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Nr. 219 Mittwoch, den 20. September 1939 91. Jahrgang M Welt Wtt de» Mr« rissen, Landschaften zerteilt, Völker unterdrückt und uralte Kull gegenüber dem Leid derjenigen, die zu des Versailler Diktats ihre frühere He fen hat, ist das Schicksal ganz krieg, dieser wohl sinnloseste Kl Muht ei« einziges Problem wurde du Zahllose Probleme ober neu aeschaffen. en dem deutschen Charakter t i Die große Rede des Führers hat folgenden Wortlaut: Mein Gauleiter! amerikanischen Rundfunggesellschaften National Broadcasting - Lompanck, Columbia Broadcasting System, Mutual Broad casting-System, die mehrere hundert Sender betreiben. Ferner wurden von einer Reihe von Sendern die fremdsprachigen Ueber- tragungen des deutschen Rundfunks übernommen. tragen könnte. Sofort nach seinem Tode letzte aber wieder ein verstärkter Kampf gegen das Deutschtum ein. Dieser Kampf, der sich in tausende.lei Formen äußerte, verbitterte und oer» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. GebrüS» Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; sH» Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D.A. Vlll.: r- Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur E Berlin, 19. September. Die Rede des Führers in Danzig wurde in der ganzen Welt mit beispiellosem Interesse ausgenom men. Der Rundfunk folgender Länder übertrug die Red- in der Originalfassung: Italien, Ungarn, Slowakei, Finnland, Nor wegen, Dänemark, Jugoslawien, Bulgarien, Litauen, Belgien, Schweiz, Spanien. Argentinien, Ureguah, Chile, ferner die nord- Meine lieben Danziger Volksgenossen und Volksgenossinnen! Diesen Augenblick erleben nicht nur Sie, es erlebt ihn auch das ganze deutsche Volk in tiefer Ergrifjenheit. Ich bin mir der Größe dieser Stunde bewußt. Ich betrete zum erstenmal einen Boden, der von deutschen Siedlern ein halbes Jahrtausend vor der Zeit in Besitz genom men wurde, als die ersten Weißen sich im heutigen Staate Neu- qork niederließen. Ein halbes Jahrtausend länger ist dieser Boden deutsch gewesen und deutsch geblieben. Er wird — dessen können alle überzeugt sein — auch immer deutsch blei ben! lBrausender Beifall.) Das Schicksal, das diese Stadt und dieses schöne Land betrof fen hat, ist das Schicksal gan^ Deutschlands gewesen. Der Welt Es war nur eine Frage der Zeit, wann die zer tretene deutsche Nation sich ausrassen würde, um die ihr aufgezwsngenen Probleme nun ihrerseits selbst zur Lösung zu bringen! Das wesentlichste Problem Hal man damals überhaupt übersehen. Die Tatsache nämlich, daß die Völker nun einmal bestehen, ob dies dem einen oder anderen britischen Kn-as» Hetzer passen mag oder nicht Es sind nun einmal 32 Millionen Deutsche hier in diesem Lebensraum vereint. iErneuier stür mischer Beifall). Diese 82 Millionen Deutsche wollen le ben und sie werden leben, auch wenn das diesen Hetzern wieder nicht passen sollte. Deutschland wurde durch den Frieden von Ver sailles das schlimmste Unrecht zugefügt. Wenn heute ein Staatsmann eines anderen Volkes glaubt, behaup ten zu dürfen, daß ihm das Vertrauen in das Wort deut scher Staatsmänner oder des deutschen Volkes fehle, dann haben im Gegenteil wir Deutsche das Recht, zu sagen, daß uns jegliches Vertrauen für die Zusicherungen jener fehlt, die damals ihre feierlichsten Versprechungen so erbärmlich gebro chen haben (Wieder erhebt sich langanhallender Beifall). Ich will nun