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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Hanp«, md Tageszeitung für die Stadt md den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz md die Gemeinde Ohorn Nr. 199 90. Jahrgang Freitag, den 26. August 1938 baftNmntm PiStzs» ktm Sawähr. »«zeigen stud an den ErscheinuuMag« IS Uhr mfMgebe». - B-ria«: Mohr » Hoffmann. Druck- Karl H-ff»am, u. GebrSt« Mshr. H»«ptschrtfti^t«- Walter Mohr, Pulsnitz, Stello.: Walter Hoffman», PuSnch. B^aKtwoniich iLr den Heimattstl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PuWnttz^sSr Poklttt, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. L vll.; 2M- SdoschLftSstellen- Mbertftrast» 2 »nb ALolf-Hitler.Stiaß« 4. Fernruf »18 und SSV er Pulsnitzer Anzeiger ist des zur Veröffentlichung der amtliche« Bekamctmachungen der Amtshauptmannschast z« Kamenz, da» ctadtrates -n Pulsnitz u«d der GomMderates z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen de» Amts- gerichts Pulsnitz, ssrvte des Mnantamia» zu Kamenz «bhodm« m»ch«t8ch « Npf.. beiVt^om, P-ftb^.8 mmatltch L^v NM. Vi. Behinbrr«., ^ V^a«, ^ruch «t Rtckzohlun« »es vezngspretse». -st-itnngsaas^d, Mr «Lh-l-r ^chwtttag«. Pnisc und Nachiabsütz, d«t «ielmcha^gm mch »MNPe «r< — tztzr da« Erscheinen von «-zeige, in destiWMte» «mmem md « Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel!" Admiral Horthy an die deutsche Kriegsmarine Rach Beendigung der Uebunge» der Kriegsmarine der Reichsverweser des Königreichs Ungarn, Admi« v 0 n H 0 r 1 hy, als ehemaliger Flottenchef der Kai- ^kUchen und Königlichen österreichisch-ungarischen Kriegs« Marine in Anwesenheit des Führers und Obersten Bc- ^hlShabers der Wehrmacht in der Admiralsmeffe deS Mso „Grille" eine überaus herzliche Ansprache, in der er M an seine Kameraden von der deutschen Kriegsmarine Zündle. k Admiral von Horthy gab seinen Eindrücken von den Vorführungen der deutschen Wehr zur See und den käme- 'vdschaftlichen Gefühlen, die den bewährten Flottenführer und Seehelden mit der deutschen Kriegsmarine verbinden, " a. mit solgenden Worten Ausdruck- Kameraden zur See! . . Das Walten eines seltsamen Schicksals offenbart sich hier A der neuerstandenen deutschen Kriegsmarine. Gleich der ehe- Migen österreichisch-ungarischen Flotte, deren im Kampfe nie Wrjchenc Flagge unbesiegi von den Meeren entschwunden ist. füllte sich auch an den ruhmreichen deutsche Flotte ein bitle- res Schicksal. Da eine ganze Welt gegen uns war, zerbrach Mlich das Schwert der Mittelmächte, die stolzen Schiffe des Elches mutzten versinken und jeder Hoffnung bar schien der vorizonl. Wie vieles hat sich in zwei Dezennien geändert! Ein Schiss, sm Schwert, ein Segel! Deutschland Hal sic wieder! Im Kiel- wasser unvergänglichen Ruhmes und reicher Erfahrung bc- kohrcn deutsche Kriegsschiffe wieder die See, jederzeit bereit iUr Tat, und mit Freude sehe ich, wie dieser geistige Nachlaß °cr Hochseeflotte sorgsam verwertet worden ist. v Mächtiger denn ie sind ein schlagfertiges Heer und eine Luftwaffe wiedererstanden, fest verwurzelt in den Traditionen lener großen Armee, deren Wiedererstehung in gleicher Voll- lvMmenheit man mit Recht für unmöglich gehalten hätte. Und "er Geist, der diese mächtige Wehr erfüllt, verleiht ihr. durch Me innige Volksverbundenheit, die höchsten moralischen Kräfte, die jemals ihre Krieger ausgezeichnet haben. Deutschland hat aber auch sein Segel wieder! Ich seht Min mehr als die Hoffnung aus gute Fahrt, daö es versinn- o>ldlicht. Ich sehe im Segel vielmehr die treibende Kraft der Vorsehung und daS Vertrauen in serne Lenkung. -. Vielleicht ist das der Sinn jener Vision, die Ihr heldischer Dichter Gorch Fock in drei Worten festgehalten hat: Ein Schiff, ein Schwert, ein Segel! Und der grotzartige Wandel, den die Geschichte des deutschen Volkes genommen hatte, läßt den Kurs auf eine glücklichere Zukunft erhoffen. In der Welt sehen wir endlich die Läuterung der An- lchauungen und die Revision der Aujfassungen sicher vorwärts- Ureiten. In den alten Kurs schwenkt man aber durch die Verschleierung der klaren Tatsachen immer noch gerne zurück Das zweite Jahr blutet Spanien schon im Bürgerkrieg, und "och gib« es dort keine Kriegführenden. Will die Welt den Frieden, so mutz sie der Gerechtigkeit offen ins Auge sehen und die freie Bahn der Aufrichtigkeit be- Metten können. Sie mutz bekennen, datz es unter den Völ- strn auf dem Gebiete des Rechts keine Bevorzugten geben kann." Der Admiral schloß mit dem aus alter Waffenbrüder schaft kommenden innigen Wunsch, daß der prächtigen deutschen Flotte auf allen ihren Fahrten stetes See- wannsglück beschieden sei. Leuchtendes DorHil- Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Genera! admiral Dr, e. h. Raeder, antwortete dem hohen Gast mb Worten aufrichtigen Dankes und sprach die Versicherung aus, daß die Kriegsmarine stolz ist auf die ihr nun über tragen? Aufgabe, in Zukunft die große Ueberliefcrung auck der österreichisch-ungarischen Marine zu wahren und fon- Susctzen. „Ich kann Euer Durchlaucht versichern, datz sie alle Art und mit allen Kräften bestrebt sein wird, diese hohe Aufgab, zu erfüllen im Geiste unserer gefallenen Kameraden und Mit kämpfer von der österreichisch-ungarischen Marine, sie aber auck zu erfüllen im Sinne Euer Durchlaucht, der Sie den deutsche» Marineoffizieren stets als leuchtendes Vorbild einet wagemutigen Kreuzersührers, eines im Kriege erprobten uw aufs höchste bewährten FlottenführerS vor Augen steh« werden." Horthy im Ungarischen Lnstitui Huldigungen der ungarischen Kolonie. Der ungarische Reichs«erweser und Frau vvi. Horthy statteten dem Ungarischen Institut und den Collegium Hungaricuu» einen Besuch ob, wo ihn«: vo> den zahlreich versammelte« Angehörigen der ungarisch« Kolonie ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Bei der Abfahrt vom Collegium Hungaricum wur den dem Reichsverweser lebhafte Ovationen der auch an der Stratze in dichten Reihe« versammelten Angehörig« der ungarischen Kolonie bereitet. Das Reichssportfeld besichtigt Der Reichsverweser deS Königreichs Ungarn un? Frau von Horthy statteten im Anschluß an d§n Besuü des Ungarischen Instituts dem Reichssportfeld einen Be fuch ab. Die hohen Gäste wurden vom Reichssporfführe und Frau von Tschammer und Osten empfangen und durö Die ausgedehnten Anlagen Yes Reichssportfeldes, das Sportforum und die Dietrich-Eckart-Bühne geführt. Die mit der Olympischen Goldmedaille ausgezeichnete Anlage, insbesondere das Olympische Stadion und die Dietruy- Eckart-Bühne machten auf die hohen Gäste emen ttefe« Eindruck. ! Festliche „Lohengrm"-Aufführung Zu Ehren des Neichsvcrwesers des Königreichs Ungarn und Frau von Horthys sand eine festliche Auf führung von Richard Wagners „Lohengrin in kor Staatsoper statt, die zu einem glanzvollen künstlenschen Erlebnis wurde. Auf dem Wilhelmplatz, in der Wilhelmstraße nnd Unter den Linden hatten sich viele Tausende von Berlrnern eingefunden, um die Fahrt des Führers und Reichskanz lers und seiner hohen Gäste, des ungarischen Reichsver wesers und Frau von Horthys, zur Festaufführung mu- zuerleben. Kurz vor 19 Uhr fuhr der Führer, der S D. Admiral von Horthy begleitete, und Reichsautzenmmrster von Ribbentrop, der Frau von Horthy begleitete, vor der Staatsoper vor. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring als Hausherr und Frau Göring empfingen die Koben Gäsie. Bericht über die Wehrmacht-Schau auf Seite 5 Reue Schwierigkeiten in Prag London hält Lord Runcimans Stunde für gekommen Die Londoner Presse beschäftigt sich mit den Besprechungen zwischen Chamberlain, Halifax, Sir John Simon und dem Berater der britischen Regierung in In- dustricfragen, Wilson, über die keinerlei amtliche Verlaut barungen herausgcgebcn worden sind. Die englischen Zc!» iungcn sind dabei einstimmig der Ansicht, daß die tschecho slowakische Frage das Hauptthema der Besprechungen ge- bildet habe. Ein Teil der Blätter verzeichnet in diesem Zusammen hang die Tatsache, daß auch der diplomatische Haupt berater der britischen Regierung, Sir Robert Vansittart, an der Besprechung teilgenommen habe. Das plötzliche Eintreffen des Mitarbeiters Runcimans, Ashton Gwatkins, in London wird von einem Teil der Blät ter dahin ausgelegt, daß sich in Prag neue Schwierigkei ten ergeben hätten, und die Aufgabe Lord Runcimans jetzt vor ihrem Höhepunkt stehe. Durchweg haben die Blät ter die Stirn, einen heftigen Ton gegen die Haltung der deutschen Presse anzuschlagen (!!!). Verschiedene Blätter kündigen weiter eine Erklärung der britischen R ^ierung über die Tschecho-Slowakei für die nächsten Tc n. Bor einer britischen Erklärung Wie der Korrespondent des „D ailyExpreß" sagt, seien bei der Besprechung zwischen Chamberlain, Halifax, Simon, Wilson und Vansittart die Möglichkeiten einer Entspannung besprochen worden, und zwar durch eine neue Erklärung über die britische Politik gegenüber der Tschecho-Slowakei. Man erwarte, daß in den nächsten Tagen eine größere Ministerbesprechung stattfindcn werde. In englischen Regierungskreisen sei man der Ansicht, daß die Lage in Prag jetzt ein entschiedenes Vorgehen Runci mans erforderlich mache. Die britische Regierung sei dar auf bedacht, zu verhindern, „daß sich die Lage zu einer .^rise entwickle". Tschechischer Rowdytum Wieder ein Ucberfall aus deutsche Wirtsleute In der Gemeinde Polaun spielte sich dieser Tage in einem an der Darrer Talsperre alleinstehenden Gasthaus ein erregender Vorfall ab, der wiederum das provozie rende Verhalten der Tschechen im deutschen Gebiet kenn zeichnet In dieses Haus kehrten um die Mittagszeit fünf Tschechen ein. die beim ehemals deutschen Wittighaus im Isergebirge als Bauarbeiter beschäftigt sind. Die Leute sprachen reichlich dem Alkohol zu und begannen bald zu gröhlen und zu schreien. Die Wirtin ersuchte darauf in höflichster Forgi nm ruhiges Benehmen. Sofort begab sich einer der Tschechen zum Ausschanktisch und beschimpfte und beleidigte die Wirtin auf das gemeinste. Der Wirt forderte den unverschämten Burschen deshalb auf, das, Gastlokal zu verlassen. Darauf schlug ihm der Tscheche mit beiden Fäusten ins Gesicht und hieb so, lange auf ihn ein, bis der Wirt zusammenbrach. Auch eine Frau, die dem alten Mann zu Hilfe kommen, wollte, wurde zu Boden geschlagen. Der deutsche Kellner mußte Gendarmeriehilfe herbeiholen, und erst nach Ein» treffen dieser gelang es, den wütenden Tschechen, der auch ein Messer aus der Tasche zog, von den alten Gastleuten wegzureißen. Die Verletzungen der beiden waren so schwer, daß sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußten. Der Frau wurden die Zähne eingeschlagcn. Bemerkenswert ist, daß sich außer den obengenann ten fünf Tschechen noch weitere tschechische Arbeiter vom Bau an der Talsperre als Gäste in der Gaststube befan den, die den alten und schwachen Gastleuten nicht zu Hilfe kamen und ruhig zusahen, wie der betrunkene Tscheche die beiden Deutschen schlug. Das Gastwirtsehe paar und auch die übrigen Bewohner dieses kleinen rein deutschen Ortes sind durch diesen Vorfall derart beäng stigt, daß sie sich fürchten, den tschechischen Arbeitern Schlafstellen in ihren Wohnräumen zu vermieten. Vierzehn Sudeteubeutiche verhaftet Das Republikschutzgesetz muß herhalten Wie aus Mährisch-Schönberg bekannt wird, wurden in Freiwaldau und Umgebung in den letzten 14 Tagen 14 Verhaftungen von Sudetendeutschcn auf Grund des Republikschntzgesetzes vorgenommen. Die Verhafteten, un- ter denen sich einige Amtswalter der Sudetendeutschen Partei befinden, wurden ins Polizeigefänqnis von Mäh- risch-Ostrau eingoliefert. Der Bevölkerung der Stadt Frei« Waldau hat sich nach den ersten Verhaftungen eine allge meine Erregung bemächtigt. Auch die Magyaren iordern Selbstverwaltung In Vertretung des beim Nationalitätenkongresses weilenden Abgeordneten Dr. Szüllö saß Dr. Szilasy einer Taauna des Parlamentarischen Klubs der Verei-