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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Diese Zeitung erschein, täglich mt, Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. täglich 3-0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlahsätze bei Wiederholungen nach Bezugspreis- Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., srel Haus 1.10 RM. ewlchl 12 bez. 15Pf. Preisliste Nr. 0 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Pehind-rung der Lieseruug rechtsertigt ,/ bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. kinen Anspruch aui Rückzahlung deS Bezugspreise». ZeltungsauSpabe «ür Abholer S Uhr auszugebeu. — Geschästsstrlle: 'Nur Adolf-Hitler-Ttraße 2 — Fernrui nur 551. ' Haupt- und Tageszeitung jür die Ltadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsritzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsultz und Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 24 Donnerstao, den 29. Januar 1942 94 Iahraam Die Ostfront steht unerschütterlich Deutsche Truppen, die in der Zeit zwischen dem 22. und ' L4. Januar in der Mitte der Ostfront in erfolgreichem > Vorstoß neue Stellungen erkämpft hatten, wiesen hier am 26. Januar wiederholte bolschewistische Angriffe ab. Auch im Nachbarabschnitt griff der Feind in mehreren Wellen die neuen deutschen Stellungen an. Hauptziel seines Angrisses war eine Ortschaft, gegen die er eine Abteilung von 30V Mann wieder holt ansehte In dem deutschen Sperrfeuer und der unerschütter lichen Abwehr der Infanterie kamen diese Angriffe zum Stehen, bevor sie den Ort erreicht hatten Das gleiche Schicksal erlut an einer anderen Stelle des Kampfgebietes der Angriff zweier bolschewistischer Bataillone, der sogar von feindlichen Kampf flugzeugen im Tiesslug begleitet wurde. An einer Stelle stieg ein deutscher Stosstrupp in ein Wald« gelände vor und räumte hier zwei vom Feind besetzte Bmrtet mit Handgranaten aus. s Wiederum ergebnislose Sowsetangriffe § In Wiederholung ihrer ergebnislosen Angriffe während der letzten Tage griffen Vie Bolschewisten am 26. Januar wie derum die deutschen Stellungen im Donezabschnlttan Der Schwerpunkt ihrer Angriffe lag am zwei Ortschaften, die von deutschen Truppen besetzt waren Die eine Orischast griff rer Feind dreimal hintereinander m Stärke von 20V bis E Mann und mit Unterstützung von Panzerkomprwagen an. D'e deutschen Truppen schlugen den Angriff unter hohen feindlichen Verlusten zurüct und vernlchielen einen der angrerienden Pan» aertampnvaaen Dr« ander, Ornckai» arm«, «arte teindlich« ZltäUk von »re> Seiten an odne »ro« ihres MrüenelNiage« tn den Ort einbrinaen z» können Lock hier wurde bei der Abwehr des feindliche, Anaritts ein Panzertamp'waaen ver- nikrtet. Bei örtlichen Kämmen an anderen Stellen die>e« Kamok- zeb»etes verloren die BoNckervisten wertere Panzerkampfwag:». Adgeleüene Sowietkaoalleri« schwer getchiagen Deutsche Truppen verwickelten einen dolichewsttvchen Kaval- lerieoerdand deif-n Trossen zum Ananit adaeiesten waren in Allgemeiner Rückzug Nach am Mittwochabend tn Tokio eingegangenen Front» Serichren haben »ie britischen Streitkräfte in Kotzur lei« dem DienStoa den allaemeinen Rückzug anaetreien Nur fünf Eile«. Sahnftationen trennen die javanische Porhm noch von der letz te« Station aus dem malanischcn Festland. Starte japavWe LuMätigteit Schwere Anarifke gegen Südoft Borne» und West Sumab-a Die unverminderte starke Lusttänatett lapanischer Kampf» Augzeuae über Nieverlänvnch Invten wird in dem in Batavia ousaeaedenen Heeresbericht offen zogeaeben der die Bombar« dieruno mehrerer Plätze in den Aunenprovmzen melde, Im Zenirum der lapanijchen Luftangriffe laa Südost Borneo. Schwer bombardiert wurde jedoch