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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeind h Nr. 28 SO. Jahrgang Donnerstag, den 3. Februar 1838 bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz — D. A. I.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstraße 2 und Adolf-Httler-Sttaße 1. -verarm 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Etadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diei» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bet Abholung wöchentlich SO Rpj-, bei Lieferung frei Haus VS rlipi. Postbezug monatlich 2.S0 RAI. Die Behinderung der Lieferung recktferttgt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe lür Abholer täglich L—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederhoinngen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Vorschläge Edens Uebermittlung an Italien und Frankreich Die Vertreter der Mächte des Abkommens von Nyon haben bereits am Mittwochnachmittag im englischen Außenamt eine halbstündige Sitzung abgehalten, bei der neben Außenminister Eden die Botschafter Italiens und Frankreichs anwesend waren. Die Sitzung diente der Be sprechung der Lage im Mittelmeer, die durch die Ver senkung des englischen Dampfers „Endymion* vor dem rotspanischen Hafen Cartagena eine neue Verschärfung er- fahren hat. Während der Konferenz legte der englische Außenminister, wie verlautet, den beiden Botschaftern ge wisse Vorschläge vor. Die beiden Botschafter übernahmen es, diese Vorschläge ihren Regierungen zu übermitteln. Vor Zusammentritt der Konferenz hatte Eden im Unterhaus auf Anfrage des Oppositionsführers Attlee erklärt, daß die britische Regierung wegen dieses Angriffs sehr besorgt sei, und daß der Angrift sich unter keinen Um- ständen rechtfertigen lasse. Angesichts dieser „Wiederkehr der Piraterie" habe die britische Regierung Schritte er griffen, um eine Zusammenkunft mit Vertretern der fran zösischen und italienischen Regierung herbeizuführcn, mit welchen beiden Regierungen Großbritannien zusammen die Flottenpatrouillen gemäß dem Nhoner Abkommen durchführe. Die britische Regierung werde gewisse Vor schläge machen, die weitere Zwischenfälle wie der Angriff auf die „Endymion" verhindern sollen. Eden bestätigte seiner, daß dle Verstärkung der einzelnen Mollenpalrouu- len bereits erfolgt sei. Ferner wies Eden auf die zahlreichen Bombenangriffe in Spanien hin, die kürzlich stattgefunden hätten. Die bri tische Regierung, so erklärte er, sehe die Verschärfung der Luftbombardements mit großer Sorge an, da dies zu be trächtlichen Menschenverlusten und zu Grausamkeiten ge genüber der Zivilbevölkerung geführt habe. Die britische Regierung überlege daher, was für Schritte ergriffen wer den könnten, um eine Milderung dieses Zustandes herbei- zufübren Auf eine weitere Anfrage erklärte Eden, er besitze keinerlei Information, welche die Behauptungen stütze, ! daß eine Anzahl italienischer Truppen nach Spanien i ginge. Ore» britische Schlachtschiffe in Gibraltar In Gibraltar trafen am Mittwoch aus England weitere Kriegsschiffe ein, die an den bevorstehenden Flot tenübungen teilnehmen werden. Es handelt sich um die drei 2d 150 Tonnen großen Schlachtschiffe „RoyalOak', „Rev enge* und „Namillies* sowie die erst 1931 - vom Stapel gelaufenen 1375 Tonnen großen Zerstörer ! „Encounter*, „Escapade*, „Eclipse* und „Echo*. l Handhabung der Meldeordnung „Auf Reisen abgemeldet" verschwindet Ueber die am 1. Mai d. I. in Kraft tretende neue Reichs- Meldeordnung Hal der Reichs- und Preußische Minister des Innern soeben durch einen Runderlaß an die Polizeibehörden Durchführungsbestimmungen gegeben, in denen für die Ueber- aangszeit, in der die Volksgenossen sich erst die Bestimmungen ver Reichsmeldeordnung zu eigen machen müssen, den Melde behörden ein