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PulsnttzerAnzeiger Ohorner Anzeiger Montag, den 13. April 1942 94. Jahrgang Dies» Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» Go««» und Feiertage. Bezugspreis: «ei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hm» 1.10 «». Muschi 12 bez. 1» Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.60 RM. Dir Behinderung der Lieferung rechtfertigt deinen Anspruch auf Rückzahlung brS Bezugspreise». ZeitungSanSgabe für Abholer täglich 8—> Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. v Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Abolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 561. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsuitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bulsnitz sowie des Finanzamtes z» Kamenz Nr. 85 «WSSSSSSSm Venedig - Fanal einer neuen Zeit Feierliche Ausnahme Spaniens in die Journalisten Union — Gruß des Führers an den Kongreß Im großen RatSsaal des Dogenpalastes zu Venedig fand der erste Kongreß der Union Nationaler Journalistenverbände mit der Festsitzung einen glanzvollen Ausklang. Unter be geisterten Kundgebungen wurde Spanien als Mitglied der Union ausgenommen. Der Führer der japanischen Abordnung, Gesandter Takuma, betonte in seiner Ansprache, daß die japa- «ische Presse vom gleichen Geist beseelt die Venediger Tagung miterlebt habe. Reichspressechef Dr. Dietrich überbrachte dem Kongreß die Grüße deS Führers, der der Union eine ihren großen Aufgaben und Zielen entsprechende weitere erfolgreiche Entwicklung wünschte. Die Verkündung dieser Grutzwortr des Führers wurde vom Kongreß begeistert ausgenommen und gehend angrhört. Die Kundgebungen steigerten sich nach der sofort vorgenommcnen italienischen Uebersetzung und erneuer ten sich, als der Präsident der Union, SA.-Obergruppenführer Weiß, das Danktelegramm des Kongresses an den Führer »erlas. Bei der Aufnahme Spaniens betonte der Fijhrer der spa- »ischen Abordnung, Dr. Luis Gonzales Alonso, daß die Journalisten des Landes der Tagung nicht hätten sernbleiben können, auf dessen Boden die ersten Schlachten des weltgeschicht lichen Ringens gegen den Bolschewismus geschlagen wurden. Der Beitritt Spaniens ersolge in einem Zeitpunkt, in dem die besten Söhne des spanischen Volkes unter den siegreichen Fahnen des Reiches und an der Seite der verbündeten Natio nen an der sowjetrussischen Front kämpfen. Die Venediger Tagung sei zu dem furchtbaren Anklageakt gegen die Methoden der demokratischen Hetzpresse geworden, unter denen Spanien als erstes Land in der jüng- Ken kritischen Phase seiner Geschichte zu leiden gehabt habe. Auch aus diesem Grunde fühle sich Spanien mit der Venediger Tagung aus« engste verbunden. Der Vertreter der japanischen Abordnung, Gesandter Sakuma, führte im einzelnen noch »us, auch in Japan stehe als kategorischer Imperativ der Presse über der Freiheit die Verantwortung. Sie sei von demselben ritterlichen Geist beseelt wie die japanische Wehrmacht. Durch Verbreitung von Lügen könnten politische Ziele auf die Dauer überhaupt nicht erreicht werden. „Wir, die Mächte der Neuordnung", so schloß Gesandter Sakuma, „kön- nen ganz bestimmt darauf rechnen, daß wir unser Ziel er reichen. Dazu wird unsere zusammengeballte überlegene Kraft rind die pendelartige Wechselwirkung bei dem Austeilen der Schläge in Ost und West verhelfen." Dann zog Reichspresseches Dr. Dietrich, mit begeistertem Beifall begrüßt, das Fazit aus der Venediger Tagung und betonte, daß es für ihn ein tiefempfundenes Er lebnis gewesen sei, in der imposanten