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Wochen- und Mchrichtsollltt zugleich HeMs-Meiger für LoWorf, Jödkih, Aemdors, Mrdors, A Lgidim, Lkimickarl, Mrimm md Mlsea. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. -— —— — 45. Jahrgang. — — —— ———— ———— Nr. 259. Donnerstag, den 7. November 1895. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag.' Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiserl. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene KorpuSzeil« oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Nhr. LageSH-schichSe. *— Lichtenstein, 6. Nov. Am Montag abend feierte der Gesangverein ,.L i e d e r k r a n z" im Saale des Ratskellers sein 37jähriges Stiftungs fest. In Verbindung mit dieser Stiftungsfeier be ging gleichzeitig Herr Webermeister Hermann Schel lenberger sein 25jähriges Jubiläum als aktiver Sänger dieses Vereins. Dem Jubilar wurde in dankbarer Anerkennung der geleisteten Dienste durch den Vor steher Herrn Kaltscher ein schönes Geschenk unter herzlicher Ansprache im Namen des Vereins über reicht. Der Jubilar gehört nunmehr ca. 38 Jahre auch dem hiesigen KirchensängerSore an. *— Hat ein Gewerbetreibender auch ohne be sondere Verabredung das Recht, an dem Hause, in dem er ein Geschäftslokal gemietet hat, eine Firma anzubringen? Diese Frage bat das Königl. Land gericht Dresden in einem Urteil bejaht und zwar mit der Begründung, daß ein Gewerbetreibender im Zweifel kein Geschäftslokal in einem Hause miete, dessen Vermieter ihm das Anbringen seiner Firma nicht gestattet, und daß sich darüber auch jeder Ver mieter klar sei, Dabei hat das genannte Gericht weiter sich dahin ausgesprochen, daß,der Mieter auf eigene Kosten für die Erneuerung oder Wiederan bringung der Firma sorgen müsse, wenn sich das Ueberstreichen oder das Abnehmen der Firma nötig gemacht habe. In dem in Frage kommenden Fall hatte der Vermieter das Haus anstreichen und dabei die Firma seines Mieters, eines Schlossermeisters, überstreichen lassen; dieser verlangte nun im Klage wege Wiederherstellung der Firma auf Kosten des Vermieters, der Vermieter wurde aber nur dazu ver urteilt, zu gestatten, daß der Mieter auf eigene Kosten die Firma erneuere. — Die H a n d w e r k e r f r a g e ist für den nächsten Reichstag jetzt noch nicht spruchreif. Ehe die Regierung an die Neugestaltung der Handwerks- Verfassung geht, soll erst bas durch die Berufszäi-lung und andere statistische Erhebungen gewonnene Mate rial noch mehr verarbeitet und zur Klärung der Sache benutzt werden. Erst auf Grund der Verar beitung des gewonnenen thatsächlichen Materials, sagt man, wird die sichere Unterlage für die gesetz geberische Lösung der Handwerkerfrage gegeben sein. Schon deshalb, abgesehen von den anderen in der Sache liegenden Schwierigkeiten, sei es daher aus geschlossen, daß dem Reichstage bei seinem Zusam mentritt bereits eine Vorlage wegen der Organisation des Handwerks gemacht werden wird. Indessen wird daran festzuhalten sein, daß eine solche im weiteren Verlaufe der Reichstagssession erfolgt. — Zwickau, 5. Nov. Der Erzgebirgische Steinkohlenbauverein, welcher hier zwei und im Vor ort Schedewitz drei Schächte besitzt, feierte gestern das Fest seines fünfzigjährigen Bestehens mit einem Festaktus auf seinen Tiefbauschächten hierselbst, dem sich ein Frühstück unk Nachmittagsfestmahl im Hotel „zur Tanne" anschloß. Sämtliche Werksgebäude waren reich beflaggt. 8 AusPrenzlau, 5. Nov., wird mitgeteilt: Das hiesige Schwurgericht verurteilte heute den Kaufmann Hermann Springstein und dessen Schwester, die Frau verwitwete Schmiedemeister Auguste Bock, wegen Giftmordes, begangen an der Ehefrau Spring steins, zum Tode. Das Verbrechen geschah am 7. März 1895 in Prenzlau. Springstein allein ist weiter dringend verdächtig, in der Zeit von 1886 bis 1892 noch sechs andere Personen, worunter seine Eltern und seine Schwager, vergiftet zu haben, doch standen diese Fälle nicht mit zur Anklage, sondern wurden nur zur Illustration mit erörtert. (Fortsetzung der Tagesgeschichte in der Beilage.) MootMaßliche Witterung für de« V. Novbr.: (Aufgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.) Veränderlich, und zu Niederschlägen geneigt, Temperatur unverändert. Während des Jahrmarktes, Donnerstag nnd Freitag Großes humoristisches Gesangs-Eoncert und Vorstellung von Carl Neumanns Coneert- und Spezialitäten-Ensemble aus Leipzig. Auftreten WK Mr Spezialitäten ersten Ranges. Um zahlreichen Besuch bittet Hochachtungsvoll Max Albert. L«ß«MMLß LM«MKZ«ßGL Während des Jahrmarktes, Donnerstag und Freitag, Großes humoristisches Gesangs-Loncert und Vorstellung ausgeführt von der beliebten Sängertruppe Rosenberg aus Dresden. Die Concerte werden von junge» Damen, tüchtigen Gesangshu- moristen, unterstützt von nur I. Spezialitäten, ausyeführt. kroAruwiu ckookut, uruÜ8»ut, orKiovU! Für ff. Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Als Stamm empfehle: Gänsebraten mit voigtl. Klüse«, sowie Hasenbraten mit Weinkraut Ergebenst ladet ein Linst Nnu8olii1<1. Heute, zum Jahrmärkte starkbesetzte Tanzmusik (Streich- und Blasmusik), um 9 Uhr große Polonaise mit Jahrmarktsüberraschung, wozu freundlichst einladet E. Meyer. Während des Jahrmarktes Großes MimentA mi> WnMomert der bestrenommierten Zither»Gesellschaft Adagio im feinsten Oberländischen National-Kostüm. Höchste Anerkennung Ihrer Majestät Königin Carola von Sachsen. ES ladet freundlichst ein Fr. Brauer. Forbrigers Restaurant. Während des Jahrmarktes Großes 8 U A. r U 8 L - L s U 8 L 8 T und USL L T L L L 8 « 8 von einer bestrenommierten Coneert-Gesellschast, bestehend aus Damen und Herren. Auftreten nur guter Kräfte und Spezialitäten. Für ff. Speise« und Getränke ist bestens gesorgt und ladet ergebenst ein der -Obige. Gasthof z. golön. ^öwen, Lichtenstein. Empfehle ff. killte Md mm Simse», gilt Mlcgte Litte, ff. Not- M MWeiiit, g «W H Pf. Auch bringe ich meine Fremdenzimmer in empfehlende Erinnerung, ü Bett von 50 Pf. an. Während des Jahrmarktes Große msiklilW Werholtmig, wozu ergebenst einladet Otto Korb.