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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr Ter PuISnitzer Anzeiger ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de« LandratcS zu Kamenz, der Bürgermeister zu PulSnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz DNse Rettung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» «»mi- mit I 1 *7 Glitzer Ok s) I Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig t.— RM., frei Hau« L.lO NM. steiertage. — GelcbästSftelle: Nur Abols-Hltler-Str. «. gernrus »»r LSI I -LI, -Lbrriä s einschließlich 12 bezw. IL Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 22iü RM Der Schlag im Mittelmeer Deutsche Streitkräfte an der Zerschlagung der britischen Geleitzüge beteiligt — Vier Kreuzer und Zerstörer, zwei Bewacher und sechs Handelsschiffe mit 56000 BRT. versenkt. DNB. Aus dem Führerhauptquartier, 16. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Mittelmeer haben Verbände der deutschen Luft waffe und Einheiten der deutschen Kriegsmarine im Zu sammenwirken mit italienischen Luft- und Seestreitkrästen der britischen Flotte und der feindlichen Versorgungsschiff- sahrt schwere Schläge versetzt. Auster den bereits gemeldeten italienischen großen Erfolgen gegen den vom Atlantik kommenden Geleitzng wurde ein von Alexandrien kommendes und von starken Flottenkräften gesichertes britisches Geleit zerschlagen. In der Zeit vom 13. bis 15. Juni wurden hierbei durch deutsche Luft- und Seestreitkräfte vier Kreuzer und Zerstörer, zwei Bewachungsfahrzeuge und sechs Handels schiffe mit zusammen 56 00Ü BRT. versenkt. Außerdem wurden ein Zerstörer und acht Handels schiffe durch Torpedos getroffen, in Brand geworfen oder so schwer beschädigt, daß mit ihrem Verlust zu rechnen ist. Weitere sechs Kriegsschiffe und sechs Handelsschiffe erhielten Bomben- oder Torpedotreffer. Von den zur Sicherung des Geleitzuges einsetztcn feindlichen Jägern wurden 33 im Luftkampf abgeschossen. Zehn deutsche Flugzeuge gingen verloren. Die Reste des Gelcitzuges wurden zur Umkehr gezwungen. An dem Erfolg ist das Unterseeboot des Kapitän leutnants Reschke durch die Versenkung eines britischen Kreuzers beteiligt. * Zu der Vernichtung der beiden englischen Eeleitzüge wird in Rom ergänzend amtlich mitgeteilt: Während am 14. Iuni Verbände der Luftwaffe von Sar dinien und Sizilien den vom Atlantik herkommenden britischen Geleitzug angriffen, hielten im östlichen Mittelmeer italienische und deutsche Erkundungsflugzeuge die Bewegung des zweiten, stark gesicherten, von Alexandrien westwärts fahrenden feind lichen Geleftzuges unter Kontrolle. Dieser aus etwa zwanzig Einheiten (Handels- und Sicherungsschiffenp bestehende Ge leftzug wurde um 17 SS Uhr südwärts von Kreta von den italienischen von den Aegäischen Inseln gestarteten Bom bern erreicht, die ein großes Schiff, wahrscheinlich, einen Kreu zer, trafen, auf dem ein großer Brand ausbrach. Deutsche Einheiten setzten während des Tages die Schläge gegen die feindlichen Streitkräfte fort und erzielten die oben- stehenden Resultate. Am 15. Juni wurde beobachtet, daß der Eeleitzug auf der Höhe des Meridians von Apollonia seine Route änderte. Um 15.10 Uhr wurde er südlich der Insel Gaido in Richtung Alexan drien gesichtet. Daraufhin traten die Bomber und Torpedo slugzeugverbände von Libyen in Tätigkeit, die um 17.15 Uhr den Geleitzug auf dem Meridian von Marsa Luch in einer Position anirafen, die von Kreta und der Marmarika fast gleich weit entfernt ist. Bomber trafen ein Schiss mittlerer Tonnage am Heft, und Torpedoflugzeuge trafen trotz der Störungsver- fuche der von Aegypten aufgestiegenen feindlichen Jäger mit zwei Torpedos einen Hilfskreuzer von 5000 Tonnen, der schwere Schlagseite zeigte. ' — Die Wirkung eines weiteren Torpedos gegen einen 7000- Tonnen-Kreuzer konnte durch das Eingreifen feindlicher Jäger nicht genau beobachtet werden. Die