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Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz D. A. XII.: 2250. Geschäftsstellen: Albertst: aße 2 und Adolf-Hitler-Sti aße -l. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist kos zur Veröfsenlliüung Ler amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und Les Gemcinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz v.. Diel» Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei Haus 55 Nm Postbezug monatlich 2.50 RM Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an S iW-c Mi. Nr. 2 Dienstag, den 4. Januar 1938 90. Jahrgang — " - — Da; ägMWe pakiamem vom König aufgelöst Vergebliche Intervention Nahas Paschas Kairo. Das ägyptische Parlament ist Durch ein könig liches Dekret aufgelöst worden. Das Dekret wurde im Parlament in Anwesenheit aller Ab geordneten verlesen. 2m Namen der Wafd-Abgeordneten, die ge schlossen zum Parlamentsgebäude gezogen waren, wollte Na has Pascha vor und nach der Verlesung mehrmals das Wort ergreifen. Jedesmal jedoch wurde er vom Kammerpräsidenten Ahmed Maher daran gehiedert. Als das Dekret verlesen war, forderte Nahas Pascha schließlich den stellvertretenden Vorsitzenden der Kammer auf, das Präsidium zu übernehmen. Diese letzte Inter vention verhinderte der Kammerpräsident Maher aber durch die Auffo derung, den Saal zu r mmen. Gleichzeitig gab er An weisung, die Lichter zu löschen. Die Sitzung verlief ohne Zwischen fälle oder Tätlichkeiten, es kam lediglich zu erregten Diskussionen. Madnisie werden beibehaNen Telegrammwcchsel Goga—Chautemps Der neue rumänische Ministerpräsident Goga hat ein Telegramm an den französischen Ministerpräsidenten Chautemps gerichtet, in dem er erklärt, die freundschaft lichen Beziehungen zwischen Frankreich und Rumänien fortsetzen zu wollen. Chautemps spricht in seinem Ant worttelegramm von der Verbundenheit der beiden Län der und versichert, daß auch er den Wunsch habe, die Ar beit am Frieden fortzuieken. Ministerpräsident Goga hat gleichzeitig dem Vertreter der Havas-Agentur in Bukarest eine Unterredung gewährt, in der er erklärte, es liege nicht in seiner Absicht, einge gangene Bündnisse zu lösen, sondern er wolle im Aus land den Kreis der Sympathien für Rumänien als einem Land der Ordnung, des Fortschritts und der friedlichen Beziehungen zur übrigen Welt erweitern. Eden wir- entlastet Vanstttart Hauptberater des Außenministers. Der bisherige Ständige Unterstaatsfekretär im briti schen Außenamt, Sir Robert Vansittart, wurde zum Diplomatischen Hauptberater des britischen Außen ministers ernannt. Als solcher untersteht Sir Robert Vanstttart dem Außenminister direkt und ist diesem direkt verantwortlich. Die Neuschaffung dieses Postens hat, wie „Preß Association" meldet, Außenminister Cden mit Premierminister Neville Chamberlain hauptsächlich der ge spannten internationalen Lage wegen und zur Entlastung des Personals des Außenamts vorgenommen. Sir Robert Vanstttan wird den Außenminister über alle bedeutende ren Fragen der Außenpolitik, die ihm zur Bearbeitung überwiesen werden, zu beraten haben. Er wird auch den Außenminister — sei es in England selbst oder im Auslande — vertreten, sofern der Außenminister dies im Einzelfalle wünscht. Dank -es Führers Der Führer und Reichskanzler, der sich bei der Fülle der Eingänge zu seinem Bedauern außerstande steht, jedem einzelnen der deutschen Volksgenossen des In- und Aus landes, die zum