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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5» Rps., bei Lieferung frei Haus 56 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis von». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GebrülM Mohr. Hauptschrtstleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz, Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; M Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. HI.: 2262,i Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5S»; Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur Veröffenttiüung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Stadtrates zu Pulsnitz und des Cemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 92 Donnerstag, den 21. April 1938 90. Jahrgang Filmepos gröbten Stils 15 Uraufführung des Olympiafilms in Gegenwart des Führers »e In einem ebenso festlichen wie würdigen Rahmen sand zum Abschluss des Gcbnrtstagcs des Führers im Ufa-Palast am Zoo in Berlin die Uraufführung des unter der künstlerischen Leitung von Leni Riefenstahl entstände ncn Olympiafilms statt. In einem einzigartigen, über alles Lob erhabenen, Augen und Herz und alle Sinne packenden Filmcpos erlebt man alle Einzelheiten des dra matischen Geschehens jener 16 Tage des August 1936, als in der Hauptstadt des Deutschen Reiches die Jugend der ganzen Welt, die besten Sportsleute von 51 Nationen, um die Palme des Sieges rang. Bor dem Ufa-Palast hatte eine Ehrenkompanie der Leibstandarte Adolf Hitler Aufstellung genommen. Der Führer schritt die Front ab und wurde darauf von Reichsminister Dr. Goebbels und von Generaldirektor Klitzsch als dem Hausherrn des Gebäudes begrüßt. Die große politische, sportliche und künstlerische Be deutung dieses Abends kam in der großen Zahl der Ehrengäste zum Ausdruck. Der Führer war, als er den festlich erleuchteten Theaterraum betrat, Gegenstand lang anhaltender freudiger und herzlicher Kundgebungen. Das Diplomatische Korps hatte fast alle seine Missionschefs entsandt. Unter den Ehrengästen sah man auch sämtliche deutschen und österreichischen Olympiasieger, ins gesamt 239 Träger der goldenen, silbernen und bron- kenen Medaillen. Fanfarenbläser des Musikkorps der Leibstandarte Adolf Hitler leiteten den festlichen Abend mit den „Olym pia-Fanfaren" ein. Das Philharmonische Orchester spielte unter der Leitung von Herbert Windt, der auch die Musik lum Olympiafilm geschrieben hat, den „Marathon lauf". Dann rollte der Film ab, ein Film, wie er in der Welt bisher beispiellos ist, der wirklich das ist, was Leni Riefenstahl sich zum Ziel gesetzt hat: „eine Hymne auf die Kraft und Schönheit des Menschen, eine Sichtbarmachung des gesunden Geistes im gesunden Körper an den auserlesenen Erscheinungen der Jugend der Welt". Ein zeitloses Dokument Die herrlichen Bilder von den olympischen Wett kämpfen sind ein zeitloses Dokument. Die dabei waren, erleben das Hochfest des Sports noch einmal, und zwar mit so packender Eindringlichkeit, daß nach fast zweijäh rigem Vergessen die Erinnerung mit geradezu elemen tarer Gewalt wieder lebendig wird. Für die vielen Mil lionen aber, die den Olympischen Spielen in Berlin nicht beiwohnen konnten, muß der Film zu einem einmaligen und unauslöschlichen Erlebnis werden. Der Film erst zeigt die wahre Größe und Schönheit der XI. Olympischen Spiele. Seine Ge stalterin, Leni Riefenstahl, hat ihr Werk in Dankbarkeit dem Wiederbcgründer