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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diel? Zeitung erscheint täglich mit AsSnahme der gesetzlichen Tonn- m»b Feiertag». Der Vszug-pr^S beträgt bet Abholung wöchentlich 60 Rpf., bei Lieferung frei Hau- HS Stp,. Postbezug monatlich 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de« Bezugspreises. ZettungsauSgabe sür Abholer täglich S—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis norm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschrtftletter: Walter Mohr, PulSnth; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil. Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. IX.: 2280. Geschäftsstellen: Mbertstiaße 2 und Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 818 und 880 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, der Stadtrates zu Pulsnitz und des Gemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 250 Dienstag, den 25. Oktober 1938 90. Jahrgang Japans Befriedungsplan Zusammenarbeit — die Grundlage des Fernoftfrredens Aus japanischen Regierungskreisen hört die Nach richtenagentur Domei, daß Japans Politik nach dem Fall Hankaus auf Förderung und Unterstützung eines neuen Regimes in China gerichtet sein werde. Mit diesem sollen die Beziehungen auf vollkommen neuer Grundlage auf gebaut werden. Die japanische Regierung, so heißt es in der Ver lautbarung, sehe die Zusammenarbeit mit Mandschukuo und Chinn als Basis des Fernostsriedens an und werde sich bemühen, alle früheren Gegensätze zu beseitigen unter gegenseitiger Wahrung der Hoheitsrechte und des terri torialen Besitzstandes. Besonders aufgeführt werden folgende drei Punkte: 1. Einstellung aller Maßnahmen auf politi schem, erzieherischem und wirtschaftlichem Gebiet, die bis her der Freundschaft beider Länder hinderlich waren. 2. Kulturelle Zusammenarbeit und Verfolg einer gemein samen Antikominternpolitik. 3. Wirtschaftliche und industrielle Zusammenarbeit. Domei meldet weiter, daß die japanische Regierung die Festigung des neuen Regimes in China unterstützen Werde. Mit diesem sollen die Beziehungen wiederher- gestelil werden mit dem Ziel des Wiederaufbaues Chinas. Sollte die T sch i a n g k a i sch e k-Regierung die japa nische Negierung um Frieden bitten, so würde Japan niemals mit dem Tschiangkaischek-Regime als Zentral- rcgierung von China in Friedensverhandlungen eintreten. Beteiligung aller Konfliktsursachen Ferner werde die japanische Negierung bei Wieder herstellung des Friedens besonders darauf bedacht sein, Garantien zu schaffen, um eine Wiederholung von Konflikten zu vermeiden. Japan betrachte es als seine Mission, die Ursachen aller Gegensätze in Ostastcn zu beseitigen und so zum Weltfrieden beizuiragen. China müsse alle antijapanischcn und kommunistenfreund lichen Ideen aufgeben und sein Volk in diesem Sinne lenken. Es heißt dann weiter, daß die militärischen Operationen bis zur Beseitigung jeder politischen und militärischen Machtäußerung Tschiangkaischeks fort gesetzt werden. Es werde aber nötig sein, japanische Besatzungstruppen in China zu belassen, um mit den bol schewistischen Banden aufzuräumen und Ordnung und Sicherheit aufrechtzuerhalten. Für den geplanten Wiederaufbau eines neuen China wolle die japanische Regierung alle nationalen Kräfte militärischer, politischer, wirtschaftlicher und kultureller Art mobilisieren. Die Regierung werde ferner die mili tärischen Rüstungen weiterhin ausbauen, um allen Schwie rigkeiten begegnen zu können einschließlich einer möglichen Intervention dritter Mächte. Forts am Perlflutz erobert Hankaus Borstädte von den Japanern erreicht Das Kaiserliche Hauptquartier meldet, daß die japa nischen Marinctruppcn nach heftigen Kämpfen die Bocca Tigris-Forts zu beiden Seiten des Perl-Flusses eingenom men hätten. Die japanischen Marinctruppcn feien bei ihrem Vorgehen wirkungsvoll von der japanischen Schiffsartillc- rie und von Marinefliegern unterstützt worden. Die Japaner setzten nach der Einnahme von Kanton ihren Angriff aufHankau fort, und nach japanischen Be richten sollen motorisierte Einheiten bereits die Vorstädte der großen chinesischen Stadt erreicht haben. Die japa nischen Seestreitkräfte sind nur noch 30 Seemeilen von Hankau entfernt und setzen ihren Vormarsch auf dem Jangtsefluß stromaufwärts fort. Kanton in Klammen In Kanton sind mehrere Brände ausgebrochen, deren Bekämpfung sich deshalb besonders schwierig gestaltete, weil die Wasserversorgung infolge der Sprengung der Wasserwerke durch die abrückenden Chinesen unterbunden war. Nach Meldungen aus Hongkong ist die Stadt von den Chinesen in Brand gesteckt worden, und wie Augenzeugen berichten, gleiche die Stadt einem einzigen Flammen meer, da das Feuer an den zum größten Teil aus Holz erbauten chinesischen Wohnstätten reichlich Nahrung fin det. Die in Kanton zurückgebliebenen Deutschen zeichneten sich durch die Organisation einer freiwilligen Feuerwehr aus, deren aufopfernder Arbeit es zu danken ist, daß das Ausländerviertel von bedrohlichen Bränden verschont blieb. Gerücht um Tschiangkaischek Die englische Presse zeigt stärkstes Interesse für die Ereignisse in China, und die liberale Zeitung „News Chronicle" Weitz aus Schanghai zu melden, datz der chinesische Marschall Tschiangkaischek seinen Rücktritt be schlossen habe. Die Zeitung „Daily Mail" redet den Chinesen zu, doch endlich Frieden zu machen. Vor neun Monaten hätten die Japaner ihre Bedingungen bekannt gegeben, unter denen sie bereit seien, zu verhandeln. Tschiangkaischek habe sich damals glatt geweigert, diese Be dingungen anzuuehmen. Die chinesische Staatsführung müßte jetzt einsehen, daß es vernünftiger sei, nach Mitteln und Wegen zu suchen, um den Opfern ein Ende zu setzen. Bildung einer „Kaiser-Partei" Die Beurteilung der neugeschaffenen Lage nach der „Abriegelung Kantons gegen Hankau und nach der Tren nung der chinesischen Fronten in Mittelchina und Süd china" geht in militärischen und politischen Kreisen dahin, datz die militärischen Operationen zu Lande und zu Wasser nicht mehr zum Stillstand kommen dürften und daß die Zeit für Verhandlungen und langwierige Erwägungen noch nicht gekommen sei. Innenpolitisch müsse die japa nische Einheitsfront gegen Tschiangkaischek durch den festeren Zusammenschluß der Nation verstärkt worden, der am wirksamsten durch die Auflösung der Parteien und die Bildung einer einheitlichen „Kaiser-Partei" unter Führung des Fürsten Konoe zum Ausdruck gebracht werde. Chinesischer Silberschatz beschlagnahmt Als der amerikanische Dampfer „President Coolidge" den Hafen von Schanghai verlassen wollte, erschienen Be auftragte der von Japan unterstützten Erneuerungsregie rung in Nanking an Bord und veranlaßten die Wieder ausladung der Sendung. Es handelte sich um Silber im Werte von 4^ Millionen USA.