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Mmr m die „bslsAwistislhe WMWM Auch die Volkskommissare werden erfaßt Wachsende Erregung in Arbeiterkreisen eichskommissar gehl dann den verschiedenen Aktionen eingeleitet wurden, um das vermißte Schiff oder erj in! Kapitänen der Hapag viel für die A den sei, so seien Beanstandungen nicht ger" gehörend erkannt. Eröffnung des Deutsch ittckicnischen Instituts. Von links: Präsident Dr. von Winterfeld, Präsident Pavo- lini,,Botschafter Attolico und Reichsminister Rust. Weltbild :M) Der Verlust des Segelschulschiffes Verhandlung über „Admiral Aarpfanger" vor dem Seeamt Reichswirtschaftsminifter Funk auch Reichsbantpräsident Berlin. Die restlose Erfüllung der an die Wirtschaft für die Wiederherstellung Grohdeutschlands zu stellenden zu» sätzlichen Aufgaben erfordert ein- einheitliche Führung der WirtschaftS-, Geld- und Kapitalmarktpolitik. Aus diesem Grunde hat Ler Führer angeordnet, daß die Leitung des Reichswirtschaftsministeriums und der Reichsbank wieder der» eimgt wird. Der Führer hat demzufolge den Präsidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. Schacht von seinem Amt entbunden und zum Präsidenten des Reichsbaakdirrktoriums auf die Dauer von vier Jahren Reichsminister Walter Funk unter De» lassung in seinem Amt als Reichswirtschaftsminister ernannt. Dr. Schacht wird in seiner Eigenschaft als Reichsminister auch weiterhin Mitglied der deutschen Reichsregierung bleiben. Er ist zur Lösung besonderer Aufgaben vorgesehen. Warschau. Alle Meldungen aus Moskau stimmen darin üvevein, daß die rigorose Durchführung der neuen Arbeitsgesetzgebung und die Auswüchse, die täglich auf allen Gebieten festgestellt werden, zu einem Wirr warr in der Svwjetwirtfchaft führen, der immer groteskere Blüten treübt. Nach einer Zuschrift, di« in der »Prawda" abgedruckt wird, find übereifrige Anhänger des neuen Antreibersystems für die „bolschewistische Ar beitsdisziplin" jetzt bereits soweit gegangen, daß sie sich auch die Arbeitszeit in den Volkskommissariaten, d. h. also in den Ministerien, unter die Lupe genommen haben. Dabei werden nicht nur die unteren Angestellten und Beamten ange halten. ihre Pflicht zu tum sondern man macht auch vor Len Abteilungsleitern, ja vor den Volkskommissaren selbst nicht Halt. 2m Volkskommissariat für di« Leichtindustrie ist es darob zu einem Konflikt gekommen, als man den obersten Sowjetbonzen vorrechnet«, Last auch sie sich an eine be « stimmte Arbeitszeit zu halten hätten. Der Volks kommissar Lukin selbst kam zwar mit heiler Haut davon, muhte Doe Secam: Ha-nl-urg verbandelte in öffentlicher Sitzung über den Verlust des Scgelschulfchiffcs „Admiral ftarpläUstcr" der Hamburg-Amerika-Linie und das Schick sal der aus 6» Mann bestebendcn Besatzung. Las Schulsckiff ha::-: am 2v. September 1937 unter Führung von Kapitän Walker seine Ausreise nach Austra lien angetrrlcn. Im australischen Hafen Port Germain wurde das Schiff mit Weizcnsücken beladen. Es hat dann am 8. FrLruar 1938 abends die Heimreise angctreten. Am l.März 1938 funkte „Admiral Karpfanger" seine letzte Smudoctmeldung. Einige Tage später wurden von dem Schulschiff noch Nachrichten über Norddeich gegeben. Seit- dem liegen keinerlei Nachrichten mehr vor. Im September V93L sind in der Umgebung von Kap Hoorn Schiffstrüm- mer gesunden worden, von denen angenommen werden mutz, daß sie teilweise von dem verschollenen Segelschul- fchikf stammen. Vor Eintritt in die Verhandlung gedachte der Vor sitzende der vermißien 60 deutschen Seeleute und trat dann in Lie Vernehmung der Sachverständigen ein. Das Schiss war ursprünglich als Schulschiff für die belgische Handelsmarine uebaul worden, ging dann in den Besitz eines finnische» Reeders über, der es an die Hamburg-Amerika-Linie verlauste, die es zur Ausbildung ihres Ofsiziernachwuchses benutzen wollte. Kapitän Maschke, der das Schiss mit einem Vcr- ircrer des Germanischen Lloud in Liverpool gekauft Hal. war, wie er als Sachverständiger vor Gericht aussagl, überrasch: über den guterhaltenen Zustand des Fahrzeugs. Die Um- bauten sind in sehr großzügiger Weise