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ächsische Elbzeitung Elbsandsteingebirge Die Sächsische Elbzeitung erschein! an jedem Wochcniag nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis: monailich srci Hans 1.85 NM. (cinschl. Botcugeldi, für Selbst- abbolcr monailich 1.65 RM.. durch die Posl 2.00 NM. zuzügl. Bestcllgcld. Einzel- nummcr II) 3!pf., mii Jllustricrlcr 15 Nps 'Nichlcrschciucn einzelner Nummern und Bcilagcn infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw. berechtigt die Bezieher uiäu zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Ter Raum von 1 mm Höhe und 46 mm Breite kostet 7 Jspf, nn Tcxtieil 1 mm Höhe und 90 mm Breite 22,5 Npf. Ermäßigte Grundpreise, Nach- .ässe und Beilagengebühren lt. Anzcigcnprcislistc. Erfüllungsort: Bad Schandaw Giän-ige Wochenbeilagen: '.Unterhaltung ». «isten" - -»Oas Leben im Bild" L „Z»m Wochenende" — Illustrierte Sonntagsbeilage: — Tageblatt für das Mc Sächsische Elbzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachungen »e« Bürger meisters zu Bad Schandau, des -Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamt- Sebnitz. Heimatzeitung für Bad Schandau mit seinen Ortstcilcn Ostrau und Postclwitz nnd die Landgemeinden Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühle, Klcmgich- hübe'. Krippen, Lichtcnhain, Mittclndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf, Rein- Hardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 134. Fcrnruf22. Postscheckkonto:Dresden33327.GirokontoiBad Schandau 3412. Gewerbebank Bad Schandau 620. Geschäftszeit: wochentags 8—18 Uhr. Nr. T Bad Schandau, Donnerstag, den 20. Luk 1tS3S SS. Lahrgang „Englische Bomber könnten nach Berlin fliegen Kindische und unfachmännische Feststellungen zu den britischen Provokationsflügen Pari's, 20. Juli. Im Zusimmcnhang mit dem er neuten Provokationsflug von 100 britischen Maschinen über französischem Gebiet schreibt der „Jour", cs handele sich hier um regelrechte Manöver, die die Besatzungen und Maschinen vor Aufgaben stellten, wie sie im „Ernst fall" angetroffen würden. (?) Man brauche nur darauf ehinzuweisen, daß die schweren Wellington-Bomber mit iner Bombenlast die Entfernung London—Berlin und zurück, die kaum 2000 Kilometer betrage, „leicht durch führen" könnten. Das Blatt ergeht sich dann in einem Lob für die britischen Maschinen, ohne allerdings zu erwähnen, daß diese englischen Ncklamcveranstaltungen in keiner Weise fliegerische Leistungen darstcllen. * k» -ck.- Der „Jour" ist in seinen Ansprüchen über fliegerische Leistungen wirklich sehr bescheiden. Unsere deutschen Flieger haben monatelang mit schweren Maschinen Flüge nach Spanien auSgeführt und Waffen und Munition dorthin gebracht und auf dem Rückflug dienten unsere Flugzeuge als Sanitätsflugzeuge und brachten unsere Verwundeten in die Heimat zurück. Von diesen fliegerischen Großleistungen haben wir nie gesprochen und ge schrieben. Wir hatten cs ja auch nicht nötig, uns Mut zu machen. Bei den Franzosen nnd Engländern scheint dies aber dringend nötig zu sein. Und weiter verschweigt natürlich der „Jour" auch, daß in einem tatsächlichen „Ernstfälle" ganz andere Verhältnisse zu Grunde gelegt werden müssen. Glaubt der „Jour", daß im Ernstfälle unsere deutsche Flakwassc, die sich im Spanienkrieg aufs beste bewährte, solches Ueberflicgcn deutschen Gebietes taten los gestatten würde. Generalfeldmarschall Göring hat erst in diesen Tagen bet der Besichtigung des Westwalles festgestellt, daß unsere Vorkehrungen daS Ueberfliegen der deutschen Mestgrenze unmöglich machen. Auch unsere deutschen Jagdgeschwader, die ebenfalls ruhmbedeckt aus Spanien heimkehrten, werden