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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt imd den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 22Z Der PulSnitzer Anzeiger ist d«> «eröffentlichnng d«r amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz 94. Jahrgang Dies» Aeituns erscheint tigllch mit Ausnahme der gesetzliche« G«». mit fleirrtage. — Ses»Sftrstell«i Nur Adois.HUIer.Str. L gerurxs »«» IM Mittwoch, 23. Sept. 1942 Bezugspreis: Bei Abholung IS tLgig l.— SiM^ sre. Hau» i.w NM «tnlchlleblich 12 beji». IL Big. rrLgerlaha. Pistd«»»- monatlich LÜÜ NM Schwere Straßenkampfe in Stalingrad Zu den harten Kämpfen an der Terek-Front und in den Häuserruinen von Stalingrad teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: In den Häuserruinen von Stalingrad hielten die schweren Strassenkämpfe an. Infanteristen, Pioniere und Pan zergrenadiere entrissen den Bolschewisten in erbitterten Nah kämpfen weitere hartnäckig verteidigte Häuserviertel. Der Wider stand einer feindlichen Gruppe die sich tagelang erbittert ge mehrt hqtte, wurde gebrochen. Auf engem Raum zusammenge drängt wurde sie bis auf mehrere hundert Gefangene vernichtet Entlastungsangriffe der Bolschewisten gegen die Riegelstellung nördlich der Stadt scheiterten unter schweren blutigen Verlusten für den Feind, der 21 Panzerkampswagen bei diesem Durch- Lruchsversuch einbüßte. , Deutsche Kamps- und Sturzkampfflugzeuge griffen am 21. September die zäh verteidigten Widerstandsnester in den Häuserruinen von Stalingrad mit Bomben schweren Kalibers wirkungsvoll an. Vier Geschütze wurden durch Bombenvoll- rresser vernichtet, zahlreiche weitere mußten schwer getroffen Las Feuer entstellen. Im Norden der Stadr richtete sich der Einsan veutscher Zerstörerslugzcuge gegen Lie verzweifelten Versuche ver Bolschewisten, mit Unterstützung zahlreicher Pan zerkampswagen und schwere: Artillerie einen Durch'ruch zu er zwingen. Im Bombenhagel der deutschen Luftwaffe gerieten Die Kindlichen Angriffe ins Stocken, noch ehe sie sich entfalten konnten. Deutsche Jagdflugzeuge schützten die Angriffe der Kampf- und Schlachlslugzcuge und brachten in Luftkämpfen 15 bolschewistische Flugzeuge zum Absturz. Acht weitere feind liche Flugzeuge wurden von der Flakartillerie abgeschossen. Vor Stalingrad. Infanterie und Sturmgeschütze in der Bereitstellung zum An griff auf die Höhe 102 zwischen dem Stadtzentrum und Lew Industrieviertel Barikady. PK.-Aufnahme: Kriegsberichter Herber (Wb.) Weiter vorwärts im Terek-Bogen Im Terek-Bogen wurde der eigene Angriff südostwärts Prockladnij unter schwierigsten Geländeverhältnissen am 21. 9. fortgesetzt. Durch mannshohes Steppengras und schluchtenre-iche, von zahlreichen reihenden Bachen durchzogene bewaldete Höhen gebieten drangen die deutschen Truppen gegen zähen feindlichen Widerstand weiter vor. Vergeblich versuchte der Feind, den deutschen Angriff aufzuhalten' In schneidigem Vorstotz wurden zahlreiche befestigte Stellungen und mehrere Orte, darunter die Stadt Deiskofe, genommen. Ein bolschewistisches Bataillon wurde in diesen Kämpfen vernichtet Gegenstötze der Sowjets wurden unter hohen blutigen Verlusten für den Feind abge wiesen. Sowjetangriffe nordwestlich Woronesch blutig gescheitert Die von den Bolschewisten täglich unternommenen Versuche, durch rücksichtslosen Einsatz von Menschen und Material in die deutsche Abwehrfront nordwestlich Woronesch einzubrechen, schei terten ebenso oft am unerschütterlichen Kampfgeist der deutschen Truppen. Am 20. September setzte der Feind erneut zum An griff auf eine Ortschaft an. Die zwischen Panzerkampfwagen vorgehende bolschewistische Infanterie erlitt im Feuer der deut schen Infanteriewaffen so empfindliche Verluste, datz sie zurück- slutete. Von den angreifenden Panzerkampfwagen wurden acht vernichtet oder bewegungsunfähig geschossen. Die Bolschewisten griffen im Laufe des Tages an derselben Stelle noch mehrmals an. Infanterie und Panzerjäger erledigten vier weitere Pan- zerkampfwagen und brachten dem Feind so hohe blutige Ver luste bei, dätz er nicht imstande war, an diesem Tage neue An griffe zu unternehmen. Die deutsche Infanterie schoß in diesen Kämpfen ein Flugzeug ab: Deutsche Jagdflugzeuge brachten zwei weitere Feindflugzeuge zum Absturz. Bomben auf Flugplatz bei Moskau Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der Nacht zum 22. 