durchgeführt worden. Es wurde u. a. ein vollständiger Satz neuer Segel gekauft und auch sonst wurde die Ausrüstung weitgehend erneuert. Als Besatzung kamen nur Leute an Bord, die gern und freiwillig die Segelschifsreise milmachen wollten. Von der Besatzung waren 13 Mann erfahrene Leute vom Schulschiff „Deutschland" Von den Jungen sind l3 ein Vierteljahr lang in Finkenwärder zur Ausbildung gewesen. Auch der Vertreter des Germanischen Llovd, bei dem das Schiss klassifizier, werden sollte, war von dem guten Zustand überrascht gewesen. Es seien nur einige Deckplatten er- irnernngsbedürftig gewesen. Den Ausführungen des Vertreters der Hamburg-Amerika- ist zu entnehmen, daß ihm die mitgegebenen Leute zur Wartung des Motors aus dem Schulschiff besonders k m pfohlen worden wären. sich aber für sich selbst und für seine sämtlichen Staatssekretäre und Ministerbeamten verpflichten, die neue Arbeits zeit einzuhalten. 2n der Produktion hat die brutale Durchführung der Ge setze weiter zu Tausenden von Entlassungen geführt. Die Not der Menschen, die hier auf die Straße geworfen wurden, ist schwer zu beschreiben. Es zeigt sich immer deutlicher, daß die Stimmung in den Arbeiterkreisen, aber auch bei manchen Kommunisten und insbesondere bei den Gewerkschaften keineswegs einheitlich ist. Die „Prawda" for dert bezeichnenderweise Kefe Kreise sehr deutlich auf, sie sollten nicht vergessen, was die Spitze von ihnen erwartet, und sie müßten vor allem ihre Haltung ändern. Auch Lie Racheakte der Entlasserven nehmen zu. 2n Moskau ist, einer Agentur meldung zufolge, ein Entlassener in seiner Erbitterung über den Vorgesetzten hergefallen und hat ihn halb tot geprügelt. Gegen den Schuldigen soll, um ein Exempel zu statuieren, ein Schauprozetz veranstaltet werden. Reichskommissar Vizeadmiral a. D. Werth stellte in seinem Gutachten fest, daß man nach eingehender Prüfung aller Aus sagen zu dem Schluß gekommen fei. daß das Schiff genügend bemannt, gut eingerichtet und ausgerüstet wurde. Er bedauert nur, daß zur Wartung der Motoren nicht ganz geeignete Leute an Bord gewesen seien. Trotzdem haben die Motoren doch noch bis zum '12. Mürz den Betrieb des Kurzwellensenders und -Empfängers gestattet. Der Reichskommissar geht dann den verschiedenen Aktionen Der Vertreter der Seeberussgenossenschaft macht dann Mitteilungen über das Besichtigungsergebnis des rettchollenen Schulschiffes. Da der Segler als Schulschiff in sehr gmem Zustand gehalten worden war, und auch von den - " ' ' Viel für die Ausgestaltung getan wor- ...... . „ -,t zu machen gewesen. Den Besichtigen, der Seeberussgenossenschaft sei Kapitän Walker persönlich bekannt. Es werde ihm das Zeugnis eines ruhigen und besonnenen Seemannes ausaestellt. dem das Woül dei Bei «ap Sora gestrandet Nach den Wettermeldungen der Schiffe, die sich zur Zeit des Unglücks auf dem Wege zwischen Australien und Kap Horu befanden, lassen sich gewiße Rückschlüße ziehen, so daß man — nach den Worten des Reichskommißars — mit folgenden Mög lichkeiten rechnen kann, die das Unglück herbeiführten: Es besteht zunächst die Möglichkeit, daß „Admiral Karpfanger" mit einem Eisberg zusammengestoßen ist und dadurch entweder beschä digt wurde oder dabei auch vollständig verloren ging. Eine weitere Möglichkeit sieht der Reichskommissar darin, daß durch plötzlich aufiretendes schlechtes Wetter erhebliche Beschädigungen stattgefunden haben und das Schiff leck geworden und gestran det ist. , , Eine letzte Möglichkeit ist die Annahme, bah da« Schiff durch Beschädigung soweit manövrierunfähig geworden ist, daß e» m der Nähe von Kap Horn strandet«. Diese letzte Möglichkeit wurde auch von dem Sachverständigen, Kapitän Piening, al» wahrscheinlich hingestellt. Anschließend stellte Reichskommissar Vizeadmiral a. D Werth fest, daß die Beweisaufnahme ergeben hat, daß „Admiral Karpfanger" am oder nach dem 12. März 1938 innerhalb eines Seegebietes zwifchen dem 50. und 60. Grad südlicher Breite und zwischen dem 115. Grad westlicher Länge und Kap Horu untergegangen und die Besatzung nicht mehr am Leben ist. Nach den Ausführungen des Reichskommißars