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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dty« Zettm», «scheint täglich mit Wln«mch»e der gesetzliche« Ermn- Bezugspreis betrügt bei «bhoinng wbchmtvch « bet Vtrternng tret H««» W Nys., Postbezng monatlich L.SO «»!. Lie vehinbernng der Vteseonntz rechtserttAt k-»« Anspruch ans Rückzahlung be« v^ngepretse». Aettnngeautigab« tbr tzlbhnl« btzvch !—v Uhr nachmittag». Preise und Rachlaßsützr bei Wtrderhntnngeu «ach PrMlist« Nr 4 — Für da» Erschein«« von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmten PlStz»» Sein» Gewähr. Anzeige« stad an den ErscheinnngStagen bi» vor«. LS UHr aufzngebrn. — Bering: Mohr st Hoffmann. Druck: Karl Hoffman« «. Gebrüder Mohr. Hanptschrtstleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnttz. veräntroartlich für den Hrimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PulSnttz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnttz. — D.«. VH.: WS0. Geschäftsstellen Mberrstratz« 2 und Adolf-Hitler-Str ah« 4. F«rnr«f kl8 und SSV Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekamrlmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, de» Stadlrates z« Pulsnitz und des Gemeinderates z« Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamen- Nr. 197 Mittwoch, den 24. August 1988 SV. Jahrgang Helgoland-Besuch Horthys Nordfeefahrt des Führers und Horthys Der Führer und sein Gast, der ungarische Reichs- 'crwcscr Admiral von Horthy, besuchten nach dem Abschluß der deutschen Flottcnübungen die Insel Hel - ioland. Bei der Fahrt durch den Kaiser-Wilhelm- ranal, besonders in der Schleuse von Brunsbüttel, berci- rte die Bevölkerung dem Führer und Admiral von Horthy begeisterte Kundgebungen. Nach der Flottenparade in Kiel hatten vor Sr. Durch- «ucht dem Reichsverweser des Königreichs Ungarn, lldmiral von Horthy, und dem Führer und Obersten Be fehlshaber der Wehrmacht, die sich mit ihrer engsten Begleitung auf dem Aviso „Grille" eingeschisst hatten, lefechlsmäßige Vorführungen der Flotte ftattgefunden. Die .Grille" fuhr während der Hebungen im Flottenverband, stach einem Gefechtsbild bei Tage, bei dem u. a. U-Boots- wgriffe und Kaliberschießen mit schwerer und Flakartille rie gezeigt wurden, folgte eine Nachtübung mit ^orpcdoangriffen durch Schnellboote und Ärtille- üeschicßen von Kreuzern und Zerstörern. Nach Beendigung der Nachtübung der Flotte in der Kieler Bucht trat der Aviso „Grille" die Fahrt durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal an. Kurz nach Mitternacht wurde! die Holtenauer Schleuse passiert, nnd am Dicnstagmorgen Hegen 9 Uhr erreichte der Aviso Brunsbüttel-Schleuse. Ehrenspalier am Kaiser-Wilhelm-Kanal Auf dem letzten Teil der Fahrt hatten sich schon vom den frühen Morgenstunden an längs des Kanals viele Tausende eingefundcn, die begeistert das Schiff grüßten, das mit den Standarten des Reichsvcrwesers und des Führers geschmückt war. An den Kundgebungen beteiligte sich auch die Besatzung eines italienischen Frachtdampfers, die mit lauten Eja-Eja-Allala-Rufen den Führer und den Neichsverwefcr feierte. Je mehr sich am frühen Vormittag der Aviso Bruns büttel näherte, um so dichter waren die Ufer zu beiden Seiten besetzt. In der Schleuse von Brunsbüttel wurde der Aviso von einer vieltausendköpfigen Menschenmenge empfangen. Unzählige drängten sich hinter den Absperrketten der nationalsozialistischen Formationen, die die begeisterten Massen kaum zurückhalten konnten. Immer wieder brachte die Menge spontane Heilruse auf den ungarischen Reichs verweser und den Führer aus, die nach allen Seiten für diese herzlichen Kundgebungen der Schleswig-Holsteiner dankten. Auf der „pairia" nach Helgoland Der Aviso „Grille" machte dann neben dem Hapag- Dampfcr „P a t r i a" fest, auf dem sich zahlreiche hohe ungarische Gäste und eine große Zahl führender deutscher ^Persönlichkeiten mit ihren Damen befanden. Unter dem begeisterten Jubel der Bevölkerung stiegen der Reichsver- weser Admiral von Horthy und der Führer mit ihrer Begleitung vom Aviso „Grille" auf die „Patria" über. Das Schiffsorchester der „Patria" spielte zu Ehren des hohen Gastes die ungarische Nationalhymne. Der Reichsverweser und der Führer begrüßten hieraus die auf der „Patria" befindlichen Ehrengäste, unter ihnen zahlreiche deutsche Reichsminister und Reichsleiter. Kurz vor 1b Uhr stach die „Patria" mit Kurs auf Helgoland in See. Auf dem Kleinod der Nordsee Jubelnder Empfang durch Helgolands Bevölkerung. Auf der festlich geschmückten Anlegebrücke von Helgo land hatten sich zum Empfang der Kommandierend« Admiral der Marinestation der Nordsee, Admira! Boehm, der Kommandant der Befestigungen von Ost friesland, Kapitän zur See Fänger, und die Spitzen dei Behörden der Insel eingefunden. Die