gar nicht vom Unrecht von Versailles sprechen — das Schlimmste im Völkerleben ist vielleicht gar nicht das Unrecht, sondern vor allem der Unsinn, der Aberwitz und die Dummheit, mit denen man damals der Welt einen Frieden aufoktrovierte, der alle historischen und wirtschaftlichen, alle »östlichen und politischen Gegebenheiten einfach überging. Man hat damals Regelungen getroffen, bei denen man gerade bezweifeln muß, ob die Männer, die sie krieg, dieser wohl sinnloseste Kamps aller Zeiten, hat auch dieses Land und diese Stadt zu seinen Opfern gemacht — dieser Welt krieg, der nur Verlierer und keinen Gewinner hatte, der nach seiner Beendigung wohl alle in der Ueberzeugung zurückließ, daß nn ähnliches Schicksal sich nicht mehr wiederholen dürfe, und Ser leider gerade von denen anscheinend vergeßen wurde, die schon damals die Haupthetzer und auch die Hauptinleressenten an diesem Vöstergemetzel gewesen waren. Als dieses blutige Rin gen zu Ende ging, in das Deutschland ohne jedes Kriegsziel eingetreten war, wollte man der Menschheit einen Frieden be scheren. der zu einer neuen Wiederauferstehung des Rechts und damit zu einer endgültigen Beseitigung aller Not führen sollte. llnerirdgliche Zustände Damals regierte in Polen ein Mann von einer unbestreit baren realistischen Einsicht und Tatkraft. Es war mir gelungen, mit dem Marschall Piliudski ein Abkommen zu erzielen, das den Weg zu einer friedliche« Verständigung der beiden Nationen ebnen sollte; ein Abkommen, das sich bemühte, unter vollkommenem Ucbergehen des Versailler Vertrages wenigstens die Grundlage für ein vernünftiges, tragbares Nebeneinander» leben sicherzustellen Solange der Marschall lebte, »chien es. als ob dieser Versuch vielleicht zu einer Entspannung der Lage bei- könnle. Sofort nach feinem Tode letzte aber wieder ein Ich habe nun versucht. Wege zu einer tragbaren Lösung auch dieses Problems zu finden. Ich habe diese Versuche in Form mündlicher Vorschläge den damaligen polnischen Machthabern unterbreitet. Sie, meine Volksgenossen kennen diese Vorschläge: sie waren mehr als maßvoll. Ich bemühte mich, einen Aus gleich zu finden zwischen unserem Wunsch. Ostpreußen wieder in Verbindung mit dem Reich zu bringen, und dem Wunsch der Polen, einen Zugang zum Meere zu behalten. Ich habe ver sucht. eine Synthese zu finden zwischen dem deutschen Charakter der Stadt Danzig und ihrem Willen, zum Deutschen Reich zu- rückzukehren und den wirtschaftlichen Forderungen der Polen. Ich glaube, wohl sagen zu dürfen, daß ich damals mehr als bescheiden war. Es gab Augenblicke, da ich mir selbst, grübelnd und prüfend, die Frage vorlegte, ob ich es wohl vor meinem eigenen Volt würde verantworten können, solche Vor schläge der polnischen Negierung zu unterbreiten. Ich tat es, weil ich dem deutschen und auch dem polnischen Volk das Leid einer kriegerischen Auseinandersetzung ersparen wollte.. Dieses damalige Angebot habe ich nun in diesem Frühjahr in konkretester Form wiederholt: Danzig sollte zum Deutschen Reich. Eine exterritoriale Straße sollte — natürlich auf unsere Kosten — nach Ostpreußen gebaut werden. Polen sollte dafür in Danzig freieste Hafen rechte und einen exterritorialen Zugang erhalten. Dafür war ich bereit, den an sich für uns kaum tragbaren Zustand der Grenzen sogar noch zu garantieren und endlich Polen auch an der Sicherung der Slowakei, teilhaben zu lassen. Ich weih nicht, in welcher