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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stad! und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dien Zertung erschein! täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Svnm und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 60 Nps.. bei Lieferung n ei Haus 55 Rrm Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt « Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Beitungsausgade iür Abholer «r Uhr nachn'ittags. Pre.se und Nachlaßsatze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 - Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzuqeben. — Verlag: Mohr Hoffmynn. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. I-: 22M. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adotf-Hitler-Straße t. Fernem 518 und 55» Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur VeröfjenMüung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de» Stadlrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 33 Mittwoch, den 9. Februar 1938 90. Jahrgang Neuer Terrorakt der GPU.? Sowjetrutz ands Geschäftsträger in Bukarest verschwunden Der sowjetruss.sche Geschäftsträger in Bukarest, Lega tionsrat Budenko, ist seit Sonntagnacht verschwunden. Die Angelegenheit hat größtes Aufsehen hervorgerufcn, und die rumänischen Behörden setzen die größten Anstrengun gen daran, das Geheimnis zu lüften. Budenko war nach Mitternacht von einer Geselligkeit aufgebrochen und hatte sich mit dem sowjetrussischen Ge sandtschaftswagen in seine Wohnung fahren lassen, die er mit anderen Mitgliedern der Gesandtschaft teilt. Nach Aussage des Chauffeurs, der Russe ist, ist Budenko in sein Haus eingetreten. Weder die übrigen Bewohner noch die Angestellten wollen aber etwas von seiner Heimkehr gehör! haben. Am anderen Morgen wurden Spuren aus der Treppe gefunden, die angeblich Blutflecken sein sollten. Die chemische Untersuchung hat jedoch später ergeben, daß es sich nicht um Blm handelt. Aus Kreisen der sowjet russischen Gesandtschaft wird nun aufsälligerweise das in Bukarest als lächerlich bezeichnete Gerücht verbreitet, daß Budenko von nationaler rumänischer Seite verschleppt Worden sei! Viel wahrscheinlicher ist es, daß man es mit einem neuenTerrorakt derGPU. zu tun hat, die jetzt bestrebt ist, jeden Verdacht von vornherein zu be seitigen. Die Zahl der Rätsel wird dadurch vermehrt, daß Budenko mehrere Wohnungen hatte, u. a. noch eine in der Gesandtschaft. Budenko, der Frau und Kinder in Sowjet rußland hat, war übrigens als ein großer Lebemann be ¬ kannt, der zahlreiche Frauenbelanntschaften yane. Tue Untersuchung der rumänischen Behörden wird dadurch sehr erschwert, daß sie nicht aus die Gesandtschaft aus gedehnt werden kann. Anterjuchmsen ms dem loten Punkt Ungewisses Schicksal Budenkos Ueber das geheimnisvolle Verschwinden des sowjet- russischen Geschäftsträgers Budenko in Bukarest wurde eine amtliche Verlautbarung herausgegeben. Danach be- stätiat es sich, daß der Chauffeur der Sowjetgesandtschaft ihn am Sonntagabend bis vor seine Wohnung gebracht hat und dann davongefahren ist. Da Budenko im "ufe des Montag nicht in die Gesandtschaft kam und auch in seiner Wohnung nicht angetroffen wurde, erstattete die Gesandtschaft Anzeige. Staatsanwaltschaft und poli tische Polizei können über das Ergebnis der Untersu chung noch nichts mitteilen. Die Untersuchung scheint, wie in unterrichteten Krei sen verlautet, auf einem toten Punkt angelangt zu sein. Es liegen so gut wie keine Anhaltspunkte vor, was aus Budenko geworden sein kann. Die Bukarester Nachmit- tagsblätter deuten an, daß Budenko Trotzkist sein könnte. Andererseits lassen sie die Vermutung