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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- imd Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Die,» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahnie der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. ^ Bezugspreis beträgt Lei Abholung wöchentlich 5b Rps.. bei Lieferung frei Haus . . " Postbezug monatlich 2.5k) RM Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungeausgabe iür Abholer « nachwittaiL. Preise und Nachlaßsütze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr k Hoffman». Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüd« Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnh^ Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz;?«» Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. D.A. XU.: Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Sttaße 4. Fernruf 518 und 5» Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröfientliü nng der omttichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, der Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 16 Donnerstag, den 20. Januar 1938 90. Jahrgang Kein „Verderb" der Kräfte! Der Reichsminister vor der Verwaltungsakademie in Dresden Aus dem Bestreben der Beamten, sich fortzubilden, entstanden die Verwaltungsakademien. Sie haben im nationalsozialistischen Staat nicht nur einen großen Auf schwung genommen, vielmehr auch die Anerkennung durch die Regierung gefunden. Reichsstatthalter Mutsch mann hat sie in Sachsen sehr wesentlich unterstützt. Für das Streben der Beamtenschaft spricht es, daß der Besuch der Verwaltungsakademien neben dem Dienst erfolgt. Für die Verwaltungsakademie Dresden war es ein besonderes Ereignis, daß im Rahmen ihrer Vorträge jetzt der Reichsfinanzminister Gros Schwerin von Krosigk sprach. Mehr als 3006 Personen halten sich zu seinen Vortrag eingefunden. Ferner nahmen zahl reiche Ehrengäste teil, an ihrer Spitze Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann, weiter der sächsische Finanzmini ster Kamps, Innenminister Dr. Fritsch, Wirtschaftsmini- fter Lenk, der Oberfinanzpräsident Dresden, Dr. Meyer, Kreishauptmann SA.-Obergruppenführer Schepmann, U-Gruppenführer Poppe und Bürgermeister Dr. Kluge. Außerdem war eine ganze Anzahl höherer Offiziere der Wehrmacht mit dem Befehlshaber im Luftkreis 3, General der Flieger Kesselring, erschienen, Ebensowenig fehlten die Chefs der staatlichen Behörden und Vertreter der Wirtschaft. Der Reichsfinanzminister behandelte die Probleme der heutigen Finanz- und Wirtschaftspolitik und führte dazu u. a. aus: Es sei noch nicht lange her, daß man in großen Lei ten des Auslandes und auch in manchen Teilen des In landes die Durchführung der großen nationalen Aufga ben, vor allem der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes, als unmöglich bezeichnet habe, weil Deutschland die Mit tet für diese Aufgabe nicht aufbringen könne. Diese Auf fassung höre man jetzt sehr viel seltener, dafür um so häufiger die Vorstellung, daß die mangelnde Rohstoff versorgung das entscheidende Hindernis für die Lösung der nationalen Ausgaben Deutschlands sei. Wenn es nun auch richtig sei. daß die güterwtrtschaftliche Aufgabe, das Rohstoffproblem, augenblicklich im Vordergrund des Interesses stehe, so hätte doch auch das Kredit- und Finanzproblem seine Bedeutung behalten, und man müsse sich vor dem Fehler hüten, dieses Problem als überhaupt nickt vorhanden oder als unwicktta anzusehen. Wir seien uns in Deutschland der Schwierigkeiten, die mit der Bewältigung dieses Problems verbunden seien, durchaus bewußt; wir seien aber auch der Ueber- Zeugung, daß sie bewältigt werden können. Diese Mög lichkeit liege in einem mit den verfügbaren Kräften in Einklang zu bringenden Rohstoff-, Arbetts- und Geld einsatz, d. h. in