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Anzeiger Dienstag, den 6 Januar 1942 94. Iahrganu Nr. 4 täglich 3—ü Uhr nachmittags. Preise und NachlaMtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor«. 10 Uhr aufzugrben. — Geschäftsstelle. Nur Adolf-Hikler-straße 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn D« Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der aartlichen BeLanntmachnnge« des Landrates z» Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dnlsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme d« gesetzliche» Sonu- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei Han« 1.1V RM. etuschl 12 bez. 15 Pf. Drägerlohn. Postbezug monatl. 2.SV NM. Di, Behinderung der Lieferung rechtfertig fMen Anspruch auf Rückzahlung des BezugSprUs«. ZrttungSauSgabe für Abhol« Pulsnitzer Anzeiger i Ohorner"^—" ' Stärkste japanische Offensive Heftige Angriffe auf Corregidor, Olongapo und Malolos Die Marineabteilung des Kaiserlichen Hauptquartiers gab bekannt, das; die japanische Marine-Luftwaffe sich bemüht, di«^ restlichen feindlichen Truppen auf den Philippinen zu ver nichten, indem sie seit dem l. Januar heftige Angriffe ans die Insel Corregidor, den Militärhafen Olon- 4 apo und den Luftstützpunkt Malolos wiederholt. Die japanischen Truppen, die den zurttckgehenden Feind verfolgen, brachen den feindlichen Widerstand an verschiedenen Stellen und haben am Vormittag des 5. Januar die Stellun- gen an einem gewissen Punkt erreicht. Nach Besetz ungder dganzennördlichenHälftederHalbiusel Ba taan setzen sie ihren Marsch nach Süden fort. Andererseits versuchen Filipinos, die das Porrücken der japanischen Truppen auf Balanga verhindern und anderseits aus der Festung Cor regidor entkommen wollen, einen letzten Gegenangriff, aber die japanische Luftwaffe bombardiert seit dem 4. 1., mor gens, immer wieder militärische Anlagen in der westlichen Hälfte Balangas. Gleichzeitig hat sie die Kasernen in der Um gegend von Olongapo schwer beschädigt. Weiter berichtet Domei, bah die japanische Luftwasse, die mit den Bodentruppen zu sammenwirkt, einen Lastwagenzug überraschte, der auf der Fahrt von Mariveles nach Balanga begriffen war, und mit Sicherheit 20 LKW. vernichtete. Der erwähnte Luftstützpunkt MaloloS liegt in der Provinz Bulacan, etwa 35, Kilometer von Manila und etwa 10 Kilo meter von der Küste der Bucht von Manila entfernt. Britische Verstärkungen in Selangor zerschlagen. Bei der Verfolgung des Feindes im Grenzgebiet deS Sultanats Selangor an der Westküste Malaias kam es, wie „Tokio Asahi Schimbun" berichtet, nochmals zu heftigen Kämpfen, da die Briten Verstärkung von der achten Division erhielten, die sich hauptsächlich aus Australiern zusammensetzt. Doch auch dieser Widerstand ist von den Japanern ge- brachen worden, womit der g r ö s; t e T e i l d e r 11., 9 und 8. Division des Feindes vernichtet ist. Die Reste der ASA°Truppen auf Luzon vor der Vernichtung Weiteres japanisches Vordringen auf der Aalbwsel Balan DNB Schanghai 5 Jan. (Ostasiendienst des DNB). Nach japanischen Meldungen, die von der Philippinenfront hier em- trafen, steht di« Vernichtung der Reste der USA-Truppen auf der Insel Luzon unmittelbar bevor Die japanischen Truppen haben den Feind nach der Er- oberuns von Manila unablässig verfolgt und seinen Widerstand an verschiedenen Punkten gebrochen. Der ganz« Nordteil der Halbinsel Batan ist bereits in japanischen Händen Das weitere Verbringen nach Süden macht gute Fortschritte. Die etwa 80 Kilometer lange und 30 Kilometer breit« Halb insel Batan mit dem Hauptort Balanga schiebt sich in nordsüd licher Richtung in die Bucht von Manila hinein und grenzt dies« westlich vom offenen Meer ab Gegründete Sorgen dee amerikanischen Seestrettkrüfte Die Überlegenheit der japanischen Schlachtschiffe DNB Berlin. 