bestehen, daß er sich durch die Flucht einer Verhaftung durch die GPU. entzogen hat. Großer Terraingewinn -er Nationalen Der erste Abschnitt der Kämpfe um Teruel beendet Paris. Der nationale Rundfunksender Salamanka meldet datz der erste Abschnitt der Schlacht von Teruel nach 72 stün digem Kampf beendet ist. Während der Kämpfe wurden etwa 16V feindliche Stellungen und 30 Ortschaften besetzt. Der Ge ländegewinn beträgt 800 Quadratkilometer. Die nationalen Trup pen haben über 7000 Gefangene gemacht. „Warnungen" an Franco Edens Unterhauserklärung steht im Vordergründe des In teresses der Londoner Blätter. Fast sämtliche Zeitungen sprechen von einer „Warnung" an General Franco und heben Edens scharfe Sprache besonders hervor. So schreibt die „Times", man könne nur hoffen, daß die Salamanca-Regierung einsehe, datz den Piraterien i!) ihrer U-Bootskommandanten und Flieger jetzt ein Ende gesetzt werde. England werde auch ein Wieder aufleben der Zustände vom letzten Sommer im Mittelmeer nicht länger dulden. „Daily Telegraph" schreibt. „General Franco werde klug tun, auf Edens Warnung zu hören, und er werde ebenfalls klug daran tun. Kenntnis davon zu nehmen, daß diese Warnung, die im Namen Großbritanniens ausge sprochen worden sei. auch von Frankreich unterstützt werde". - Neue Weisungen aus Paris Die Pariser Zeitungen teilen mit, daß der französische Kriegsminister dem Befehlshaber der französischen Mittel meerüberwachungsflotte. Vizeadmiral Esteva, neue Wei sungen zur Durchführung der kürzlich in London zwischen den Unterzeichnerstaaten des Nyon-Abkomwens zustande gekommenen Vereinbarungen gegeben hat. MeiMenschimiggel nach Sowjetspamen Die Opfer stammen aus der Tschechoslowakei und aus Polen. Von schweizerischer Seite werden aufschlußreiche Ein zelheiten zu der Aufdeckung eines dreisten kommunistischen .Menschenschmuggels für Sowjetspanien, der über -die österreichisch-schweizerische Grenze erfolgte, bekannt. Es bandelt sich dabei meistens um militärisch vorgebildete Leute aus Polen und der Tschechoslowakei. Eine kommu nistische Organisation, die mit reichen Geldmitteln aus- gestattet ist, brachte die Leute von der Vorarlberger Grenze im Auto nach Basel, von wo aus sie nach dem Elsaß weiterbefördert wurden. Die ganze Aktion war ausge zeichnet organisiert und getarnt. Nach den bisherigen Er mittlungen sollen etwa 100 Personen nach Sowjetspanien transportiert worden sein. 4000—5000 weitere Opfer der Agenten Moskaus konnten jedoch nach einer Baseler Blät- termeldung an der Schweizer Grenze im Rheintal zurück gewiesen werden. Auch an der Baseler Grenze wurden solche für Sowjetspanien angeworbenen Personen wieder zurückgeschickt. Bis jetzt wurden zwei Ausländer verhaf tet, die als Anführer angesehen werden. Unter den auf diese Weise nach Sowjetspanien transportierten Leuten befindet sich auch eine Anzahl Schweizer. politische Rundschau Propagandaapparat der britischen Regierung. Die Ankün digung Chamberlains im Unterhaus, datz der ständige diplo matische Berater der britischen Regierung, Sir Robert Van- sittart, zum Vorsitzenden eines Ausschusses ernannt worden ist, der für die Zusammenarbeit der verschiedenen im Dienste der Werbung stehenden Amtsstellen und Unternehmungen Eng lands Sorge tragen soll, Hai in Londoner politischen Kreisen größte Beachtung gefunden. Die meisten Blätter sprechen von nnem Propagandaapparar der britischen Regierung, in dem sie Auslandswerbung der bisher getrennt arbeitenden Stellen - insbesondere Nachrichtendienst. Rundfunk und Film — zu- sammengefaß« werden soll Rumänische Kaftanjuden in der Steiermark. Wie aus Graz gemeldet wird, sind dort die ersten Kastanjuden aus Rumänien aufgetaucht. Das