gesamte Bevölkerung und die Gäste der Insel sowie zahlreiche Trachtengruppcn bereiteten den beider Staatsoberhäuptern einen jubelnden Empfang. Nachdcn sich die beiden Staatsoberhäupter in das Goldene Buch de' Insel eingetragen hatten, besichtigten sie die Hafcnanlagcn die Befestigungen und die Unterkünfte, während Frau voi Horthy zunächst Tanzvorsührungen der Trachtcngruppei beiwohnte und dann dem berühmten Aquarium der Jnse einen Besuch abstattetc. Helgoland, das Kleinod der Nordsee, hatte sich zu sei nem großen Tag würdig vorbereitet. Wie ein kostbare Schmuck lag der rote Sandsteinblock der Insel in do smaragdenen See, überblaut von einem fast wolkenlosem Himmel. Der Hafen, das Unterland und das Oberlan! waren mit zahllosen ungarischen und deutschen Fahne- geschmückt. Die auf der Reede und im Hafen liegende Schiffe hatten alle über die Toppen geflaggt. Die Brar dungsboote zeigten die ungarische und die deutsche Flagg, Die Bootsmänner selbst trugen die uralte Helgoland« Lifchcrtracht. Die Anlegestelle war mit einem baldachinartigen Vor bau versehen, der auf grauem Tuch das ungarische Warmen und das Hoheitszeichen aufwies. Auf dem Dreieck der Mole an der Sccseite wehten ebenfalls zwischen Goldgirlanden auf einer Strecke von etwa einem Kilometer die deutschen- und die ungarischen Fahnen. Der eigentliche Anlegeplatz, das „Hans-Rickmers-Bollwerk", war zu einer einzigen offenen Ebrenhalle ausgestaltet worden, den ein hoher Fahnenturm beherrschte. Ringsum waren Säulen errich tet, die das Wappen Ungarns und das Freiheitszeichen der nationalsozialistischen Revolution trugen. Der Reichsverweser verließ mit dem Führe« und Reichskanzler und Generaladmiral Raeder das, Boot, mit dem zugleich der ungarische Ministerpräsident von Jmredy, der ungarische Minister des Aeußern, von Kanya, der ungarische Wehrmachtminister von Ratz, Reichsaußenminister von Ribbentrop, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brau- chitsch, und der Chef des Oberkommandos der Wehr- macht, General der Artillerie Keitel, eingetroffew waren. Als die beiden Staatsoberhäupter auf der Mole, erschienen, schwoll der Jubel zum Orkan und begleitete sie' zum Denkmal Hoffmanns von Fallersleben,, des Dichters des Deutschlandliedes, wo das Goldene Buch der Insel ausgelegt war. Nach der Eintragung begaben! sich wer Führer und sein hoher Gast mit ihrer Begleitung zum Bahnhof Unterland, um mit dem Aufzug ins Ober land zu fahren. Nach einem Vortrag und Besichtigungen! kehrten sie zum Anlegeplatz zurück. Bei der Abfahrt des Führers und seiner hohen Gäste! bereiteten Bevölkerung und Kurgäste der herrlichen Insel! den Gästen stürmische Abschiedskundgebungen der Per-! ehrung und der Dankbarkeit. Horthy-Reife im Spiegel -es Auslandes Tiefer Eindruck von dem deutschen Empfang Wie Zeitungen des Auslandes beschäftigen sich eingehend mit der Deutschlandfahrt des ungarischen Reichsverwesers. Sie zeigen sich tief beeindruckt von dem überaus herzlichen Empfang, der Admiral von Horthy in Deutschland zuteil wird. Einen besonders starken Ein druck hat die gewaltige Flottenschau auf die ausländische Presse gemacht. London. Größte Klortenschau seit 1914 In der englischen Zeitung „Times" heißt es, Admiral Horthy habe in Deutschland einen der vornehmsten Empfänge gefunden; die Benennung des Kreuzers „I" und die Flotten schau seien mehr als ein ausgesuchtes Kompliment gewesen. Durch die Auswahl des Namens habe das Dritte Reich seinen Teil an der geschichtlichen Erbschaft des habsburgischen Katser- reiches angetreten. Die Flottenschau sei die bisher vollständigste Parade des jüngsten und kleinsten der deutschen Wehrmachi teile gewesen. Auch „Daily Telegraph" meint, daß Horthy die größte Flottenschau gesehen habe, die seit dem Weltkriege in Deutschland abgeharten worden sei. Die Schlachtschiffe und Kreuzer hätten ein eindrucksvolles Bild geboten. Dem Korrespondenten har besonders die ausgezeichnete Haltung der Offiziere und Mannschaften in ihren strahlend tveißen Uniformen gefallen. Tiefen Eindruck hat besonders auch die Vorbeifahrt der U-Boote auf ihn gemacht. „Daily Herald" bezeichnet es als ein Kompliment für Ungarn, daß für den neuen deutschen Kreuzer der Name eines Generals gewählt wurde, der die Kriege gewonnen habe, durch Vie Un garn von türkischer Herrschaft befreit worden sei. Der Bericht des „Daily Erpreß" bezeichnet vie Flottenscheu als die Flottcnparadc in Kiel vor dem Führer und dem unarischen Reichs- Verweser. An Bord des Aviso „Grille" nahmen der Führer und der unga rische Reichsverweser Admiral von Horthy in der Kieler Bucht die Pa rade fast der gesamten deutschen Kriegsflotte ab. Unser Bild: Die Einheiten der deutschen Kriegsmarine, von der „Gneisenau" angeführt, paradieren an der „Grille" vorüber. Weltbild (M).