Größe des Venediger Journalistenkongresses und in seiner hohen geistigen Bedeutung bas Wachsen und Werden der gemeinsamen Bestrebungen so lichtbar vor Augen zu sehen. Venedig sei ein wunderbar leuchtendes Fanal, ein Markstein auf dem Wege, den die ersten Journalisten einer neuen Zeit vor Jahren mutig und entschlossen beschritten hätten, gewesen. Mit geradezu erdrückenden Schuldbeweisen sei bei der Tagung überzeugend dargelegt worden, welch verhängnisvollen Weg die Presse unter der Herrschaft der jüdischen Demokratien genommen habe, und wie sie durch ihre Vergeschäftlichung aus einer der segensreichen Einrichtungen des menschlichen Zusam menlebens zu einem Instrument des Krieges und zur Geißel der Menschheit geworden sei. England und die Vereinigten Staaten hätten den Presse detrug bis in die tiefsten Niederungen menschlicher Schamlosig keit getrieben. So sei es endlich dahin gekommen, daß in Eng land mit Hilfe der Presse ein verbrecherischer Hasardeur ein Weltreich zugrunde regiere und in den Vereinigten Staaten ein größenwahnsinniger Paralytiker durch eine verjudcte Presse die öffentliche Meinung vergewaltige und zum Verbrechen am eigenen Volke zwinge. Unter lebhafter Zustimmung stellte Dr. Dietrich fest, daß der Journalismus der jungen Völker aus sich selbst heraus die Kraft zur Wiedergeburt des journalistischen Berufsstandes ge funden hat. Mit treffenden Worten kennzeichnete der Reichspressechef ben törichten Hochmut der amerikanischen Presse. „Die .Neue Welt'", so stellte er klar, „verdankt ihren Namen ausschließ lich der Tatsache, daß sie von der europäischen Kultur erst dann entdeckt wurde, als dies« bereits 6000 Jahre alt war. Weil England und die Vereinigten Staaten, die Anstifter deS Krieges und die Träger des Hasses, zu einer großen geistigen Entscheidung im Zusammenleben der Völker niemals einen schöpferischen Beitrag geliefert hätten, stünden sie dem Er wachen eines neuen europäischen Geistes Verständnis- und ahnungslos gegenüber. Aus einer kleinen Schar von Sttei- kern sei in den jungen Völkern ein Heer von Kämpfern ent standen. Immer mehr, so erklärte der Reichspressechef, werden Vie Völker, die in der geistigen Knechtschaft der kapitalistischen Lügenpresse leben, unseren Weckruf hören, sosehr ihn die Volksbetrüger in den jüdischen Redaktionen auch totzuschwei- aen versuchen. Diese Tage in Venedig waren in Wirklichkeit für sie eine geistige Hinrichtung. Diese verbrecherische demagogische Presse hat nicht nur den Frieden der Welt zertrümmert, nicht nur die Völker inS Un glück gestürzt, sie hat mit diesen auch sich gestürzt. Niemals wird sie sich wieder zu ihrer verderblichen Macht erheben können. In der Aera der liberalistischen Demokratie ist die Macht der Presse immer nur zum Schaden und zum Verhäng nis der Völker mißbraucht worden. Daß sie nun und für alle Zukunft dem Wohle und dem Glück der Völker dienen soll, so erklärte Dr. Dietrich unter stärkster Zustimmung, darin sehe« wir unsere große journalistische Mission, für di« wir de» Kampf, der uns bisher zu diesem glänzenden und erfolgreiche» Kongreß führte, mit aller Leiden^"?« und Glut unserer Herze» weiterkämpfen werden. Minister Pasolini, der den Kongreß mit einer groß angelegten und außerordent lich eindrucksvollen Rede beschloß, gedachte einleitend der ge fallenen Frontjournalisten, zu deren Ehrung sich der Kongreß von den Sitzen erhob. In einer Gegenüberstellung erklärte er dann: 1. Der Journalismus, wie wir ihn verstehen und ausübe», ist ein Instrument der Völker und ihrer Ideals. Bei unseren Feinden ist er ein Instrument der Plntokratie und ihrer Interessen. 