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Pulsnitzer Anzeiger Shorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für Lie Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Diele Zeitung erschein: täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich 5V Rps., bei Lieferung irei Haus LS Rpi. Postbezug monatlich 2.80 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe iür Abholer täglich 3—6 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestiinmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. lV.: 2308. Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 581 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 108 Donnerstag, den 11. Mai 1939 91. Jahrgang Für alle Möglichketten bereit Die italienische Kriegsmarine — Marinevoranschlag angenommen Die faschistische Kammer hat den Vorschlag für die Kriegs marine angenommen. Staatssekretär Admiral Cavagnari be gründete den Voranschlag mit einer umfassenden Darstellung Uber den Aufbau und die Schlagkraft der italienischen Kriegs flotte. 2n Italien sei heute jeder, so führte Admiral Cqvagnari aus, davon überzeugt, daß eine große und mächtige Kriegsmarine eine der Crundbedcngunaen für die Verteidigung Italiens und für die Konsolidierung des Imperiums bilde. Stillstand wäre gleichbedeutend mit Rückschritt. Außerordentlich wichtig sei es, daß die Qualität der Schiffe derart sei, daß sie mehr ins Ge wicht falle als die Zahl. „Die italienische Flotte wird stets in der Lage sein, die Interessen Italiens und seine Verteidigung zur See zu garan tieren.- Die Bauprogramme der letzten Jahre seien entweder bereits durchgesührt oder in rascher Vollendung begriffen. „Vin nen kurzem wird Italien vier Eroßkampfschisje von je 35 VM Tonnen, vier modernisierte Linienschisse von je 28 888 Tonnen, neunzehn schwere Kreuzer, zwölf besonders schnelle leichte Kreu- k.Uirin k>n<blee«>ritörer. liebria Tarvedoboote und Avisos und ein« "Zahl von" U-Vooten 'haben! die das Hundert weit über steigt sowie einig« Flottillen Schnellboote MAS besitzetzn." Dar über hinaus habe der Duce kürzlich «ine weitere Flottenver- stärkung beschlossen, die demnächst in Angriss genommen werde. Der Staatssekretär beschäftigte sich sodann mit der Emhect des Kommandos, die ebenfalls vom Duce angeordnet wurde und Lie rasche Beweglichkeit der Flotte garantiere und sich bereits Lei zahlreichen Gelegenheiten bewährt habe, Die jüngsten^Eretg- niffe hätten Italien gezwungen, seine Morre zur aue wcogciw- keiten bereitzuhalten. Die Zusammenarbeit zwischen See- und Luftflotte sei im vergangenen Jahr noch weiter ausgebaut wor den. Der Marinenachwuchs werde durch die faschistische Jugend organisation und ihre vormilitärische Ausbildung gewährleistet. Mederholt seien in letzter Zeit Mobilmachungsproben durchge führt worden, die jedesmal gezeigt hätten, daß die Kriegs marine binnen weniger Stunden operationsbereit sei. Die Wirksamkeit der Kriegsflotte habe sich auch bei den Landungs- manövern in Albanien gezeigt, Zusammeufassend betonte der Staatssekretär, daß die ita lienisch« Kriegsmarine in jeder Weise gerüstet und vorbereitet sei und auch für den Fall eines langen Krieges über genügende Reserven verfüge. Dreses alles erlaub« Italien, gelassen und ruhig in die Zukunst zu blicken. „Die italienisch« Kriegsmarine weiß", schloß der Staats sekretär, „daß ein immer möglicher internationaler Konflikt, in den Italien verwickelt werden könnte, für ihre Einheiten und ihre Mannschaften eine harte Probe bedeuten würde Aber das faschistische Italien kann gewiß sein, daß das Ehrgefühl und die richtige Erkenntnis des Einsatzes zur See und unter den Mee ren nie fehlen wird. Unsere möglichen Gegner werden erkennen, wie hart die italienische Kriegsmarine zu kämpsen versteht." Die Ausführungen des Staatssekretärs wurden mit Ova tionen für die italienische Kriegsmarine und den Duce ausge nommen. Die einzige wirkliche Friedensgarantie Franzose