dafür Sorge tragen, daß die englischen Wellington-Bomber derartige Spazierflllge nach Berlin nie unternehmen können. Warum also gebraucht der „Jour" derartige große Worte und Pläne! Glaubt er wirklich, daß man uns damit einschllchtern könnte! Wir wissen, daß wir uns auf unseren Führer und sein Wort verlassen können und Adorf Hitler hat festgestellt, daß der Westwall unbezwinglich ist. -Leäeste * In Berlin trafen 6 Offiziere der faschistischen Miliz ein, die als Beobachter an den Neichswettkämpfen der SA. vom 21. bis 23. Juli teilnehmen werden. * Wie aus Malta gemeldet wird, traf dort am Mitt woch eine Anzahl französischer Marine- und Flieger offiziere ein, um mit den britischen Behörden in Malta „Fragen von gemeinsamem Interesse" zu besprechen. * Die Pariser und die Londoner Presse zeigt sich über die letzte Niederlage NooseveltS im Senat sehr enttäuscht. * Nach einer Erkläruog des Marlnesprechers verfolgt Japan aufmerksam die Vorgänge in Nordsachalin. * In dem Steinkohlenbergwerk Limburg-Maas wurden durch Brand einer Kabelleitung die elektrischen Anlagen außer Betrieb gesetzt. Es gelang den Rettungsmann, schäften, diese wieder in Gang zu setzen, so daß die 1200 Bergleute, deren Leben im Schacht ernstlich bedroht war, wohlbehalten wieder ausfahren konnten. * In der Nacht zum Donnerstag brach in der großen Halle des Londoner GemüsemarkteS ein Riesenbrand aus. „Polen hat Waffen -ringend nötig" Aber England kann noch keine liefern — Interessante Details zu den Verhandlungen Ironsides London, 20. Juli. Die ersten gestrigen Besprechun gen General Ironsides in Warschau werden von der Lon doner Morgenpresse entsprechend den Anregungen der polnischen Presse optimistisch geschildert. Selbstverständlich weisen sie auch wieder sensationell gehaltene Meldungen auf, die wie gewohnt aus Warschau datiert sind. So berichtet in großer Aufmachung „Daily Herald", General Ironside mache in Warschau höchst wichtige Vorschläge. Angesichts der Meldungen anderer Blätter daß England noch nicht in der Lage sei, ausreichend Waffen zu liefern, ist die im Gegensatz zu den bekannten „großsprecherischen" polnischen Erklärungen stehende Mel dung des „Daily Herald" bemerkenswert: Polen habe Artillerie, Maschinengewehre, Flakgeschütze und andere Waffen dringend nötig. Das Blatt findet dann eine bezeichnende und inter essante Umschreibung der ausschließlich englischen Inter essen dienenden Einkreisung, indem es mit frommer Miene behauptet, den „friedliebenden Nationen" würde mehr ge- ; Holsen sein, wenn die „Ostfront" durch große Lieferungen an Polen gestärkt werden könnte! Es würde auch eine englisch-französische Militärmission dann nach Polen gehen, um die Polen in der Handhabung der gelieferten Waffen zu unterrichten. Erinnert dieser Vorschlag nur zu verdäch tig an die englische Uebung, aus Verbündeten Vasallen zu machen, so deckt das Blatt schließlich die Karten rest los auf, wenn es scheinheilig davon spricht, dieser Vor schlag hätte „selbstverständlich" nichts mit der Nüstungs- anleihe zu tun, sondern wäre „zusätzlich" gedacht. - ck. - Die Regie scheint bei den Einkreisern nicht recht zu klappen. Während auf der einen Seite die Polen ihre Armee und seine Ausrüstung in den Himmel heben und andauernd behaupten, daß sie die deutschen Soldaten schlagen werden und zwar vor den Toren Berlins, scheinen die verbündeten Engländer anderer Ansicht zu sein. Wie käme sonst der „Daily Lerald" dazu, zu schreiben, daß Polen, Artillerie, Maschinengewehre, Flakgeschütze und andere Waffen dringend nötig habe. Es scheint bei dem englischen Blatt doch schon die Einsicht durchgedrungen zu sein, daß mit der deutschen