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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Leitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 50 Rpf-, bei Lieferung frei HauS LI Rpi. Postbezug monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung recktfertigt deinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aeitungsaukgabe sür Abholer tiiglich S—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 4 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm, 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüd-v Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnit; Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; > Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D.A. VIII.: 22S^. Geschäftsstellen: Albert straffe 2 und Adolf-Httler-Straße l. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates zu Pulsnitz und des Eemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 225 Montag, den 26. September 1938 90. Jahrgang Europa in Spannung Der Führer spricht zum deutschen Bolt Montas abend GroUnndgrbuns im Berliner Sportpalast - Eemeiuschafts- empsims im ganzen Mich — Zeder Deutsche Zenge der historischen Stunde Der Rmchspropagandaleiker der nationalsozialistischen Bewegung, Reichsminister Dr. Goebbels, gibt bekannt: Am Alvntag, dem 26. September, abends 8 Ahr, findet im Sportpalast in Berlin eine große Volkskundgebung statt. DerAührerspricht. Diese Kundgebung wird aus alle deutschen Sen der übertragen. " Sie wird in allen Städten und Dörfern des Reiches von denjenigen, die selbst nicht im Besitz eines Rundfunk- apparates sind, im Gcmeinschaftsempfang ausgenommen. Die Ortsgruppenleiter der Partei haben so fort mit den Vorbereitungen zu diesem Lemeinschaftsempfang zu beginnen Es darf im ganzen Reiche nie manden geben, der nicht über den Rundfunk Zeuge dieser historischen Kundgebung würde. ! - « Prag erhielt deutsches Memorandum Ruhige Urteile aus London und Paris In P a r i s u n d L o n d o n ist nach der Entscheidung von Godesberg die öffentliche Meinung ruhiger geworden, und die Zeitungen beurteilen die Entwicklung der tschecho slowakischen Frage bedeutend optimistisches Das heißt, man erkennt, daß Hitler und Chamberlain Schrittmacher des Friedens sind, während Benesch und Stalin Europa in einen Krieg und ins Verderben stürzen wollen. Das deutsche Memorandum ist inzwischen vom bri tischen Gesandten in dem tschecho slowakischen Außen ministerium in Prag übergeben worden. Europa ist voll Spannung, welche Antwort nun die Tschechen geben werden. Kabinettsberatungen in London Allerdings ist man sich in London und Paris bewußt, daß die Lage nach wie vor ernst ist. Vor allem ist un gewiß, wer in Prag augenblicklich am Ruder ist und wie Prag auf das deutsche Memorandum reagieren wird. In folgedessen haben in der englischen Hauptstadt lebhafte Be ratungen des englischen Kabinetts stattgesunden. Zunächst gab am Sonnabend Ministerpräsident Chamberlain dem inneren Kabineltsrat Bericht über die Verhandlungen von Godesberg. Nachdem die Beratungen des inneren Kabinettsrates beendet waren, trat das gesamte Kabinett zu einer Sitzung zusammen. Der diplomatische Korrespondent des englischen Nach richtenbüros „Preß Association" schreibt, daß alle Einzelheiten der neuen Lage sofort der französischen Re gierung übermittelt wurden. Allgemein könne man sagen, daß die Niedergedrücktheit einer etwas hoffnungs volleren Atmosphäre gewichen sei. Am Sonntag trat das englische Kabinett zu neuen Be ratungen zusammen. Sie wurden nach etwa 2^ Stunden unterbrochen, um dem Premierminister Gelegenheit zu geben, den König aufzusuchen. Wenige Minuten nach Ab schluß der Sitzung begab sich Chamberlain dann in den Buckingham-Palast, wo er dem König ausführlich über seine Besprechungen mit dem Führer Bericht er stattete. Die Kabinettssitzung wurde um 15 Uhr fort gesetzt. Daladier «ad Bonnet nach London eingeladen Von der englischen Regierung wurde folgende amt liche Verlautbarung ausgegeben: „Der französische Ministerpräsident Daladier und Außenminister Bonnet haben die Einladung der bri tischen Regierung, am Sonntag nach London zu kommen, um einen Bericht des britischen Premierministers über seine Besprechungen in Godesberg zu führen und darüber zu beraten, angenommen." Die französischen Minister verließen Paris in den frühen Nachmittagsstunden im Flugzeug. Der französische Ministerpräsident Daladier gab in Paris Pressevertretern folgende Erklärung ab: „Die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen sind in ganz Frank reich mit der Kaltblütigkeit und Entschlossenheit ausgenom men und durchgesührt worden, die die Regierung von der Nation erwartet hat. Frankreich wird auf diese Weise in der Lage sein, ruhig und würdevoll die wichtige diploma tische Verhandlung fortzusetzen, von der die Erhaltung des Friedens abhängt. London erwartet Zustimmung Prags Gegenüber einem bisherigen Pessimismus legt dis englische Presse jetzt einen gewissen, wenn auch immer noch vorsichtigen Optimismus an den Tag. Die Blätter berichten in großer Aufmachung über den Rück flug und die Heimkehr des Premierministers und heben dabei vor allem die Erklärungen hervor, die Chamberlain sowohl bei seiner Ankunft in London wie auch bei seiner Abfahrt aus Godesberg abgegeben hat. Hervorgehoben wird, daß er nach Abschluß der Verhandlungen erklärt habe, daß der tschechischen Regierung neue Vorschläge zu- geleitet werden würden, so daß die Tschechen jetzt das Wort hätten. Uebcreinstimmend weisen die Blätter darauf hin, daß die Entscheidung jetzt zweifelsohne von der Tschecho slowakei abhänge. Die Blätter stellen Vermutungen dar über an, ob die Tschecho-Slowakei annehmen wird. Die englischen Blätter betonen, daß Chamberlain nun mehr wegen seines Verhaltens in Godesberg das ganze Land hinter sich habe. Die Kritik an Chamberlain ist vollständig verstummt. Die deutschen Pressestimmcn wer den ausnahmslos wiedcrgegcben und zum Teil mit sicht licher Erleichterung verzeichnet. Der „People" bemerkt, daß Deutschland mit Aus nahme der zeitlichen Begrenzung des deutschen Memo randums lediglich die Durchführung der Konzessionen ver lange, denen Prag kurz vor dem Fall der Hodscha-Regie rung zugestimmt habe. In- London und Berlin erkenne man nunmehr, daß von der Antwort Prags das Schicksal Fortsetzung Seite 2 Führer befiehl, wir folgen! Wieder nimmt der Führer in historischer Stunde! das Wort, um der deutschen Nation die Absichten der! Staats- und der Volksführung darzulegen. Darin zeigt! sich abermals die enge Verbindung zwischen Volk und! Führung, die innige Gemeinschaft zwischen Adols Hitler, und den breiten Volksmasscn, die für das national sozialistische Deutschland kennzeichnend ist. Das ist wahre Demokratie! Die Führung getragen von dem Vertrauen der ganzen Nation, beseelt von Mut zur Verantwortung, und das Volk der Führung in Treue .cgeben, ohne Einschränkung und Vorbehalt. Beide aber entschlossen, diese Gemeinschaft in ernster Stunde erst recht zu bekräftigen. Im nationalsozialistischen Deutschland hat die Ge-! Heimdiplomatie keine Schlupfwinkel mehr. Das Dritte- Reich spielt mit offenen Karten und verfolgt Ziele, zu.denen es sich jederzeit vor der ganzen Welt bekennen kann. Wir, die wir selbst lange Jahre hindurch unter fremder Gewalt und unter ständigen Drohungen haben leben müssen, sind der Politik der Drohungen feind. Darin allerdings werden wir uns nie beirren lassen: Unrecht ein Unrecht zu nennen und das zu fordern, was notwendig und ein Gebot des Friedens ist. Reichsminister Dr. Goebbels hat die ganze Nation ausgerufen, Zeuge der historischen Kundgebung im Ber liner Sportpalast zu sein. Nun, die Nation wird zur Stelle sein. Alle Männer und Frauen deutschen Blutes, und mit ihnen die Jugend, werden am Montagabend der Rundfunkübertragung der Führerrede lauschen. Auf den freien Plätzen der Städte, in den großen Sälen, in den Wohnungen: überall werden wir uns versammeln, um den Führer zu hören, den Dolmetsch unseres Gefühls und unseres Willens. Führer befiehl, wir folgen! Unter diesem Gesetz ist einst die nationalsozialistische Freiheitsbewegung an getreten als eine kleine Schar entschlossener Kämpfer für Deutschland. Unter diesem Gesetz hat die nationalsozia listische Bewegung die Parteienherrschaft überwunden und das Hakenkreuzbanner zur Fahne des Deutschen Reiches gemacht. Unter diesem Gesetz ist das Dritte Reich in die Weltpolitik marschiert. Weil der Führer dem Volke verbunden war und das Volk erfüllt von un bändigem Vertrauen, darum hat Adolf Hitler Deutsch land von den Versailler Ketten befreien und stark und groß machen können. Führer befiehl, wir folgen! Dieses Gesetz war auch sür die Menschen deutschen Blutes in Oesterreich verpflichtend. Und darum haben sie heimgefunden in das Reich. Die Welt aber hat die Erfüllung dieser deut schen Sehnsucht zur Kenntnis nehmen müssen, weil sie erkannt hat, daß sie es hier mit einem Volk zu tun hat, das einig ist in seinen Empfindungen und in seinem Wollen, und einig auch in seiner Energie. Wie immer die Aufgabe lautete, zu der der Führer uns aufgerusen hat: immer war das Ziel groß, immer dienten alle Anstrengungen der Sicherung der deutschen Zukunft, und immer war die Stärkung Deutschlands zugleich ein Beitrag zur Schaffung einer festen Friedensbasis in Europa. Während draußen in der Welt vom Frieden geredet und Moskau gestattet! wurde, Minen gegen Europa zu legen, hat der Führer! sür den Frieden gearbeitet, indem er Deutschlands! Schwert wieder scharf gemacht und die Grenzen geschützt! hat und so den Kriegshetzern die Lust zum Angriff ge nommen hat. So Weitz die Welt heute, datz Deutschland! stark ist, zugleich haben wir der Welt aber auch den Be-! weis erbracht, daß wir Vorkämpfer des Friedens sind. Und nun tritt die Nation an, Adolf Hitler ver schworen, um in historischer Stunde die Parole des Führers zu hören nach dem Gesetz der deutschen Freiheit: Führer befiehl, wir folgen'