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Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn der Lwllichen Bekanntmachungen d?r Amtshauptmannschaft zu Kamenz, L; Der Pulsnitzer Anzeiger ist ras zur TeröfientliSung Montag, den 5. Dezember 1938 90. Jahrgang Nr. 283 Wettkampf der Spender aber Vertreter und Makler und uni des des bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; fä- Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. XI.: 225 > Geschäftsstellen: Albertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Sttaße 4. Fernruf 518 und M'- : Jo- Sohn Mar- chers, ägcrs Volf, Suls- )uls- teina. ick», au- !,U, ouc ,5N ais der ,der arre all- den Zu- üch- Per- gen rt die am : ich- erner ihrer sicher > er- rnri glg, ihn- rine ch- Iro- ge- !icht das ten- üie r r- ' n- j «t- tbel- der teder die rsts- Ständig dicht umlagert war auch Reichswirtschaftsminister Funk, der, nachdem er vormittags bereits in der Berliner Börse die Spenden der Banken, Vertreter und Makler und sonstigen Börsenbesucher empfangen hatte, nachmittags Unter den Linden sammelte. Auch Alfred Rosenberg schwang in> Kreise seiner Mitarbeiter vor der Staatsoper die Sammel büchse, während die Staatsoper, d. h. die Opernsänger und Fängerinnen, in nächster Nähe ihre Sammelbüchsen in Bewe gung brachten. Jahres 1933 betrug 4 084 813,49 RM., das Ergebnis Jahres 1936 5 662 279,19 RM. Dr. Goebbels bankt den Sammlern Stadttores zu Pulsnitz und des Cemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Am' gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Heil unserem Führer. Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda: Dr. Goebbels." Dazu veröffentlicht Reichsminister Dr. Goebbels folgende Erklärung: „Der diesjährige ,Tag der nationalen Solidarität' hat ein Ergebnis gebracht, das alle daran geknüpften Er wartungen weit übertrifft. Er stand im Zeichen der Heim kehr des Sudetenlandes und der deutschen Ostmark zum Reich. Während cs in den vergangenen Jahren gelungen War, durch nationalsozialistische Energie und Tatkraft die Zahl der Bedürftigen im alten Deutschland auf ein Mi nimum zu senken, sind uns infolge der sozialen und wirt schaftlichen Notlage der heimgekehrten Gebiete gewal tige neue Aufgaben erwachsen. Der Führer hat in feiner Sportpalast-Rede anläßlich der Eröffnung des dies jährigen Winterhilfswerkes zum Ausdruck gebracht, er er warte, daß sich das deutsche Volk in der sozialen Hilfs bereitschaft der Größe dieser Zeit würdig erweise. Das deutsche Volk hat diesen Appell des Führers rich tig verstanden und ihm begeistert Gefolgschaft geleistet. Mit allen Kräften ist es bemüht, die Not der heimgekehrten Brüder zu lindern und auf die Dauer gänzlich zu besei tigen. Das zeigt auch wieder in eindrucksvoller Weise das beispiellose Sammelergebnis des diesjährigen „Tages der nationalen Solidarität". Die dabei aufgebrachten Sum men füllen milhelfen, das soziale Aufbauwerk des Ratio- Dien Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SO Rps.. bei Lieserung frei Hous 55 Np!. Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsaut gäbe iür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Rnchlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Das Reichsministerium für Volksauf- klärung und Propaganda gibt bekannt: Das vorläufige Ergebnis der diesjährigen Samm lung am „Tage der nationalen Solidarität" im ganzen Reich beträgt 1 5 0 7 3 3 7 0,0 9 R M. Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1937 im alten Reichs gebiet 7 964 102,76 NM. Besonders erfreulich ist das Er gebnis in den ostmürkischen Gauen. Hier wurden nalsozialismus vor allem auch in dt» ostmarrischen und sudetcndeutschcn Gebieten mit nationalsozialistischer Schnelligkeit und Gründlichkeit durchzuführcn. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, allen, die an diesem so stolzen Ergebnis mitgewirkt haben, den bekann ten uns unbekannten Sammlern, den Organisatoren und Propagandisten und auch dem ganzen deutschen Volke, das sich wieder einmal von seiner besten Seite gezeigt hat, herzlich zu danken. Wir alle haben einen Nachmit- iag im Dienste des nationalen Sozialismus gestanden,- der sich nicht in sozialen Theorien und Phrasen erschöpft, sondern den praktischen Sozialismus der Tat verwirklicht. Wir haben damit auch dazu beigetragen, den Gemein schaftsgedanken und die innere Solidarität unse res Volkes zu stärken und vor aller Welt wieder einmal unter Beweis zu stellen. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, um auch den un gezählten namenlosen SammlernundHelfern des Winterhilfswerkes und der NSV., die nicht nur einen Nachmittag, sondern ein ganzes Jahr im schweren und opfervollen Dienst unseres deutschen Sozialismus stehen, besonders zu danken. Wir, die wir am „Tage der nationalen Solidarität" in ihre Reihen eingeschwenkt sind, hatten dabei das Bedürfnis, vor unserem Volke zu be kunden, wie tief wir uns ihnen verbunden fühlen und wie herzlich der Dank ist, den wir ihnen entgegenbringcn. Jeder deutsche Volksgenosse aber soll angesichts vi-ses großartigen Ergebnisses stolze Freude darüber empfinden, einer Nation anzugehören, die zu solchen Lei stungen fähig ist Mögen die großen Tugenden des Natio nalsozialismus, Gemeinschafts- und Opfersinn, Disziplin and Einsatzbereitschaft, unserem Volke weiter erhalten bleiben! Es wird dann allen Aufgaben, die die Zukunft an uns stellt, gewachsen sein. mit daß Ge- laft :s- iten end die ge- r. llc» sich rus lgte 8o» Ko cher schc mit cher 'este der ribe rnt- insgesamt 1 089 115,33 RM. gesammelt. Nach Abzug die ser Summe ergibt sich im Altrcich eine Steigerung 6 020151,80 oder um rund 73 v. H. Das Ergebnis Stolzes Ergebnis des Solidaritätstages 13 Millionen RM ukert. pms- snitz, Miß. snitz, iacht- Lrich sbeth Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Der Tag der nationalen Solidarität, seit seinem Be stehen ein Dank- und Opfertag ohnegleichen, hat in diesem Fahre im ganzen Reich alles bisher Erlebte übertrof fen. Freudiger noch als sonst entrichtete ein jeder: der Soldat, der Arbeiter, der Mann aus dem Kontor, die Hausfrau, die Jugend, das Alter, sein Scherfiein für die Hilfsbedürftigen. Die Straßen und Plätze der kleinen und großen Städte zeigten alle deutlich das Bild eines großen Tages. Mancherorts mußte sogar wegen des ungewöhn lichen Andrangs der Gebefreudigen zu den Sammel büchsen der führenden Persönlichkeiten der Verkehr umge- leilct werden! Spenden des Führers Das galt namentlich für die Reichshauptstadt. Im Anschluß an die Straßensammlung fand sich eine Reihe namhafter Künstlerinnen und Künstler beim Führer in der Reichskanzlei ein. Der Führer warf jedem der Sammle rinnen und Sammler eine größere Spende in die Sammelbüchse. Braulender Fabel um Göring Besonders lebhaft ging es wie alljährlich an den Sammel plätzen des Ministerpräsidenten Generalfeldmarschall Göring und des Reichspropagandaministers Dr. Goebbels, die Unter den Linden und danach im Norden Berlins sammelten, zu. Brausender Jubel ertönte, als Generalfeldmarschall Göring pünktlich um 16 Uhr erschien und vor der großen Holztruhe mii den Worten: „Run kann's losgehen" Ausstellung nahm. Hinter ihm war noch eine Batterie von Sammelbüchsen, aufgebaut, die ver ^muma varnen. Gruße Uogen dem Munsterprästdemen Ergreifende Bilder in allen Stadtteilen Berlins Unbeschreiblich groß war auch das Gedränge auf dem Her mannplatz in Neukölln, wo Reichsminister Rudolf Hetz den Volksgenossen die Sammelbüchse entgcgenhieli. Ergreifende Bilder erlebie man bei den Sammlungen des Stabes veS Führers. Unter den Linden, in unmittelbarer Nachbarschaft von Reichsautzenminister von Ribbentrop, sammelten Ober gruppenführer Brückner, /f-Gruppcuführer Schaub, ^-Ober gruppenführer Dietrich mii allen Männern der ständigen Be gleitung des Führers. Immer wieder richteten unzählige Volksgenossen an die Miiarbciter Adolf Hillers die Frage: „Wie geht es unserem Führer?" und trugen ihnen Grüße an Adolf Hitler auf. Wohl noch nie ist ein Außenminister mit so viel herzlichen Wünschen zu einer Auslandsreise gestartet, wie Reichsminister von Ribbentrop. Jeder zweite, der ihm sein Scherflein brachte, wünschte ihm viel Glück in Paris und gute Reise. Eine Reihe Diplomaten stattete dem Reichsaugen- minister an seiner Sammelstelle einen Besuch ab. zu, aus jungen und alten Kehlen, die Göring in seiner bekann ten launigen Ari crwiderie. Grütze an die Neive Edda Volksgenosse» aus der Ostmark und aus dein Sudetenland kamen, mn ihren Dank für die Befreiung dem Ministerpräsi denten persönlich anszusprcchen. Briefe und kleine Geschenke, Kinderklappcrn und andere Dinge wurden mit Grüßen für die kleine Edda und den besten Wünschen abgegeben. Geldstücke klapperten und klapperten in die Ungetüme von Sammel büchsen, und dazwischen kam so manches frohe Gelächter aus. „Es war nicht leicht, bis hierher durchzukommen, Her mann" das war die lustige Klage vieler, die es bis zur Truhe geschasst hatten. „Ja, ja, es ist mitunter schwer, sein Geld los zuwerden", war die launige Antwort Hermann Görings. Auch einige hohe Vertreter des Auslandes ließen es sich nicht nehmen, geduldig im Strom der zu Hermann Göring Vor- dringenden auszuharrcn. So erschienen Frau Aitolico. die Gat tin des italienischen Botschafters, und der ungarische Gesandte persönlich, um ihr Teil zu diesem Tag mit einem namhaften Be trag beizusteucrn. Gegen 18 Uhr wurde tu der Passage, wie man in Berlin zu sagen Pflegt, der Laden dicht gemacht, und Hermann Göring verlegte seinen Sammelplatz nach dem Wedding, mitten hinein in das einstmals rote Berlin. Hier wie Unier den Linden das selbe Bild, hellste Begeisterung, liebevollste Gebefreudigkeit, ofsene Hände. Echtes, urwüchsiges Berlinertum kam dabei zur Gelttrng. — „Hermann, nun hab' ick dir wenigstens einmal in die Pupille gekiekt", ries eine Arbeiterfrau mit glücklichem Lachen und steckle ein ganzes Markstück in die große Truhe. Ein Arbei ter in blauer Bluse mit seinem Jüngsten auf dem Arm stellte sich stramm vor Göring an und rief: „Ich yave sechs Kmoer, aöer hier, Hermann, sind irotzdem zwei Groschen." Goebbels von Gebefreudigen umringt Schlag vier begann Dr. Goebbels, wie in den Jahren vor her, vor dem Hoiel Adion seine Sammeltätigkeit. Kaum, daß der Minister erschien, ging der Ansturm schon los, wieder kamen Männer und Frauen, Väter und Mütter mit ihren Kindern, Soldalen, BDM.-Mädchen. Ausländsdeutsche — ein Quer schnitt durch das ganze Vs?? ist dieser nun nicht mehr abreitzende Zug der opferwilligen Spender. Auch viele Ausländer erschienen bei dem Minister, Fa- Ichistc» nnd Japaner, und zückten mit offenen Hände» Bank- ootcn der verschiedensten Länder. Alte brave Stammkunden, aie noch jedes Jahr mit großen Beträgen gekommen waren, fanden sich auch diesmal prompt wieder ein. Helga und Hilde, zwei der Töchterchen des Ministers, erschienen ebenfalls, um »ein sammelnden Vater zu helfen, und sie verstanden es, tüchtig zu klappern, weil, wie der Vater sagte, das Klappern zum Handwerk gehört. Eine halbe Stunde lang haben sie mit vielem Eifer den Vater in seiner Sammeltätigkeit unterstützt. Dann wandte sich auch Dr. Goebbels ebenso wie Minister präsident Göring zmn Wedding. Mit einer Herzlichkeit ohne gleichen wurde Dr. Goebbels in diesem einst rötesten Arbeiter viertel von der am Straßenrand Spalier bildenden Bevölke rung empfangen. Da, wo man den Doktor einst niedergeschrien hatte, jubelt man ihm heute zu, umringt und umdrängt ihn, und gibt, was man sich nur irgend sür die Sammlung absparen konnte. Rüh rende Szenen spielen sich ab. Ein Schlosser entrichtet wortlos und grützend seine Spende. Seine Frau ist mitgekommen, im Kinderwagen liegen Drillinge. Dr. Goebbels gibt dem in seiner Opserwilligkeit vorbildlichen Mann einen größeren Geldbetrag. Der Minister hat übrigens angesichts der ihn hier so munter unidrängenden Kinderschar 9000 Freiplätze sür Kindervorstellun gen in einem Berliner Varietö gestiftet. Unbeschreiblich groß war natürlich der Andrang zu den Sammelplätzen Frau Emmi Görings am Alexanderplatz und Frau Magda Goebbels' vor dem Luftfahrtministerium, die teilweise mit ihrer Tochter Helga zusammen im Dienste der Nation tätig war. Eine große Ueberraschung gab es, als auf dem Witten bergplatz Plötzlich Reichsstatthalter Dr. Sehtz-Jnquart von den Berlinern erkannt wurde. Der Tag der nationalen Solidarität im Reitz Während Seytz-Jnquart in Berlin sammelte, war Gau leiter Bürckel in Wien tätig, und mit ihm sammelte alles, was Wien an führenden Persönlichkeiten beherbergt. In München sammelten Reichsstatthalter Ritter von Epp, Reichsleiter Dr. Frank und Amann, Generalinspektor Dr. Todt, Ministerpräsident Siebert, Gauleiter Adols Wagner, Oberbür germeister Fiehler, Reichshauptamtsleiter Löwenfeld, und die Reichsfrauenführerin Scholtz-Klink, in Wiesbaden Reichs- führer Himmler, in Köln Dr. Ley, in der Reichsbauern stadt Goslar die Herren vom Reichsnährstand, an ihrer Spitze Reichsminister Darre.