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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Nr. 29 Mittwoch, den 4. Februar 1942 '4 Da» Oberkommando der Wehrmacht teilt tm Wehrmacht- Anzeiger Diese Zeitung erschein« täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis! Bei Abholung 14 tägig 1.—RM., frei HauS 1.10RM.einschl 12bez.15Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Tie Behind-rung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch ans Rückzahlung des Bezugspreise». Zeitungsausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachnngen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, Thailands Währung so», Pfund gelöst Als völlige Abkehr von der Abhängigkeit ver thailändi schen Währung vom Pfund Sterling gab die thailändische Ne- gieriing bekannt, vass das neue Währungssvstem mit soiorti- ger Wirkung auf einen neuen Goldstandard umgcstellt wird. Gleichzeitig wird bekanntgegebcn, dass ver Finanzminister eine Kontrolle zur Beschränkung oder zum Verbot aller Devisen- tiansaklionen eingesetzt hat. Japan schlügt zu Handelshafen Singapur bombardiert über die Insel hinweggebraust, als Siurzbomber erschienen und das Vcrnichtungwerk 'fortsetzten. Die Auswirkungen dieses An griffs waren so stark, daß man di- Erschütterung bis weit in die Provinz Iohur verspürte. Allenthalben über Singapur leuchtet« Heller Feuerschein gegen den nachrschwarzen Himmel. Auf dem Flugplatz Sel-tar waren Tanks in Brand geraten, die bis -zum nächsten Vormitrag nicht gelöscht werden konnten. Die Auswir kungen dieses nächtlichen Bombenangriffs auf Singapur müsset» so schließt der Domei-Bertveter seinen Bericht, "furchtbar ge wesen sein". ' ' > täglich 9—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 9 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle. Nur Adolf-Hitler-straße 2 — Fernruf nur 551. 94 Jahrgang Ueber iS Millionen VNT. versenkt Zum Wehrmachtsbericht vom 3. Februar 1942 Bericht vom 3. Februar das Januarergebnis oes Kampfes der Brutschen Wehrmacht gegen die semvliche Versorgungsickiikahrt mit. Daraus ist zu entnehmen daß Vie oeutiche Kriegsmarine und die veutiche Luftwaffe rm Januar 1942 63 Handelsick.ffe mit zusammen 490 609 BRT vernichteten. Da Vie Gemmiver- knkungen bis zum Jahresende 1941 di« Höbe von 15 792 053 Bruttoregistenonnen erreicht batten, ist mit Vielem Januar- Ergebnis nunmedr die Ziffer von 15 Millionen BRT verienk- ten feindlichen Handelsschiffsraumes überschritten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Sckisjsoerluste der Sowzels in swien Zahlen nickt enthalten sind Ferner muß man beachten, daß besonders gutem Erfolg die Bersorgungsichifiahrt von den Ber einigten Staaien und von Kanada nach Großbritannien ebenso wie von Mittel- und Südamerika nach Nordamerika empfind lich gestört. Daß diese Erfolge möglich waren beweist, daß vre deutsche U-Boot-Waffe trotz ihres Einsatzes im Mittelmeer, im Ostatlantik und im Eismeer durchaus in der Lage war. leistungs- fädiae große U-Boote auf Fernfahrt in den Westatlantik zu ent senden Dieser Einsatz wird die Vereinigten Staaten aus Siche- rungs- und Prestigegründen zwingen, mehr als bisher Siche- rungsstreitkräste ihrer Kriegsmarine und ihrer Luftwaffe im Atlantik einzusetzen. Es ist aber sehr die Frage, ob Vie USA. einen ausreichenden Sicherungsichutz an ihrer Ostküste aufdauen können, da ja ihre Hauptstreitkräne durch die japanischen Vor stöße an der pazifischen Küste und im Pazifik selber gebunden und Unterdessen geht die Schädigung der britischen Veriorgungs- schisfahrt auch im Raum um die britischen Jnieln