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Nr. 2« SV. Jahrgang Dienslaq, den 25. Januar 1838 Dt-Ie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- «nd Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5» Rpf., bei Lieferung frei HauS K6 -Nvi- Postbezug monatlich 2.5V RM Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich S—v Uhr nachmittags. Preise und NachlaßsStze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr 4 Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur VeröffeniliSung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, de« Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: MohrS Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüde» Mohr. Hauptschrtftleltrr: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnch. Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; fü» Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. XII.: 22SL Geschäftsstellen. Albertstiatze 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 5» Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Verständigung mit dem Reich gefordert Eine mahnende Stimme in Prag. — Eine Rede des Abgeordneten Beran Die tschechische Agrarpartei, die größte tschechische Regierungspartei, veranstaltete eine Versammlung unter dem Schlagwort „Kampf oder Zusammenarbeit?". Die Hauptrede hielt der Vorsitzende der Partei, Abgeordneter Beran. Anwesend waren der Kriegsminister, der Land wirtschaftsminister und der Innenminister. Beran wiederholte seinen umkämpften Neujahrs artikel über die Notwendigkeit einer Verständigung mit der sudetendeutschen Partei und wandte sich auf das schärfste gegen Kommunisten und Emigranten. In ent schiedener Weise wies er auch die Angriffe der tschechi schen klerikalen Partei zurück, die ihn wegen seines Neu- jahrsartikels des Nationalsozialismus, des Rassismus, ja, sogar des Neuheidentums beschuldigt hätten. (Zuruf: „Das wäre gar kein Unglück!") Selbstverständlich sei die tschechische Agrarpartei nach wie vor tur oie HUiammenaroerr- mn auen vcacyvarn, sagte Beran, insbesondere mit dem Deutschen Reich. Eine der Voraussetzungen sei, daß die Einmischung der Emi granten in die inneren Angelegenheiten der Nachbarstaa ten ein Ende gemacht werde. Ebenso energisch müsse die Einmischuna der Emigranten in die Kultureinrichtungen der Tschechoslowakei abgeschafst werden, besonders in bezug auf die Schaubühnen und Filme, aber auch auf die Presse. Gerade in der Presse sei die Tätigkeit der Emi granten mehr als gefährlich. Die Entwicklung zeige, daß die wirtschaftliche Zu sammenarbeit mit dem Deutschen Reich sehr wichtig sei. Die Ausfuhr nach Frankreich und Sowjetrußland sei hingegen unbefriedigend. Die Tschechoslowakei wäre oumm, wenn sie ihre große Nachbarn herausfordern oder sich als Werkzeug gegen sie mißbrauchen lasse. Die deuM-polmschen Rechlsbeziehungea In Warschau traf der Staatssekretär im Reichs justizministerium, Prof. Dr. Schlegelberger, ein. Staats sekretär Schlegelberger wird auf Einladung der polni schen Gruppe der Arbeitsgemeinschaft für die demsch- polnischen Rechtsbeziehungen, die im vorigen Jahr an läßlich des Besuches des polnischen Justizministers Gra bowski von diesem und Staatsminister Dr. Frank bei der Akademie für Deutsches Recht gegründet wurde, einen Vortrag über „Die Entwicklung des deutschen Rechts im Dritten Reich" halten. China dankt Deutschland Amtliche Stellungnahme zu Japans Friedcnsbedingungen. Zu den in der Rede des japanischen Außenministers Hirota mitgeteilten vier grundsätzlichen Bedingungen Japans sür die Eröffnung von Friedensverhandlungcn liegt jetzt eine amtliche chinesische Stellungnahme vor. Es wird erklärt, daß die chine sische Regierung ihren Dank für die auf Anbahnung von Frtedensverhandlungen gerichteten Bemühungen Deutsch lands ausgesprochen habe, daß aber die scheinbar einen wei len Spielraum frei lassenden Grundbedingungen Hirotas in Wirklichkeit so allumfassend seien, daß sie Punkte einschlössen, die