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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein, täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrag, bei Abholung wöchentlich 5« Rpf.. bei Lieferung frei Haus 55 Rp». Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich 3-v Uhr nachmittags. Pre.se und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 5 Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. D.A. XII.: 22M. Geschäftsstellen. Albertstiatze 2 und Adolf.Hitler.Stiaße 4. Fernrui 518 und 55» Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur VeröfienHichung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts ¬ gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 4 Donnerstag, den 6. Januar 1938 90. Jahrgang Gute Beziehungen^ Deutschland Mieeseu über Rumäniens Außen- und Wirtschaftspolitik Der neue rumänische Außenminister Micescu ge währte dem Bukarester Vertreter des „Temps" eine Unter redung, in deren Verlauf er darauf hinwies, daß die Auf fassungen der Nationalchristlichen Partei Rumäniens eben sowenig mit denen des italienischen Faschismus wie des deutschen Nationalsozialismus wesensgleich seien. Es be stehe auch keine Verwandtschaft mit der französischen Auf fassung des Menschenrechtes. Die Lehrmeinung seiner Partei beziehe sich ausschließlich auf die Rechte des rumä nischen Bürgers in Rumänien. Auf die wirtschaftliche Lage eingehend, erklärte der Mßcnminister, daß Rumänien nicht mit jenen Völkern Wirtschaftsvcrhandlungen führen könne, die an den wirk lichen Absichten Rumäniens zweifelten. Andererseits hätten vor dem Kriege stets Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ru mänien und Deutschland bestanden. Diese Beziehungen ikömttcn daher auch heute niemanden überraschen. Zwischen Rumänien und Italien sei von jeher Sym pathie vorhanden gewesen. Die neue Regierung werde sich daher ebenso mit den wirtschaftlichen Beziehungen zu Deutschland wie mit den Sympathien für Italien beschäf tigen und sie weiterentwickeln. Zuda machi die Weli mobil Ucbcrflüssigc Fragen an Washington. Der amerikanische Staatssekretär Hull lehnte es in der Pressekonferenz der Regierung am Mittwoch ab, zu den „Judenverfolgungen" (!) in Rumänien Stellung zu nehmen. Hull erklärte, er verfolge die dortige Entwick lung ständig, sehe aber im gegenwärtigen Stadium der Ereignisse keinen Anlaß zu irgendwelchen Aeußerungen. Mehr Erfolg scheint das Wehgeschrei des Weltjuden- tums in London gehabt zu haben. Die britische Re gierung hat ihren Gesandten in Bukarest beauftragt, „die nächste Gelegenheit wahrzunehmcn, um die neue rumä nische Regierung in freundlichster Weise an die Interessen zu erinnern, die die britische Regierung stets an dem Min derheitenverlrage genommen hat, den Rumänien auf der einen Seite und die hauptalliierten und -verbündeten Mächte auf der anderen am 9. Dezember 1919 in Paris unterzeichnet haben". Dieser Vertrag, heißt es erläuternd weiter, stelle den völkischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten ihre politischen Rechte und die religiöse Freiheit sicher. Wie der diplomatische Korrespondent des „Evening Standard" dazu meldet, werde auch der französische Gesandte in Bukarest einen ähnlichen Schritt unternehmen. q° Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert vaß n<H England und Frankreich niemals sonderlich für den Schutz der deutschen Volksgruppen eingesetzt haben, obwohl doch auch diesen der Minderheitenschutz seinerzeit zugesagt worden war. „Kollektive Sicherheit