8. Ian. Neben den starken Verlusten, die die britische Marin« dusch Einwirkung deutscher Luft- und See streitkräfte im Dezember erlitt, sind auch die Sorgen der ameri- lanischen Marin« über die Niederlage ihrer Pazifikflotte sehr gestiegen. Von den neun Schlachtschiffen, die d«n Vereinigten Staaten Atlantik verbleiben, ist das veraltete Schlachtschiff „Arkansas" ^>ts mit seinen 27 000 Tonnen zur Texasklasf« gehört, bereits "im Jahre 1911 vom Stapel gelaufen. Di« „Arkansas" sollt« längst ersetzt werden. Das Schwestgrschiff der „Arkansas"^, die ..Wyoming" ist seit mehreren Jahren bereits zum Schulschiff der amerikanischen Mairin« umgebaut worden. Zw«i weitere Schiffe der Texas-Klasse sind nicht weniger veraltet und buhten bei ihrem Umbau auch noch an Geschwindigkeit «in, sodaß sie nicht mehr als 19 Knoten laufen > Diese veralteten amerikanischen Schiffe können den neuqxen japanischen Schlachtschiffen weder an Feuerkraft noch an Ge schwindigkeit standhalien So verbleiben den Vereinigten Staaten nur noch sechs Schlachtschiff«, währ«nd Japan zu Beginn des chinesischen Konfliktes wahrscheinlich neun besaß. Die Sorgen der pazifischen und atlantischen an«rikanischen Seestreitkräft« b«steh«n also mit Recht. .Roosevelts Rarrensiekus' Japanische Brandmarkung der jüdisch-piutokratischen Kriegshetzer Wie aus Tokio gemeldet wird, bezeichnen Kreise, die der japanischen Regierung nahestehen, die Teilnahme der 26 Natio nen an dem Atlantik-Abkommen als „Narrenzirkus" und nennen diese Aktion eine tolle Unternehmung, die von den Vereinigten Staaten und Großbritannien schon seit einiger Zeit vorbereitet worden sei, um die Aufmerksamkeit des Volkes von dem unersetzlichen Verlust Manilas abzulenken. Die Be kanntgabe über die Unterzeichnung des Dokuments kam un mittelbar nach dem Fall von Manila. Nachdem die Pazifik- Flotte zerschlagen war. wußten die Vereinigten Staaten, daß die Stellung der Philippinen hoffnungslos war, und sie hatten genügend Zeit sich entsprechend vorzuberetten Die Vereinig ten Staaten haben seit mehr als einer Woche das Volk durch Presse und Rundfunkprovaganda sorgfältig aus den Fall Mani- «as vorbereitet und die Bedeutung dieses Stützpunktes herab- ,viemindert. der erst vor einigen Monaten mit großem Pro» ^agandaaufwand als die stärkste Bedrohung der Vereinigten Staaten gegen Japan herausgestellt wurde Corregidor wurde mit einem „zweiten Gibraltar" verglichen. Es wird daraus hingewiesen, daß nahezu alle Regierungen, die da- Washingtoner Dokument unterzeichneten, entweder kleinere zentralamerikanische Nationen sind, die sich in keiner Weise gegen den großen Nachbarn im Norden auflehnen können, oder aber Regierungen, die nur dem Namen nach existieren und die weder über ein Gebiet noch über ein Volk herrschen. Die Lächerlichkeit wurde sogar dadurch auf die Spitze getrieben, daß Flüchtlingsregieruugen, wie Luxemburg, Jugoslawien die Tscheche» Slowakei, Belgien, die Niederlande Griechenland, Norwegen und Polen mit herangezogen wurden. Lächerlicher Ttzealereouo In einer vom Staatsdepartement der Vereinigten Staaten herausgegebenen Erklärung werden „geeignete Persönlich keiten" aufgrfordert, ihre Zustimmung zu der gemeinsamen Er klärung der Nationen zu geben. Diese Erklärung lautet: „Um den freiheitsliebenden Völkern, die durch Waffen gewalt zum Stillschweigen