an der Aktion beteiligten Bomber bemerkten, daß drei Schiffe Kurs auf den Kreuzer nahmen, was vermuten ließ, daß dieser beschädigt wurde. Fast gleichzeitig wurde der Geleitzug im gleichen Seegebiet von Tor- pedostugzeugen der Aegäischen Inseln angegriffen, die einen Torpedobootzerstörer der Jervis-Klasse versenkten und zwei weitere Kreuzer mit Torpedos trafen. Feindliche Jäger schossen eines unserer Torpedoflugzeuge ab und verloren selbst zwei Maschinen. Die deutsche Luftwaffe setzte die Angriffe gegen dis übriaaebliebenen Schiffe des Geleitzuges fort. Ter vom Atlantik kommende Geleit zua wurde am 14. Juni auch von deutschen Kampfflugzeugen in Zusammen arbeit mit den italienischen Bombern und Torpedoflugzeugen- im Seeaebiet östlich von La Galite angegriffen. In den bei den ersten Angriffen sich entwickelnden Luftkämpsen des gleichen Tages wurden zwölf feindliche Flugzeuge mehr, als am Monrag gemeldet, abgeschossen, und zwar elf Jäger und ein Waßer- f ^n? 15. Juni machten italienische Jäger, die einen Flotten verband auf seiner Fahrt gegen die übriggebliebenen feindlichen Einheiten sicherten, zahlreiche Angriffe englischer Torpedoflug zeuge und Bomber zunichte und schoßen sieben Torpedoflugzeuge und vier Kampfflugzeuge vom Typ Blenheim ab. Während des Tages warfen Bomberverbände von Sizilien ihre Bombenlast auf die Lbrigaebliebenen Schiffe zwischen Pan- telleria und der afrikanischen Küste ab. Die begleitenden Jäger schoßen eine Spitfire und wahrscheinlich eine weitere Maschine ab, während zwei eigene Bomber nicht zurückkehrten. Ein darauffolgender, von Jägern gesicherter, von Sturz kampfbombern unternommener Angriff erzielte folgende Er gebnisse: Ein Dampfer von 15 000 BRT. wurde mitschiffs vrn zwei Bombern schweren Kalibers getroffen und sank. Ein zwei ter Dampfer von 6000 BRT. sank ebenfalls. Nach ihrem Tor- pedoabwurf wurden die Sturzkampfflieger von zahlreichen Hur- ricanes angegriffen, von denen sie eine abschoßen und andere unter Maschlnenqewehrfeuer nahmen. Einige unserer Sturz kampfbomber erhielten Treffer, einer von ihnen war zur Lan dung auf Hoher See gezwungen. Die bgleitenden Jäger brachten sechs Hurricanes zum Absturz. In den ersten Nachmittagstunden richteten Torpedoflugzeuge, die voll Jäger gesichert wurden ihre Angriffe gegen einen Dampfer, der mit Feuer an Bord seine Fahrt unterbrochen hatte. In seiner Nähe befand sich ein anderes großes Schiff, das von einem Torpedo in zwei Teile zerrißen und in wenigen Minuten versenkt wurde. Eines unserer Torpedoflugzeuge wurde, nachdem es durch Torpedotreffer den Handelsdampfer versenkt hatte, durch Flaktreffer gezwungen auf offener See niederzugehon. Seenotflugzeuge konnten im Kampfgebiet die Mitglieder einiger italienischer Besatzungen sowie einige Schiffbrüchige retten. Während dieser Kämpfe hielten die italienischen Fernauf klärer die Bewegungen der feindlichen Schlachtschiffe und Flug zeugträger unter Kontrolle die in der Nacht zum 15. und am Tag des 15. Juni zum Stützpunkt Gibraltar ab- drehten. Bei Erkundungsflügen deutscher und italienischer Maschinen wurden in verschiedenen Seegebieten Trümmer, große Oelflscke und andere einwandfreie Spuren der vom Gegner erlittenen Schäden gesichtet. Ser Angriff auf die iSeleitjüge Der große Erfolg der italienischen Luftwaffe Bon dem durch Sondermeldung des italienischen OKW.. bekanntgegebenen Angriff italienischer Luftstreitkräfte auf einen der beiden im italienischen Wehrmachtbericht gemeldeten bri tischen Geleitzüge gibt ein Sonderberichterstatter der Agen- zia Stefani folgende Schilderung: Am 13. Juni sichtete um 16.15 Uhr ein italienischer Fern aufklärer einen feindlichen Floftenverband, der sich ungefähr 150 Kilometer nördlich Kap Bengut (Algerien) befand und mit 18 Knoten in der Stunde auf Ostkurs lief. Der Verband bestand aus einem S ch l a ch t s ch i f f der „Malava"-Klasse, aus zwei Flugzeugträgern, „Argus* und „Eagle", eini gen Kreuzern und ungefähr 20 Zerstörern. Dem von drei englischen Jägern angegriffenen italienischen Aufklärer ge lang es, sich dem Kampf zu entziehen und seinen Stützpunkt zn alarmieren. Von diesem Augenblick an befand sich der Flotten verband unter ständiger Beobachtung. In der Nacht vom 13. auf den 14. Juni vereinigte sich der feindliche Verband vor der algerischen Küste mit einem Geleitzug und setzte gemeinsam mit ihm die Fahrt nach Osten fort. Die Fahrtgeschwindigkeit wurde entsprechend herabgesetzt. Die geleiteten Dampfer wurden in die Mitte genommen. Im Morgengrauen des 14. Juni stand der Geleitzug west lich Philippe Ville und folgte bei einer Fahrtgeschwindig keit von 15 Knoten in der Stunde dem 38. Breitengrad. Jta- lienische Aufklärer schossen im Kampf mit feindlichen Jägern zwei Gegner ab. Ein italienisches Flugzeug mußte, südlich Sardinien auf dem Wasser niedergehen, ein anderes kehrte nicht an seinen Stützpunkt zurück. > Die erste Angriffswelle. Gegen 8 Uhr morgens setzte eine erste Welle von mehr- motoriaen Kampffluazeuaen sowie von Sturzkamvftluareuaen. geleitet' von Jägern,"zum Angriff an, der fsch in der'Haupt sache gegen einen der Flugzeugträger richtete. Bei diesem An griff wurden zwei Hurricanes abgeschossen. Fünf italienische Flugzeuge kehrten nicht zurück. Bald darauf erzielte eine zweite, aus Kampfflugzeugen und Torpedoflugzeugen bestehende Welle folgende Ergebnisse: Zwei Transportdampfcr flogen in die Luft. Ein dritter geriet in Brand und ging unter. Ein vierter erhielt Treffer. Ein Zerstörer wurde versenkt. Das Schlachtschiff erhielt ebenfalls Treffer. Auf einem der Flugzeugträger, der getroffen wurde, brachen Brände aus. Zwei der Kreuzer erhielten Torpedo treffer. Am frühen Nachmittag wurde einer der Kreuzer (7000 Tonnen) nördlich Philippeville im Geleit von zwei Zerstörern bei langsamer Fahrt gen Westen gesichtet. Er wurde von neuem angegriffen und erhielt zwei Bomben- sowie einen Torpedo treffer. Der Kreuzer zeigte starke Schlagseite. Die Mannschaft begab sich, wie die Besatzungen der italienischen Flugzeuge beobachten konnten, in die Rettungsboote. Einer der Begleitzerstörer wurde ebenfalls von einer Bombe getroffen. Kurz vor Sonnenuntergang sichtete eine Streife italieni scher Torpedoflugzeuge den inzwischen von einem Zerstörer ins Schlepp genommenen Kreuzer, der einen weiteren Tor- pedotrefser erhielt und sicherlich untergegangen ist. Von all diesen Angriffen kehrten elf italienische Flugzeuge nicht an ihre Stützpunkte auf Sardinien zurück. In Reichweite von Sizilien. Die den Angriffen entgangenen feindlichen Einheiten setz ten inzwischen langsam ihre Fahrt nach Osten fort und gelang ten am spaten Nachmittag in die Reichweite der auf Stzi- lien stationierten Luftwaffenverbände. Um 17.45 Uhr stiegen Wellen von Kampfflugzeugen, Torpedoflugzeugen und Jägern auf und trafen vor Biserta auf den Feind. Die Torpedoflugzeuge richteten vier Torpedos gegen einen der Flugzeugträger, erzielten aus dem Schlachtschiff einen Tref fer am Bug und griffen einen Kreuzer und einen Dampfer an. Die weiteren Ergebnisse konnten infolge der heftigen Gegen- Wirkung des Feindes nicht mehr mit Genauigkeit beobachtet werden. Zwei Hurricanes wurden von den italienischen Tor pedoflugzeugen abgeschossen, von denen eines nicht zurück- gekehrt ist. Die Sturzkampfflugzeuge versenkten durch drei Bomben schwersten Kalibers einen Kreuzer. Ein anderer Dampfer erhielt durch drei Bombentreffer schwere Schlagseite. Ein Dampfer brach auseinander und ging unter. Die Kampf flugzeuge erzielten aus dem Heck des Schlachtschiffes drei Bom bentreffer und setzten drei Dampfer in Brand. Die Begleit jäger schossen neun Hurricanes mit Sicherheit und zwei mit Wahrscheinlichkeit ab. Die italienische Luftwaffe bediente sich bei ihren Angriffen einer überaus wirkungsvollen Angriffstaktik, in dem gleichzeitig Wellen