Wcihnachtsfcst und Jahreswechsel seiner in Treue gedacht haben, persönlich zu danken, bittet, auf diesem Wege seiuen Dank für ihr freundliches Gedenken und ihre Glückwünsche zum neuen Jahre entgcgenzu- nehmcn. Zugleich erwidert er die ihm entbotenen Grütze und guten Wünsche aufs herzlichste. Kalk- und Zementfabriken wie auch in Kraftwerken in der weiteren Umgebung von Lyon ausländische Ele mente standen. Der Hauptdrahtzicher sei ein kürzlich nach Frankreich gekommener Rotspanier, der den Auftrag erhalten habe, mit allen Mitteln Verwirrung zu stiften und die bolschewistische Agitation in Frankreich zu verstärken. Ein Kraftwerk, das von einem französischen Elektriker ge leitet werde, sei von zehn ausländischen Kommunisten be setzt worden, die den französischen Leiter unter Drohungen zum Verlassen seines Arbeitsplatzes gezwungen hätten. Der Terrorakt habe zur Folge gehabt, daß noch am selben Abend in zahlreichen Ortschaften, u. a. auch in verschie denen Vororten von Lyon, völliger Wassermangel auftrat. Umfangreiche Säuberungsakttonen um Teruel Drei Abteilungen der Anarchisten-Brigade „Durruti" gefangen Saragossa. Die nationalen Truppen setzten am Mon tag ihre Säuberungsaktionen um Teruel herum erfolgreich fort. Es gelang, eine Reihe feindliche Abteilungen gefangenzunehmen darunter drei Abteilungen der Anarchisten-Brigade „Durruti", denen der Weg zu ihren rückwärtigen Verbindungen abgefchuitten wurde. Wie man beobachten konnte, ziehen die Bolschewisten im Ab schnitt Villastar au der Straße nach Cuenca neue Verstärkungen zusammen und bauen angestrengt ihre dortigen Stellungen aus. Offenbar befürchten sie, daß die nationalen Truppen nach Levante oder auf ihren Verbindungsweg Valencia, Cuenza, Madrid durch stoßen könnten. Nördlich von Teruel werden die von den Noten gut aus gebauten Stellungen durch nationale Abteilungen besetzt. Ar beiterkolonnen sind mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Bolschewistische Gefangene berichten über die niedergeschlagene Stimmung in ihren Reihen, die durch den Mißerfolg und die sehr hohen Verluste hervorgeruseu wurde. Die politischen Kom missare seien wegen iy.es .eigen Verhaltens fast ausnahmslos den Kriegsgerichten zugesührt und abgesetzt worden. Die Außenpolitik -er LlSA. Kongreßbotschaft Roosevelts. In einer großen Kongreßbotschaft befaßte sich der Präsident der Vereinigten Staaten von Nord amerika, Roosevelt, ausführlich mit den innen- und wirtschaftspolitischen Fragen, die Amerika augenblicklich infolge der über das Land gehenden Depressionswelle in allerstärkstem Maße beunruhigen. Roosevelts Rede bewies vor allem, daß die Vereinigten Staaten in stärkster Weise mit sich selbst zu tun haben. Roosevelt stellte seiner Botschaft außenpolitische Aus führungen voran, um damit gewissermaßen eine Rechtferti gung der innerpolitischen Zustände in den Vereinigten Staaten zu geben. Denn nach Roosevelts Ansicht liegen in der außenpolitischen Lage die Ursachen für die inneren amerikanischen Verhältnisse. Damit hat Roosevelt zu gegeben, daß es mit der amerikanischen „spisnckicl ftolotion" j (Fernhalten von den Vorgängen außerhalb der Vereinigten i Staaten) vorbei ist. „Spione" im Sowjetaußenawt Fünf Verhaftungen wegen „antistalinistischer Betätigung" Der Leiter der Nechtsabteilung des sowjetrussischen Außenamtes, Professor Sabanin, ist nach einer Meldung des Warschauer Korrespondenten des „Daily Expreß" von der GPU. unter dem