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Nr. 274 90. Jahrgang Donnerstag, de« 24. November 1938 Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 8V Rpf., bei Lieferung frei Haus 88 Rv1- Postbezug monatlich 2.60 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer läglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft zu Kamenz, es Ctadtrates zu Pulsnitz und des Gemeiuderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts- gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz —— bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aafzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschristleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. X.: 2250. Geschäftsstellen: AlbertsNaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger H p und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Förderung kultureller Arbeit Ergänzung der politische« Achse Nom—Berlin Der italienische Außenminister Graf C i a n o und der deutsche Botschafter Luu M.ackcnswn haben in Rom R Gegenwart des italienischen Unterrichtsministcrs B o t -< ' n i und des Ministers für Volksbildung A l f i e r i sowie tes Leiters der kulturpolitischen Abteilung des Reichsmini- fteriums des Auswärtigen, Ministerialdirektor Stieve, das deutsch'italienische Kulturabkommen unterzeichnet. Das Ziel ist die Förderung und Pflege der kulturellen Arbeit auf allen wichtigen Gebieten. Der Rah- Meu des Abkommens ist weit gesteckt und umfaßt u. a. auch die Grundsätze für die künftige Stellung des Unter richts der italienischen und deutschen Sprache im Schul- Vlau der beiden Länder. Die beiden befreundeten Staaten haben mit 'diesem Abkommen ein für die Ausgestaltung und Vertiefung ihrer Beziehungen entscheidendes Werk geschaffen, das die kul- mreüc Ergänzung der politischen Achse Nom—Berlin bil det und sowohl inhaltlich wie hinsichtlich seiner vertrsgs- technischen Durcharbeitung das bedeutsamste Kul turabkommen darstellt, das bis heute besteht. Erwäh nung verdient die Mitwirkung und Förderung des Neichs- Müsters für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung Kust sowie des italienischen Umerrichtsministers Bottai. Das Abkommen erstreckt sich nicht nur auf die vielfäl tigen der staatlichen Betreuung unterliegenden Gebiete des kulturellen Lebens und auf die Kulturinstitute in den bei den Ländern, sondern umfaßt auch die zahlreichen zwischen der NSDAP, und der Faschistischen Partei entwickelten Beziehungen. Die deutschen wissenschaftlichen Insti - tute in Italien wie auch ihre Leiter und Beamten er dalten durch das Abkommen eine völkerrechtlich an erkannte Grundlage. Italien, das bisher für die ; Erforschung der deutschen Kultur nur wenige Einrichtun gen im Reiche Halle, wird nunmehr in den Bremwnnkten des deutschen kulturellen Lebens eine Reihe von Instituten Milden. Im besonderen werden in dem Abkommen auch das Italienische Institut für germanische Studien in Nom und die von Reichsminister Frank und dem italic- Mchcn Justizministcr Solmi begründete Dcutsch-Jtalieni- Me Juristische Arbeitsgemeinschaft, ferner die Austauschbeziehungen unter den Gelehrten, Studenten lind Schülern der beiden befreundeten Länder hervome- letzten Angstschrei: der roten Machthaber — Dolksmassrn '^dern Kapitulation — 200 Flintenweiber „bewachen" Barcelona , Bilbao. In Barcelona ist die Stimmung, die nach der Akn großen Niederlage in der Ebro-Schlacht schon ver° Eiselt war, nunmehr völlig aus dem Nullpunkt angelangt. A ihrer Angst haben die roten Blätter mit einer ver- !a>ärften Schimpfkanonade begonnen, die sich be- ^kenswerterwecke