von Sturzkampfflugzeugen, von Kampf flugzeugen und von Torpedoflugzeugen angriffen, wobei die letztgenannten ihre Angriffe im äußersten Tiefflug, fast die Meeresoberfläche berührend, durchführten. Neben diese gegen den aus Gibraltar ausgelaufenen bri tischen Gcleitzug erzielten Ergebnisse treten die Erfolge der immer wieder erneuerten Angriffe der Streitkräfte der Achsen mächte gegen einen zweiten Geleitzug, der Alexandrien mit Weslkurs verlassen hatte. Auch die ItalleaMe Flotte griff ein Von maßgebender italienischer Seite wird noch festgestellt, daß die beiden englischen Geleitzttge, die am 13. Juni von Alexandrien und von Gibraltar aus ihre Fahrt angetreten hatten, gleich bei Beginn der Fahrt von U-Booten festgestcllt und angegriffen wurden. Zwei Einheiten des britischen Ge- leitzuges auf Gibraltar wurden von Torpedos der italienischen U-Boote getroffen. Die 7. italienische Flottendivi sion, die aus zwei Leichten Kreuzern und fünf Torpedo bootzerstörern bestand, konnte in erfolgreichen überraschenden Angriffen in den ersten Morgenstunden des 15. südlich von Pantelleria das Gros des nach Malta fahrenden Ge leitzuges angreifen. Der feindliche Geleitzug, der aus Kreuzern und zwölf Torpedobootzerstörern bestand, drehte ab und suwte, sich einzunebeln. Im Laufe des Gefechts wurde ein seiMllicher^ Kreuzer von dem konzentrierten Feuer des „Eugenio dff Savoya" und des „Montecuccoli" schwer getroffen und explodierte. Zwei Torpedoboote wurden gleichfalls schwer getroffen. Ein feindlicher Kreuzer und ein Torpedoboot wur den durch italienische Torpedojäger torpediert. Die ita lienische Flottendivision fetzte den ganzen Tag hindurch, trotz der feindlichen Luftangriffe, den Kamps gegen den feindlichen Geleitzug weiter fort und versenkte durch Artilleriefeuer einen feindlichen Torpedojäger, während der feindliche Geleit- zug von der Luftwaffe der Achsenmächte angegriffen und dezi miert wurde. Bier feindliche Dampfer wurden versenkt oder in Brand gesetzt. Ebenso wurde ei» feindlicher Tankdan-pfer in Brand geschossen. Von dem starken feindlichen Geleitzug, der aus Gibraltar ausgefahren war und aus einem Schlachtschiff, zwei Flug zeugträgern, fünf Kreuzern, zwanzig Torpedojägern, anderen kleineren Einheiten, sechs Transportdampfern und einem Taukdampfer bestand, gelang es nur wenigen Einheiten, sich nach Malta zu flüchten. Im östlichen Mittelmeer hat ein stärkerer italienischer Flottenverband den aus Alexandrien ausgefahrenen starken feindlichen Geleitzug, der aus 52 Einheiten verschiedener Klas sen, darunter wahrscheinlich einem amerikanischen S ch l a ch t sch i s s, acht Kreuzern, kleineren Begleiteinheiten und elf Transportdampfern bestand, daran gehindert, die Fahrt nach Malta fortzusetzen. In den Gewässern von Kreta änderte der feindliche Geleitzug seinen Kurs und suchte nach seinem Ausgangspunkt z u r tt ck z u k e h r e n. Es gelang ihm jedoch nicht, dem Angriff der italienischen Luftwaffe und U-Boote zu entweichen, die dem Geleitzug schwere Schäden zufügten. Das Ziel der beiden britischen Geleitzüge war, unter allen Umständen den britischen Stützpunkt Malta zu verstärken. Hunderte von Schiffbrüchigen beobachtet Von einem italienischen Seestützpunkt meldet ein Sonder berichterstatter der „Agenzia Stefani", daß die Folgen der Angriffe der italienischen Luftwaffe sich als furchtbar heraus stellen. Bei Erkundungsflügen im Kanal von Sizilien wurden Hunderte von Schiffbrüchigen der von der italie nischen Luftwaffe versenkten Handels- nnd Kriegsschiffe in ge fährlicher Lage beobachtet. Ein italienisches Lazarettschiff suchte diese Schiffbrüchigen zu retten, wurde aber bei dieser Rettungs aktion das Ziel feindlicher Luftangriffe. „Tag der Artillerie" in Italien. In ganz Italien wurde das Fest der Artillerie gefeiert. In Nom fand eine ernste und zeitgemäße Kriegsfeker statt. Die Feier schloß mit einer großen Mitttärparade. j