und einer längeren Beratung des Seeamtes wurde in den späten Abend» stunoen der Spruch verkündet, in dem es u. a. heißt: Die Ursache des llnsalles ist nicht ermittelt worden. Hier über find nur Vermutungen, jedoch keine bestimmten Feststel lungen möglich. Fehler im Schifssbetrieb, Mängel in der Bau art, Einrichtung, Ausrüstung und Beschaffenheit sowie in der Beladung oder Bemannung waren nicht festzustellen. Nach den Ermittlungen war das Schiss beim Verlassen von Port Germain seetüchtig, insbesondere haben sich keine Mängel in der Stauung der Ladung und der Stabilitätsverhältnisse ergeben. Ihm anverlrauie» Besatzung sehr am Herzen gelegen habe Die Ausrüstung des Schisses sei eine ganz ausgezeichnete gewesen. Auch die Hilfsmittel zur Navigation hätten in jeder Hinsicht allen Anforderungen genügt. Die Unierbringung der Funkstaiion im Kartenhaus sei „ich, zu beanstanden, da dies wohl auch der für das Schiss passende Ori gewesen sei. Die Besatzung steht der Vertreter der Seebernfsgenoßenschafi für vollkommen aus reichend an. Es sei aus anderen Segelschiffen auch nichi üblich, mehr erfahrene Besatzungsmitglieder an Bord zu haben. Die Bedienung der Funkstation habe in guten Händen gelegen. 2m weiteren Verlauf der Verhandlung befaßte sich das Seeamt mit den Motorenwärtern des „Admiral Karpfanger". Den Ausführungen des Vertreters der Hamburg-Amerika-Linie ist zu entnehmen, daß ihm die mitgegebenen Leute zur Wartung des Morors auf dem Schulschiff besonders empfohlen worden waren. Das Schiff ausgezeichnet in Stan- Der Vertreter der Seeberussgenossenschaft macht dann Mit teilungen über das Besichtigungsergebnis oes verschollenen Schul schiffes. Da der Segler als Schulschiff in sehr gutem Zustand gehalten worden war, und auch von den Kapitänen der Hapag viel für die Ausgestaltung getan worden sei, so seien Beanstan dungen nicht zu machen gewesen. Den Besichtigern der See» berüfsgenoßenschaft fei Kapitän Walker persönlich bekannt. Es werde ihm das Zeugnis eines ruhigen und besonnenen Seemannes ausgestellt, dem das Wohl der ihm anvertrau ten Besatzung sehr am Herzen gelegen habe. Die Ausrüstung des Schiffes sei ganz ausgezeichnet gewesen. Auch die Hilfsmittel zur Navigation hauen in jeder Hinsicht allen An forderungen genügt. Die Besatzung sieht der Vertreter der Seeberufsgenoßenschaft für vollkommen ausreichend an. Der Spruch des Seeamte; nach, Vie eingeleitet wurden, um das vermißte Schiff oder Ueberlebende. von ihm zu finden. Insbesondere erkennt er die erfolgreiche Suchaktion nach Wrackteilen an, die von dem chile nischen Forschungsschiff „Ealvarino" unternommen worden sind. Dieses Schiff hat im Oktober v. I. bei der Navarino-Insel von dortigen Einwohnern am Strand gefundene Holzteilc aus genommen, an denen sich Armaturen befanden, so u. a. ein Türschild mit der Aufschrift „Kapitän und Offiziere". Das Schild ist aus einem neuerdings in Deutschland verwendeten Leichtmetall hergestcllt und wurde von einer Hamburger Firma einwandsrei als zu einer Lieferung für den „Admiral Karpsan- Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgertchtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn 91. Jahrgang Nr. 17 Freitag, den 20. Januar 1939 DM- Leitung erschaut täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- «nb Feiertage. D».v«z«gSprrW beträgt bei Abholung wöchentlich SV Rpf., bei Liefrrvng frei HauS S^Npf.. Postbezug monatlich 2.VV RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt ke»« Anspruch ans Rückzahlung des Bezugspreises. ZeitungsauSgab« sür Abholer lügltch »-« Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für daS Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschrinungStagen biSwarm 10 Uhr aufzugeben. - Verlag - Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffman« «' Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hosfmmm.PuW«^. verantwortlich für den HetmatteU, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Puwntkfü: Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PalSnttz. — D. A.Xll.: 2AX) DeschäftSstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 - Fernruf »ur S5I