Erscheinen dieser ungebetenen „Gäste" hat in der Bevölkerung um so größeres Mißfallen erregt, als die steierische Hauptstadt bisher fast judenrein war. Die rumäni schen Juden haben es also sertiggebracht, trotz eines verschärf- ten Ueberwachungsdienstes an der Grenze einen Weg nacb Oesterreich zu finden und dem angekttndigten neuen Fremden- gesetz zuvorzukommen. Der Reichsberufswettkampf beginnt! Eröffnung durch Berliner Großkundgebung. Der Reichsberufswettkamps aller schaffenden Deutschen wird am Freitag, dem 11. Februar 1938, um 20.30 Uhr, im Berliner Sportpalast mit einer Großkundge bung eröffnet, auf der Reichsorganisationslefter Dr. Ley und der Jugendführer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, vor Vertretern des Staates, der Partei, der Wehrmacht, der Wirtschaft und der Lehrerschaft sprechen werden. Männer und Frauen, die als Er wachsene in diesem Jahr zum erstenmal am Reichsberufs- wettkamps teilnehmen, Werkscharen, Hftlerjungen und BDM.-Äädel werden im Sportpalast für das ganze schaffende Deutschland aufmarschieren. Mit dieser Groß kundgebung beginnt in 4500 Orten in allen deutschen Gauen der gewaltige Wettkampf, der am 1. Mat, dem Tag der nationalen Arbeit, seine Krönung erfahren wird. Berufsschulung -er Lan-jugen- Notwendige Ergänzung der Lchrausbildung. Es ist eine Forderung der Hitler Jugend, datz das Bcrufsschulcnsystcm für die landwirtschaftlichen Beruft weitgehend ausgebaut wird. In Zukunft mutz cs allen Landarbeits- und Hausarbcitslehrlingcn möglich sein, eine ländliche Berufsschule zu besuchen. Der Lehrplan der ländlichen Berufsschulen mutz den Erfordernissen der Praxis augepatzt sein und von Männern vurchgeführt werden, die selbst die Fähigkeit haben, einen Bauernhof zu führen. Der Aufbau der ländlichen Berufsschule erfordert jedoch einen verhältnismäßig langen Zeitabschnitt, und die berufliche Ertüchtigung erfordert sofort wirkende Maßnah men. Die HI. hat daher gemeinsam mit dem Reichsnähr stand die zusätzliche Ber n s s sch u l u n g der Land- fügend ins Leben gerufen und führt sie schon seit mehreren Jahren durch. Die Teilnahme ist f r e i w i l l i g. In jeder Kreisbauernschaft wird heute die zusätzliche Verufsschu- lung durchgeführt. Sie ist damit in der Lage, die gesamte Landjugend, die sich in Ausbildung befindet, zu erfassen. Der Jugendwart der Kreis- bzw. Ortsbauernschaft, der für die zusätzliche Berufsschulung verantwortlich ist, führt so zusammen mit den besten Fachkräften aus Bauernschaft und Lehrerschaft ein Werk durch, das die Leistungsfähig keit des landwirtschaftlichen Berufsnachwuchses wesentlich erhöht. Der theoretische und praktische Unterricht in der zusätzlichen Berufsschulung wird durch Lehrfahrten und Hofbesichtigungen ergänzt. Für die Mädel, die als Haus arbeitslehrlinge auf den Höfen tätig sind, wird gleichfalls eine zusätzliche Berufsschulung Vurchgeführt. Nachdem nunmehr eine ordnungsgemäße Lehr ausbildung für alle Berufe der Landwirtschaft ge schaffen wurde, bildet die zusätzliche Berufsschulung der Landjugend eine notwendige Ergänzung der praktischer Tätigkeit auf dem Hof. Sie trägt dazu bei, einen tüch. tigen landwirtschaftlichen Berufsnachwuchs zu schaffen. Das neue BDM.-Werk Die Gestaltung der Heimabende bei „Glaube und Schönheit". Ueber das neue BDM.-Werk „Glaube und Schönheit" teftungen^ ^^^^l"üendpressedicnst u. a. folgende Mit- ,H e i m a b e n d e, die monatlich einmal neben den bisherig«, drei anderen stattfinden, sind gegliedert nacft ve^A.^denfftii Themen. Deutsche Frauengestalten und geschichtliche Gestalten werden vor den Zuhörerinnen lebendig werden. Ein zweites Thema wird das Ringen um das deutsche Weltbild auizeiaen. Männer vo«