der Olympischen Spiele, Baron Coubertin, gewidmet, dessen Traum von dem ewigen Fest der Jugend aller Völker sich in Berlin zum ersten Male in vollendeter Weise erfüllte. Mit den Bildern von der Akropolis wird der erste Teil „Fest der Völler" eröffnet. Das olym pische Feuer flammt aus, das die dFackelträger vom uralten Altar aus Olympia durch sieben Länder nach Berlin tragen, wo es im Stadion 16 Tage und Nächte hindurch lodert. Nach dem feierlichen Einmarsch der Mannschaften der teilnehmenden 51 Nationen eröffnet der Führer die Spiele. Rudi Jsmayr spricht den olympischen Eid und damit steh,en wir schon inmitten der unvergleichlichen Kämpfe. Der größte Sport film, den die Welt je gesehen hat, rollt ab. Die Aufnahmen von dem mitreißenden Geschehen . auf dem rostbraunen Band der Aschenbahn, aus dem Rasen, an den Wurf- und Sprnngmarken sind tech- nlscy glanzend gelungen. Dle Zeitlupe hält üede Phase einzelner, wichtiger Entscheidungen fest. Von per künstlerischen Sendung des Films wird der meister haft dargestellte M.a r a t h o n l a u s selbst den letzten 'Zweifler überzeugen. Der Film kündet den beseelten Schwung der Teil- nebmer am Start, den stillen Kamvs aeaen Hitze und Ueber 60«««« Durst auf einsamer, sönnendurchgkuhter" Straße, den Kamps der müden und immer müder werdenden Beine um Meter und Meter der endlos langen olympischen Strecke. Es ist wirklich ein Heldenlied und ein in dieser Form bisher noch nicht erreichtes Denkmal für den wahren und lauteren Gedanken des Sports und den Sieg der reinen olympischen Idee. leisten den Eid Die Vereidigung durch Rudolf Heß Der große Feiertag der Nation, als der der Ge burtstag des Führers gerade in diesem Jahr von der im Großdeutschcn Reich geeinten Nation begangen wurde, klang auch diesmal wieder aus in der feierlichen Verei digung der neuen Gefolgsmänner des Führers, die durch ihren Treucschwur vor dem ganzen Volk ihre rückhalt lose Bereitschaft zum Einsatz für Führer, Volk und Vater land bekundeten und sich cinrcihtcn in die gewaltige Front der Hohcitsträger und Helfer der nationalsoziali stischen Bewegung und ihrer Gliederungen. Es ist fester, nationalsozialistischer Brauch geworden, daß bei dieser feierlichen Handlung die Hauptstadt der Bewegung zum Mittelpunkt des Reiches wird. Vom Kö niglichen Platz in München klingt der Ruf der Verpflich tung. Ehrenstürme der SA. flankieren die beiden Längs seiten des steinernen Platzes und füllen mit Abordnungen der anderen Gliederungen das weite Forum. Das ganze ein Bild unerhörter Geschlossenheit und geballter Kraft. Weihevoll ist die Stimmung, die über dem mächtigen Platz liegt. Um 20.30 Uhr hallen Kommandos aus den Lautspre chern. Die Politische« Leiter, die Warte und Malierinnen nehmen Front zum Mittelgang: der Königgrätzer Marsch klingt auf. Von den wuchtigen Säulentoren der Propy läen her erfolgt der Einmarsch der Fahnen und Stan darten. Dann neue Befehlsrufe. Der Gauleiter des Tradi tionsgaues Adolf Wagner nimmt die Meldung entgegen: „8700 Politische Leiter, Walter, Warte und Mal ierinnen im Reichsgebiet München und über 17 000 Män ner und Frauen der politische« Organisation im Tradi tionsgau München-Oberbayer« zur Vereidigung ange treten. Gauleiter Adolf Wagner erstattet dann dem Reichs organisationsleiter Dr. Ley Meldung über die im Tradi tionsgau zur Vereidigung angetretenen Männer und Frauen und gibt seiner Freude über das glänzende Ab stimmungsergebnis