die chinesische Souveränität und die verwaltungsmäßige und territoriale Unversehrtheit Chinas verletzen. Die chine sische Regierung bedauere ferner die japanische Erklärung vom 16. Januar, mit der die diplomatischen Beziehungen zwischen China und Japan praktisch abgebrochen worden seien, ohne daß die japanische Negierung der chinesischen Regierung dir von dieser für notwendig gehaltenen Erklärungen zu den Grundbedingungen gegeben habe. Moskaus Vorbereitungen in Kernost Ausbau der Flottenstützpunkte. — N-Boote in Wladiwostok. In der in Hongkong erscheinenden Zeitung „China Mail" stellt ein Ausländer in einem Bericht über seine Reise durch das fernöstliche Sowjetgebiei die lapanischen Berichte über Sowjetrutzlanos Betätigung im Fernen Osten als eher die Lage unter schätzend als übertreibend hin. Mit ihren neu im Bau befindlichen Flugzeug- und Unter seebootsstationen, so schreibt der Verfasser, würden die sowjet russischen fernöstlichen Küstenprovinzen im Prinzip in Kriegs zustand versetzt. In Wladiwostok übrigens seien schon über 100 Unterseeboote in Auftrag gegeben worden, während weitere Unterseeboote schubweise per Eisenbahn an rollten. Zur gleichen Zeit würden ganze Küstenstriche befestigt und neue Flug- und Unterseebootsstützpunkte in isolierten Bezirken in Bau genommen. In einem derartigen Stützpunkt seien Hunderte von Flugzeugen stationiert und das Dröhnen der Flugzeuge, die das Gebiet überflögen, höre fast nicht aus. Zu gleicher Zeit befänden sich in einem derartigen Stützpunkt 20 Unterseeboote und eine Reihe Ueberwasserfahrzeuge, die beinahe täglich zu Manövern ausliesen Das Land befinde sich in einer dauernden Angst vor Spionen, und eine Anzahl von Personen, die als japanfreundlich gegolten hätten, seien hin- gerichtet worden. Truppenlandung in Wei-Hai-Wei „Zum Schutze des britischen Eigentums." Das englische Kriegsschiff „Sandwich" hat in Wei - Har-Wel dem strategisch wichtigen Hafen in Nord- schantung Marmetruppen gelandet, um britisches Eigen- Urm vor Plünderungen zu schützen. Nachdem ein großer Teil der chinesischen Ordnungstruppe desertiert ist, sollen die Plünderungen in Wei-Hai-Wei so zugenommen haben, einem Schutz des britischen Eigentums entschloß. Außerdem soll eine japanische Abteilung in Lan kau, 100 Meilen westlich von Wei-Hai-Wei, gelandet sein, die offenbar versuchen wird, zu den Streitkräften in Tsingtau zu stoßen. . Wei-Hai-Wei, das nordöstlich von Tsingtau gegen über von Port Arthur,, am Eingang.des Gelben.Meeres, Brotbrüderschaft des Volkes Nationalsozialistische Grundsätze der Wirtschaftsführung Im Großen Kongreßsaal des Deutschen Museums in München wurde der Lehrgang der Kommission für Wirtschafts politik der NSDAP, eröffnet. Fast 2000 Männer aus allen Arbeitsgebieten von Partei und Wirtschaft waren erschienen. Nach den Begrüßungsworten des Gauleiterstellverlreters des Traditionsgaues, Nippold, und des Oberbürgermeisters der Hauptstadt der Bewegung. Reichsleiter Fiehler, kennzeichnete der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik, Köhler, die Aufgabe der wirtschaftspolitischen Truppe des Führers. ..Nationalsozialistische Wirtschaftspolitik ist", so führte er u. a. aus, „der politische Gebrauch der wirtschaftlichen Fähigkeiten des deutschen Volkes. Gegen zwei Fronten galt es anzu kämpfen: Erstens galt es, das Ansehen der wirtschaftspoliti schen Führung an die Stelle eines überschätzten Ansehens der Wirtschaft zu setzen, zweitens aber zu verhindern, daß der Begriff der Wirtschaftspolitik wiederum nicht von denen unter schätzt wurde, die etwa der Ansicht waren. Wirtschaft könne auf Befehl gemacht werden. Nicht Pläne machen den Wirtschaftsführer, sondern das Erkennen der Ziele, zu deren Erreichung dann Pläne durch- geführt werden können und müssen. Wirtschaftspolitik ist die jenige politische Führung, die den Erfolg des Wirtschaftens für das Beste des Volkes einsetzt. Es ist Ausgabe der Wirtschaft, Reichtum zu bilden, Reichtum für das Volk, nicht aber von Jahr zu Jahr nur Bedarf zu decken; denn der Reichtum des Volkes ist der Arbeits- und Lcbensraum der kommenden Generation. Das Volk will größer werden, so groß, wie seine Kräfte es erlauben. Die großen Ausgaben, kann nur das Volk selbst stellen, und das ist der Sinn des Systems des Führers: Besitz des Volkes zu bilden, der, von einem Geschlecht zum anderen weitergegeben, von dem Glauben und der Größe jedes Geschlechtes zeugt." Staatsrat Börger gab einen Ueberblick über das Wesen der nationalsozialistischen Idee, über das Wirken des Glau bens und der Ehre. Oie rassischen Grundwerte Der Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP., stell vertretender Gauleiter Schmidt, sprach über die Gemein- schastsideen und Führerprinzipien des alten Europas und des Nationalsozialismus und ihre Auswirkungen aus die Stellung der Wirtschaft im Gesamtleben der Völker. „Die Wirtschaft" — so führte er aus — „hat in jeder Ge- meinschastsidce ihren eigenen Platz. Wir erkennen als letzte Gemeinschaftsdarstellung das Volk als eine biologische Tat sache. Alle Darstellungsformen sind nur Mittel, um die Lebens- Möglichkeiten der völkischen Einheit zu garantieren. Darum bestehen auch die Rechte der Wirtschaft allein in den Rechten des Volkes aus seine politische Zukunft. Das be deutet, daß jedes Volk sich seine Wirtschaft schafft und die rassischen Werte, aus denen die charakterlichen Werte entspringen, auch die Grundsätze der Volkswirtschaft sind. Es gibt keine genormte Volkswirtschaft, sondern nur eine national- VEche. Die germanische Welt kannte drei Grundlagen; die des Blutes, des Bodens und der Ehre. Der Älutsbrüder- schaft entspricht die Brotbrüderschast. Hier hat uns der Führer in der NSV ein hervorragendes Erzichnngsinstrument zum Zwecke der allgemeinen Anerkennung dieser Brotbrüderschaft gegeben. Haben wir bisher das Recht auf Arbeit als Aus druck der Brotbrüderschast herausgestcllt, so müssen wir uns heute zur Pflicht zur Arbeit bekennen. Es wird in Zukunft kein Faulenzertum, auch nicht aus Reichtum geben. So sind Recht und Pflicht zur Arbeit. Ge rechtigkeit und Leistung die Fundamente der nationalsoziali stischen Wirtschaftsordnung." Oer Gruß des Führers Bei der Eröffnung des Lehrganges sandte der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik, Bernhard Köhler, dem Führer ein Grußtelegramm. Der Führer erwiderte mit besten Wünschen sür den Erfolg der Arbeit. Deutliche Sprache gegen die Juden Warschau weist englisch-amerikanische Einmischungs- Versuche in der Judenfrage zurück Im Haushaltausschuß des Sejm verwies anläßlich der Besprechung des Haushaltes des Innenministeriums der Referent Wojciechowski nachdrücklichst auf die Bedeu tung der jüdischen Frage hin. Die polnische Bevölkerung habe selbst zu wenig Naum im Land. Das Bewußtsein, daß sich gleichzeitig unter den Polen ein völkisch- und rassisch fremdes Element, das dazu noch „expulsiv" sei, breitmache, habe in der jungen Generation einen Sturm gegen die Juden ausgelöst. Diese Jugend werfe den staatlichen Behörden vor, Brot für diese fremdrassigen Menschen und keins für die Kinder des polnischen Vol kes zu haben. Alle Vertreter im Sejm hätten die Pflicht, einen Plan aufzustellen, der Polen von den jüdischen Elementen entlaste. Den in den Nachkriegsjahren aus Sowjetrutzland nach Polen gekommenen Juden gegen über habe der Staat keinerlei Verpflichtungen. Der Referent protestierte energisch gegen das Auf treten gewisser Kreise in Amerika und England, d'ie sich angeblich im Namen der Humanität als Verteidiger der Juden in Polen aufspielen. Polen fordere die „reichen" Nationen, insbesondere Großbritannien, auf. die Juden aus Polen bei sich selbst aufzunehmen, ihnen die Ein wanderung nach Palästina und in andere noch wenig be völkerte Ueberseegebiete zu öffnen. Von den Juden im Ausland und von ihren angelsächsischen Freunden er warte man. daß sich ihre „Humanität" auf diese Weise beüätiae. """""