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für de» Deutschen Buchhandel und für dic mit ihm verwandten Geschäftszweige. Heransgegeben von den Deputaten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Amtliches Blatt des Börscnvereins ^§108. Freitags, den 15. December. 1843. Dcbitö - Erlaubnis? in Breußen. Das König!. Preuß.Ober-Ccnsur-Gericht hat für folgende außerhalb der deutschen Bundesstaaten in deutscher Sprache erschienene Schrift die Erlaubniß zum Debit crthcilt: Geschichte der Zurückkehr der regierenden Häuser von Braun schweig und Sachsen in den Schooß der katholischen Kirche im 18. Jahrh. und der Wiederherstellung der karh. Reli gion in diesen Staaten. Von Au g. Th ein er. Einsie del» 1843, Gebr. Benziger. So gcht's bei Antiquaren! In Hannover sind am 24. Nov. d. I. bei dem vor maligen Musicus, jetzt Antiquar und Musikalienhändler Bach mann die folgenden Nachdrücke, zum Theil in größeren Parthien durch den hochlöbl. Magistrat auf gefunden und confiscirt worden, als: Schiller's sämmtl- Werke. Stuttgart bei Henne. 1837. — Gedichte. Stuttgart bei Hausmann. 1833. Uhlands Gedichte. Stuttgart, bei Henne. 1840. E- Schulze, Cäcilie. Reutlingen, bei Macken. 1826. Korner's sämmtl. Werke. Reutlingen, bei Enßlin. 1837. Hebel's Schatzkästlcin. Cannstadt, bei Richter. 1835. Lessing's sämmtl. Werke. Carlsr., Bureau d. Classiker. 1835. Herder's sämmtl. Werke, daselbst. 1835. v. d. Velde's Schriften. Zwei verschiedene Ausga ben, Stuttgart, bei Henne, 1838, und Reutlingen, bei Fleischhauer und Spohn. 1837. Außerdem ist gegen den rc. Bachmann noch eine be sondere Untersuchung wegen des Debits der Nach drucks-Ausgabe von Goelhe's Werken (Herisau bei Egli) eröffnet, da diese, wie Schiller's Werke, durch spe- cielle Privileg»? des deutschen Bundes gegen Nachdruck ge schützt sind, und in diesem Falle also eine geschärfte Strafe einlrelen muß, worüber demnächst das Weitere in diesen Blättern veröffentlicht werden wird. — Diejenigen Herren Verleger, welche bisher mit dem rc. Bachmann in Verbindung gestanden haben, oder noch stehen, mögen hieraus entnehmen, wohin die Unterstützung und Förderung ähnlicher Geschäfte führt! — 10r Jahrgang. An sämmtlichc deutsche Buchhandlungen. Dritter Artikel. Seit meiner Aufforderung in Nr. 81 und 87 d. Bl. in Betreff der gänzlichen Abschaffung des Rabattgebens an Privatkunden bringt fast jede Nr. des Börsenblatts einen Artikel in dieser Angelegenheit, was wol als ein erfreuliches Zeichen angesehen darf, und ich hoffe nun, daß diesesmal mein Vorschlag nicht bloß eine augenblickliche Aufregung hervorgerufen, und dann wieder, wie es leider schon so vielen wohlgemeinten Vorschlägen in d. Bl. ergangen, spur los verhallt, sondern seinen, gewiß jedem meiner Herren Col lege» , denen das Wohl des deutschen Buchhandels am Her zen liegt, erwünschten Zweck erreichen wird. Bis jetzt haben sich mit meinem Vorschläge 42 Buch handlungen vollkommen einverstanden erklärt, und obschon diese Anzahl noch gering zu nennen ist, so entspricht sie dennoch meinen Erwartungen, und cs wird sich dieselbe nach einiger Zeit, wie ich wol nicht mehr bezweifeln darf, ansehnlich erhöht haben. Die über die Rabattfrage in Nr. S2 u. 95 d. Bl. gemach ten Vorschläge sind gewiß recht gut gemeint, ob dieselben aber zweckmäßiger sind als der meinige, will ich dahin ge stellt sein lassen, nur erlaube ich mir darauf zu bemerken, daß der Ausführung derselben mehr Hindernisse entgegen treten, wie der meinige zu bekämpfen hat; denn eine all gemeine Neduction der Preise trifft nicht blos den Sorti- mcntsbuchhändler, sondern auch das Publikum, und da der größte Theil der Verlagsbuchhandlungen sich auch mit Sortiment beschäftigt, so würden nur Wenige die frag liche Neduction willkommen heißen ; wollten die Sortiments buchhandlungen es aber wie die Antiquare machen, zusam- mentreten und gangbare Bücher in Partieen gegen baar kaufen, so dürfte dieses Verfahren noch nicht einmal für Sortimentsbuchhandlungen größerer Städte, viel weniger aber für die der kleineren Städte von Nutzen sein; weil bei den ungeheuren Massen von neuen Erscheinungen in allen 261