im Traditionsgau Müncheu-Ober- bayern Ausdruck, das er als das schönste Geburtstags geschenk bezeichnet, das er dem Führer namens dos Gaues habe überbringe» können. Daun spricht Dr. Le« um u. a. anszuführe«: Draußen im Land stehen nun M dieser seiven Mnnve die Männer «ud Frauen der Partei in Oft und West «nd Nord und Sstg genau so angetreten wie hier. Alle diese Menschen sind zu weitaus größten Teilen ehrenamtlich tätig. Ohne Entgelt, ohne Lohn nehmen alle diese Men schen diese neue Arbeit auf sich. Das ist gerade das neue, dieses nationalsozialistische Deutschland. Das ist die Revolution, nach der dieses Volk sich 2000 Jahre gesehnt hat. ohne daß diese Sehnsucht erfiMt wurde. Das ist der Aufbau der neuen Äolksführung, ohne die ein Volk niemals zur Größe kommen kann. Wieviel Tränen und Ovfer an Gut »nd Blut haben Generationen um Generationen in 2000 Jahren gebracht. Es war erst notwendig, daß ein Mann kam, der diese Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei geschaffen hat und diesen kompakten Führerkörper im Volk schuf, um zu dieser Einheit, um zu diesem Glück, um zu diesem Stolz, um zu dieser Achtung zu kommen, die heute Deutschland besitzt. Die Partei ist die große Lehrmeisterin des Volkes. Die Partei erzieht das Volk. Die Partei umsorgt das Volk. Der eine Teil dieses Volkes hier, meine Partei- und Volksgenossen, Ihr habt es Euch zur Aufgabe ge macht, und zu Eurem Lebensinhalt, die Sorgen der an deren mitzutragen. Eure Volksgenossen zu betreuen. Unt» der andere Teil, der betreut wird, fühlt sich im Schoß die ser Partei, fühlt sich im neuen Deutschland geborgen wie ein Kind bei der Mutter. Das ist das neue in unserem Volk. Das alles danken wir einem Mann: Adolf Hitler^ dessen Geburtstag wir heute feiern. Ein Mann, der uns das alles schenkte, und an dessen Geburtstag nun alljährlich die Vereidigung der Polttl- schen Leiter und Walter der Verbände vorgenommen wer- den soll und vorgcnommcn wird, damit Ihr und daS ganze deutsche Volk immer wieder daran erinnert wer- det, daß all dieses Glück, dieses unsagbare Glück, in de« deutschen Menschen nur Adolf Hitler zu danken ist- Nach der Rede von Dr. Ley schreitet unter den Klän gen des Präsentiermarsches Rudolf Heß die Front der Ehrenformationen ab. Dann erstattet Reichsausbildner Pg. Mehnert dem Stellvertreter des Führers folgende Meldung: „Stellvertreter des Führers! Ich melde Ihnen zur Vereidigung auf de« Führer im Reich angetreten 154 647 Politische Lei ter der NSDAP., 451 485 Obmänner. Walter. Lei terinnen und Malierinnen der Gliederungen und angeschlosscnen Verbände der NSDAP." Darauf neue Kommandorufe: Und jetzt steht der Stellvertreter des Führers. Rudolf Setz, vor vem Mmopyou: Meine Parteigenossen und Parteigenossinnen! Deutsche Männer und Franen! Wieder sind in dieser Stunde die Formationen der NSDAP, angetreten, um der feierlichen Eidesleistung beizuwohnen. Ein inhaltreiches Jahr ist verflossen, seitdem zum letzten Mal von hier, vom Königlichen Platz i» München, der Schwur der Zehntausende abgenommen wurde — an gesichts der Mahnmale für die Toten, angesichts der ge waltigen Bauwerke der Nationalsozialistischen Partei! Gin Jahr unerhörter Krastanstrcngungen auf wirt- sthaMchem Gebiet liegt hinter uns, ei» Jahr, in dem das ««sehen des Reiches weiter stieg, in dem seine außen politischen Freundschaften sich weiter festigten. Ein Jahr, in dem neue kulturelle Hochleistungen vollbracht wurden.