Vorwurf der „Spionage" verhaftet worden. Sabanin, so heißt es in dem Bericht, fei ein enger Freund Litwinows gewesen. Et habe die Tatsache kritisiert, daß Stalin an Stelle der der „Reinigungsaktion" zum Opfer gefallenen Sowjetdiplomaten unerfahrene Mit glieder der Kommunistischen Partei ernannt habe. Gleich zeitig mit Sabanin seien vier weitere Angehörige des sowjetrussischen Außenamtes unter der Beschuldigung „antistalinistischer Betätigung" verhaftet worden, und zwar Fachner, Neumann, Schachow und Beckmann. Wie die Polnische Telegraphenagentur aus Moskau meldet, wurde in Tschausy in Weißrußland ein Prozeß gegen mehrere Mitglieder einer „gegenrevolutionären Schädlingsgruppe" abgeschlossen, die, wie die offiziellen sowjetrussischen Verlautbarungen besagen, die Anord nungen der Regierung „mit bösartigen Absichten sabotiert" habe. Die drei Hauptangeklagten, und zwar der Sekre tär des Bezirksparteikomitees Feldmann, der Agronom Bubiel und der stellvertretende Vorsitzende des Bezirks vollzugsausschusses Moskalew, wurden zum Tode durch Erschießen verurteilt. Zwei weitere An geklagte erhielten je 25 Jahre Gefängnis, einer I6 Jahre und die übrigen Angeklagten Gefängnisstrafen zwischen drei und zehn Jahren. Wie Moskau die Kirchen zerschlug Die polnische Presse gibt Ziffern aus dem offiziellen Organ des Gottlosenverbandes „Der Gottlose" wieder, wonach seit dem Ausbruch der Oktoberrevolution von den Bolschewisten insgesamt 673 Klöster in der Sowjetunion geschlossen wurden. Dank dieser Maßnahmen hätten sich die Sowjetbehörden 1 655080 Hektar Land und einen Barbetrag in Höhe von 4,2 Milliarden Rubel angeeignet. Weiter seien 84 landwirtschaft- liche Betriebe, 436 Molkereien, 802 Nindviehzüchtereien, 1112 kleinere tanowtrtfcyaftttche Beirreve, 311 Innereren, 704 Altersheime und 277 Sanatorien und Krankenhäuser für Kinder aus dem Besitz der Klöster in den des Staates übergegangen. 188 Klostergebäude habe das Kriegskom- missariai belegt, während 287 weitere Gebäude von den übrigen Kommissariaten übernommen wurden. Angesichts dieser recht eindringlichen Zahlen dürfte das mehr oder weniger offene Paktieren gewisser kirch licher Kreise mit den bolschewistischen Machthabern der großen Oeffentlichkeit immer unverständlicher erscheinen. Acht neue Todesurteile Die im Eriwaner Hochverratsprozeß angeklagten acht armenischen Parteifunktionäre sind, wie die armenische Presse berichtet, sämtlich zum Tode verurteilt worden. In der Urteilsbegründung heißt es u. a., die Angeklagten hät ten einen „bewaffneten Aufstand vorbereitet und die Tren nung Armeniens von der Sowjetunion mit dem Ziel der Schaffung eines unabhängigen armenischen Staates unter dem Protektorat einer auswärtigen kapitalistischen Macht" erstrebt. Das Urteil unterliegt keiner Berufung mehr. Unter den Verurteilten befinden sich der bisherige Landwirt schaftskommissar der armenischen Sowjetrepublik, Mami- lonjan, sowie dessen Stellvertreter und nächste Mit arbeiter. Lmmer neue Gireikhehe Diesmal Baugewerbe und Metallindustrie! Das Pariser Blatt „Epoque" teilt mit, daß auf kom munistischer Seite für die nächste Woche zwei neue Streik bewegungen in Frankreich beschlossen worden seien. Die erste werde das Baugewerbe betreffen, die allein 3000 Ge werkschaften besitze, die zweite werde sich auf die Pariser Metallindustrie beziehen. Der „M alin" berichtet aus Lyon, daß an der Spitze der Streikbeweaunaen der letzten Tage in verschiedenen