zu einem großen Teil gegen die bevor- ,wende Zusammenkunft Ler britischen und sranzösi- Hen Minister in Paris richtet. Man fürchtet die Zu- "ennung der Kriegsrcchte an Nationalspanien .'so glaubt, daß in diesem Falle die Machthaber in Barcelona ^wrt gestürzt würden und nur die bedingungslose "Opitulation übrig bliebe. , So scheut sich die sogen. „Presse" in Sowjetspanien nicht, "letzter Zeit die wüstesten Schmähungen auszustoßen. und Kreistet sich sogar, Chamberlain. Daladier und ^vnnet als Verräter zu bezeichnen. Die unterdrückte und hungernde Bevölkerung Rotspaniens, p? den letzten 14 Tagen pro Kopf ganze 100 Gramm ..'usen und 50 Gramm Erbsen als „Gemüse" zuge- L^'en erhielt, scheint sich der Meinung dieser bolschewistischen ^reiberlinge allerdings nicht anzuschließen. Wenigstens er hoben, die dMich das Abkommen eine Willkommene För derung erfahren ^werden. Weitere Artikel betreffen die Gründung von deut schen Schslem in Italien und st t a l i e n i s ch e n Schule n in D-e utschland, den Airstausch von Lehr kräften und Schülern und die Abhaltung von Sprachkur sen, um auf diese Weise eine beträchtliche.Steigerung, schon beim Schulunterricht angefangeu, der Kenntnisse der deut sche» Sprache in Italien und der italienischen Sprache in Deutschland zu erreichen. Schließlich werden von dem Abkommen, durch das ein paritätisch gebildeter Deutsch-Italienischer Kul- 1 u r a us schütz eingesetzt wird, auch alle von den beiden Propagandaministorien betreuten Kulturbeziehungen be rücksichtigt, deren Pflege sich die vertragschließenden Staa ten auf Men Gebieten in weitem Matze angelegen sein '.lassen werden. Das deutsche Wolk wird dieses Kulturabkommen als -einen neuen Beweis der Festigkeit der Achse Berlin—Roni herzlich begrüßen. Die freundschaftlichen Beziehungen der beiden Nationen, deren politische Geltung durch die Na men ihrer -großen Staatsmänner bezeichnet ist, werden durch diesen-Beitrag rmd durch den Ausbau der darin be zeichneten Mlturellen Einrichtungen noch vertieft werden. Jur Unterzeichnung des deutsch- italienischen Kulturabkommens Reichserziehungsnnmstrr Rust an den italienischen ErMhungsmimster Berlin. Reichserziehungsminister Rust sandte an den italienischen Erziehungsminister Dottai das folgende Tele gramm: „Exzellenz! Ans Anlaß der Unterzeichnung des Kulturabkommens zwischen Italien und Deutschland grüße ich Oie herzlichst. Ich freue mich, daß hiermit die kulturelle Zu sammenarbeit zwischen unseren Rationen eine Vertiefung er fahren wird und versichere Sie, daß die deutsche Schule und Hochschule das Ihre dazu beitragen werden, den Geist des Kulturvertrages zu verwirklichen. Mit dem Austausch der geistigen Güter wird Las freundschastilche Band zwischen un seren beiden Völkern Noch' enger geknüpft werden. Reichs minister Rust." sährt man aus Barcelona, daß Lie Sozialpartei, die vor kurzem sofortigen Waffenstillstand und Kapitula tion forderte, daraufhin einen ungeheuren Zustrom erfahren hat. Die roten Bonzen haben jetzt Flugzettel verteilt, in denen sie fordern, vor diesen „Verrätern" auf der Hut zu sein. Kennzeichnend für die Zustände in Barcelona ist weiter, daß am Mittwoch in den Straßen der Stadt zum ersten Mal die kürzlich eingestellten 200 weiblichen „Karabi- nieri" mit ihren Flinten herumspazierten. Sie sollen die Lücken ausfüllen, die in die Reihen der in der Schlacht am Ebro eingesetzten „Genossen" gerissen wurden. Seine Handelsverbindungen ohne poli tische Konsequenzen Nationalspamen erwartet dir Zuerkennung der Kri egsführrndenrechte Salamanca. Die natisnalspanische Presse erwartet mit