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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Nr. 1S7 Montag, 24. Aug. 1S42 Dteje Arltung erscheint tigUch mit Ausnahme der gesetzlichen Sann- und fleiertage. — iSescküstrstelle, Nur Adols-HUIer-Str. 2. gernrus »nr 2S1 Bezugspreis: »ei Abholung 1« tägig 1— NM., sre: Hau» 1.W «I» «tnlchllehltch 12 bezw. IS Psg. Trägerlobn. Postbezug monalltch r^ü RM. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landratcs zu Kamenz, der Bürgermeister zu 94, 5lahraaN« Pulsnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamen, SZS Sowjetflugzeuge vernichtet Täglich wurden die SowjetsLweiter zurückgedrangt Die Kämpfe an der Ostfront haben sich in der vergangenen Woche zu einem hartnäckigen Ringen an den verschiedenen Brennpunkten ausgewachsen, die über die ganze Front zwischen dem Kaukasus und Leningrad verteilt sind. Das Schwer- gewicht liegt nach wie vor im Südabschnitt, wo es den deut schen Truppen trotz der Erschwerung durch das nunmehr zu überwindende Gebirgsgeländc dennoch gelang, die Sowjets täglich weiter zurückzudrängen. Vom Kaukasus bis zum Wolgaknie wird um eine Hauptentscheidung in diesem Feldzug gerungen, wobei deutlich zu beobachten ist, daß die Sowjets geradezu verzwei felt versuchen, den deutschen Vormarsch endlich zum Stehen zn bringen. Die hartnäckigen Kämpfe am Unterlauf des Kuban und im Nordwestgebiet des Kaukasus erklären sich aus dem heißen Bemühen der Sowjets, den deutschen Truppen den Zugang zur Schwarzmeer-Küste und zu den dortigen wichtigen Einschiffungshäfen Anapa, Noworossisk und Tuapse zu verwehren^ Die Kämpfe selber wurden zunächst erschwert durch die geradezu tropische Hitze, später durch starke Gewitterregen. Kerner durch das unübersichtliche Wald- und Gebirgsgelünde und durch feindliche Straßen-, Baum- und Minensperren. Dennoch gelang es deutschen und rumänischen Verbänden, im Gebiet des unteren Kuban die Städte Kutsch anskaja und Krymskaja zu erobern und 25 und mehr Kilometer südlich des Unterlaufes des Kubans vorzudringen. Zur Ucberwindyng der ausgebauien Gebirgsstellungen sind Ge- birasttuppen eingesetzt, denen es obliegt, die wichtigen Gebirgsübergänge für die anderen Verbände zu öffnen. Unterdessen belegt die deutsche Luftwaffe die mit Bolsche wisten vollgestopften Nückzugsstraßcn und Einschiffungshäsen »es Gegners ständig mit schweren Bomben. Durch Einwirkung der deutschen Luftwafse wurden in den genannten drei Ein- schifsungshäsen und in» Bereich der nordwestkaukasischen Küste m der Zeit vom 1. bis 21. August ein Zerstörer, 22 Küsten fahrzeuge, ein Transporter mit 4000 BRT., zwölf Handels schiffe mit 16 700 BRT. und ürer Leichter versenkt und zwei Zerstörer, acht Küstenfahrzeuge, 15 Transporter, acht Muni- iionskähne und ein Tankschiff beschädigt. Unterdessen geht das räumlich und mengenmäßig umfang reiche Ringen um Stalingrad unaufhörlich weiter Nach dem es den deutschen Truppen gelungen war. die feindliche Front westlich Kalatsch in der vorigen Woche durch Ein- lesselung zum Einsturz zu bringen, wurde in der vergangenen Woche die Säuberung des restlichen Donbogens nördlich Ka latsch zum Abschluß gebracht und der Gegner endgültig nach Osten über den Don zurückgeworsen. Dabei brachten die deutschen Truppen allem in der Zeit vom 15. bis 17. August im dortigen Kampfgebiet über 12 800 Gefangene ein. Außer dem wurden 47 Panzerkampfwagen und 252 Geschütze erbeutet oder vernichtet. Mr Kümpfe 139 Panzer vernichtet — Zu den Kämpfen im Naum südwestlich Kaluga feilt das Oberkommando der Wehrmacht noch ergänzend mit: Bei den gemeldeten Angriffsoperationen im mittleren Abschnitt der Ostfront gelang den deutschen Truppen ein tiefer Einbruch in die schwer befestigten Verteidigungsstellungen der Bolschewisten. Durch heftige Gegenangriffe versuchte der Feinds das verloren, gegangene Kampsgelände wieder in ieinen Besitz zu bringen. Zu diesem Zweck traten die Bolschewisten am 22. August zu starken, von über 100 Panzern und zusammengefaßter' Artil lerie unterstützten Gegenangriffen auf breiter Front an. Den vorbildlich kämpfenden deutschen Infanteriedivisionen gelang es, von der Luftwaffe wirksam unterstützt, unter schwersten Verlusten für den Feind, alle Angriffe abzuschlagen. Im Verlauf dieser erfolgreichen Kämpfe wurden von einer deutschen Infanterie- division 26, von einer anderen sogar 54 bolschewistische Panzer abgeschossen. Insgesamt verlor der Feind am 22. August durch die Waffenwirkung der Truppen des Heeres 92 Panzerkampf wagen. Weitere 46 Panzer vernichteten die deutschen Kampf- und Sturzkampfflugzeuge, die in pausenlosen Einsätzen während des ganzen Tages feindliche Truppen und Panzerbereitstellunqen mit Bomben und Feuer der Bordwaffen angriffen. Bei der Be kämpfung feindlicher Artilleriestellungen wurden elf schwere Beschütze vernichtet und zehn weitere schwer beschädigt. Durch weitere Luftangriffe gegen Kolonnen und Truppenbewegungen Da auch die Truppen zwischen Don nnd Wolga südlich Stalingrad ein stark ausgebautes feindliches Stellungssustem in kühnem Angriffssturm durchstießen, hat sich die dcuiiche Front südlich, westlich und nordwestlich Stalingrads in der ver gangenen Woche wieder um ein Stück vorwärts ge schoben. Zwischen Wolga und Dou verloren die Sowjets allein an zwei Tagen 3301 Gefangene, während gleichzeitig 52 Pan zer, 56 Geschütze, 90 Maschinengewehre und Granatwerfer so- wie 66 Flammenwerfer vernichtet wurden oder in deutsche Hand fielen. Alle diese Kämpfe wurden in vorbildlicher Weise durch die deutsche Luftwaffe unterstützt. Ein neuer Brennpunkt der Kämpfe ist seit dem 11. August .n dem Raum nördlich Orel entstanden. Dort hat ein eigenes Angriffsunternehmen gegen tiefgestaffelte starke Feindstellun gen 14 000 Gefangene emgebracht und gleichzeitig erhebliche Kräfte der Sowjets auf sich gezogen und damit auch gebunden. Das an und für sich schwierige, schluchlenreiche Kampfgelände war durch anhaltende Regenfälle versumpft und mit breiten Minengürteln durchsetzt. Da in dieser Lage die Wirkung der schweren Waffen und der Panzer nicht zum Tragen kam, lag ,ie Hauptlast der Kämpse auf der Infanterie, >ie durch Flakartillerie und Flieger wirksam unterstützt wurde. «0 Panzer und 200 Geschütze wurden vernichtet oder erbeutet. Ein Blick auf die reinen Abwehrfromen zeigt, daß die Äowjetangriffe bei Woronesch nachgelassen haben, weil der Gegner offenbar das Nutzlose seines Bemühens Hai einsehen missen. Dagegen rennen die Sowjets ostwärts Wjasma ind im Raum von Rschew nach wie vor mit starken Kräften segen die deutsche Froni an. Zahlreiche und immer wieder- «ölte Massenangriffe wurden durch das vereinte deutsche Ab vehrfeuer und unter Mitwirkung der Luftwaffe zerschlagen. Vieser gelang es sogar verschiedentlich, erhebliche Feindkräste chon in der Bereitstellung zu fckssen und zu zerschlagen. Die örtlichen Angriffe südostwärts des Ilmensees und nn W 0 l ch 0 w - Abschnitt sind ebenfalls in der unerschütter- ichcn deutschen Abwehr zusammengebrochcn. Bemerkenswert für diese Woche ist die Wiederaufnahme owjetischer Störflüge gegen Teile Ostdeutschlands und >es Generalgouvernements. Sie haben zwar nicht zu irgend- velchen Schäden an militärischen oder wchrwirtschaftlichen lnlagen führen können, doch sind ihnen wiederum an ein- elnen Stellen Angehörige ver Zivilbevölkerung zum Opfer gefallen. Die Sowjets scheinen sich mit diesen Angriffszielen rach dem Vorbild ihrer britischen Freunde zu richten. Aber «ich dieser rein propagandistische Luftwaffeneinsatz der Bolschewisten kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß sie an ren wirklich entscheidenden Fronlstell-n nach wie vor den deui- chen Waffen unterlegen sind. Der beste Beweis dafür ist u. a. «ich die Tatsache, daß in der Zeil vom 15. bis einschließlich ft. August 536 Sowjetslugzeuge vernichtet wurden. del Kaluga 66 Flugzeuge abgeschossen des Feindes wurden übr 100 feindliche Fahrzeuge, darunter zahlreiche Panzerkampfwagen zerstört. Deutsche Jäger kämpften in zahlreichen Luftgefechten den Luftraum über diesem Front abschnitt frei und schaffen hierbei 60 feindliche Flugzeuge ab. Sechs weitere bolschewistische Flugzeuge wurden durch Volltref fer der Flakartillerie zum Absturz gebracht. Unaufhaltsamer Bormarsch im Kaukasus Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, versuchten die Bolschewisten im westlichen Kaukasusgebiet im Raum von Krimskaja vergeblich, durch Gegenangriffe das weitere Vordrin gen der deutschen Truppen aufzuhalten. Auch im Kaukafusgebiet gewann der deutsche Angriff nach heftigen Kämpfen weiter an Boden, Bei der Säuberung des gewonnenen Raumes wur den versprengte feindliche Gruppen vernichtet. Die von den Bolschewisten gebildeten Widerstandsinseln wurden in Tief angriffen deutscher Zerstörerflugzeuge mit Bomben bekämpft, wobei der Feind erhebliche Verluste an Menschen und Mate rial erlitt. Feindliche Kolonnen wurden auf den schmalen Ge birgsstraßen wirksam angegriffen. Unter den stch vor diesen Hindernissen aufstauenden feindliche nTcuppen und Fahrzeugen richteten Bombentreffer erneut große Zerstörungen an. Bei Be gleitschutz und freier Jagd wurden über den Kampfräumen des südlichen Abschnittes der Ostfront durch deutsche Jäger und Flakartillerie 32 bolschewistische Flugzeuge zum Absturz ge bracht. Anerkennung für diszipliniertes Verhalten der fran zösischen Veoölkerung beim britischen Landungsversuch Militärbefehlshaber Frankreich spendet 10 Millionen Franken zum Ersatz von Kriegsschäden DNB. Paris, 23. August. Der Militärbefehlshaber in Frankreich General von Stülpnagel hat an die Generaldelegai- tiou der französischen Negierung in den besetzten Gebieten folgende Botschaft gerichtet: i „Angesichts der Disziplin und der Ruhe der Bevölkerung des Departements insbesondere im Gebiet von Dieppe, während des englischen Landungsversuches an der französischen Kanal küste am 19. August 1942, stelle ich zur Verfügung des Projekts dieses Departements eine Summe von zehn Millionen Fran ken, die in erster Linie zur Entschädigung von Kriegsschäden und in zweiter Linie als erste Hilfeleistung für die zivilen Opfer des englischen Bombardements zu verwenden sind." , Botschafter de Brinon, der Gcneraldelegicrte der französi schen Regierung in den besetzten Gebieten, ließ General der 3n- far terie von Stülpnagel eine Antwort übergeben, in der es heißt: „Ich habe die Entscheidung zur Kenntnis des französifchen Staatschefs und Marschalls und des Regierungschefs gebracht und ich bin beauftragt, Ihnen ihren lebhaftesten Dank für diese verständnisvolle Geste und großzügige Hilfe zu übermitteln. Die Regierung würdigt gan- besonders die Ehrung, die Sie der Be völkerung der normannischen Küste erwiesen haben, die durch der Regierung gegebenen Vorschriften gehalten hat. Die durch ihre Disziplin und Ruhe sich strikt an die vom Staatschef und Sie zur Verfügung des Präfekten des Departements gestellte LlzurchMs doppelter Fehl schlag Keine Entlastung für Stalin — Das Drängen nach der zweiten Front Je genaue' man. die Einzclhcifen und Zusammenhänge der abenteuerlichen Landung der Engländer bei Dieppe überblickt, umso deutlicher stellt sich das ganze Ausmaß der Katastrophe heraus, die Churchill dabei erlitten hat. Zwei Ziele waren es, die er dabei im Auge haben mußte: Einmal wollte er vor allem in politischer Hinsicht die drin genden Forderungen der Bolschewisten nach der Errichtung einer zweiten Front wenigstens dem Anschein nach erfüllen, ferner aber strebte er msilitärisch dahin, tatsächlich eine Position auf dem Kontinent zu schaffen, durch die die deutsche Heeresleitung gezwungen werden sollte, größere Truppenmengen vom Osten nach dem Westen zu werfen und damit den Kampf an der Front aufzunchmen. » Das hätte dann zu einer Entlastung der bolschewistischen Armee im Osten geführt, nach der die Sowjetunion seit langer? in dringlicher Form verlangt. Weder in der einen noch in der anderen Richtung ist der angcstrebte Erfolg erreicht worden, und nun befindet sich Churchill in einer Situation, die schlechter ist als vorher, denn er hat zwecklose Einbußen erlitten ,er hat ferner vor aller Wett den Beweis gs« liefert, daß die Pläne einer Invasion auf dem Festlande nicht durchführbar sind und er hat schließlich sein poli tisches Ziel einer Besänftigung der bolschewistischen Be schwerden und Fordcrrnngen ebenfalls nicht erreichen ' können. Von politischen Gesichtspunkten ist das völlig negative Er gebnis des Abenteuers von Dieppe dadurch gekennzeichnet, daß man in Moskau von der schweren britischen Niederlage kaum Kenntnis nimmt. Ls hat den Bolschewisten nicht im geringsten imponiert ,daß die Engländer sich überhaupt zu einem solchen Unternehmen aufgerafft haben. In Moskau ist man daran ge wöhnt , selbst ungeheure Opfer im Kriege zu bringen und dabei serienweise Niederlagen und Fehlschlgäge einzustecken. Demnach wollen die Bolschewisten von den Engländern nicht den reklame- hasten Beweis einer augenblicklichen Aktivität, sondern den po sitiven Erfolg sehen. Solange dieser nicht da ist, setzen sie — als wäre überhaupt nichts geschehen, — ihre Forderungen nach Er richtung der zweiten Front unentwegt fort .Sie haben sich jetzt zu diesem Zwecke auch die kommunistische Partei in Eng land als Hilfstruppe herangeholt, die nunmehr eine wilde Agi tation in der britischen Bevölkerung für diese zweite Front entwickelt ,und die damit die innerpolitischcn Schwierigkeiten Churchills noch weiter vergrößert . i In militärischer Hinsicht aber ist das Ergebnis des Aben teuers von Dieppe beinahe noch schlimmer. Der völlige Fehl schlag des Unternehmens hat in aller Oeffcnttichkeit gezeigt, daß man jede Hoffnung auigeScn muß, vom Westen her den Bolsche wisten an ihrer hart bedrängten Ostfront irgendeine Erleichte rung zu verschaffen. Die gesamte Aufmerksamkeit der öffent lichen Meinung in allen Ländern richtet sich jetzt daher nur umso mehr auf die Vorgänge an der Ostfront. denn jetzt ist die Aebckzengung noch mehr befestigt, duk einzig nnd allein an dieser Front, an der die Deut schen und die Rumänen unaufhaltsam neue Fortschritte machen,die wirklichen Entscheidungen zu erwarten sind. Wir haben unsererseits den Beweis geliefert, daß wir durch keine Anstrengungen der Engländer genötigt werden können, unsere militärische Stärke im Osten auch nur im geringsten hcrabzusetzen ,denn wir haben beim Kampfe um Dieppe ja nicht einmal unsere bereits im Westen befindlichen Reserven einzusetzen brauchen. Die Welt aber hat, an Churchills dop- veltem Fehlschlag gesehen, daß die Initiative des Krieges aus schließlich bei der Achse liegt. Sunme wird Ihren Wünschen entsprechend verteilt werden. Ich bitte Euer Exzellenz die Versicherung meiner größten Hoch achtung entgegenzunehmen." GMnMM Petains und Lavals zum deutschen Sieg bei Dieppe Der Oberbefehlshaber West erhielt vom Militärbefehlshaber n Frankreich folgendes Telegramm: Marschall Petain uod Regierungschef Laval haben durch Zotschafter de Brinon gebeten, dem deutschen Oberkommando in Frankreich Glückwünsche zu dem Abwehrsrfolg der deutschen ttuppen und zu der schnellen Säuberung des französischen Bodens u übermitteln. Der Oberbefehlshaber West hat mit folgendem Telegramm geantwortet: Der Oberbefehlshaber West dankt dem Marschall "ftain ind dem Regierungschef Laval für die Glückwünsche z- oem chnellen und vollständigen Abwehrerfolg gegenüber dem angel- /ächstschen Landungsversuch bei Dieppe am 19. August. Das Verhalten der Bevölkerung verdient besondere Anerkennung. Fn Dieppe herrscht völlige Ruhe. Schon am Nachmittag des An- jlifsstages gingest alle Geschäfte wieder ihren gewohnten Gang. Sächsischer RMerlreuzttager Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberfeldwebel Erich Petermann, Zugführer in einem Kradsckütren-Bataiüon. . , c