9. einen Flugplatz nordwestlich von Moskau an. Bei guier Sichr trafen die abgeworsenen schweren Bomben Hallen und Abstell baren sowie Reparaturwerkstätten am Rand des Rollseldes. Es entstanden mehrere weithin sichtbare Brände. Weitere An griffe richteten sich in der Nacht zum Dienstag gegen wichtige bolschewistische Nachschubstrecken im rückwärtigen Gebier des mittleren Frontabschnittes. Zwei feindliche Transportzüge und sechs Lokomotiven wurden in Ausladebahnhöfen von Bomben getroffen und schwer beschädigt. Der Kampfraum am Terek. Weltbild-Gliese. Mr den Freiheitskampf der flraber Raschid Ali el Gailani und Bose sprachen Die islamitische Gemeinde zu Berlin veranstaltete im Haus Ler Flieger eine Kundgebung für den arabisch-indischen Frei- heitskamps. Der irakische Ministerpräsident Raschid Ali el Gai tan i führte dabei in einer Rede u. a. aus: Blicke man zu den arabischen Ländern, der Wiege des Islams, dann sehe man, daß sie alle unter dem Joch des britischen Imperialismus leiden und die schwere Last seiner Bedrückungen tragen müsse«. Ob in Aegpptcn, Palästina. Syrien, dem Irak oder in Süd arabien, überall zeige sich das gleiche Bild der Empörung und der Feindseligkeit gegenüber dem Erzfeind England. „Da sei Palästina, aus dem die Engländer eine jüdische Heim stätte für chie von der Welt. ausgestotzenen Juden machen wollen, um sich dadurch eine Waffe im Nahen Osten zu schmieden, die gegen den Aufbau der arabischen und mohammedanischen Welt gerichtet werden kann. Da sei weiter der Irak, dessen Ehre die Engländer im vorigen Jahre antgsten wollten, indem sie seine Existenz und Unabhängigkeit bedrohten. Da seien alle anderen arabischen Länder, die heute unter dem Joch der Eng länder leiden. Die Engländer hätten sich an der Unabhängigkeit Irans vergangen und hätten seine Tore ihren Verbünde ten, den Bolschewisten, geöffnet. Da sei ferner Indien, das Land der großen Reichtümer, besten Bevölkerung die Engländer der Armut preisgegeben, dessen Reichtumsquellen sie sich zu nutze gemacht, dessen Freiheit und Unabhängigkeit sie weg genommen, und das sie der Waffen beraubt haben, so daß es schutzlos, schwach und unfähig zur Wahrnehmung seiner Inter essen blieb. Die Inder aber, gleichgültig "ob Mohammedaner oder Hindus, hätten mit der Zeit begriffen, wer der Uebeltäter sei. Der Kamps zu seiner Bestrafung und Austreibung aus Indien habe sic vereinigt in der Erkenntnis, daß Indien nur nach seiner Ausstoßung glücklich sein wird. „Heute hat Indien eine Gelegenheit", so betonte der Mini sterpräsident, „wie sie ihm in der Zukunft nicht mehr gegeben werden wird, um die Fesseln abzuschütteln und die Ketten der Knechtschaft zu zersprengen, die Indien an den Abgrund der , Vernichtung gebracht haben. Wir Araber aber wünschen In dien von ganzem Herzen einen guten Erfolg tm Kampf um die Erringung der Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität. Die arabischen Länder ebenso wie Indien haben beute in den Achsenmächten starke Freunde, welche die Freiheitsbewegung unterstützen und die Vernichtung des gemeinsamen Feindes beschleunigen werden. Unsere Ausgabe wird es sein, unsere Entschlossenheit zu bekräftigen und uns auf den TagderEx- hebung vorzubereiten, der uns unseren Zielen der Freiheit und Unabhängigkeit unserer Länder näher bringen wird." Dann erhob sich der indische Freiheitskämpfer Subhas Chandra Bofe und führte u. a. folgendes aus: „Ich bin über zeugt, daß das Schicksal des