größter Aufmerksamkeit das Ergebnis Ler Besprechungen der englischen und französischen Minister, von denen sie die Zuerkennung der Rechte eines Kriegsfühvenden erwartet. „Correa Espcmol" schreibt: Alle Kriegshetzer stehen bereit, die Besprechungen zu torpedieren. Nationalspanien wird sich die Haltung jener Kreise merken und seine Politik entsprechend ausrichten. Es ist aber für England und Frankreich unmöglich, dir bisherige hinhaltende Politik fortzusetzen. Innenpolitische Gründe dürfen nicht die Anerkennung der Gerechtigkeit ver hindern. Es ist unmöglich, mit Nationalspamen weiterhin in Handelsverbindungen zu stehen, ohne die entsprechenden poli tischen Konsequenzen zu ziehen. Japan will keine Kompromißlösungen Erklärungen des japanischen Kriegsministers Tokio. Der japanische Kriegsminister erklärte gegenüber Der Presse, daß Japan mit immer neuen Kräften den Krieg solange fortführen werde, bis entweder die Kuomintang- Regierung zusarmnenbreche oder mit neuen Männern in künf tiger Zentralregierung aufgehe. Es gäbe kein Kompromiß mit Tschiangkaischek oder Männern seines Systems. Der neue Wehretat sähe genügend Mittel für eine Fortführung mili tärischer Operationen vor, insbesondere für die Verstärkung Ler Lustkräste und motorisierter Formationen, lSMWKorMng M Judensrage Zusammenarbeit mit dem Innenministerium Der Reichsminister des Innern Dr. Frick empfing den Präsidenten des „Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands", Prof. Waller Frank, zur Entgegen nahme des soeben erschienenen dritten Bandes der vom Reichsinstitut herausgcgebenen „Forschungen zur Juden frage" und zu einem Bericht über die vom Reichsinstitut geleisteten Arbeiten zur Geschichte der Judenfrage. Um die Zusammenwirkung der sich mit der Juden frage befassenden politischen und wissenschaftlichen Instan zen noch zu verstärken, hat der Reichsminister des In nern ans Antrag des Professors Frank einen Vertreter in den Sachverständigen-Beirat des Ncichsinstituts entsandt. Als seinen Vertreter hat der Reichsminister des Innern den Ministerialrat Dr. Lösener bestimmt. Kolonie-Milgabe bedenkenlos Kategorische Dementis des Staatssekretärs Hull Staatssekretär Hull nahm in der üblichen Pressekon ferenz zu Behauptungen Stellung, wonach die amerika nische Negierung Bedenken gegen die Rückgabe von Kolo nien an Deutschland geltend gemacht hätte. Hull demen tierte solche Meldungen auf das bestimmteste. Sic ent behrten jeder Grundlage. Ebenso verneinte der Staats sekretär die etwas merkwürdig anmutcnde Frage, ob Amerika im deutschen Kolonialbesitz an der Westküste Afri- kas eine militärische Bedrohung dieses Erdteiles sähe. Hull wies bei dieser Gelegenheit auf die große Ver antwortung hin, die sowohl die Negierung wie auch die amerikanische Presse in diesen Zeiten hätten. Nürnberger Gesetze auch in Danzig Schutz auch des artverwandten Blutes. Im Danziger Gesetzblatt vom 23. November 1938 ist eine Verordnung des Senats zum Schutze des deut schen Blutes und der deutschen Ehre veröffentlicht. Die bedeutsame Rechtsverordnung bezweckt, wie das deutsche Vorbild und die unter dem Namen „Nürnberger Gesetze" bekannten gesetzlichen Bestimmungen, die Neinerhaltung des deutschen und des ihm artverwandten Blutes und die Ausmerzung des jüdischen Einschlages. Der Senat hat damit der dringlichen und natürlichen Forderung der Danziger Bevölkerung entsprochen, die weitestgehende Rechtseinheit mit dem deutschen Mutter lande nnd ganz besonders auf dem Gebiete der Nassen- gesetzgebung verlangt. DönfteSchimpfkanonade ansSowjetspanien Verräter Chamberlain und Daladier