einer kraftvollen und ztelbewutzten Oeko- nomie der Kräfte. Der Grundsatz „Kampf dem Ver derb" gelte für jeden falschen und unüberlegten Kräfte einsatz. Nachdem der Minister die verschiedenen Phasen der seit der Machtübernahme durchgeführten Finanz- und Wirtschaftspolitik dargelegt und an den Produktions- und Einnahmeziffern die Erfolge dieser Politik nachge wiesen hatte, führte er aus, daß die hohe Quote, die im Steuerweg der Oeffentlichen Hand vom Volkseinkommen zuflietze, eine doppelte Verpflichtung in sich schließe. Bei jeder Ausgabe müsse jede hierfür verantwortliche Stelle sich immer wieder die Gewisscnsfrage stellen, ob diese Ausgabe überhaupt und in dieser Höhe zu rechtfer tigen sei. Und die zweite Verpflichtung liege der Finanz- Verwaltung ob, sich nicht als Steuerbüttel, sondern als Helfer der Steuerpflichtigen zu fühlen und die notwendige Schwere der Besteuerung durch Gerechtigkeit, Höflichkeit und ein im Rahmen des Möglichen liegendes, wirtschaftliches und soziales Verständnis tragbar zu machen. Glaubekund Schönheit Neue große Aufgabe der Mädelerziehung Die Amtschess und Gebietsführer der HI. waren in Berlin zu einer Führertagung versammelt, die im Zei chen der Freude über das im Jahr 1937 Vollbrachte, vor allem der Heimbeschafsung, und im Zeichen einer neuen großen Aufgabe stand, die Baldur von Schirach zuwies. Auf Anordnung des Jugendführers des Deutschen Reiches werden danach ab sofort innerhalb der Hitler- Jugend die Mädel vom 17. bis 21. Lebensjahr in einer Vesonderen Organisation, die ihrem Wesen und Lebens- plter entspricht, erfaßt, von Schirach gibt dieser neuen Einrichtung den Namen „BDM.-Werk, Glaube und Schönheit". Hierzu erklärte der Reichsjugendführer in seiner Rede: „Der Name dieser neuen Organisation mag viel leicht im ersten Augenblick seltsam erscheinen, aber er um- fchließt nach meinem Gefühl vollständig unser Programm, denn was ich mit dieser Organisation will, liegt im Na men voll beschlossen. Ich möchte, daß hier, und zwar unter Führung von Sportwartinnen des BDM. auf dem Gebiet der Gymnastik, des Sports, der Körperpflege, aber auch der kulturellen Arbeit Vorbildliches geleistet wird. Auch möchte ich, daß durch diese Organisation Tanzkurse veranstaltet werden und eine ganz moderne Körpererzie hung in dieser wesentlichen Altersstufe der weiblichen Ju- aend gefördert wird. Wir wollen Menschen, die vielleicht bisher als Gymnastiklehrerinnen oder Sportlehrerinnen Michi viel mit Politik zu tun gehabt haben, in unseren Kreis aufnehmen. Hier müssen wir ihnen Arbeit geben, und sie müssen an diesem Werk „Glaube und Schönheit* oem mooernen rsrzieyungsiseat einer ^uaucyen uns schö nen Jugend dienen * Körperpflege und Eleganz seien, so führte Baldur von Schirach weiter aus, in diesem Alter der weiblichen Jugend erzieherische Forderungen. Er wolle, daß dieses Werk, das der Erziehung des schönen und gläubigen Menschen gelte, von der Oeffent- lichkeit richtig verstanden werde. Um so schöner die deutschen Mädel würden, um so stolzer und selbstbewußter sollten sie sein. Mit der Auf nahme kultureller Werte und mit der Pflege des Körpers bekenne sich auch die weibliche Jugend zu einem Ideal der Haltung und der Achtung vor sich selbst. Schließlich verkündete Baldur von Schirach, daß die aus seine Anordnung hin von führenden deutschen Mode häusern ausgearbeiteten Modelle einer neuen BdM- Tracht, zu der künftig auch eine Festtracht der Führerin nen hinzukäme, gesehen und die Einführung einer solchen, unserem Ideal entsprechenden Kleidung verfügt hätte. Die nächsten Wochen und Monate sollten im Zeichen des Aufbaues der Organisation „Glaube und Schönheit* und der Werbung der noch nicht im BdM erfaßten Mädel dieser Altersstufen stehen. In seiner Ansprache führte der Reichsjugendführer noch aus: Die Hitler-Jugend