verurteilt sind, die Gelegenheit zu geben, der Erklärung der verbündeten Nationen zuzustimmen. nluum r»e Regierung der Vereinigten Staaten als Verwahrer dieser Erklärung Zustimmungskundgebungen zu den Leit gedanken obiger Erklärung von geeigneten Persönlichkeiten, die keine Regierung darstellen, an" Dieser von Roosevelt, Stalin und Churchill in Ermange lung militärischer Erfolge und als Ersatz für diese gestartete diplomatische Bluff wirkt geradezu wie eine Kollekte, bei der „geeignete Persönlichkeiten" gesammelt werden, die man dann als „Garanten des Sieges" zu plakatieren versuchen möchte. Von den 26 „Regierungen", die bereits ihre Zustimmung zu diesem Theatercoup gaben, ist der bei weitem größte Teil ohne Land und Volk und ihre Ak: ire damit auch nur solche mehr oder weniger, „geeigneten" Persönlichkeiten, um deren Vermehrung nun so eifrig geworben wird. Britische Grausamleiten gegen Japaner Im Lepra-KrankenhauS von Jpoh gefangcngchalten. Wie eine hohe Persönlichkeit der Marine bekannigibt, haben die japanischen Truppen, als sie die Stadt Jpoh in Malaien besetzten, festgestellt, daß die japanischen Staatsange hörigen dort unter Bedingungen interniert waren, die er als „nicht human" beschrieb. Er äußerte die Warnung, daß Japan sofort zu Gegenmaßnahmen schreiten wird, wenn die britischen Behörden ein derartiges Verfahren fortsetzten. Als Beispiel gab er an, datz ein Teil der japani schen Bevölkerung im Krankenhaus für Lepra- Kranke grfangengehalten wurde, während andere in Häusern in unmittelbarer Nähe der Oelqucllen und anderer anerkanmer militärischer Ziele untergrbracht wurden, die den japanischen Bombenangriffen ausgesetzt sind. Er erklärte, daß derartifl indirekte Methoden von Grau samkeit, die sich gegen Nichtkämpfer richten, „nicht human" und gegen die Gesetze der Kriegführung sind. Er wies daraus hin, daß Japan sehr großzügig in der Behandlung britischer Zivilpersonen und britischer Kriegsgefangener ver- fahren habe, daß es jedoch bereit sei, sofortige Gegenmaß nahmen zu ergreifen, falls Britannien darauf besteht, der artige Methoden gegen unschuldige Zivilpersonen anzuwenden. Todfeinde der Ordnung Nach seiner Rückkehr aus Moskau hat der britische Außen minister Eden sehr rasch die Gelegenheit wahrgenommen um über seine Reise zu sprechen. In dieser Rede gab Eden seiner Freude darüber Ausdruck, daß bei seiner Ankunft in der Sowjetunion die bolschewistische Flagge mit dem Hammer und der Sichel neben der britischen Fahne geweht habe. Dies, so erklärte Eden, sei ein unauslöschliches Erlebnis für ihn gewesen. Aber auch sonst war Eden anscheinend von der sowjetisch-britischen Gemeinschaft aufs stärkste beeindruckt. So behauptete er z. B. von seiner Fahrt nach der Sowjetunion, daß der Sowjetbotfchafter in London, Maisky, sich als sein bester Reisegefährte bewährt habe. Wenn aber in der Regie rungsform zwischen London und Moskau ein Unterschied be- stehe, so meinte Eden, dann sei das nichts Trennendes Die Sowjetunion und die Briten sind nach den Darlegungen dieses Plutokraten vielmehr ein Herz und eine Seele, sind einig über den Krieg und den Frieden, weil sie beide einig sind im Verneinen und in der Zerstörung. So ist es Eden denn auch nicht schwergesallen Europa an, den Bolschewismus auszuliefern und den Bolschewismus als „Ordnungsprinzip" für Europa anzuerkennen. Indem England sich so mit dem Bolschewismus identifiziert hat. hat es dargetan, daß ihm das Schicksal Europas völlig gleich gültig ist. Und in der Tai ergeben sich auch sonst viele Paral- lelen »wischen der Politik der britischen