2. Unsere „Pressedisziplin" schließt in sich die Pflicht mtl jener vollen Verantwortlichkeit und persönliche» Ini 1 iative, die dem Frontkämpfer eigen ist, der Sache der um ihre Lebensfreiheit ringenden Völker zu dienen. Die kogenannte „Pressefreiheit" des demokratischen Journalismus bedeutet das Recht, den außerhalb der Volksinteressen stehen den finanziellen und geheimen Mächten verantwortungslos zu dienen. 3. Unsere Methode ist die Wahrheit. Aus der Gegen seite sehen wir die Methode der Erfindung, des Verschweigens, des falschen Dementis, die naive und dumme Methode des lügenhaften Buben Bände von Dokumenten überliefern der Geschichte die Schande einer solchen Propaganda. 4. Unsere Hauptarbeit besteht darin, die Gemein plätze auszuräumen, indem wir die Intelligenz unserer Leser in jenem großen Revisionsprozeß unterstützen und anregen, den der Krieg bedeutet. Die Hauptarbeit des gegnerischen Jour nalismus ist es dagegen, die Gemeinplätze zu wiederholen, die dem feindlichen Imperialismus zugunsten des Dollars und des Pfundes als Grundlage dienen. 5. Die Presse unserer Länder verbreitet gemeinsame Ideen und besitzt eine gemeinsame Lebensauffassung und eine gemeinsame Vision der Zukunft. Die anglo amerikanische und sowjetische Propaganda dagegen habe bisher nicht einmal den kleinsten praktischen Annäherungspunkt ver einbaren können, trotz der wiederholten Versuche seitens Cripps' und der anderen Bolschewisten Londons. 6. In allen unseren Ländern hat sich die Presse entjudet, in allen gegnerischen Ländern befindet sich die Presse in de» Händen der Juden. 7. Wir sehen in der Zeitung gleich wie im Buche ein Er ziehungsmittel. Unsere Gegner machen dagegen aus ihr ein Mittel der Korruption. Unsere Ziele sind klar, verpflichtend und total. Sie ver wirklichen, bedeutet, uns und unseren Kindern .ein Lebe», das sich zu leben lohnt", zu schaffen. Wenn es nötig ist, daß. um zu diesem Ziele zu gelangen, die Nabobs verschwinden, dann heißen wir es für wahrscheinlich, daß sie verschwinden werden. Unsere Gegner mit Herrn Roosevelt an der Spitze reden sich ein, sie werden siegen, weil sie reich sind. Sie ver gessen, daß dieser Krieg ein typisch revolutionärer ist und daß wir ihn gerade deshalb gewinnen werden, weil wir arm sind. Wir haben ganz einfach eine Gewißheit, sie ist bedingt durch das Genie der Führer, durch die Tapferkeit der Kämpfer, durch die zähe Kraft der Völker, durch unser« gute Sache, der wir unser Leben gewidmet haben «nd für die unsere besten Kameraden gefallen sind. Es ist die Gewitz- heit de« Sieges. Aufruf des Journalisten-rkongreffes Kampfansage an die verbreckerische und entartete Publizistik Unter der Wucht der aus dem Journalisten-Kongreß in Venedig aus berufenem Munde vorgetragencn Argumente faßte der Kongreß aus Vorschlag des Präsidiums folgende Entschließung, die unter stürmischer Zustimmung der Teil nehmer einstimmig angenommen wurde: „Die in Venedig versammelten Teilnehmer des Kongresses der Union nationaler Journalisten-Verbände haben unter dem Eindruck der ihnen vorgetragenen erschütternden Zeugnisse bewußter Irreführung der Völker durch >i« Presse folgende Erklärung beschlossen, die sich insbesondere an alle heute noch der kapitalistischen Lügenpresse ausgelieferten Völler richtet. Durch zahlreiche Dokumente ist unwiderleglich bewiesen, daß die von internationalen kapitalistischen Einflüssen ab hängige Presse mitschuldig ist am Ausbruch und an der Ausweitung des gegenwärtigen Krieges Als Werkzeug ver- brecherischer Kriegstreiber hat eine verantwortungslose Presse