fordert gerechte Rohstoffverteilung Marcel Deal, der ehemalige französische Luftfahrt- rninister, der kürzlich bei einer Nachwahl zur Kammer wieder zum Abgeordneten gewählt wurde, befaßt sich in der Wochenschrift „Tribune de France" mit der Führer- Rede vor dem Reichstag und mit den „oft zum Heulen Lummen Kommentaren der französischen Presse . . ." Was könnte man auf die Kritik gegen den Versailler Vertrag erwidern? Sei es denn etwa falsch, daß unkluge Metzger im gequälten Fleisch Europas herumgeschnitten hätten, ohne sich darum zu kümmern, ob ihre abgetrennten Stücke lebensfähig oder Monstrositäten sein würden? Sei es denn etwa falsch, daß die „großen Unterhändler" von Ver sailles die wirtschaftlichen Wirklichkeiten völlig ignorier ten? Marcel Deal erklärt wörtlich, daß der Führer seiner Ansicht nach reichlich recht habe und die wirklichen Pro bleme aufwerfe. Auch nach einem neuen Kriege würde es in Mitteleuropa nach wie vor hundert Millionen Menschen geben, die man ernähren müßte, deren Leben unnormal sei. Diese dürfe Europa nicht übersehen. Döat empfiehlt daher in seinen weiteren Ausführun gen eine normale und legitime Verteilung der Güter dieser Erde, eine rationelle Ausnützung des Erdballs und Aus beutung feiner Hilfsquellen, die für alle ausreichend seien, ohne daß dabei jemand etwas zu verlieren hätte. Hierfür müsse es aber ein anderes System geben als Heute, zum mindesten für die wesentlichsten Rohstoffe. Wollte man diese sicherlich revolutionäre Anstrengung, die aber die einzige und wirkliche Friedensgarantie darstelle, einfach verweigern, dann hieße das, auf jeden konstruk tiven dynamischen Geist verzichten, also zugeben, daß die Demokratien in der Tat übersättigte Länder seien. England will Eindruck Winden Eiloersahren für Las Wchrpslichtgesetz Das Unterhaus hat am Mittwoch den Antrag der Regie rung aus Anwendung des Eiloersahrens für das Wehrpflicht gesetz mit 283 qeqen 133 Stimmen angenommen. Ministerpräsident Chamberlain, der persönlich den Antrag stellte, betonte, „alle Welt" sei sich darin einig, daß es um so Lesser sei. je schneller das Dienstpflichtqesetz in Anwendung ge bracht werden könnte. Man. dürfe auch nicht vergessen,, wie sehr das Ausland die Haltung Englands tn dieser Frage veovacyre. Jegliche Verzögerung würde auf alle Fälle auf die Freunde Englands einen sehr „schlechten Eindruck" (!) machen Verschiedene Sprecher der Opposition, die nach Chamber lain das Wort ergriffen, hielten jedoch an dem Standpunkt der Opposition gegen die Dienstpflicht, fest. - DäS Unkelgaus yuc nacy ausgerwynler Ausfprache am MUt- wochabend den Antrag der Regierung auf Herausnahme Nord irlands aus dem Wehrpflichtgesetz mit 261 gegen 21 Stimmen angenommen. Moskau wirbt um Warschau Kommissar Potcmkin bei Oberst Beck. Auf seiner Rundreise durch die Türkei und einige südosteuropäische Staaten tras der stellvertretende Außen kommissar der Sowjetunion. Potemkin. von Bukarest kommend, in Warschau ein. Zu seiner Begrüßung hatte sich von polnischer Seite ein Legationsrai des pol nischen Außenministeriums eingefunden. Vom Bahnhof begab sich Potemkin unmittelbar in die Sowjetbotschaft. Ursprünglich wollte Potemkin nach kurzem Aufenthalt die Heimreise nach Moskau antreien. Der Sowjetkommissar schob jedoch seine Abfahrt auf, da er vom polnischen Außenminister, Oberst B e ck, zu einer anderthalbstündigen Unterredung empfangen wurde. In der amtlichen Verlautbarung über den Empfang wird betont, daß der Besuch Potemkins in Warschau keinen offiziellen Charakter trug. Der Vize- Autzenkommissar trat bald nach der Unterredung mit Oberst Beck die Heimreise nach Moskau an. Litauen wN neutrale PsM Erklärungen Nastikis in Warschau Der litauische Armeechef. General Rastikis, äußerte sich vor Vertretern der polnischen Presse über seinen offiziellen Besuch in Polen. Er erklärte, das wiedererstandene Litauen müsse mit Rücksicht auf seine jetzigen Bindungen von Natur aus