besonders hohes Maß von Höflichkeit und Hilss- bereitschafi im dienstlichen Verkehr mit der Bevölkerung zur Pflicht gemacht wird. Nach der neuen Reichsmeldeordnung werden z. B. Zelte nicht als Wohnungen angesehen, Wohnwagen dagegen nur dann, wenn sie ausschließlich als Ersatz sür eine Wohnung und nicht zugleich als Fortbewegungsmittel dienen. In der Reichsmeldeordnung ist bestimmt, daß Personen, dir aus ihrer bisherigen Wohnung ausziehen, ohne bereits eine neue Wohnung zu besitzen, der Meldebchörde ihren Ver bleib anzugcben haben. Mit dieser Bestimmung sollen die jetzt so häufigen Vermerke „Unbekannt verzogen" oder „Aus Reisen »bgemeldet" beseitigt werden. Rach den Durchführungsbestim mungen genügt es als Angabe des Verbleibs bei der Abmel dung, wenn der Meldepflichtige, der noch keine neue Wohnung besitzt, die Behörde oder die Firma, bei der er angestcllt ist, oder Verwandte, Bekannte oder Geschäftsfreunde der Meldc- behördc angibt, bei denen ihn bis zu seiner endgültigen An meldung Zuschriften erreichen. Die Vorschrift der Reichsmeldeordnung, daß sich der Melde- pflichtige persönlich bei der Meldebehörde an- und abzu melden habe, ist in der Bevölkerung teilweise irrig dahin ver standen worden, als ob aus eine persönliche Behinderung im Einzelfall keine Rücksicht genommen werde. Demgegenüber be- stimmt schon die Reichsmeldcordnung, daß der Meldepslichtige sich im Falle persönlicher Behinderung unter Angabe der Be- Hinderungsgründe bei der Abgabe der Meldung durch einen erwachsenen Angehörigen, durch seinen Wohnungsgeber oder den Hauseigentümer (Verwalters oder deren erwachsene An- gehörige vertreten lassen könne. Nach den Durchführungs- vestimmungen ist der Begriff „erwachsen" nicht eng auszuiegen. Jugendliche unter 15 Jahren sind in diesen Ausnahmesällen als Vertreter zugelasfen, sofern sie verständig genug sind, um zweckentsprechende Auskünfte geben und einen Auftrag an den Meldepslichtigen richtig übermitteln zu können. Sind besondere Auskünfte notwendig, so kann die Mel- debehörde ebenfalls persönliches Erscheinen des Meldepflich- tigen anordnen. Um den Meldepflicytlgen Zeuveriuu, '^er- dienstausfall und Fahrkosten zu ersparen, werden die Polizei behörden jedoch von dieser Anordnung des persönlichen Er scheinens möglichst wenig Gebrauch machen. Sie sind angehal ten, stets zu prüfen, ob eine über den Inhalt des Meldescheins hinaus erforderliche Feststellung nicht auch im Wege schrift licher Anfrage, mündlicher Befragung durch einen Streifen beamten, oder fernmündlich erledigt werden kann. Auch aus dem Runderlaß spricht bereits die in der Reichs meldeordnung zutagegetretene Absicht, den Volksgenossen die Erfüllung ihrer Meldepflicht tunlichst zu erleichtern, andererseits aber auch mit allem Nachdruck auf die gewissen hafte Erfüllung der Meldepflichten zu halten. Oie Auslandsarbeit -er Partei Dr. Ley bei der Auslandsorganisation. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley stattete in Beglei tung von Hauptamtsleiter Selzner Gauleiter Bohle und der von ihm geleiteten Auslandsorganisation der NSDAP, einen Besuch ab. Gauleiter Bohle begrüßte den j Reichsorganisationsleiter und gab ihm an Hand der Arbeit des Presseamtes einen Ueberblick über die weit verzweigten Aufgaben der AO. Vorangegangen war ein Besuch des Reichsleiters bei der Auslandsorganisation der DAF., wo sich Dr. Ley vom Stand der Dinge auf diesem wichtigen und weitgespannten Arbeitsfeld der DAF. überzeugte. Kampf um deutsche Scholle Erfolgreiche Abwehr der TschechifierungspolitU. In der deutschen Sprachinsel Jglau wurde seit Tage« um einen deutschen Bauernhof gerungen, der zur Zwangsver steigerung gebracht worden war. Aus der einen Seite stand der bekannte Tschechisierungsverband „Jednota Posumavska*, der den Bauernhof unter Einsatz großer Summen in