Geistesverfassung sich die polnische Regierung befand, als sie diese Vorschläge ablehnte?! (Stür mische Zustimmung der Zehntauscnde.) Ich weiß ober, daß^ viele turen zerstört. Auch dieses Danziger Land war ein Opfer des dama ligen Wahnsinns, der polnische Staat als solcher ein Produkt dieses Unsinns! Was Deutschland für diesen polnischen Staat opfern mußte, ist vielleicht der Welt nicht genügend bekannt, denn das Eine muß ich aussprechen: alle diese Gebiete, die damals Polen einverleibt wurden, verdanken ihre Entwicklung ausschließlich ! deutscher Tatkraft, deutschem Fleiß und deuftchen schöpferisch",! ! Wirkens. Daß man damals mehr als eine Provinz vom Deut schen Reich riß, und sie diesen, neuen polnischen Staat zuieilic, wurde mit volklichen Notwendigkeiten motiviert. Dabei bat später die Abstimmung überall ergeben, daß in diesen Pro vinzen niemand eine Sehnsucht gehabt halte, in diesen pol nischen Staat zu kommen. Polen, das aus den Blnwpsern zahlloser deutscher Regimenter entstanden war. Hai sich auf Kosten alten deutschen Siedlungscbietes und vor allein auf Kosten jeder Vernunft und jeder wirtschaftlichcu Möglichkeit ausgedehnt. Der 'Zole lutturunWm Es ist in den letzten zwanzig Jahren klar erwiest« worden: Der Pole, der diese Kuliur nicht begründet hatte, war nicht einmal fähig, sie auch nur zu erhalten Es hat sich wieder gezeigt, daß nur derjenige, der selbst kulturschöpserisch veranlagt ist, auf die Dauer auch eine wirkliche kulturelle Leistung zu bewahren vermag. 3S Jahre weiterer polnischer Herrschaft würden genügt haben, um diese Gebiete, die der Deutsche mühselig mit Fleiß und Emsigkeit der Barbarei entrissen Hat, der Barbarei wieder zurückzngeben. lleberall zeigen sich bereits heute die Spuren dieses Rückschritts und Verfalls. Polen selbst war ein Nationalitätenstaat; man hatte in ihm das geschasfen. was man dem alten österreichischen Staat als Schuld vorwarf. Polen war niemals eine Demokratie. Eine ganz dünne schwindsüchtige Oberklnsse beherrschte diktato risch nicht nur fremde Nationalitäten, sondern auch das soge nannte eigene Volk. Es war ein Eero alt st aat, regiert durch den Gummiknüppel der Polizei und letzten Endes auch durch Militär. Das Los der Deutschen in diesem Staat war entsetzlich. Dabei ist es noch ein Unterschied, ob ein Volk von einer niede ren kulturellen Bedeutung das Unglück hat, von einem kulturell bedeutenderen regiert zu werden, oder ob ein Volk von hohem Kulturstand dem tragischen Schicksal «nterworsen wird, von einem kulturell minderentwickelten vergewaltigt zu werden. Denn in diesem minderen Volk werden sich alle nur denkbaren Minderwertigkeitskomplexe gegenüber dem besseren, kulturtra genden Volk auswirken und abreagieren. Man wird dann grausam und barbarisch dieses überlegene Volk mißhandeln. Die Deutschen find seit nun bald zwanzig Jahren Opfer eines solchen Schicksals gewesen. Ich brauche hier »ächt Ml einzgdlen das Los der Deutschen zu schildern. Es war Lb« alles tragisch and schmerzlich. Trotz dem habe ich. wie überall, l» auch hier versucht, eine Regelung zu finden, die vielleicht M «aem billigen Ausgleich hätte führen können. Ich hab« mich einst Bemüht, im Westen und im Sü den des Reiches endgültige Grenzen zu ziehen und damit Gebiet um Gebiet der politischen Unsicherheit zu entrei ßen und für die Zukunft dort den Frieden zu sichern. Das gleiche war ich auch hier im Osten zu erreichen bestrebt