auch Emmabaoen bei Pa- dana an der Westküste von Sumatra das neunmal hinterein ander von javanischen Kampssluazeuaen beimaeiucht wurde. Zwei in diesem Haien liegende Handelsschiffe wurden in Brand geworfen, ein vnnes beschädigt. Meldungen aus Henvan in Südost Celebes besagen, »ast die ersten Landungen der Java ner in diesem Gebiet bet der Ortschaft Sempara erfolgt sind. Japanische « Boote in der Bucht von Bengalen Rach einer Agenturmeldung aus Tschunaking wird da- Nusirete« mpamscher U-Boote in der Bucht von Bengalen von Militärischer Serie T!ckungtt«gs sehr ernst beurteilt Anlästlich »er Meldung des britischen Nachrichtendienstes in Rangun. dah spanische U Booie >eyi in der Buch, von Bei», aalen operieren, wir» in Tschunaking berooraeboben vast ore Javaner «ttensichtlick die brrtischeo Seeverbinounaen zwischen heftige Kämpfe. Der Angriff des Gegners würbe bei kaltem ünv stürmischem Wetter nicht nur ad^ewieien. iondern Vie feindlichen Kavalleristen wurden im Nackstop znrückaeworfen. Deutsche Zerstörerilugzenge griffen wirksam in »,eie Erdkämofs ein und legten den Sckwervunkt des Angriffs aut eine Ortschaft, wo die zu Fust anareifenden Kavalleristen ihre Pferde zurück- gelaäen hatten. Als unsere Infanteristen in den vom Feind autaeaebenen Ort emdranaen fanden Ne über hundert lote Pferde vor die den Tiefangriffen unterer Flieaer zum Lprer gefallen waren, ehe die zurückaedränglen bolschewistischen Net ter den Äbstellvlatz erreicht Haiten. Sowohl an Vieser Stelle als auch an den anderen Front- abschnitten fügten deutsche Kampfflugzeuge den towzetischen Truppen durch rollende Angriffe schweren Schaden zu. So wur den bei einem Angriff auf kick sammelnde feindliche Gruppen über 5V beladene Lastkraftwagen. 25 Schlitten und mehrere Flakgeschütze vernich,et. Eegenltöhe nordostwärts Kursk Im Raum nordostwärts Kursk schlugen deutsche Truppen den Anguss einer bolschewistischen Abteilung in Balailloas- ftärle ab. Trotz hoher Verluste wieverholre der Feind im Lauf, des Tages seine Angriffe Nack erfolgreicher Abwehr gingen die deutschen Truppen zum Gegenftost über und tilgten den zurück weichenden feindlichen Kräften weitere Verluste zu. Auster dun» dert Toten, die im Kampfgebiet gezühl' wurden, veUor der Gegner vier Panzerabwehrkanonen und sechs Maschinengewehre. Heeresartillerie schoß zwei bolschewistische Flugzeuge ab An-der Küste des Asowschen Meeres stritten am 26. Ian. bolschewistische Jegdslugzeuge die deutschen Küstenücherungen tm Tiefslug an. Batterien des deutschen Heeres nahmen zu sammen mit oen Flugabwehrwasfen sie feindlichen Fluazeuae unter wirksames Feuer An einer Stelle ves Küstengebietes schoß eine Batterie des Heeres zwei bolschewistische Iagoslug- zeuge ab. der Vrtten in Johne Malakka und Indien systematisch stören wollten. Zwei nament lich nicht genannte britische Schiffe seien in ven letzien Wochen do« wahrscheinlich infolge von Torpevotrettern gesunken Ein Sprecher der chinesischen Regierung habe unier Hinweis aus dre japanische Bedrohung der Burma-Strohe, aus vie Otten- five in Malakka und aus die kritische Lage Australiens hln er klär«, vast Tschungking mit Niederländisch Ostinvien und mit Australien in den dringenden Hilserus an Großbritannien und die Vereinigten Staaten einstimme. Briten auf der Malayen Halbinsel ohne Flugplätze Aus Meldungen der Agentur Domei von der Front geht hervor, daß die japanischen Operationen im Staat Iohur da durch bedeutend erleichtert werden, daß den Briten keine Flug plätze mehr aus der Malaven-Halbmsel zur Verfügung stehen, währens die vier Flugplätze Singapurs durch Vie wiederhol ten lapanischen Bombardierungen aus »er Lust praktisch un brauchbar gemacht wurden. Die Berichte lassen erkennen, »atz