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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Die,r Zeitung erschein- täglich mit Ausmchn.e der gesetzlichen Sonn, und Feiertage. ^Bezugspreis betrag- bei Abholung wöchentlich 50 Rpj.. bei Lieferung frei Haus 55 -Nph Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe iür Abholer m nachmittags. Pre.se und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 - Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck-. Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Spor- u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D. A. XII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Httler-Stiaße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Vcröstenilichung der ouittichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, der Stadtrates zu Pulsnitz und des Cemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 9 Mittwoch, den 12. Januar 1938 90. Jahrgang Die Bedeutung der Rom-Prototolle Trinksprüche auf der Budapester Konferenz Auf dem vom ungarischen Außenminister anläßlich der Konferenz der Römischen Protokollstaaten zu Ehren -er ausländischen Gäste gegebenen Diner hielt Außen minister von Kanya einen Trinkspruch, in dem er u. a. ausführte, er sei überzeugt davon, daß die Konferenz die freundschaftlichen Bande, die die drei Staaten anein anderknüpfen, nur noch fester schmieden und bedeutende Elemente zur allgemeinen Befreiung des Kontinents beitragen werde. Infolge der vorangegangenen Konfe renzen Härten Ungarn und Oesterreich das italienisch äthiopische Kaiserreich, Italien und Oesterreich den in ser Frage der Rüstungsgleichheit eingenommenen Stand punkt der ungarischen Regierung als rechtmäßig und ge recht anerkannt. Der gegenseitige Handelsverkehr der Mitgliederstaaten habe einen Aufschwung genommen, der zur wirtschaftlichen Entwicklung anderer Staaten Mittel europas in großem Maß beigetragen habe. Auf die Rede des Außenministers von Kanha ant wortete zunächst der italienische Minister des Aeußeren, Graf Ciano, der u. a. erklärte, die drei Protokoll-Länder seien durch starke Bande verknüpft, die nicht nur in dem Vorhandensein der gemeinsamen Interessen wurzelten, sondern auch in der ständigen und systematischen Entwick lung des Wiederaufbaues und des Friedenswerkes. Die römischen Protokolle, diese ständige und sichere Grund lage der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen der drei Länder, seien nicht als ein geschlossenes System ge schaffen worden, mit dem Ziel, die drei Staaten zu blok- kieren und die Interssen anderer Mächte aus dem Do nautal auszuschließen oder zurückzudrängen. Die glück liche Form der Zusammenarbeit und die tiefe Empfäng lichkeit für die Wirklichkeit hätten die harmonische Ent wicklung der römischen Protokolle mit der Achse Rom— Berlin, ferner das herzliche Einvernehmen zwischen Ita lien und Jugoslawien, ebenso wie zwischen Oesterreich, Ungarn und Deutschland ermöglicht. Der österreichische Staatssekretär Dr. Schmidt be tonte, daß die gegenwärtigen Beratungen einen nennens werten Fortschritt auf dem vor vier Jahren eingeschla genen Weg bedeuteten. Horthy fährt nach Polen Vom Staatspräsidenten zur Jagd eingeladen. Wie dem Ungarischen Telegramm-Korrespondenzbüro aus Warschau gemeldet wird, begibt sich der Neichsver- weser von Ungarn, Horthy, auf Einladung des Präsi denten der polnischen Republik, Moscicki, zu Anfang des Monats Februar nach Polen. Der Präsident der pol nischen Republik wird den Reichsverweser offiziell in Krakau empfangen, von wo sich die beiden Staatsober