arabischen und des indischen Vol kes zusammenhängen. Wir haben keine Aussicht, unsere Frei heit zu erlangen, solange das Britische Reich besteht. Erst wenn dieses satanische Weltreich zusammengebrochen ist, können wir hoffen, unsere verlorene Unabhängigkeit zurückzugewinnen. Es würde in der Tat eine schwere Aufgabe für uns fein, wenn wir allein gegen das Weltreich kämpfen sollten. Aber glücklicherweise haben uns die Vorsehung und die Geschichte Freunde und Verbündete geschenkt. Hier in Europa — Dcutsch- änd und Italien — und im Osten - Japan — haben dem Britischen Weltreich so harte Schläge versetzt, daß es nun am Rande des Zusammenbruchs ist. Aus der Asche dieses Reiches werden wir als unabhängige Staaten hervorgehen. Aber wir müssen auch unser Teil znm endgültigen Zusammenbruch des Britischen Weltreiches beitragen. Unter Hindus und Mohammedanern Indiens gibt es keine grundsätzlichen Differenzen. Es ist selbstverständlich, datz, wenn Indien frei ist, es engen Anschluß und Verbindung mit allen iflamitischen Ländern aufxehmen wird, besonders niit der ara-- btschen Nation. Im Namen meines Landes entbiete ich daher der arabischen Nation meine besten Grüße und meine besten Wüüsche für einen baldigen Erfolg ihres Freiheitskampfes. Es lebe die freie arabische Nation! Es leben die Dreiermächte und ihre Verbündeten! Es lebe das freie Indien!" Kommission«« für Massenxxekutionen in Indien Die britische Indien-Regierung hat ein Gesetz erlassen, durch das in den verschißenen Provinzen gemischte Kommissionen ge bildet werden, die sich aus Offizieren der Armee und Polizei beamten zusammensetzen und das Recht haben, Mastenexeku tionen vorzunehmen. Sie sind lediglich verpflichtet, die Distrikt- aerickte nach erfolgter Exekution zu informieren. Europas Mrvettskrast Als der Führer den thüringischen Gauleiter äm 21. März dieses Jahres zum Generalbevollmächtigten für den Arbeits einsatz-^ernannte. wurde er mit dem vordringlichen Auftrag be traut, der deutschen Rüstungsindustrie die für die Durchführung des Rüstungsprogramms erforderlichen Arbeitskräfte zuzuführs«. Das Mittel, das hierzu zur Verfügung stand, war die Mobili sierung der Arbeitsreserven Europas. Das ist schon 'jetzt nach einem halben Jahr in einem Umfang gelungen, wie es bisher in einem Kriege nicht erreicht und auch garnicht versucht worden ist. Man Hal zwar schon im Weltkrieg die Kriegsgefangenen zu nützlicher Arbeit herangezogen, aber der Einsatz beschränkte sich doch im wesentlichen auf Straßenbau und Landwirtschaft In diesen: Kriege aber ist aus allen Ländern Europas eins- ganze Armee, von Arbeitskräften herangeführt worden, die in Lie leergewordenen Arbeits-,,Stellungen" in der Rüstungsin dustrie smgrrrickl ist. "Einschließlich der Kriegsgefangenen dürfte es sich um nicht viel weniger als sechs Millionen Arbeitskräfte handeln, die zur Zeit in Deutschland tätig sind. Wenn man be rücksichtigt, daß sich bei uns in Friedenszeiten die Beschäftigten zahl auf rd. 24—25 Millionen belief, so ist zur Zeit jeder vierte in Deutschland Beschäftigte ein Ausländer. In der Land wirtschaft dürfte der Anteil noch größer sein. Die Größenordnung, um die es sich bei diesem Arbeits einsatz handelt, zeigt deutlich, daß der Einsatz über den Rahmen einer nachbarschaftlichen Aushilfe weit hinausgeht. Die ganze Aktion hat vielmehr das politisch ideelle Motiv zur Grundlage, daß der Waffsnschutz der Achsenmächte allen Nationen Eu ropas zugute kommt und daß damit für sie auch die Verpflich tung besteht wenn schon nicht durch Waffenhilfe, so doch, wenig stens durch Arbeitshilfe sich an dem Abwehrkampf zu betei ligen. Das Reich wird noch mehr Arbeitskräfte benötigen, um den kriegswirtschaftlichen Erfordernissen gerecht zu werden. Es gilt, den Vorsprung in der Rüstung auch für die Zukunft zu sichern und außerdem auch in den besetzten Ostgebieten den Wiederaufbau der Wirtschaft, vor allem aber den der Land wirtschaft durchzuführcn. Die europäischen Länder werden des halb ihren Beitrag an Arbeitshilfe noch wesentlich verstärken müssen. Auch hier wird durch eine (systematische. Produk tionslenkung und Konzentration auf die kriegswirtschaftlichen Bedürfnisse noch eine erhebliche Anzahl neuer Arbeitskräfte freigesetzt werden können, wobei dem Arbeitseinsatz in Deutsch land ein unbedingter Vorrang zukommen wird. Dazu gehört auch die Intensivierung der Arbeit in den Ländern selbst, und M»ar durch ein erhöhtes Arbeitstempo und eine straffere Ar beitsdisziplin. Solange der Krieg gegen den Bolschewismus an dauert. kann sich kein Land in Europa in eine abwartende Ruhestellung zurückzuzichen. Die französische Regierung hat be reits durch entsprechende gesetzgeberische Maßnahmen ihre» Willen, den europäischen Abwehrkampf durch eine Intensivie rung der Arbeit zu unnterstützen, deutlich Ausdruck gegeben. Die Einbeziehung des Millionenheeres ausländischer Ar beitskräfte in den deutschen Wirtschaftsprozeß bringt für die Verwaltungsorgane des Arbeitseinsatzes natürlich eine Fülle neuer Aufgaben mit sich. Zunächst gilt es, die Arbeitskräfte ihren Fähigkeiten entsprechend einzusetzen und in den Betrieben die richtigen Proportionen zwischen der Zahl der deutschen Vor- und Facharbeiter und der Zahl der ausländischen Hilfskräfte zu schaffen. Pon ebenso großer Bedeutung ist eine Betreuung der Arbeitskräfte, die die Leistungsfähigkeit gewährleistet. Dazu gehören in erster Linie die Unterbringung und die Versorgung mit den lebensnotwendigen Gütern. Eine ganze Versorgung^ Wirtschaft ist nötig, die tro hallen Schwierigkeiten der Kriegs- Wirtschaft aufrecht erhalten werden muß. Man braucht dabei nur an den Bau von Baracken und an die Versorgung mn Kleidung, Wäsche und Verpflegung zu denken, um das Ausmaß der zu bewältigenden Aufgaben zu erkennen. Die bisher er zielten Erfolge beweisen, daß es auch nach dieser Richtung hin keine unüberwindlichen Schwierigkeiten gibt. Deutschland wird sich der europäischen Arbeitskraft im Kampf gegen den Bol schewismus noch stärker als bisher bedienen. § Neue Ritterlreuztröger Der Führer verlieh das Ritterkreuz dcS Eisernen Kreitzes an: Major d. R. Karl Schulz, Bataillonslommandeur iu einem Jnsanterie-Regiment; Hauptmann Hellmut Pfeiffer, Bataillonskommandcur in einem Jnsanterie-Regiment: Lent- nam v. N. Walter Schlosser, Zugführer in einem Infan terie-Regiment: Unteroffizier Karl Kochendörser. Ge- fchützführer in einer Panzerjäger Aufklärungsabteilung. Ritterkreuz kür einen Staffelkapitän DIW. Berlin, 22. September. Der Führer verlieh ans Vor schlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an: Ober leutnant Ma dorr, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader. Neue Ritterkreuzträger Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Krenzes an: Oberstleutnant Joachim Gutmann, Führer eines Pan zergrenadier-Regiments; Major Karl Göbel, Bataillonskom mandeur in einem Infanterie-Regiment; Oberleutnant Walde mar von Gazen, genannt Gaza, Kompaniechef in einem Panzergrenadier-Regiment; Oberfeldwebel Süß, Flugzeug führer in einem Jagdgeschwader. Görings Dank an Nachtjäger und Flakartillerie Die britische Luftwaffe erlitt beim Angriff auf das Ruhr gebiet in der Nacht zuin 17. September schwerste Verluste Der starken deutschen Abwehx fielen, wie schon gemeldet, 37 Bri tenbombex zum Opfer. Der Feind selbst gab den Verlust von 39 Flugzeugen zu. womit bekanntlich noch lange nicht bewie sen ist, daß er damit Lie volle Wahrheit eingestand. Der Ab schuß von mindestens 39 Bombenflugzeugen innerhalb weniger Stunden ist wieder ein besonderer Erfolg der Nachtjäger und der Flakartillerie der deutschen Luftwaffe. Riechsmarschakl Gö ring hat den beteiligten Verbänden, die sich bei der Bekämp fung der britischen Terrorangriffe auf das Ruhrgebiet ss her vorragend bewährten, seinenDank und seine Anerkennung aus gesprochen. "