weiter fort. So wird heule die Versenkung von drei Frachtschissen mit zu sammen 19 909 BRT. und eines Bewachungssahrzeuges durch deutsche Kampfflugzeuge gemeldet. Außerdem wurde ein wei teres großes Handelsschiff schwer getrosfen. „Riesige Feuersäulen erhellten den nächt- ltcren Himmel" Schwerer japanischer Bomben ngriff auf Singapur Furchtbare Auswirkungen aus der britischen Inseisestrmg DNB. Tokio 3. Feb. (Ostasiendienst des DNB). „Schwere Explosionen waren zu hören, während gleichzeitig riesige Fsueo- 'äulcn gegen den nächtlichen Himmel loderten", so schildert ein Frontberichter der Agentur Domei seine Eindrücke von dem An griff der japanischen Luftwaffe auf Singapur in der Nacht zum Di-uslag. „Von dem Hügel in der Nähe von Juhur-Bahru", «o heißt «s in dem Bericht, „konnte man die furchtbaren Aus wirkungen des Luftangriffs f-ststellen und hierbei ein grausiges, aber einzigartiges Schauspiel erleben. Während das beiderseitige Feuerduell der Artille ie im Gange war und drüben von Singa pur ai s zahl eich- Sch inwcife' den nächt ichen H mmel sowie das geg«nübcrliegen>e Festland absuchtcn, erschienen plötzlich größere Etnhciren japanischer Bomber über der Inselfestung. Gleichzeitig setzte ein höllisches Abwehrfeuer ein, aber un beirrbar steuerten die japanischen Maschinen ihre Ziele an. Fast im gleichen Augenblick ereigneten sich auf verschiedenen Teilen der Insel, vor allem an den langgestreckten Kaianlagen des Kriegshaf-ns, schwere Explosionen. An fünf Stellen konnte mar riesige Feuersäulen beobachten. Kaum war das Bombengeschwader Im Verlaus von Lustkämpfcn, die sich am Dienstag im Nordabschnitt der Ostsront über den sowjetischen Linien ent wickelten. schossen deutsche Jäger nach bisher vorliegenden Mel dungen siebzehn seindliche Flugzeuge ohne eigene Verluste ab. Zwei bolschewistische Kompanien ausgeriebcn Deutsche Panzerkräfte nakmen in der Mitte der Ostfront mehrere Ortschaften, die von starken bolschewistischen Kräften Besetzt waren. Der schnelle und kühne Vorstoß der deutschen Panzerkampfwagen hatte die Bolichewisten völlig überraicht, so daß sich die deutschen Panzerschützen teilweise schon nach kurzem Kamps in den Besitz der Orte setzen konnte. An einer Stelle versuchten zwei bolsckewistijche Kompanien Widerstand zu leisten, sie wurden im Verlaus des Kampfes jedoch vollständig aufgerieben. Insgesamt verlor der Feind im Kampf um diese Orte außer zahlreichen Gefangenen über 599 Tote. Sechs Geschütze, drei Panzerabwehrkanonen, sieben schwere Maschinengewehre und zahlreiche Granatwerfer wurden erbeutet. 21 bolschewistische Flugzeuge vernichtet Starke Verbände deutscher Kamps- und Sturzkampfflug zeuge bekämpften am Montag im Mittelabschnitt der Ostsront ven Kolonnenverkehr der Bolschewisten und fügten dem Feind durch Bombenwurf und Vordwaffenbeschuk große Verluste an Dienstag nachmittag versenkten japanische Bomdenflug- «»ge in der Banka-Straße einen 8999-BRT.-Dampser. Dieie für den Schiffsverkehr nach Singapur bedeutsame Meeresstcaße Bildet neuerdings das tägliche Ziel der japanischen Lusrwasse. Am Dienstag wurde auch der Handelshafen Singapur mit eckt- barem Erfolg bombardiert. Die Jnselsestung Singapur lag auch in der Nacht zum Diensiag unter dem Bombenhagel ver japa nischen Lustwasse, die schwere Zerstörungen anrichtete. Java von lapamutzen Flugzeugen angegriffen In einem amtlichen niederlänvijck-indttcken Bericht aom Dienstag wird zuaeaeben daß die Lutttänakeit des Feindes «nunterbrocken anqedauert hat Am Drensvornnttaa anlernah men 26 tapanilche Bomber mit hartem Jaav'ckub Antritte aut die Fluavlatze in Surabaja Malang und Dodwen >owie auf die Ortschaft Mageian, wobei beträchtlicher Sachibaden ent stand Ferner wurde der Haien Nembana mit Bomb-n uns MG-Feuer anaearisien Während des Anarckis aui Surabala entstand Schaden an Marineanlagen und Flugzeugen, die auf Bem Waller lagen. Japanischer Großangriff an der Burmafront Unter Ausnutzung der auherorvenilick günstigen Wetter- verhälimsie unternahmen am Dienslagnachmitlag lapaniiche Fliegerverbände einen Mallenangriis gegen Mariaban aeaen- über von Mulmem Tie verursacbien dort schwere Sckäven an militärischen Zielen Alle japanischen Flugzeuge kehrten auf ihre Stützpunkte zurück Nack einem ^ic-nivench« der japanischen Nackrichtenaaen- kin Domei kehren in Mulmein wieoer Friese uns Oronung ein seiisem sie Japaner sie Stasi besetzten Die Schnelligkeit des japanischen Vorstoßes hat Vie britische Taktik der verseng ten Erde vollständ'.a zunichte gemacht. Nur ein Teil ver Dobn- vi^iel -st zerstört, während alle öffentlichen Gebäude sie Ge schäfts- und der grösie Teil der Wohnviertel unversehrt sind. Menschen und Material zu. Besonders erfolgreich waren die Angriffe der deutschen Lustwasse aus zwei Flugplätze der Bol schewisten. In kühnen Tiesslügen wurden achtzehn Flugzeuge des Gegners am Boden zerstört und eine größere Zahl weiterer Flugzeuge schwer beschädigt. Von den zur Abwehr des deutschen Angriffs ausgestiegenen sowjetischen Flugzeugen wurden drei in Luftkämpfen abgeschosien, ohne daß dabei ein deutsches Flug zeug verloren ging. Unter schweren Verlusten zurückgeschlagen Im Nord teil der Ostfront schlugen deutsche Truppen mehrere örtlich begrenzte Angriffe der Bolschewisten zurück. Der Schwerpunkt dieser Angriffe lag aus zwei Ortschaften, gegen die die Bolschewisten immer erneut starke Kräfte anjetzten. Diese Angriffe, die bereits in den frühen Morgenstunden begannen und die die Bolschewisten am Nachmittag wiederholten, wurden unter hohen feindlichen Verlusten zurückgeschlaaen. In einem benachbarten Abschnitt unternahmen bolschewi stische Kräfte unter Ausnutzung des diesigen Wetters und der gegen Abend einsetzenven Schneefälle zwei Nachtangriffe gegen die deutschen Linien. Auch hier mußte sich der Feind nach -chwe- ren Verlusten an Toten und Verwundeten ergebnislos wieder zurückziehen. W Handelsjchifie verschiedenster Tonnage durch Bomben- oder Lorpedoirefser beschädigt wurden. Von der Verjenkunaszifser des Januars entfallen allein S6 Schiffe mit 367 999 BRT auf die Tätigkeit der deuiichen Unterseeboote. Das Schwergewicht dieses Monats lag an der nordamerikanikchen und kanadilcken Küste. Dort wurde mct ru berücksichtigen, daß die Schm Zahlen nickt enthalten sind Ferner muß man beachten, Saß außer ven vollständigen Vernichiungen auch die Beichävigungcn von Hanvelsichissen schwer in Gewicht fallen Der Wehrmachl- dericht teilt ausdrücklich mit. daß im Monat Januar >942 Die Kämpfe an der Ostfront 17 Sowjetflupzeuge abqeschossen Kriegshetzer am Pranger Sv In seiner Rede am 39. Januar hat der Führer es als ein Stück Churchillscher Unverschämtheit be-! zeichnet, daß jenes England, das nur zu genau wußte, daß es niemals in der Lage war, allein aus eigener Kraft mit Italien oder Deutschland Krieg zu führen, trotzdem sich nicht gescheut hat, anderen Völkern Garantien anzubieien. Wäh< rend England nicht einmal fähig war. den Krieg mit seinen eigenen Truppen zu bestreiten, Hai es trotzdem unentwegt an dere Völker mit dem Versprechen britischer Waffenhilfc auf- aeputscht und in den Krieg gehetzt, um sie dann in der Stunde der Entscheidung schmählich im Stich zu lassen. Aehnlich ge- wiffenlos haben die Kriegshetzer in den Vereinigten Staaten gehandelt. Es war der Präsident der Vereinig ten Staaten, Roosevelt, der svjiemattsch daraus hingearbeitet hat, den Krieg auszuweiten, es war Roosevelt, der im Früh jahr des vergangenen Jahres seinen Sonderbeauftragten, den Obersten Donovan, nach Südosteuropa geschickt hat, um das damalige Jugoslawien und ebenso Griechenland zum Kampf zu veranlassen. So hat man denn auch mit Recht den Krieg aus dem Balkan als den „Krieg Roosevelts" bezeichne». Heute nun sommert der Marineminister dieses Landes, Knox, im Kongretzausschutz in Washington darüber, daß die USA mit einer Flotte in zwei Ozeanen Krieg führen müssen. Ange sichts dieser Mißstände sei denn auch die militärische Lage i« beiden Ozeanen kritisch. Nordamerika, so ließ Knox sich dann weiter vernehmen, werde „Zeit benötigen, um Stärkd zu gewinnen". Angesichts dieses Sachverhalts dürfe daher niemand mit schnellen Ergebnissen rechnen. Das Problem sei,, „auszuhalten und soviel wie möglich mit dem, was vor handen sei, zu leisten". Vor allen Dingen müsse jeder Drucks ausgeübt werden, um so schnell wie möglich mehr Material in die Hände zu bekommen. Dieser Appell läßt darauf schließen, daß eS mit der Kriegs produktion der Vereinigten Ssaaten einstweilen etwas hapert. Uebrigens hat Knox kein Hehl daraus gemacht, daß die Kriegs maschine der Vereinigten Staaten trotz des großen Krtegs- geschreis in Washington nock immer nicht aus vollen Touren läuft. Nach den Ausführungen von Knox wird die Produk tion vor allem durch den Mangel an Werkzeug maschinen behindert. Am ärgsten aber sind nach den Dar legungen dieses Hetzers die Mißverhältnisse bei der Herstel lung von Flugzeugmotoren. Ueberdies scheint in Nord amerika auch ein erheblicher Mangel an eingearbritetem Per sonal zu bestehen. Jedenfalls zerbrechen sich nach den Ver sicherungen von Knox die Kriegshetzer in Washington den Kops darüber, wie man genügend Personal für die volle Aus nutzung des Jndustrieapparates bereiistellen kann. Bei der Debatte darüber empfahl ein Ausschussmitglied, auch für die Arbeit ein der Wehrpflicht ähnliches Gesetzsvstem anzuwenden. Alle diese Erörterungen stehen in einem krassen Gegensatz zu den Versicherungen, die gerade von den Mitgliedern der USA.-Regierung früher gemacht worden sind Noch tm Oktober l941 wusste Knox von einer Krise im Ozean nichts, sondern er prahlte, daß die Atlantikschlacht sich zugunsten der „Demokratien" entwickele. Ja. am 13 Mat 1941 war Knox noch zuversichtlicher! denn damals erklärte er, die Vereinialen Staaten warteten nur noch aus den Marsch befehl Nachdem nun ein Dreivierteljahr seit dieser Er klärung vergangen ist, rückt Knox mit dein Eingeständnis heraus, dass die Vereinigten Staaten selbst heute noch nicht marschbereit sind und auch für die Zukunft noch einige Zett brauchen werden, bis sie fertig sind Gewissenloser hat wohl noch keine verantwortliche Regierung in neuester Zeit lehandell, abgesehen von England, das eben auch hier aufs nnigste mit der Politik der Vereinigten Staaten überein« timmt. Erst recht hat Roosevelt selbst den Mund äusser- ordentlich voll genommen; war Roosevelt es doch, der am 12. September 1941 der Welt stolz verkündete, die patrouil lierenden Schisse und Flugzeuge der Vereinigten Staaten würden jedes Handelsschiff veschützen. gleichgültig, unter welcher Flagge es durch den Ozean steuere. Vier Wochen später sprach Roosevelt davon, daß ein ununterbrochener Strom amerikanischer Panzer, Flugzeuge, Raupenschlepper und anderer Kriegswaffen nach der Sowjetunion sich ergiesse.