in Südosteuropv endgültig vorbei" Ein politischer Neberbück des ungarischen Abgeordneten Rajniß Budapest. Der national-völkische Reichstagsabgeordnete Dr. FraMz Rajniß weist in einem grundsätzlichen Ueber- blick über die weltpolitische Lage zu Beginn des Jahres 1938 da- ranf hm, dch in dm neu » Zeitalter nur er» starker Glaube reines Heldentum, Gemeinschastswille und völkische Einheit neue Möglichkeiten schaffen könnten. Mit Geld und materiellen Vor teile» allein könne die Heilung nicht gebracht werden. Die Ver künder nationaler Strömungen hätten an Gewicht und Ansehen zugenommen. Ihr Einfluß sei überall spürbar. Die Ereignisse des letzten Jahres zeigten, daß der Gedanke der kollektiven Sicherheit in Südo-stenropa und das Zeitalter Bar'thous unwiderbringlich vorbei seien. Line neue Atmosphäre herrschte in Mitteleuropa und im Donauraum. Die Achse Berlin—Rom sei endgültig geschmiedet und der Weg frei für einen neuen auf dem wahren Recht aufgebauten Frieden. Auf einzelne Staatsn übergehend erklärte Rajniß die Streiks Kämpfe und Bnrnhen zeigten, daß die marxistische Gefahr in Frankreich um sich greife. Dagegen habe der erste Versuch des rumänischen Nationalismus den Zusammenhalt der 'Kleinen En tente auf die Entscheidungsprobe gestellt. Die Kräfte Englands prürden in gesteigertem Matze durch den Fernostkonflikt in An- spru chgenommen, so daß London in der europäischen Politik zu Vorsicht gemahnt werde. England kämpf« im Fernen Osten, in Aegypten, in Arabien und Palästina um sein Ansehen. Das Jahr 1938 werde m jedem Falle die Illusionen des Liberalismus endgültig zerstören. Die national« Ide« werd« da gegen mit dHnamischer Kraft zum Durchbruch kommen. Die Er eignisse des Jahres 1937 ermutigten das ungarische Volk, auf dem Wege des Kampfes für die nationale Idee und die Gerech tigkeit sortzuschreitm. Kom-Prowkollstaaten-Konserenz in Budapest Am 10. Januar beginnt in Budapest die Konferenz der drei Rom-Protokollstaaten Italien, Oesterreich und Ungarn. Die Abreise der ausländischen Staatsmänner er folgt am 13. Januar. Bei den Beratungen der drei Außen minister werden alle die drei Rom-Paktstaaten inter essierenden Fragen sowie auch andere aktuelle außenpoli tische Probleme zur Erörterung kommen. Jes Wies Wohl bGmt iss TR Hilgenfeldt: „Unsere Arbeit geschieht auf dem Weg absoluter Freiwilligkeit" Auf einer Arbeitstagung der NSV., Gau Schlesien, in Bad Flinsberg sprach Hauptamtsletter Hilgenfeldt über die von der NSV zu leistenden volkspslegerischen Aufgaben. Im Mittelpunkt allen Tuns und Handelns stehe einzig und allein das Wort: Deutsches ^olk. Nur die Zusammenarbeit zwischen Bewegung und Slaat mache es möglich, die vom Führer gestellten Ausgaben zu mei stern. Wir müssen eines als das Hervorstechenoste unserer Arbeit, die zusätzlich zur kommunalen Woyljalmspflege tritt, herausstellen: Unsere Arbeit geschieh« aus dem Weg absoluter Freiwilligkeit. Unsere Aufgabe lauie«: Eine Pand^ge ErzieLungsaufAabe der Volksgemeinschaft. Un- ,ere nroen «ou nw ragiicy und punoucy mlt oem Leven auseinandersetzen. Wir müssen an der Wiege des Lebens beginnen. Das wesentliche ist, daß der Reichsmüt terdienst über dem Weg seiner Schwesterstationen, Kindergärten usw. an die Familie herankommt. Der ein zelne kann seinen guten Willen am besten beweisen, wenn er sich in dieser sozialen Arbeit einsetzt. Unsere Arbeit ist die Verwirklichung des deutschen Sozialismus. Wir haben die Ausgabe, Garanten der sozialistischen Idee der NSDAP, zu sein, und wir sind die Soldaten, die diese Idee verwirklichen und die über diesem Weg die Volks gemeinschaft schmieden und schaffen. Zehn Adols-Hiiler-Gchulen Heimstätten nationalsozialistischer Führerauslefe. Am Sonntag, dem 16. Januar, findet in Wald- bröhlim Gau Köln-Aachen in Anwesenheit des Reichs- organisationsleiters Dr. Ley und des Reichsjugendführers Baldur von Schirach in einem feierlichen Festakt die Grundsteinlegung für eine Adolf-Hitler-Schule statt, der von allen deutschen Sendern übertragen werde« wird. Gleichzeitig damit wird der Grundstein für neun weitere Adolf-Hitler-Schulen gelegt, und zwar ru Koblenz (Gau Koblenz-Trier), Landstuhl (Gau Saarpfalz), Mitten wald (Gau München-Oberbayern), Hesselberg (Gau Fran- kenh Weimar lGau Thüringen), Schneckengrün bei Plauen (Gau Sachsen), Potsdam (Gau Kurmark), Heiligendamm (Gau Mecklenburg), Tilsit (Gau Ostpreußen). j Damit wird der erste Abschnitt zur Erstellung der für die nationalsozialistische Jugenderziehung und Führer- auslese wichtigsten Institute eingeleitet. Wie Reichsorga nisationsletter Dr. Ley bereits vor einiger Zett bekanntgab, werden die Schüler der Adolf-Hitler-Schulen ohne Rück sicht auf Stand und Vermögensverhältnisse der Eltern aus allen Schichten der Bevölkerung durch die Partei aus gesucht und einer ganz besonderen charakterlichen Schulung sowie der besten wissensmäßigen und weltanschaulichen Ausbildung, die das nationalsozialistische Deutschland ken nen wird, anvertraut. Die Adolf-Hitler-Schulen werden eine Vorauslese für jene Männer fein, die späterhin auf den Ordensburgen der Partei zu den politischen Führern des nationalsozialistischen Deutschland herangebildet wer den sollen. , Amerika-Deutscher Bollsdund legal Zusammenbruch von jüdischen Beschuldigungen Die amtliche Untersuchung der besonders von jüdi scher Seite gegen den Amerika-Deutschen Volksbund immer wieder erhobene Beschuldigung einer ungesetzlichen Be tätigung ist nach fünfmonatiger Dauer nunmehr abge schlossen worden. Justizminister Cummings teilte ameri kanischen Presseverteetern mit, daß der Chef der Bundes sicherheitsbehörde, Edgar Hoover, in seinem elf Bände umfassenden Bericht keine gerichtlichen Maßnahmen gegen den Volksbund empfehle. Der demokratische Abgeordnete Zitron hatte, wie erinnerlich, behauptet, daß 17 der vom Volksbund errich teten und der Freizeiterholung seiner Mitglieder dienende Lager „in gesetzwidriger Weise sür nationalsozialistische Ausbildungszwecke benutzt" würden. Aktion gegen Su-etendeutfche Angeblich geschmuggelte Liebcsgabcnpakctc aus Sachsen. Rach einem Bericht des sudetcndeutschen Blattes „Die Zeit" wurden in den Bezirken Neudek, Bärringen und Platten in Wcstböhmen bei über 200 Amtsträgern der Sudelendeutschen Partei sowie in den Bezirkskanzleien der SDP. Haussuchungen durch die Staatspolizei vor genommen. Die Beamten schleppten alle Schriftstücke aus den Kanzleien der SDP. fort. Wie später bekannt ivurde, ist dieses beschlagnahmte Material verschwunden. Die Amtsträger der SDP. wurden einem Verhör unterzogen und erst auf Vorsprache von Parlamentariern der SDP. freigelassen lieber den Grund zu diesen Polizeimaßnah- mcn berichtet „Die Zeitz", daß die ärmsten und bedürf tigsten Familien im Erzgebirge zu Weihnachten Lebens- mittelpakete aus Sachsen zugestellt erhielten. Die Behör den vermuten nun, daß diese Aktion von der SDP. ver anlaßt worden sei, und behaupten, die Pakete seien durch Radfahrer- und Motorradfahrerkolonnen der PDP. über die Grenze geschmuggelt, worden! Der SDP.-Bezirksver-