gebracht. Von diesem Betrag sind in diesem ersten Jahr des Leistungskampfes von 418 Betrieben bereits 2 900 000 Reichsmark zur Auszahlung gekommen. Im Hinblick auf die Erhaltung der deutschen Volks- krast spielt auch die Gesundheitsführung in den Betrie ben eine wesentliche Rolle. Für Zwecke, die mit dieser von der Deutschen Arbeitsfront propagierten Gesundheits- sührung in engstem Zusammenhang stehen, haben die Be triebe NM 7 100 000 aufgebracht. Ein Beweis dafür, daß die immer mehr um sich greifende Gemeinschaftsgesinnung im Betrieb die Liebe zur Arbeit steigert, und die schaffenden Menschen nicht ohne zwingende Ver anlassung der Arbeit sernbleiben, ist die Tatsache, daß 2086 Betriebe während der von der Krankenversicherung wirksamen dreitägigen Karenzzeit den Lohn weiterzahlen und dasür den Gesamtbetrag von RM 790000 auswen- deten. Auch der Heimstätten- und Wohnungsbau hat in bezug aus die Gesundheitssührung außergewöhn liche Bedeutung. Im Zeichen des Leistungskampfes sind nicht nur anerkennenswerte Siedlnngsvorhaben in An griff genommen bezw. durchgesührt, sondern auch eine beachtliche Anzahl neuer Werkswohnungen zu günstigen Mielsätzen mit einem Gesamtaufwand von RM 9 lOV ÖOO geschaffen worden. Allein an einmaligen, nicht zurückzu zahlenden Beihilfen sind für die Durchführung von Bau vorhaben den Gefolgschaftsmilgliedern NM 890 000 gege ben und in Form von Hypotheken und Darlehen in Höhe von RM 2 500 000 ausgeliehen worden. Von 237 Betrie ben sinp 1223 neue Werkswohnungen erstellt worden, die an Mitteln RM 5 700 000 erforderten. Im Zeichen von „Schönheit der Arbeit" haben mehr als 3000 Betriebe ihre Arbeitsräume neu ausgestaltet und das Betriebsäußere verschönert. Die beachtliche Summe von RM 19 200 000 zeigt, daß die Forderung nach Schön heit der Arbeit auch in bezug auf die Arbeitsräume von vielen Betrieben Anerkennung findet. Durch die „Kraft-durch Freude"-Arbeit im Betrieb soll das Kamcradschasts- und Zusammengehörigkeitsge fühl gestärkt und die Betriebsgemeinschaffen immer leben diger gestaltet werden. Es haben u. a. 1340 Betriebe neue Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann erinnerte an die großen geschichtlichen Entscheidungen der letzten Wo chen und an das Bekenntnis des deutschen Volkes zum Führer. Er konnte nicht umhin, festzustellen, daß Leipzig hierbei etwas versagt habe. Doch das habe nicht an den getreuen Kämpfern des Führers gelegen. Die drei Pro zent Nein-Sager seien nicht als Deutsche, sondern als Staatsfeinde zu betrachten. Wer in solchen entscheidenden großen Tagen kleinliche materielle Dinge in den Vorder grund stelle, sei es nicht wert, Deutscher genannt zu wer den. Der Gauleiter würdigte die unerhörte Arbeit, die von der nationalsozialistischen Regierung geleistet wor den ist und die nur möglich wurde durch den überragen den Mut, durch die sichere Entschlußkraft und durch die Gemeinschastsräume bezw. Gemeinschaftshauser erstellt und hierfür RM 4 230 00« investiert. Für Gemeinschaftsfahrten und Kameradschaftsabende und ähnliche Veranstaltungen wurden RM 4 530 000 aus- aeqeben. Die betrieblichen Zuschüsse für Urlaubsreifen er reichten nahezu die Höhe von zwei Millionen Reichsmark« Die Unterstützung der Betriebsgefolgschaften durch die Betriebe in dieser Hinsicht ergab einen Gesamtbetrag voM RM 11 140 000. Wesentliche Bedeutung kommt in Verfolgung unse res sozialen Wollens der beruflichen Ertüchtigung unserer schassenden Menschen zu. Gerade in unserem sächsischen Gau spielt die berufliche Leistung eine wesentliche Rolle. Der starke Erportanteil unserer Wirtschaft ist ein Beweis dafür, daß unsere Men schen wirklich etwas leisten. Insgesamt erforderten diese Maßnahmen RM 3 700 000. Für Verbesserung der Lebenshaltung wurde in Forni von Gewinnbeteiligungen, Weihnachts geldern und sonstigen Zuwendungen sowie an Mehrauf wendungen an Leistungslöhnen und Prämien 35 000000 Reichsmark unseren schaffenden Volksgenossen zugeführt« Neben all diesen soeben aufgestellten wichtigen Punk ten spielt auch die Bereitwilligkeit zur Unterstützung deS Vierjahresplanes eine bedeutsame Rolle. In mehr als 3000 Betrieben wurde die Parole „Kamps dem Verderb* erfolgreich beachtet. Auf diese Weise wurden unserer Volkswirtschaft für RM 4 430 000 Werte - erhalten. H Nach diesem Bericht betonte der Gauobmann, daß diese Zahlen zwar gewaltig, doch der Wert, den die Ver tiefung des Gemeinschaftsgedankens durch den Leistungs kampf erhalten hat, bedeutend größer ist. Der größte Teil der Betriebe, die in unserem Gau am Leistungskampf teilgenommcn haben, haben in ideel ler Hinsicht > hervorragende Bctriebsacmeinschastsarbcit geleistet. Die scharfe, doch gerechte Auslese kennzeichnend, teilte der Gauobmann mit, daß von der G« emtteilnehme'-zahl hundert Gaudiplome verliehen werden, dazu noch sündig Leistungsabzeichen für hervorragende Leistungen auf den Gebieten Kraft durch Freude, Verufserziehung, Siel lungs- und Heimstättenwesen und Gesundheitsführung. Zum Schluß seiner Ausführungen betonte der Gau obmann, daß es in diesem friedlichen Wettstreit keine Sieger und keine Besiegten gibt, daß aber die Anerkennung verpflichte. Er dankte allen Männern, die bei der Durchführung des Leistungskampfes mitgeholfen haben, nicht zuletzt dem Minister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, und sprach die Erwartung aus, daß Sachsens Betriebsführer und Ge folgschaften erneut zur Stelle fein werden, wenn in den kommenden Monaten wieder aufgerufen wird. große Staatskunst des Führers. Unser aller Pflicht sei es, die Einigkeit zu erhalten. Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann ging dann auf die Maßnahme» ein, die der Führer zur Befreiung des deutschen Arbeits von der jüdischen Bevormundung traf, stellte die große Bedeutung der deutschen Arbeits front heraus, und betonte, daß an ihrer Spitze der größte Idealist, Dr. Ley, vom Führer gestellt worden sei. Er erinnerte weiter dar-j an, wie die Wirtschaft im Sinn des Nationalsozialismus! umgestaltet worden sei, wie viel Ausgezeichnete in den Betrieben, für die Gemeinschaft getan worden sei, mahnte« die Betriebsführer, immer den Kontakt mit der Ge folgschaft zu hatten und würdigte dann das Ergebnis! I Ansprache des Gauleiters