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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz «nd die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung Ler amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz tSgl ch mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. ? Abholung wöchentlich 80 Rpf., bei Lieferung ^ei Haus SS Rps Postb-Mg monatlich 2.50 NM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt tSa'lick ^^°^u«g de- Bezugspreises. Zeitungsausgabe ,ür Abholer Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den Erscheinungstage« AS 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. - Mohr. Hauptschriftletter: Wtzlter Mohr, PulSnitz; Stellv.: WalterHoffmimn, Pul» Verantwortlich für de« Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PEMtz; Politik, Bklüerdtenst «nd den übrige« Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: Geschäftsstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 — Fernruf nur -L — Nr. 183 91. Jahrgang Montag, den 17. Juli 1939 Künder deutscher Gröbe Eröffnung der 3. Großen Deutschen Kunstausstellung durch den Führer ' Den Höhepunkt deS Festes der Deutschen Kunst bildeten 1>ie feierliche Eröffnung der 3. Großen Deutschen Kunstaus stellung durch den Führer, der Festzug „AW Jahre deutsche Kultur" und die Festnacht der Künstler. In der Umgebung des Hause« der Deutschen Kunst hatte sich schon in den Mor genstunden eine große Volksmenge eingefunden, die in freu diger Erwartung der Ankunft deS Führers harrte. Gegen 19 Uhr marschierten die Ehrenkompanien deS HeereS und der Luftwaffe sowie die Ehrenformationen der SA. und und der Schutzpolizei mit ihren Fahnen auf. Zwischen den wuch tigen Säulen des HauseS der Deutschen Kunst fügten sich 79b Standarten und Stander der Gliederungen der Bewe gung ein. Freude und Jubel kündeten die Ankunft des Führers Schmetternd fiel der Musikzug der Wehrmacht mit dem Prü- fenttermarsch ein. Ueberall reckten sich die Hände zum Deut- scheu Gruß. In Begleitung des Kommandierenden Generals des 7. Armeekorps, General der Infanterie Ritter von Scho- -ett, des Chefs der Luftflotte 3 und Befehlshabers West, Ge neral der Flieger Sperrle, des Kommandeurs des Lustgaues 7. (Leneralmalor Zenettt, und des ReichSfüyrers ^"-Himmler schritt der Führer die Front der Ehrenformationen ab. 3n der Edrekdalle In der Ehren Hal le des herrlichen Ausstellungsgebäu- des sah man den Stellvertreter des Führers. Rudolf Heß den Reichsprolektor von Böhmen und Mähren, Freiherrn von Neurath, Reichsminister Dr Goebbels, den italienischen RN nister für Volkskultur, Alfieri. zahlreiche weitere Mitglieder der Reichsregierung, die Neichsleiter, die Generalität, eine große Anzahl von Reichsstatthallern und Gauleitern, die Mit Wieder der bayerischen Landesregierung nnd die führenden Männer der Hauptstadt der Bewegung Auch halten sich viele Angehörige des Diplomatischen Korps nnd der konsularischen Vertretungen eingefunden. Die deutschen Künstler waren so Weil sie in diesen festlichen Tagen in München weilen, ohne Ausnahme erschienen. So sah man die klangvollsten Namen aus dem Reich der bildenden Kunst, des deutschen Theater und Musiklebens und des deutschen Films. Vie Zeugnis ableg ten von dem Reichtum und der Aktivität des kulturellen Lebens im nationalsozialistischen Deutschland Die Ansprache des Führers Nach einem weihevollen musikalischen Austaki grüßte Gau leiter Staatsminister Wagner den Führer, die Ehrengäste und die deutschen Künstler. Anschließend nahm der Führer das Wort zu solgender Ansprache: „So großartig und bezwingend dte historischen Ereignisse einst waren, die 1870/71 zur Neugründung