selbst die gelegentlichen Luftangriffe durch kleiner« britische Einheiten ausgehört haben, den japanischen Vormarsch ans Singapur zu belästigen. Zusammenarbeit mit Japan Die neue Philippinische Ztvilverwaltung, die sich unter Leitung des Oberbürgermeisters von Manila. Vargas, aus fuh- renden Philippmos zusammensetzt. sprach für eine vorbe haltlose Zusammenarbeit mit Japan bei der Errichtung des großastatlschen Wirtschaftsraumes. Lhurckt« contra LhmckM Kümmerliche Szenen im Unterhaus Churchill bat mit seiner Drohung, er werde bei zu starker Ovvo>non den ganzen Kram himckmcißen die Sckwager >m Llnierbaus io nievergedrückl vast zu Beg nn ver Debatte nur weniae Abgeordnete ein» ichark Kritik oorbrackten. Das .inzize Pilanle während der bisherigen AuBpraHe waren einige Aus führungen des jungen Churchill zu den Kämpfen tn Norvafrika. Während v«r alte Lüqenmeuter in einer Neve erklärt hatte „wn brachten niemals mehr al« 45'»00 Mann bet dieser Schlacht argen die feindlichen Streukrätte zum Timi«, dir «eit mehr als doppelt so stark waren" stellt 'ein Sohn wl» gendermahen richtig: „Wir hatten an Panzern eine zahlen mäßige Ueberleaenoeit von mindestens 7:4. Eine noch größere Ueberlegenheit Kalten wir »« der Luft." Damit hat der Sohn, wenn auch wahrscheinlich unbeabsichtigt, den Vater als Lügner entlarvt. — Im wesentlichen haben sich die Kritiker im Unterhaus aus vie Nieverlage in Lttasien gestürzt. Churchills Ausrede, es let Sock ,ehr »nwahrickeinlich «rsckicnen. vast die Japaner mit der amerikanischen Flotte im Rücken lemols oeriucken würden. Sin gapur anzugreifen, hat keineswegs zur Beruhigung beigetragen. Sie ist la auch zu billig für den Mimsterpräkidenien eines Weltreiches, der doch etwas mehr Weitblick zeiaen müstie. Selbst Abgeordnete, die sich beeilten mit einer neien Verbeu gung nach Amerika hinüber Churchill ihre Zustimmung uns damit Emlastuna zu versichern, lonmen mit Vorwursen über die mangelnde Verieldigungsbereitschaft tn Ostasien nichl zurückhallen So bemerkte ver konserva tive Abgeordnete Milne: ..War eS wirklich nur möglich, 60 006 Mann in Singapur auszurüsten. nach zweiemvienel Knegs- jahren und nach einer Ausrüstung sei» etwa süns Jahren? Das Unterhaus ist der Ansicht, daß der Ministerpräsident zu viel auf seine Schultern nimmt." Er kritisiert« schark die briti» Totengräber des Empire Durch die Veröffentlichung der zehn Punkte gegen Churchill hat die deutsche Presse den britischen Ministerpräsidenten als den größten Schwindler aller Zeiten entlarvt. Wenn es trotzdem noch irgend jemanden in der Welt gegeben hat. der nicht schon vorher erkannt hätte, welch ein Hasardeur an der Spitze der britischen Regierung steht, dann müßte er durch die jüngste Unterhausrede des englischen Lügenpremiers endlich über die furchtbare Schuld dieses skrupellosen Kriegs- Verbrechers aufgeklärt worden sein War doch sein sogenannter „Rechenschaftsbericht" eine einzige Bankerotterklä- rung, ein unverschämtes Gemengsel von zynischen Ein- aestäudnissen und srechcn Fälschungen, eine in düstersten Fa» Len gehaltene Bilanz, die in dem srivolen Wort gipfelte, es sei England gerade noch gelungen, „den Kops über Wasser zu halten". Trotz dieser offenkundigen Ver- hö.inung seines eigenen Volkes besitzt dieser Erzhenchler noch die Dreistigkeit, ein Vertrauensvotum für sein ganzes Kabinett, einschließlich des notorischen Versagers Duss Cooper, den er „nicht den Wölfen vorwerfen" will Während Churchill sich bei früheren Fehlschlägen seiner Kriegsührung stets damit beholsen hatte, der Opposition einige seiner Minister als Sündenböcke zu opfern.lehnte er diesmal ledeRegierungsumbildungvonvorn- herein ab. weil er genau weiß, daß heute in England niemand mehr die