-Dollar, das im Rahmen des chinesisch-amerikanischen Silberabkommens an die Chasebank übermittelt werden sollte, sowie um Gold und Juwelen, die von Chinesen gesammelt worden waren und deren Erlös sür die chinesische Kriegführung bestimmt war, japanische Kampfwagen vor Vanrau Nach den letzten von der Front in Mittelchina ein- getroffcnen Nachrichten wird der Fall Hankaus sür die allernächste Zeit erwartet. Japanische Kampfwagen haben in raschem Vordringen sich Hankau bereits in Sehweite genähert. Die gepanzerten Vortrupps finden nur noch wenig Widerstand. Bekenntnis zu Führer und Dermal In Uzhorod, der Hauptstadt der Karpato-Ukraine, versammelten sich mehrere tausend Deutsche zu einer großen Kundgebung, die mit einer Treuekundgebung zur Heimat und zu Adolf Hitler unter dem Gesang des Horst-Wessel-Liedes abgeschlossen wurde. Der Amtswal ter der Deutschen Partei, in der sich alle Deutschen in der Karpato-Ukraine, etwa 20 000 an der Zahl, zusammen- geschlossen haben, sprach über die kommenden Ausgaben innerhalb der deutschen Volksgruppe nach Zuerkennung der Selbstverwaltung. Grenzkrieg aus eigene Kaust? Polizei und Grenzschutz gegen tschechische Banden. Die Provokationen unkontrollierbarer tschechischer Banden, die anscheinend einen Grenzkrieg auf eigene Faust führen, im südlichen Bezirk von Teplitz-Schönau wollen nicht nachlassen. Nachdem Freitag nacht erneut eine be waffnete tschechische Bande in Stärke von 20 Mann südlich von Lobofitz einen Ueberfall auf die Ortschaft versuchte und durch deutsche Ordnungspolizei zurückgetrieben wor den war, wurde 24 Stunden später der Ort Lugawitz bei Lobositz wiederum von tschechischer Seite beschossen. Das Feuer wurde vom deutschen Grenzschutz erwidert. Ein Zug Ordnungspolizei hat zusammen mit dem Grenz schutz die Sicherung des Grenzortes übernommen. Avantgarde der Kommunisten Judengesetz in der Slowakei vordringlich. Der langjährige engste Mitarbeiter Pater Hlinkas, Sidor, der Hauptschriftletter des „Slowak", erklärte dem Preßburger Vertreter der „Politika", die Judenfrage in der Slowakei sei ein ernstes Problem. Bedauerlicherweise könne die Slowakei ihre Juden weder nach Rumänien, Ungarn, Deutschland oder Polen abschieben bzw. zurück befördern. Deshalb werde der neue Slowakische Land tag vordringlich ein Judengesetz zu behandeln haben. In diesem Gesetz werde ein Trennungsstrich zwischen der christlichen und der jüdischen Bevölkerung gezogen wer den. Die von den schon länger in der Slowakei ansässig gen Juden gewünschte Vorzugsbehandlung könne nicht zugestanden werden, zumal die Juden die Avantgarde der Kommunisten und der Freimaurer seien. Aus Dem Kerker befreit In Bad Pystian traf der vor mehreren Jahren wegen Hochverrats zu lebenslänglichem Kerker verurteilte slo wakische Volksführer, Professor Dr. Vojtech Tuka, der kürzlich aus der Haft entlassen wurde, ein. Professor! Tuka wurde vom slowakischen Minister Durcansky be grübt. , Der letzte Weg von EglMeins Korpsführer Hühnlein legte den Kranz des Führers nieder In dem freundlichen oberbayrischen Vorqebirgsdorf Rie dering bei Rosenheim fand die feierliche Beisetzung de«, so jäh aus dem Leben geschiedenen Präsidenten des DDAC., NSKK.-Oberführer Günther Freiherrn von und zu Egloff- ftein, statt. Dekan Schaudich (Dinkelsbühl) rühmte in seineh Trauerrede die vornehme Gesinnung Günther von Eglofssteins, seines ehemaligen Schülers. Im Namen des Führers, im Namen der deutschen Kraftsahrt und des Nationalsoziali stischen Kraftfahrkorps legte dann Korpsführer Hühnlein je einen Kranz nieder. Tiefbewegt nahm er Abschied von einem guten Kameraden, einem prächtigen Menschen von vor nehmer ritterlicher Gesinnung. Mit Anerkennung sprach der Korpsführer davon, datz Günther von Eglofsstein die im Jahre 1933 gestellte Aufgabe in vorbildlicher Weise gelöst habe. Für den Stellvertreter des Führers legte Reichsamtsleiter Macken sen einen Kranz nieder. Es folgten dann weitere zahlreiche Kranzspenden. Der ausländische Sport hatte ebenfalls zahl reiche Kranzspenden gesandt.