des Deutschen Reiches führten, so unbefriedigend bleibt das Ergebnis dieses geschichtlichen Prozesses in kultureller Hinsicht. Nicht, daß alles, was in diesem Zeitraum künstlerisch geschaffen worden war, als schlecht bezeichnet werden könnte, im Gegen teil. Vielleicht nähern wir uns schon jenem geschichtlichen Abstand, der es gestattet, viele der damaligen Werke in ihrer Schönheit und Größe objektiver zu betrachten und zu würdigen. Allein aus dem Zusammenwirken der verschiedenen Künste ergab sich kein ansprechendes geschloffenes Bild, auf jeden Fall aber lein genügend markantes. Neben einer Fülle glanz voller Einzellcistungen vermissen wir den Gesamtausdruck einer wahrhaft repräsentativen Haltung, die der sonstigen Größe dieser Zeit entsprochen haben würde. Den Zeitgenossen freilich ist dies selbst kaum bewußt ge worden. Uns aber, die wir dem Eindruck der damals so ge- waltig auf die Menschen einwirkenden politischen Geschehnisse etwas mehr entrückt sind, bleiben die Schwächen der Ge- famthaltung dieser Zeit nicht verborgen. Ich möchte mich dabei keineswegs dem Urteil lener anschließen, die den Stab über das künstlerische Schassen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einfach deshalb brechen, weil sie in ihm das mehr oder weniger übersättigte Spiegelbild der Stile zahlreicher vergangener Epochen erblicken. Denn ich glaube nicht, daß sich dieses jemals ganz vermeiden läßt, und ich glaube daher auch nicht, daß dies von Schaden sein muß. So wie sich unser allgemeines Wissen auf den Erfahrungen und Erkenntnissen vieler Jahrhunderte ausbaut und diese zur Grundlage des eigenen Weiterstrebens macht, so kann auch die kulturelle Fortentwicklung nicht die Gesamtsumme der Leistungen vergangener Generationen einfach übersehen oder gar verleugnen Gewollt oder ungewollt werden diese Zeil epochen mitsprechen und besonders dann in Erscheinung treten, wenn wie in der Architektur der Zweck des Bauwerks gar kein neu erfundener, sondern ein auch schon früher vorhanden gewesener ist und mithin schon damals eine bestimmte bau liche Erfüllung gefunden hat. Wir wissen, daß zum Beispiel Semper diese stilistische Bindung an bestimmte Leistungen der Vergangenheit nichl nur als keine künstlerische Vorbelastung, sondern als etwas Ver- stündliches, ja geradezu Notwendiges empfand und dies dem- entkvrecbend auch lebrte. Es kann ia auch nicht bestritten wer- Koftbare Erbmasse Dies gilt aber nicht nur für dte Baukunst. Auch in den anderen Künsten leben dte vergangenen Zeitalter mit. Ihre Leistungen gehören nicht nur zum vorhandenen Gesamtkultur, schätz eines Volkes als eine Art kostbarer Erbmasse, sondern darüber hinaus auch zum Btldungsgut, aus dem heraus und mittels dem weiter geschaffen und sortentwickelt wird. Das, was nun der ersten Gründungszeit des neuen Reiches den für uns so unbefriedigenden Charakterzug gab, liegt daher weniger in der Vielgestaltigkeit der damaligen künstlerischen Produkltonen. als in dem ersichtlichen Unvermögen, der neuen geschichtlichen Großtat einen ebenso großen kulturellen zusätz. liehen Eigenausdruck zu geben, d. h. also außer oder trotz den zum Teil hervorragenden Einzelarbeiten auch noch die Kraft zu einer Gesamtleistung zu finden, die der Würde eines so großen Zeitalters entsprochen hätte. Der tiefste Grund lag damals wohl in der Tatsache, daß eine ganze Anzahl geschichtemachender Männer, ich will nicht sagen amusisch veranlagt, aber zumindest künstlerisch mehr oder weniger desinteressiert waren. Dies ging so weit, daß sich die erfolgreichsten Staatsmänner, größten Feldherren und un. sterblichen Künstler dieser sonst so großen Zeit in