tschechische Hände bringen wollte und bereits daS Mehrfache des Wertes des Hofes geboten hatte. Auf der anderen Seite kämpfte der Hauptschristletter der „Zett*, der gegen diesen Vorstoß des Tsckeckiuerunasvereins alle ibm verfüaoarcn Mittel einsctue. um den Bauernhof deutsch zu erkälten. Mt Telegrammen versuchte er. die Aufmerksamkeit des Staatspräsidenten Benesch und des Ministerpräsidenten Hodscha aus das provokatorische Verhalten des Tschechisierungsverbandes zu lenken — ohne irgendein Echo zu finden Am Mittwoch wurde nun die Zwangsverstei gerung fortgesetzt Angesichts der Entschlossenheit der deutschen Vertreter zog sich die tschechische Seite schließlich zurück, und der Bauernhof blieb in deutscher Hand Dieser Vorfall in der Sprachinsel Jgla» Hai wieder ein mal die Tatsache gezeigt, daß das Tschechentum systematisch und auch mit größtem finanziellem Einsatz bestrebt ist, sudeten deutschen Boden in seinen Besitz zu bringen. Prinz Bernhard dankt dem Kührer Prinz Bernhard der Niederlande hat gleichzeitig auch im Namen seiner Gemahlin, der Kronprinzessin Juliana, dem Führer seinen aufrichtigsten Dank für die Glück- wünsche anläßlich der Geburt der Prinzessin Beatrix aus gesprochen. Entschiedene Znriiilweilung Feststellungen der nationalspanischen Behörden Die nationalspanischen Behörden weisen noch einmal mit größter Entschiedenheit die dreisten Beschuldigungen zurück, die die sowjetspanische Presse wegen der Versen kung eines englischen Handelsschiffes aus der Höhe von Cartagena gegen die nationalspanische Flotte erhebt und die von einigen englischen Zeitungen aufgegriffen wurden. Die nationalspanischen Behörden stellen demgegen über erneut fest, daß die spanischen Bolschewisten in Car tagena eine U-Bootbasis haben, die von ausländischen Kommunisten befehligt wird. Sie weisen ferner wiederum daraus hin, daß die Bolschewisten von der Versenkung des Schiffes noch vor der Landung der geretteten Matro sen wußten, obwohl das englische Schiss keine Navlostutton an Bord halte. Die Bolschewisten Haven daher die Nach richt von der Versenkung bereits verbreite!, als wahr scheinlich die Zeit abgelausen wo:, die für die Torpedie rung des Schisses vorgesehen wurde. Durch Franco vereidigt Der erste Ministerrat des neuen nationalspanischen Kabinetts Im Amtssitz des Generals Franco sand die seierliche Vereidigung der Mitglieder der nationalen Negierung statt. Der Sitzung präsidierte der Staatsches. Als Erster leistete Justizminister Gras Rodezno den Eid, mit dem die Minister schwören, dem Staarschef und Generalissi mus mit größter Treue als Minister Spaniens- zn dienen. Nach der seierlichen Vereidigung begann der erste Mini- stcrrat der nationalen Regierung. Mißhandlung mtt der Knute In Cordoba traf eine große Anzahl bolschewistischer Gefangener aus dem Abschnitt Granja de Torrehermosa ein, an dem die nationalen Truppen die gegnerische Front durchbrochen hatten. Unter den Gefangenen befand sich auch ein Mann, der dem bolschewistischen Strafbataillon in diesem Abschnitt angehört hatte. Er wies schwere Ver letzungen, hervorgerufen durch barbarische Züchtigungen mit einer Peitsche, auf. Er gab an, von einem bolsche wistischen Anführer schwer mißhandelt worden zu fein, weil er es angeblich an Kampfesmut habe fehlen lassen. Weiter berichtete der Mann, daß aus dem gleichen Grunde drei seiner Kumpanen erschossen und eine ganze Anzahl anderer in derselben Weise wie er mißhandelt worden seien. Die Gefangenen berichteten weiter übereinstimmend, daß die bolschewistische „Heeresleitung* den Befehl ge geben hatte, die in diesem Abschnitt liegenden Bleiminen von Santa Barbara unter allen Umständen zu halten. Für die Verteidigung der Minen war ein Spezialvertei-- digungssystem ausgearbeitet worden, das der nationale Angriff allerdings überrannt Hal.