Plutokratie und der des Bolschewismus. Schon immer war Europa für England nur ein Gegenstand der Ausbeutung. Nie hat die britische Politik Aufbauarbeit in Europa geleistet, sondern ständig hat sie die Völker des Kontinents als Fremdkörper betrachtet, war sie bestrebt. Europa schwach zu erhalten, um so ihre ganze Kraft ans die Unterjochung der Welt zu konzentrieren. Nehnlich wollen auch die Bolschewisten die Konsolidierung Europas verhindern, weil sie nur im Chaos gedeihen können Der Bolschewismus hat furchtbares Leid über die Völker der Sowjetunion gebracht, hat eine alte Kultur zerstört die gesündesten Elemente der eigenen -Bevölkerung gemordet und «ine furchtbare Sklaverei über Millionen und aber Millionen von Menschen gebracht. Es gab einst eine Zeit in der man auch in England sich darüber klar war. daß der Bolschewismus eine Wellgefahr bedeutete. Heute jedoch sind die früheren Erkenntnisse und Anklagen vergessen Nachdem die britische Politik schon lang" vor dem Krieg aufS engste mit den Sowjets zusammen gearbeitet hat, weil die Briten ebenso wie die Bolschewisten in anderen Ländern gewühlt und gehetzt haben, hat sich England setzt vö"ig den Sowjets in die Arme ge worfen In der Hoffnung, durch den gemeinsame» Kampf dem verdienten Strafgericht entgehen zu können. Wenn die britische Politik den Bolschewismus als „O r d n u n g s p r i n z i p" an erkennt, dann bedeutet das eine volle Abdankung. Der Bolschewismus hat iu seinem eigenen Land nirgendwo Ord nung geschaffen, sondern er hat nur die alte Ordnung zerstört und das gesamte politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben zerrüttet. Als unsere Soldaten am 22. Juni 1941 die bis dahin streng verschlossenen Tore der Sowjetunion anfbrachen, zeig ten sich ihnen Bilder des Grauens des Niedergangs und der Verkommenheit, die ihnen unverlierbar im Gedächtnis haften werden. Der Eindruck, den die deutschen Soldaten nnd ebenso die Männer der verbündeten Nationen und die Freiwilligen ans allen Teilen Europas auf ihrem Vormarsch in der Sowjetunion gewonnen haben, wird etwas nachhaltiger jein als Edens ..unauslöschliches" Flaggenerlebnis im Schneegestöber in der Sowjetunion. Die Männer, die draußen an der Front den Bolsch.'wismns aus eigener Anschauung kenncn- gelcrnt baden, wissen, welche furchtbare Gefahr Europa im Bolschewismus gedroht Hal Und darum sind sie sich auch völlig klar darüber, daß diese Gefahr restlos beseitigt werden muß, wenn Europa einer neuen Zukunft entgegengehen soll. Wie der Bolschewismus der Todfeind jeder Ord nung ist. so sind anch diejenigen Todfeinde Europas, die sich mit dieser Macht der Vernichtung verbünden Die Er klärung Edens wird daher den Entschluß, mit dem Bolsche wismus zugleich anch die angelsächsische Plutokratie niederzu- kämpfen, nur noch festigen Denn so erfahren die britischen Politiker auch im Lügen sind, so können sie doch niemals den Völkern ein System, an das ein Kulturmensch nur mit Grauen zu denken vermag, als einen „Fortschritt" aupreiscn Was im Bolschewismus lebendig geworden ist. daS ist eine Barbarei, die niemand in unserer Zeit für möglich gehalten hätte Zum Glück ist es ganz aleichgültig, wie Eden und mit ihm die bri tischen Plutokraten den Bolschewismus einschätzen und ebenso, ob England »nd die Sowjets ihre Zusammenarbeit vertiefen oder nicht. Entscheidend für die Zukunft Europas ist über haupt nicht das. was England will, sondern das Leben der europäischen Völker wird geformt durch die Siege der deut schen Wassen und die Erfolge, die die mit uns verbündete.; Mächte im Kampf erringen.