unserem Volke z. B. meist überhaupt nicht einmal persönlich kanntet». Eine eigentlich doch ebenso beschämende wie erschütternde Tat sache! Es lst aber nun so, daß geschlossene und damit befrie digende künstlerische Leistungen nur dann entstehen können, wenn sie zutiefst aus der eine Zeki beherrschenden Gedanken welt ausgehen. In Epochen einer langsamen Auswirkung sieghafter polt- kischer. weltanschaulicher oder religiöser Gedanken ist es natür lich, daß sich im Laufe der Zeilen die künstlerische Produktion von selbst schon aus Gründen der Marktfähigkeit — in den Dienst der herrschenden Ideale mehr und mehr zu stellen pflegt. In Zeiten schneller revolutionärer Entwicklungen kann eme solche Anpassung nur durch einen ordnenden und leitenden Eingriff von oben geschehen. Die Träger der politischen oder weltanschaulichen ^ormuna der Völker müssen es versuchen, den, daß beispielsweise die Architektur eines'Theaters uns noch am ehesten dann entspricht, wenn sie eine Formensprache redet, die der kulturgeschichtlichen Herkunft dieser Institution die ja keine neue Erfindung ist, mehr oder weniger gerecht wird Man kann sich eben aus diesem Grunde wohl gotische Kirchen, aber unter keinen Umständen ein gotisches Theater vorstellew es sei denn, man wolle die historisch bedingte stilistisch geschicht liche Empfindung der Besucher von vornherein abstoßen und diese damit am Ende verwirren. ote künstlerischen Kräfte — selbst aus die Gefahr schwerster Eingriffe hin - im Sinne der allgemein weltanschaulichen Tendenzen und Erfordernisse auSzurlchten. Nur so kann ver hindert werden, daß sich die zurückbleibende Kunst vom wirk lichen Leben der Völker mehr und mehr trennt und damit endlich vereinsamt. SWeruvg der Mwendlgev ArbettrmöglWett Natürlich genügt eS dann nicht, den Künsten nur mit Anregungen' zu Helsen oder sie durch Verbote bzw Unord nungen zu reglementieren! Nein: Man muß ihnen vor allem die notwendigen Arbeitsmögtichkeiten sittnrn. Vas Heitz« also die der Zeit dienenden Aufträge vergeben Denn die zwingendste Beweiskraft liegt nun einmal ln der Tat. Wenn die Steine sprechen sollen, müffen sie erst gesetzt werden. ES war aber das Tragische des hinter unS liegenden Zeitalters, vaß gerade eine solche befruchtende Leitung der Künstler unterblieb. Wie schon betont, lag es an den in dieser Richtung nickt empfindenden damaligen Gestaltern des politischen Schicksals unseres Volkes Des weiteren allerdings wohl auch in der mehr staatlichen konstruktiven Ausgabenstellung der damaligen Zeit und vor allem in der mehr formellen Lösung dieser Aus gaben. Die deulsche Reichsgriindung der siebziger Jahre war politisch eine gewaltige konstruktive Leistung, volkltch gesehen konnte sie nur das Vorspiel sein. Die Ersüllung und Vollendung mußte von der äußeren staatlichen Prägung des Reiches hinweg den Weg zur inneren Formung des Volkes finden In den langen Jahren des Kampfes um dte Macht haue dte nationalsozialistische Bewegung natürlich keine Gelegen- heil, diese von ihr übernommene Arbeit einer organischen Volksbildung auch kulturell durch praktische Arbeit zu ergänzen Erst mit dem Januar 1933, das heißt dem Tage ver Macht übernahme. tonnte es sich entscheiden, ob die Bewegung auch aus diesem Wege ihrer Mission gerecht wurde oder ob sie, wie das vergangene Zeitalter, in der kulturellen Verewigung ihres Werkes versagen würde. Es war dabei beareiklicb. daß aenau wie lm politischen Der Führer eröffnet die Große Deutsche Kunstausstellung Mick in die Ehrenhaüe im Haus der Deutschen Kunst in München während der feierlichen Eröffnung der Großen Deutschen Kunstausstellung l!)3S durch den Führe- Weltbild