häupter zur Jagd in das Bialowiczer Gebiet begeben. Holland anerkennt Imperium Erklärung des niederländischen Außenministers. Bei einer Interpellation umriß der niederländische Außenminister in der Ersten Kammer der Generalstaaten die Haltung seiner Regierung in der Frage der Anerken nung der italienischen Besitzrechte in Aethiopien. Der niederländische Schritt bei den Oslo-Staaten, so sagte der Minister, sei darauf berechnet gewesen, in Zusammenarbeit mit diesen Staaten einen gemeinsamen Schritt bei den Regierungen von Frankreich und England in Erwägung zu ziehen, um die Beziehungen zu Italien zu regeln. Die niederländische Regierung habe dabei völlig im Rahmen der ihr gegebenen außenpolitischen Möglichkeiten ge handelt. Der Minister teilte weiter mit, daß die niederländische Regierung bereit sei. die unleugbare Tatsache der Be setzung Äethiopiens durch Italien und die Herrschaft Italiens über dieses Gebiet anzuerkennen. Holland in Erwartung Die Niederkunft erst in ein bis zwei Wochen. Der behandelnde Arzt der holländischen Kronprinzessin Juliana veröffentlichte eine Verlautbarung, wonach das freu- dige Ereignis im Hause Oranien entgegen vielfach verbrei- teten Auffassungen erst nach ein bis zwei Wochen eintreten dürfte. Der Gesundheitszustand der Prinzessin sei vorzüglich. Mieescu bei SlojadlnowiM Der rumänische Außenminister Mieescu hatte am Vormittag mit dem Ministerpräsidenten und Außenmini ster Dr. Stojadinowitsch eingehende Besprechungen. In Trinksprüchen betonten die Staatsmänner die Zugehö rigkeit zur Kleinen Entente und zum Balkanbund sowie den festen Willen, mit allen ihren Nachbarn gute Be ziehungen zu unterhalten. Konferenz beim Mikado „Beseitigung der japanfeindlichen Zenrralregierung" Nach einer Besprechung des japanischen Ministeriums sand beim Mikado eine Konferenz statt, die von der gesamten japa nischen Presse als ein besonderes historisches Ereignis gefeiert wird — seit 1868 ist eine derartige Tagung nur dreimal ab gehalten worden. Neber den Verlaus der Sitzung wird be kannt daß die Vertreter von Heer und Marine, die Mitglieder der Regierung sowie die Angehörigen des Geheimen Staats- rats im Kaiserpalast den Bericht des Ministerpräsidenten Furst Konoye angehört hätten. Der Ministerpräsident Hai Japans Haltung gegenüber China eingehend erläutert und die Vor schläge der Regierung, die in der „Beseitigung der japanseindlichen Z e n tr a l r e g t e r u n g mit allen Mitteln" gipfeln, vorgetragen. Nach eingehenden Beratun- gen hätten die Vorschläge der Regierung die Billigung des Thrones gesunden. Hierüber werde in den nächsten Tagen eine Erklärung der Regierung veröffentlicht werden. , Sitzung de; hauvtunterausjchuffes Eine amtliche Erklärung Ueber die Sitzung des Hauptunterausschusses des Nickteinmischungsausschusses wurde eine amtliche Ver lautbarung ausgegeben, derzufolge der Sekretär des Ausschusses, Hemming, mit dem Neujahrstag Sachver ständige zur Durchführung der Zurückziehung der Frei willigen beauftragt hat. Der Unterausschuß wandte sich ferner der eingehenden Beratung eines alle Teile des vor geschlagenen Planes (die Zurückziehung ausländischer Freiwilliger, die Zuerkennung von Kriegsrechten an beide Parteien unter gewissen Umständen und die Wie derherstellung und Verstärkung des Ueberwachungspla- nes) umfassenden Entschließungsentwurf zu. Ueber die Frage, bis zu welchem Umfang der Plan der Zurückzie hung ausländischer Freiwilliger wirksam gestaltet sein müßte, ehe die beteiligten Regierungen den beiden spa- nschen Parteien einen Status zuerkennten, der diese be rechtigt, Kriegsrechte auf See auszuüben, soll--" ' Wand lungen ausgenommen werden. Späte Einficht Senatskritik an der 40-Stunden-Woche. Die französische Kammer und der Senat traten nach den Neujahrsferren erstmalig wieder zusammen. >;n Her den Häusern verlasen die Alterspräsidenten ihre Eröff nungsansprachen, die sich in der Kammer auf einen Ueber- blick über die innen- und außenpolitische Lage und einen Aufruf zur Verbrüderung aller Parteien beschränkte, wah rend der Alterspräsident des Senats die Gelegenheit mcht vorübergehen ließ, um einen beträchtlichen Teil der „Volksfront"-Gesetze zu kritisieren. Der Redner verbiet- tete sich ausführlich über das Gesetz der 4<)-Stunden-Woche und seine gefährlichen Auswirkungen für die nationale Wirtschaft. Man könne heute bestätigen, daß gewisse politische Organisationen der Negierung die sofortige Durchführung dieses Gesetzes aufgezwungen hätten. Der Senat würde dieses Gesetz sicherlich nicht verabschiedet haben, wenn er gewußt hätte, wie man es anzuwenden beabsichtigte. »Ettge Eile Moskaus Eintritt in die Amsterdamer Gewerkschafts internationale Das Präsidium des Zentralrates der Sowjetgewerk schaften veröffentlicht in der Gewerkschaftszeitung „Trud" einen Beschluß, in dem die unlängst mit den Vertretern der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale in Mos kau geführten Besprechungen gutgeheitzen werden. Damit hat die Leitung der Sowjetgewerkschaften die im Novem ber 1937 zwischen Vertretern des Zentralrates der Sow jetgewerkschaften und Delegierten der Amsterdamer In ternationale (an deren Spitze der Franzose Jouhaux stehtf getroffenen Abmachungen offiziell ratifiziert. Dem Eintritt der Sowjetgewerkschaften in den Amsterdamer Verband steht setzt von seiten Moskaus nichts mehr im Weg; freilich hat die Leitung der Amsterdamer Inter nationale die Abmachungen mit Moskau noch nicht rati fiziert. »- Die Ratifizierung der zwischen Jouhaux und der Profintern, der Kommunistischen Gewerkschaftsinterna- tionale, getroffenen Abmachungen durch Moskau, bevor die Amsterdamer Brüder in Marx sich mit dem Problem befaßt haben, beweist die Eile, die Moskau angesichts der Ereignisse in Spanien, aber natürlich auch im Zusam menhang mit der innenpolitischen Lage in Frankreich hat. Moskau liegt daran, aus dem Stadium des Verhandelns herauszukommen und die „praktische Arbeit" aufzuneh men. Daß „diese Arbeit" voll und ganz im Zeichen der Kommunisten stehen wird, bedarf keines Beweises. Tie Frage „wer hat wen geschluckt?", die insbesondere i« Frankreich die Gemüter erregt hat. wird mit dem Tag zu Dimitroffs Gunsten entschieden sein, an dem er die Mög lichkeit erhält, in nunmehr vergrößtertem Nahmen seine „Taktik des Trojanischen Pferdes" durchznführen. Ehrung Görings Die Feldzeichen des Regiments General Göring und der SA.-Standarte Feldherrnhalle im Arbeitszimmer Die Ehrenzeichen der Einheiten, die in persönlicher Verbindung zu Generaloberst Göring stehen, das Regi ment General Göring und die SA.-Standarte Feldherrn halle haben am Vorabend des Geburtstages von Generaloberst Göring in dessen Arbeitszimmer Auf stellung gefunden. Damit wird zum erstenmal ein Brauch angewendet, der auch künftig durchgeführt werden wird. — Gegen 19.30 Uhr trafen die Fahnenkompanie des Re giments General Göring mit den drei Regimentsfah nen und ein Ehrensturm der SA.-Standarte Feldherrn halle in der Prinz-Albrecht-Stratze ein, um die Ehren zeichen in das Arbeitszimmer des Generalobersten zu bringen. Sie werden dort am Geburtstag des General obersten verbleiben.