eine Politik der Neutralität führen, die es bereits seit mehreren Jahren entschlossen gemeinsam mit anderen baltischen Staaten führe. Er zweifle nicht, daß die Beziehungen zwischen Litauen und Polen immer freundschaftlichere Formen annehmen wür den. Blum bei Halifax und Churchill Der jüdische Kriegshetzer Leon Blum stattete am Mittwoch nachmittag im Foreign Office einen Besuch ab und hatte ein« längere Aussprache mit Lord Halifax. Vorher hatte der fran- zösifche Marxistenhäuptlinq eine Besprechung mit Winston Chur chill. Der Oppositionschef Attlee und leitende Mitglieder der Labour-Partei veranstalteten zu Ehren des jüdischen Marxisten- kührers Blum ein Abendessen im Unterhaus. Esstmordllandal in Philadelphia Zwei Mordbandr« sestgestellt — Mindestens 288 Opfer der Banditen Die beispiellosen Mordfälle von Philadelphia werden immer ungeheuerlicher. Die Untersuchung hat jetzt ergeben, daß mau es mit zwei Mordbanden zu tun hat, die wenigstens 208 Verstche- rungsmorde in den letzten zehn Jahren verübt haben. Die Zahl der Opfer ist also doppelt so groß, als man bisher annahm. Die eine Bande vergiftete ihre Opfer mit Arsenik und Lat auch einige ertränkt. Als „Honorar" erhielten die meist jüdi schen Banditen einen gewissen Prozentsatz der Versicherungs summe. Die zweite Bande benutzte andere Eistmittel und oer langte eine bestimmte Mordgebühr. Die Banditen mordete» auch oft noch die Verwandten des versicherten Opfers, um i« den Besitz der gesamten Versicherungssumme zu gelange« oder das Geheimnis zu wahren. Die Zahl der Verhafteten ist auf 24 gestiegen, darunter befinden sich 12 Witwen, die mit Hilfe dieser Bande ihre versi cherten Ehemänner durch Eist beseitigen ließen. Die Behörden verhörten jetzt eine Anzahl Leichenbestatter. Zahlreiche Aus grabungen mutmaßlicher Opfer wurden auf den Friedhöfen von Philadelphia anqeordnet. Auch auf Friedhöfen in New Jersey und anderen Oststaaten werden entsprechende Nachforschungen eingeleilet, da man auch hier ähnliche Mordfälle vermutet. Beurlaublenstan- und SA. Offiziere und Unteroffiziere als Führer. Stabschef Lutze hat eine Anordnung erlassen, wo nach Offiziere und Unteroffiziere des Beurlaubtcnstandes auf Antrag in die SA. übernommen werden können. Nach einer dreimonatigen Dienstzeit als SA.-Mann können sie bei entsprechender Fronibeurteilung die An wartschaft zum SA.-Führer erwerben und nach Erwerb des Lehr- bzw. des Prüfscheines zum SA.-Wehrabzeichen entsprechend befördert werden. Ihre Einsetzung in eine Dienststellung richte! sich nach einer entsprechenden Qualifikation durch die Führerfchule der SA. in Verbin dung mir der Frontbcurteiiung. Ehemalige Berufssolda ten, Ofsiziere wie auch Angehörige des Mannschaftsstan- dcs, können ohne Anwärterzeit in die SA. übernommen werden. Anmeldungen sind an die Dienststellen der SA- Standarten zu richten. Freundschaftskundgebung in Lissabon Besuch portugiesischer Admirale auf dem deutschen Flaggschiff. An Bord des Flaggschiffes „Admiral Graf Spee" gab in Lissabon Admiral Böhm zu Ehren des portugie sischen Flottenchefs, Admiral Matta Oliveira, ein Gala- frühstück. Außer dem deutschen Gesandten von Hoyningen- Huene war die portugiesische Admiralität anwesend. Admiral Böhm feierte in seiner Ansprache die großen Sechelden Portugals, deren kühne Entdeckungsfahrten der Weltgeschichte angehören. Er sprach die Hoffnung auf einen Gegenbesuch portugiesischer Flotteneinhei ten in Deutschland aus. Die deutsche Marine würde sich freuen, dann die außerordentlich kameradschaftlich-gastliche Aufnahme, die sie gefunden habe, zu erwidern. Seine Ansprache: schloß mit einer Ehrung des Staatspräsidenten. General Car mona Admiral Matta Oliveira erwiderte sehr herzlich. Er wies auf die jahrhunderrealten Beziehungen der Marine beider Länder hin. Schön zur Zeit der Kreuzzüge hätten die Kreuzfahrer des germanisch-deutschen Reiches im Lissaboner: Hafen kameradschaftliche Aufnahme gesunden. ' "