gewesen. finsterte die Beziehungen zwischen den beiden Völkern in stei gendem Ausmaße. Es war auf die Dauer nur sehr schwer mög lich, geduldig zuzusehen, wie in einem Lände, das an sich jchon Deutschland das schwerste Unrecht zugefügt hatte, die dort leben- den deutschen Minderheiten in einer geradezu barbarischen Weise verfolgt wurden. Die Welt, die sonst Tränen vergießt, wenn aus dem Deutschen Reich ein erst vor wenigen Iahrzehn- Der Pulsnitzer Anzeiger Ist kos zur ^cröstenmeu«, ter «mMH-nUbannIm-chungen des Luudr-te- ,« K-menz, der BürgermeiM, zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits deftim»te Blatt und enthält Bestanntmachnngen der Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- — — amles zu Kamenz Dieser Friede wurde unserem Boll in Versailles aber nicht etwa zu freiem Verhandeln vorgelegt. sondern durch ein brutales Diktat ausgeqwunaen. Die Väter dieses Friebens iahen In ihm das Gabe des deutschen Volkes Vielleicht glaubten viele Men schen. in diesem Frieden das Ende der Not zu sehen aber er war nur der Anfang neuer Wirren. Denn in einem ober haben sich dis damaligen Kriegshetzer und Krieqsbeendiger geiäuichr: Nicht eia einiges Problem wurde durch dieses Diktat gelöst, 1. eine Stadt, deren deutscher Charakter von niemandem bestritten werden konnte, wurde nicht nur daran verhindert, sich den Weg znm Reich zurückzusuchen, sondern es wurde versucht, sie planmäßig allmählich über tausend Umwege zu polonisieren. und 2. war der Verkehr einer vom Deutschen Reich abgetrenntcn Provinz abhängig von allen denkbaren Schikanen bzw. dem Wohlwollen des dazwischenliegenden polnischen Staates. Keine Macht der Welt hätte diesen Zustand so lange ertra gen wie Deutschland! Ich weiß nicht, was wohl England z« einer ähnlichen Fricdenslösnng aus seine Kosten gesagt haben w?rde, oder wie man sic in Frankreich hingenommsn hatte, oder gar in Amerika. Friedliche Lofungroersuche Deutschland wird nie kapitulieren Des Führers große Rede in Danzig — Dank an das deutsche Volk und die Soldaten Diele Zeitung erschein, rügtich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrüg, bei Abholung wöchentlich 50 Rpf., bei Lieferung frei Haus 58 Rpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe sür Abholer lüglich S—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an verbrochen haben, wirklich bei Vernunft gewesen sinv Bar jeder Kenntnis der geschichilichen Entwicklung der europäischen j Lebensräume, bar auch jedes wirtschaftlichen Verständnisses, s haben diese Menschen in Europa herumgewütei. Slaalen rer-. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Oho« ten zuqewanderter polnischer Jude hinausaewiesen wird, ist gegenüber dem Leid derjenigen, die zu Millionen :m Vollzug des Versailler Dikiats ihre frühere Heimat verlaßen mußten, vollkommen stumm und taub geblieben. Denn hier handelt es sich ja nur um Deutsche! Das Bedrückende und Empörende war oabei, daß wir das alles von einem Staat erdulden mußten, der tief unter uns stand. Denn letzten Endes war Deutschland eben doch eine Großmacht, auch wenn ein paar Wahnsinnige glaubten, bas Lebensrecht einer großen Nation durch einen sinn losen Vertrag oder ein Diktat auslöschen zu können. Sollte eine Großmacht wie Deutschland auf die Dauer zusehen, wie ein tief unter ihm stehendes Volk und tief unter ihm stehender Staat Deutsche mißhandelte! Es waren besonders zwei Zu stände ganz unerträglich: