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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr Ter Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu 94. Jahrgang Pulsnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. — Geschäftsstelle: Nur Adols-Hitler-Str. 2. Fernruf nur SSt Mittwoch. 22. Juli 1942 Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig. 1 — NM., fre. Haus 1.10 NM. einschltebltch 12 bezw. 15 Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 2L0 NM. Lum neuen großen Erfolg der deutschen Ll-Voote Operationsgebiet über viele tausend Kilometer Von neuen großen Erfolgen der deutschen U-Boote berichtete Dienstag mittag eine Sonoermeldung des Oberkommandos der ^Wehrmacht In drei weit voneinander getrennten Seegebieten wurden innerhalb der letzten vier Tage abermals sechzehn 'eind- liche Handels- und Transportschiffe mir insgesamt 104 000 BRT. Lersenkt, darunter allein drei Handelsschiffe mit 15 000 BRT. durch ein Unterseeboot, das in den St.-Lorenz-Strom ^ingedrungen war. Von den Schwierigkeiten im Strom gebiet des St. Lorenz macht man sich einen Begriff, wenn man den Kranz von feindlichen Stützpunkten berücksichtigt, der das Mündungsgebiet des Stromes umgibt. Vor die Mündung des Stromes legen sich die Halbinsel Neu-Schottland mit dem stärk sten britischen Flottenstützpunkt auf dem amerikanischen Kon tinent, Halifax, die Insel Cape Breton Prinz-Edward-Jsland und Neufundland mit dem Stützpunkt St. Johns, die ebenfalls dort liegende französischen Inseln St. Pierre und Niquelon wur den im Verlauf dieses Krieges widerrechtlich von amerikanisch- britischen Truppen besetzt und ebenfalls in das feindliche Stutz- punktsystem einbezogen. Zwischen dem offenen Atlantik und dem St.-Lorenz-Strom erstreckt sich ein buchtenreiches, teilweise seich- ckes Seeaebiet von mehrmals 600 Kilometern Länge, der St.-Lo renzgolf, der durch die Sabotsstraße mit dem Atlantischen Ozcan in Verbindung steht. Die Amerikaner und auch die Briten haben in der letzten Zeit den Schutz der amerikanisch-kanadischen Ostküste weitgehend ^verstärkt und insbesondere die dort liegenden Stützpunkte für den Küstcnsicherungsdienst ausgebaut. Wenn es trotzdem immer wieder.deutschen Unterseebooten gelingt, nicht nur in den St.-Lo- rez-Golf, sondern in den St.-Lorenz-Strom selbst etnzudrmgen und dort die feindliche Schiffahrt zu stören, so ist dies ein Be weis für das hohe seemännische Können der deut schen U-Bootbesatzungen, die durch keine Schwierig keiten daran gehindert werden können, ihren Feind auszn- finden und zu vernichten. Mehr als 4000 Kilometer von diesem Seegebiet entfernt, in den Gewässern nördlich der Azoren wurde fast' zur gleichen Zeit ein stark gesicherter feindlicher Ecleitzug durch deutsche Unterseeboote angegriffen und zerschlagen. In der Sondermel dung des Oberkommandos der Wehrmacht hieß es, daß der Ge leitzug Kriegsmaterial für Afrika an Bord hatte. Der Gegner hat inzwischen die Erfahrung machen müßen, daß dieses Kriegs material, das den bedrängten Briten in Aegypten Hilfe brin gen sollte, sein Ziel ebensowenig erreichen wird, wie das Kriegs material, das man über das nördliche Eismeer den Bolschewisten zuführen wollte und das fast restlos in der Barentsee versank. Keine einzige Seeocrbindung, selbst nicht die größten und bedeutendsten nordamerikanischen Flüße, sind für den Gegner mehr sicher; überall, so im Flußgebiet des St. Lorenz, in den Weiten des Atlantik, im Karibischen Meer oder im ehemals io lebhaften Seeverkehrsgebiet der Azoren werden seine Schisse versenkt und seine Eeleitzügc zerschlagen. Woche sür Woche wird sei» Schiffsrnumbestand geringer und die Spanne zwischen Ver senkungen und Neubauten größer. Das find die Auswirkungen des Unterseebootkrieges sür den Feind aus einem Kampfgebiet von viele tausend Kilometern, vom Eismeer bis in die tropischen Zonen Mittelamerikas und der afrikanischen Westküste. Lügtges Vordringen ostwärts Rostow und am Son Zu den Kämpfen im Raum ostwärts von Rostow und am Don teilt das lÄerkommando der Wehrmacht folgendes mit: Den zurückweichenden feindlichen Nachhuten nachstotzend drangen deutsche Truppen trotz Geländeschwieriqkeiten und star ken Minensperren zügig vor Teile einer deutschen Infanterie division stießen dabei auf stärkere feindliche Kräfte, sie von LS Panzern begleitet waren. Nach kurzem Kampf wurden vier zehn dieser Panzerkampfwagen vernichtet, die restlichen zwei Achen. Schnelle Truppen bildeten einen weiteren Brückenkopf über den Donez und traten aus diesem wieder zum Angriff an. Die Luftwaffe unterstützte die oorgehenden deutschen und verbündeten Truppen. Kampffliegerverbände bombardierten auherdem Vahnhofsanlagen und andere kriegswichtige Ziele in Rostow. Bomben schweren Kalibers setzten zahlreiche Hallen und Lagerschuppen auf den Eilterbahnhöfen der Stadt in Brand und zerstörten Gleisanlagen und Gebäude. Bei der, Bekämpfung des bolschewistischen Eisenbahnverkehrs im Raum südlich Rostow wurden über fünfzehn fahrende und aufgestaute Züge durch Bombentreffer in Brand geworfen. Heftige Angriffe richteten sich auch gegen die im Raum zwi schen Norddonez und Don nach Osten zurücksluienden Kolonnen der Bolschewisten. 350 beladene Kraftfahrzeuge wur den durch Volltreffer vernichtet, über 250 weitere Fahrzeuge er hielten so schwere Beschädigungen, daß sie ihre Flucht nach Osten nicht fortsetzen konnten. Kampf, und Schlachtflugzeuge, die dicht vor den Panzerspitzen operierten, vermehrten die Verwirrung in den durch zerstörte Fahrzeuge aufgehaltenen Kolonnen. Die wie derholten Angriffe fügten den Bolschewisten hohe Verluste «n Menschen und Material zu. Vergeblich versuchte sich der Feind mit vereinzelten Kräftegruppen zu neuem Wider stand sestzusetzen. Kampf- und Sturzkampfflugzeuge brachen mit Bomben schweren Kalibers die Gegenwehr und setzten zahlreiche Geschütze außer Gefecht. Im Kampfgebiet südlich Woronesch wurden zwei feind- Liche Kräftegruppen zersprengt. Ungarische Truppen säuberten den von ihnen gewonnenen Kampfraum von bolschewistischen Restgruppen. Gegen den Brückenkopf Woronesch führte der Feind .nach Zusammenbrechen feiner Maßenangrisfe nur noch schwächere Vorstoße In Luftkämpfen schoßen deutsche Jäger über dem südlichen Abschnitt der Ostfront bei einem eigenen Verlust siebzehn feind liche Fluazeuae ab. Im mittleren Frontabschnitt griffen die Bol schewisten in den letzten Tagen nach vorausgegangenem schwe rem Artilleriefeuer deutschen Stellungen an verschiedenen Stellen mit starken Infanterie- und Panzerkräften an. Es kam zu schweren Kämpfen. Stellenweise gelang es dem Feind, zwischen den vordersten deutschen Gefechtsposte'n einzudringen. Doch wurden nach erbittertem Ringen Mann gegen Mann "alle Angriffe zerschlagen, Als der Feind das Kampffeld räumte, lagen an drei Kampfplätzen jeweils mehrere hundert gefallene Bol ¬ schewisten. Eine bayerische Infanteriedivision vernichtete oder beschädigte neun schwere Panzer und brachte zahlreiche Gefan gene ein. Die Bedeutung von Rostow Rostow am Don, eine der bedeutendsten Großstädte der Sowjetunion mit über 500 000 Einwohnern, bat verkehrsmäßig geradezu eine Schlüsselstellung von größter Bedeutung inne, lieber Rostow führt die wichtige Erdölleitung, die von den nordkaukasischen Erdölzentren das Oel in das Donez becken leitet. Die Stadt verfügt ferner über einen sehr regen Hafenverkehr, obwohl sie noch rund 50 Kilometer vom Asowschen Meer entfernt liegt. Der Donhafen Rostow ist leistungsfähig und modern ausgebaut. Die Kanalanlagen ziehen sich an beide« Usern des Don über eine Strecke von etwa 800 Metern hin. Das Hauptumschlagsgut ist Getreide. Ihrer Bedeutung als Hafenstadt nach steht Rostow hinter Odessa und Datum unten den Schwarzmeerhäfen an dritter Stelle. Rostow wird von den Sowjets als Zentrum der Maschi nen- und Mühlenindustrie bezeichnet. Die Maschinen- industrie ist heute weitgehend auf die Fertigung von Rüstungs material umgestellt. Das bedeutendste Unternehmen besteht aus zwei Landmaschinenfabriken mit einer Belegschaft von etwa 27 000 Arbeitern, die heute Rüstungsmaterial Herstellen. I» Rostow gibt es ferner zahlreiche leistungsfähige Werke für den Bau von Verkehrsmitteln. Von wehrwirtschaftlicher Bedeutung sind weiterhin einige Fabriken für Metallwaren. In Rostow arbeiten auch große Betriebe der Nahrungs mitte l i n d u st r i e. Außerdem gibt es in dieser vielseitigen Industriestadt noch Gerbereien, Schuh-, Vekleidungs- und Triko- tagenfabriken, Fabriken für Baumaterialien, Aluminiumfolien, Emaillegeschirr, Papier, Leder, Holz und Werke der Chemischen Industrie. Fünf Infanteristen gaben die Entscheidung Bei den letzten schweren Angriffen des Feindes südlich des Ilmensees entspann sich ein erbitterter Nahkampf Mann gegen Mann um jeden Fußbreit Boden. Jedes Vorgehen wurde dem Gegner verwehrt. Eine kleine Gruppe deutscher Infante risten, ein Unteroffizier und vier Mann, hielten sich in ihrem Widerstandsnest unerschütterlich, auch als sie bereits umgangen und abgeschnitten waren. Eine Stunde lang führten sie nach allen Seiten einen schweren und aussichtslos scheinenden Kampf gegen den Feind, dessen Ansturm sich immer wieder an ihrem Widerstand brach. Während so die fünf Infanteristen Kräfte der Bolschewisten fesselten, gewann das Bataillon Zeit, einen Gegenstoß einzuleiten, durch den der Gegner geworfen und die kleine Kampfgruppe entsetzt werden konnte. So wurde durch die Standhaftigkeit weniger deutscher Infanteristen ein starker An. griff des Feindes^Küm Scheiter« gebracht. In Kurze Wie Domei meldet, wurden bei einem starken Angriff japa nischer Truppen chinesische Verbände in Stärke von etwa 3000 Mann an einem Punkt etwa 32 Kilometer nordwest lich von Kweitö im Nordwesten der Provinz Honan gei cP ! a- «en. Die fliehenden kommunistischen Verbände ließen aus dem Schlachtfeld 400 Tote sowie fast das gesamte Material zurück. Die englische Preße berichtet, daß General McArthur vor achtzig englischen und amerikanischen Journalisten in Melbourne sprach. Seine Rede dauerte mehr als 100 Minu ten, wurde aber nncrllärlickierwcise nicht zur Veröffentlichung frrigcgcben, und den anwesenden Journalisten wurde streng stes Stillschweigen auserlegt. Diese plötzliche Diskretion ist Merkwürdig, besonders, wenn man bedenkt, das bisher jedes Wort dieses amerikanischen melden von den Propagandastei- lzxi, seines Landes, in die Welt hinausgeschmettert wurde. L-rcyer yar seine Dauerreve uuyr in ow amnicye amerika nische Propaganda hineingepaßt, dürfte also sehr pessimistrfch gewesen sein. Indiens Ziel: Vollständige Unabhängigkeit Der Parteihader von England künstlich genährt. Der Präsident der Allindischen Kongreßpartei, Balena Azad, der von seiner Krankheit genesen ist, hat sich, wie der Sender Kalkutta meldet, von Delhi nach Karuchi begeben. Vor seiner Abreise fragten ihn Pressevertreter, welches Programm die Kongretzpartei für die Zusammenarbeit der verschiedenen indischen Parteien ausgearbeitet habe. Der Kongreßpräsident antwortete, das erste Ziel der Kongreßpartei sei die vollständige Unabhängigkeit Indiens. Sobald Indien frei sei, werde sich die Zusammenarbeit zwischen den Parteien von selbst ergeben, da die jetzt bestehenden Meinungsverschiedenheiten von den englischen Behörden künstlich genährt würden. Strategie -er Vernichtung LV Mitten in die sorgenvollen Betrachtungen der Londoner Zeitungen über die unzureichenden Leistungen der Werften platzte eine neue Sondermeldung des Oberkommandos der Wehrmacht hinein. Wieder haben deutsche Unterseeboote in den verschiedensten Meeren zahlreiche feindliche Schiffe ver nichtet. Besonders schlimm für die Engländer ist. daß dabei nördlich der Azoreninselgruppe aus einem Geleitzug, der mit Kriegsmaterial nach Afrika unterwegs war, sieben Schiffe mit 38 000 BRT. herausgeschossen wurden. Dieses Material wurde in Afrika sehnsüchtig erwartet. Nun ist auch dieser Geleitzug. der nach dem katastrophalen Ende der vor einigen Wochen durch das Mittelmeer entsandten Geleilzüge versucht hat, auf dem großen Umwege um das Kap der Guten Hoffnung seinen Bestimmungsort zu erreichen, von den kühnen Männern unserer Kriegsmarine zertrümmert worden. So erfahren die Briten, wie sehr heute ihre Seemacht, aus die sie einst so stolz waren, begrenzt ist. Es ist gleichgültig, wohin von London aus Truppen und Material dirigiert werden, da alle Meeresstraßen dem Würgegriff der deutschen Unterseeboote osfenliegen. Eine weitere kühne Leistung ist der Vorstoß eines deutschen Untersee bootes in den St.-Lorenz-Strom in Nordamerika, auf dem drei Schiffe aus bewaffneten Geleitzügen vernichtet worden sind Die kurzen Abstände, in denen Erfolge von dieser Größe erzielt werden, müßten eigentlich die Bevölkerung Englands und der Vereinigten Staaten, auch wenn Churchill die Be kanntgabe jeder Ziffer verhindert, darüber ausklären, daß der Wettlauf zwischen den britischen Werften und den deutschen Unterseebooten nur noch mit dem Verderben Englands enden kann. Die Strategie der Vernichtung, die kennzeichnend ist für die deutsche Kriegführung, läßt den Feind nie zu Atem kommen, sondern fügt ihm Tag für Tag und Nacht für Rach: neue Schläge zu, deren Konsequenz nicht ausbleiben wird Ebenso stehen aber auch die Kämpfe im Osten völlig im Zeichen der deutschen Ueberlegenheit. Wieder haben die deutschen Divi- sionen an einer strategisch höchst wichtigen Stelle der langen Landfront ein gewaltiges Loch gerissen, durch das nun feil Tagen unsere Divisionen dem geschlagenen Feind in rastloser Verfolgung nachjagen, so daß man in London schon von einem Sommer voll ungünstiger Kriegsnachrichtcn spricht. Gerade weil die Bolschewisten auch nach jenen Winter monaten, die nach der Hoffnung Stalins eine entscheidende Schwächung der deutschen Armeegruppen bringen sollten, neue Katastrophen erlitten haben, die in nichts jenen des Jahres 194l nachstehcn, zerbricht man sich in London den Kops dar- über, wie man den Bolschewisten größere Hilfe, etwa durch eine zweite Front, zuteil werden lassen kann. Nach einer Dar stellung der schwedischen Zeitung „Dagens Nyheler" sollen diese Ueberlegnngen jetzt geradezu einen fieberhaften Cha rakter angenommen haben. Tatsache ist jedoch, daß die Eng länder dort, wo eine neue Front errichtet wurde, wie z. B in Afrika, nur Niederlagen über Niederlagen erlebt haben Selbstverständlich lassen die Bolschewisten nichts unversuch:, um ihre Bundesgenossen zu etwas größeren Leistungen als bisher zu veranlassen. Aber gerade dieser Umstand zeigt, wie schlecht es den Bolschewisten geht. Auch in London selbst sindci man, daß der Druck, den die Bolschewisten in Richtung auf die Errichtung einer zweiten Front ausüben, oder das Per-, langen danach, geradezu ein K ris? n s y m p I o m erster Ordnung ist. Während der harten Kämpfe des vergangenen Jahres habe Moskau, so meint man in London, noch nicht so laut nach einer zweiten Front gerufen. Das bedeute also, daß -ie Bolschewisten im vergangenen Jabr etwas größeres Ver' trauen zu ihrer eigenen Kraft gehabt hätten als in diesem Jahre. Aber schließlich haben Tatsachen bisher in der feind lichen Agitation und Kriegführung noch niemals eine aus schlaggebende Rolle gespielt, sondern immer waren es Illu sionen, auf denen man seine Hoffnungen und Berechnungen aufgebaut hatte. Wie gewissenlos dabei Verfahren worden ist, wird z. B dadurch illustriert, daß der sowjetische Heeresbericht von den verschiedenen Stellen des feindlichen Nachrichtendienstes nicht einmal in einheitlicher Fassung gebracht wird. So veröffcni- lichen z. B. das Londoner Nachrichtenbüro Exchange Tele graph und die nordamerikanische Nachrichtenagentur United Preß den Heeresbericht der Bolschewisten in verschiedener Fassung. Richtig davon ist jedoch keine! Man kann sich daher ausmaien, wie es mit der Information von Leuten bestell! sein muß, denen Berichte vorgesetzt werden, die einer dop pelten Fälschung unterliegen. Daß die Berichte der Bolschewisten sich nicht gerade durch Wahrheit auszeichnen, weiß man. Und trotzdem sind die Formulierungen, zu denen man sich in Moskau bereit findet, den Hetzern in England und Nordamerika nicht einmal ausreichend, sondern sie ergänzen die Berichte der Bolschewisten noch ans der Fülle ihrer eigenen Phantasie. Damit allerdings haben die Bq^schewisten und die Plutokraten längst jeden Anspruch auf Glaubwürdig keit verloren Mil Recht bezeichnete es in diesen Tagen ein portugie- sisches Blatt als höchst verwunderlich, daß Moskau in den jetzigen Kämpfen ständig von der zahlenmäßigen Ueberlegen- heit der Deutschen spreche, um eine Erklärung für die nicht zu leugnenden deutschen Erfolge zu geben, während man doch während der ganzen Wintermonate davon gefaselt habe, daß den Deutschen schwerste Verluste verursacht worden seien. Das portugiesische Blati — es handelt sich um die Zeitung „Concio do Minho — findet, daß die feindliche Agitation eine merk- würdige Aehnlichkeit mit jener der spanischen Kommunisten habe als die Kämpfe um Madrid tobten. Auch damals hätten die Bolschewisten viele Monaten von Illusionen und Phan- tastereien gelebt, obwohl die Soldaten Francos von Sieg zu Sieg gestürmt seien. Wie sich jedoch im spanischen Bürgerkrieg