katastrophale Lage zu meistern vermag Im Gegensatz zu srüher stellte er die Vertrauensfrage gleich zu Beginn seiner Rede mit der geradezu zynischen Bemerkung: „Wir hatten in der letzten Zeit eine Menge schlechter Nachrichten aus dem Fernen Osten, und ich hatte es sür äußerst wahrscheinlich, daß wir noch eine ganze Menge weile- rer schlechter Nachrichten erhalten werden. Weil manches schlecht gegangen ist und weil noch Schlimmeres kommen kann, verlange ich das Vertrauensvotum." Damit setzte er den Abgeordneten gleich zu Anfang die Pistole aus die Brust, so daß über den Ausgang der dreitägigen Debatte kein Zweifel bestehen kann. Die Aussprache ist unter diesen Uniständen nichts anderes wie leeres Gerede, em Muss für das Voll, das durch dieses echt plutokratische Schauspiel über den Ernst der Lage hinweggetäuscht werden soll. Ueber die englische Niederlage in Ostasien. insbesondere über den Verlust der beiden Schlachtschisfe „Prince of Wales" und „Rcpulse" lst der raffinierte Gauner mit einer leichten Handbewequng hinweqgegangen Um so ausführlicher bciatzte er sich mit dem Schicksal seines amerikanischen Bun desgenossen und stellte fest, daß der Angriss aus Hawai „die USA.-Pazifikslotte vorläufig lahmgeschlagen" habe. Aus diese Tatsache sübrt« er die zeitweilige Ueberlegenheit zur See Japans zurück und bereitete dir britische Oefsentlichkeii darauf vor, daß diese Ueberlegenheit Japans den Demokratien „n o ch weiter» schmerzliche Verluste" zusügen werde. Im übrigen verwahrte er sich gegen den Vorwurs. daß die eng lischsprechende Welt sei» dem 7. Dezember „unschlüssig" ge- Wesen wäre. Eine ganze Menge Dinge seien im Gange Di« Schlacht von Singapur werde „bis zum letzien Quadrat meter Bodens" durchgefochien werden. Dieses großspurige Ver sprechen erinnert an eine ähnliche Aeutzerung Churchills wäh- rend des deutschen Angriffs aus Kreta wo er ebenfalls er klärte, England werde diese Insel bis zum Letzten verteidigen, F.<r Australien haue Chnrchill nur schlechten Trost übrig Er kündigte zwar militärische Unterstützung an, über die Höhe dieser Verstärkung sagte er indessen wohlweislich nichts Auch über die von Australien geforderte Einrichtung eines Pazijikrates äußerte sich Churchill ziemlich dunkel. Das einzige Positive, was er den Australiern zu bieien hatte, war seine BereitwiLlgkeit. „den australischen Truppen keine Hinder- ,wcn «veamten m Qstagen wegen ihrer fortgesetzten optimisti schen Erklärungen und sagte, wenn sie schon gewußt hätten, daß sie schlecht vorbereitet seien, dann hätten sie oen Mund halten sollen. Der Labonr-Abgeorvnetr Lawrence meinte bekümmert, es sei nie geklärt worden, warum man die Schlachtschiffe .Prince of Wales" und .Fiepulje" ohne ausreichenven FUegerschutz habe auslauken lassen. Sir Herbert Williams wurde sogar sehr aussallend und betonte, daß Churchill «m ein Vertrauensvotum bitte lei e»n Maßstab dasur, wie genau er wisse, daß er das Venrauen ver loren habe Es seien zu viele Fehler gemacht worden. Ein Vertrauensvotum werde nur Unruhe hinterlassen. Der natio- nalllberale Abgeordnete Henderson Siewar» ries, es sei ver kehrt, noch so zu »nn, als ob vie Negierung als ganzes noch das frühere Vertrauen ves Volkes besitze. „Die Unzulänglich keiten unserer Produktion sind iw Vergleich mit der Entwick lung Ver strategischen Lage ein Versagen allerersten Ranges. Ich werse der Regierung grobe Fehler, schleckte Führung, schlechte Vorbereitung unv verkehr« Beurteilung oer Lage vor. wie wir es selten erlebt haben." Un»er dem Gelächter des Hauses fragte der Abgeordnete Shinwell, warum man nicht gleich zwei Vertrauensvoten ver anstalten könne, «ine Abstimmung sür Churchill und dle an dere sür die übrigen Kabinettsmitglieder.