habe die künstlerischen Ge setze der Baukunst, wie sie der Führer in einem neuen Stil aufgerichtet habe, in ihrem Aufgabenbereich bei der Heimbeschaffung verwirklichen dürfen. Dem Führer eine Freude und der Millionenbewegung der Jugend Heime für ihre Arbeit bereitet zu haben, dürfte das FührerchorZs der HI. zu Beginn neuer Aufgaben glücklich stimmen. Mlt dem Hinweis auf die Notwendigkeit, die Heimbau akt i o n in den kommenden Jahren fortzusetzen, bis alle Standorte der Jugend ihre Heime besäßen, ging Baldur von Schirach auf die besonderen Sonderausgaben des Jahres 1938 ein. Baldur von Schirach wies auf die erzieherische Not wendigkeit der Verbindung der Jugend mit dem Ausland hin. Niemand könnte heute noch leugnen, daß die deutsch- französischen Beziehungen durch Frontkämpfer und Ju gend eine spürbare Entspannung erfahren hätten. Im Zusammenhang mit den Aufgaben der Auslands arbeit gab Baldur von Schirach bekannt, daß im Sommer in Gatow bei Berlin ein großes Auslandshaus der HI. eröffnet werde, das die zwischenstaatliche Ver- bindung der Jugend fördern solle. Entscheidend bleibe in Zukunft Jahr für Jahr die Arbeit an der Formation. Der Grundsatz der Freiwil ligkeit verlange immer wieder, Jahrgang um Jahrgang zu erobern. Vor dieser Aufgabe stehe das Führerkorps auch im neuen Jahr. Baldur von Schirach ging dann von der politischen Arbeit seiner Zeitschrift „Wille und Macht* aus und er läuterte ein gesundes Verhältnis zur Presse, der in der heutigen Zeit eine große Verantwortung zukomme. Der Reichsjugendführer schilderte weiter die erfolg reiche Entwicklung der Adolf-Hitler-Schulen, die bisher alle Erwartungen des ersten Anlaufjahres erfüllt hätten. Schließlich ging er in langen Ausführungen dazu über, eine umwälzende Maßnahme der gesamten deutschen Jugenderziehung zu verkünden. Die Ausführungen des Reichsjugendführers wurden vom Führerkorps der Jugend mit großem Beifall aus genommen. Die Auegabensefte der össentttchen Etats sei immer ein Spiegelbild der in einem Volk wirkenden politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kräfte. Kennzeichnend für den deutschen Etat sei die Verlagerung des Schwerpunktes der Ausgaben auf die großen Gemeinschaftsziele der Nation. Das gleiche gelte von der Einnahmeseite. In der Steuergesetzgebung der letzten Jahre sei die Betonung der Gemeinschaftsziele immer stärker geworden, so vor allem durch die bevölkerungspolitischen Maßnahmen. Der Minister schloß mit einem Appell zur freudigen und verantwortungsbewußten Mitarbeit. Krau Gtoja-tnowitfch bei -er NSV. Die Gattin des jugoslawischen Ministerpräsidenten und Außenministers Dr. Stojadinowitsch besichtigte die Ausstellung des Amtes für 9tS.-Volkswohlfahrt in Berlin- Neukölln. Reichsoberrevisor Hauptamtsleiter Janowski und Amtslefter Wulf vom Hauptamt für Volkswohlfahrt hießen die Gäste willkommen und legten während der Füh rung durch die Ausstellungsräume Zweck und Ziel des großen sozialen Werkes des deutschen Volkes dar. Beson deren Eindruck auf die Gäste machten die in der Aus stellung gezeigten einprägsame.n Darstellungen der Leistun gen des WHW., wie überhaupt die Großtaten der sozialen Betreuung bedürftiger Volksgenossen, die uneingeschränkte Anerkennung und Bewunderung der jugoslawischen Gäste fanden. Friede das wirkliche Ziel Die Bedeutung des Stojadinowitsch-Besuches. Der .Slovenec', das Blatt des stellvertretenden jugosla- wychen Ministerpräsidenten rmd Innenministers Koros et sch einem besonderen Artikel aus die Bedeutung des Ber liner Bechches hin. Das Blatt wende: sich zunächst gegen eine gewiße Presse, die bemüht ist, die Reise von Dr. Stojadino- wtt;ch nach Deutschland zu vernebeln, indem sie ihm Absichten unterstelle, die sowohl von deutscher n's anck von jugoslawi scher Seite aus abgelchnt würden, uns fahl: dann fort: tz