zahlreiche Völker getäuscht und die öffentliche Meinung in Viesen Ländern irregeführt. Erst nach bitteren und furchtbaren Erfahrungen haben diese Völker den wahren Charakter einer angeblich freien Presse erkannt. Auch heute noch werden in der Welt unaufhörlich Lügennachrichlen und Pressemeldun gen verbreitet, für die niemand eine Verantwortung trägt, die aber in ihrer vergiftenden Wirkung von unabsehbaren Folgen für die Beziehungen der Völker sind. Die in der Union nationaler Jöurnalistenverbände zu sammengeschlossenen Journalisten zahlreicher Nationen er kennen und bedauern die verhängnisvolle Abhängigkeit von kapitalistischer Willkür, die dem Journalismus in vielen Län dern heule noch die Feder führt und ihn zwingt, den Inter essen volksverbrccherifcher Elemente zu dienen. Wir rufen die Journalisten aller Länder auf, diesen ver brecherischen Methoden einer entarteten internationalen Publizistik den Kampf nnzusagen Sie erklären, daß cS die ernste Pflicht aller anständigen, ehrlichen und ihrer Vcrant- Wortung bewußten Journalisten ist, auf die furchtbaren Ge- fahren hinznweisen, die den Völkern aus dem Wirken einer verantwortungslosen Presse erwachsen. Für jedes Volk, dem feine nationale Existenz am Herzen liegt, ist es ein Akt geisti- grr Selbstverteidigung, dieser Art von Journalismus sofort und für alle Zeit jedwedes Vertrauen z« entziehen. Der Journalismus ist kein Geschäft, sondern eine Mission, zu der nur diejenigen Journalisten berufen sind, die frei von allen anonymen Bindungen sich ausschließlich zur Verantwortung gegenüber dem nationalen Gewissen und dem UrtekI dkr Gr- schichte bekennen." Zusammenarbeit im Geiste hoher Presseethil Reichsminister Dr. Goebbels an den Journalistenkongreß. Reichsminister Dr. Goebbels hat an den Kongreß der Union Nationaler Journalistenverbände in Venedig folgen des Telegramm gerichtet: „In Zeiten großer weltpolitischer Entscheidungen ist die nationale Presse das getreue Abbild deS politischen und moralischen Wollens ihrer Völker. Während heute die mit dem Odium der Mitschuld am Kriege belastete plutokratisch- bolschewistische Presse den unaufhaltsamen Zusammenbruch ihrer Länder und Systeme durch wahrheitswidrige Darstel- lungen zu verschleiern versucht, hilft die verantwortungs bewußte Presse der Staaten der Neuordnung die Voraus setzungen schaffen für eine großzügige Zusammenarbeit im Geiste der in ihren Ländern entwickelten Hohen Presseethik. In diesem Sinne grüße ich die Teilnehmer am 1. Kongreß der Union Nationaler Journalistenverbände und wünsch« ihrer Arbeit einen vollen Erfolg. Ich nehme an dem Ver lauf der Tagung lebhaftesten Anteil." Botschaft Mussolinis Der Duce hat an den Journalistenkongretz in Venedig Le folgende Botschaft gerichtet: „Ich danke Ihnen für den Gruß, den Sie mir gesandt haben. Ich erwidere ihn herzlich mit den Gefühlen alter usd nicht vergessener Kameradschaft. Die Tagung der Journalisten des Dreimächte paktes mutz die erste Etappe eines Weges sein, der mit zäher Planmäßigkeit bis zum Ziele begangen werden mutz. Ich bin sicher, daß Ihre Beschlüsse der großen historischen Zeit ent sprechen werden, die die Völker des Dreimächtepaktes durch- lehen, während ihre Soldaten dem Siege entgegenstreben. Die Tätigkeit des Journalismus ist stets eine bedeutende, ganz be sonders aber in dynamischen Zeiten, wenn eine alte Welt zu grunde geht und eine neue Welt heraussteigt." Mit der zunehmenden Einigkeit und Geschlossenheit der Völler wird nufer Kontinent ein immer stärkerer Faktor gegen jeden, der es wagt, Europa anzugreifen. Joachim von Ribbentrop, j