Armee nicht zu spaßen ist. Wir denken an keinen Krieg, sind aber für jeden Ernstfall gerüstet. Das mögen sich die Einkreiser immer wieder gesagt sein lassen. Im übrigen ist es für uns sehr interessant, wenn die Einkreisungs-Regie auch weiterhin nicht klappt, indem auch die letzten Karten aufgedeckt werden. Ans be sagen solche Meldungen nichts Neues, denn wir kennen die Pläne der Engländer und Franzosen und der anderen „friedliebenden" Nationen besser, als sie denken und unser Führer ist für alle Fälle gewappnet. Sn Polen britWe Flugbasis? Die „Trainingsslüge" sollen fortgesetzt werden Luftfahrtminister Sir Kingsley Wood wurde im Unter haus von dem Labourabgeordneten Henderson gefragt, ob die Regierung nicht..Trainingsslüge" der britischen Luftwaffe über Polen, der Türkei, Rumänien und anderen Ländern durchfüh ren lassen wolle. Der Luftfahrtministcr erwiderte, er hoffe, daß es möglich sein werde, bald weitere „Trainingsslüge" außer den bereits bestehenden durchzuführen. Er sei jedoch augen blicklich noch nicht in der Lage, irgendwelche Einzelheiten bc- kanntzugcbcn. Der Labourabgeordnetc Dalton fragte darauf weiter, ob man es nicht für wünschenswert halte, einen Teil der britischen Luftwaffe in Polen oder einem anderen dieser Län der zu stationieren. Sir Kingsley Wood erwiderte, daß das „eine andere Frage" sei. Phantasien über ein „Sicherheitsdreieü" Nach mehrtägigen Besprechungen in Warschau will der britische General Ironside am Freitag in den sogenannten Zentralen Juduslriebczirl sahrcn, in dem mit Hilfe von eng lisch-französischem Vlntgcld eine polnische Rüstungsindustrie entstehen soll. Im Zusammenhang mit dem Besuch General Ironsides stellt das Negiernngsblatt „Expreß Poranny" in völliger Verkennung der durchaus untergeordneten Trabantcnrolle Polens fest, daß heute England, Polen und Frankreich durch ihre militärische Zusammenarbeit das „Sichcr- heitsdrcicck Europas" bildeten. Polen könne sich heute mit Stolz sagen, daß es der einzige Staat in Europa ist, der im Laus der letzte» zwanzig Jahre von der grundsätzlichen Linie seiner Außenpolitik nicht abgcwichcu ist. (?) Weiter versteigt sich das Blatt zu der größcnwahusiuuigcu Behauptung, die pol nische Armee sei heute „eine der mächtigsten in Europa". (!) Auch aus wirtschaftlichem Gebiet habe Pole» „bedeutende Er folge" aufzuweiscn. Die Mission General Ironsides werde sicher zur weiteren Festigung des polnisch-französisch-cnglischcn „Sicherhcitsdrciccks" beitragen. Eintteilungsanleihe für Polen? Premierminister Chamberlain gab am Mittwoch im Unter haus bekannt, daß die zur Zeit in London mit Polen geführten Finanzvcrhandlungen zu einem Abkommen führen könnten, zu dessen Abschluß ein gesetzgeberischer Akt notwendig sein würde, also au einer Anleihe. Polnischer Kob gegen deutsche Kinder Auf den Spuren deS Bcuesch-Tcrrorö. Der Haß des PolcMums tobt sich in letzter Zeit beson ders stark gegen die wehrlosen deutschen Kinder aus. So war in der vergangenen Woche das Kindercrholungshcim in dem Beslidcnort Dziengclau bei Teschen durch die zuständigen Be hörden wegen angeblich baupolizeilicher Unzulänglichkeit ge schlossen worden, so daß 70 Kinder arbeitsloser deutscher Eltern, die vom Deutschen Wohlfahrtsausschuß unter großen finanziellen Opfern dort untergebracht worden waren, um ihnen Erholung und einige Ferienfrcuden zuteil werden zu lassen, sofort wieder in ihre Heimatorte zurückkehren mußten. Jetzt wurden diese Aktionen mit der Schließung der Schutzhütte auf dem Bcskidcnberg Sochow fortgesetzt, wo 65 erholungsbedürftige deutsche Kinder untergebracht worden waren. Die Schutzhütte, die seit zehn Jahren in Be- trieb ist genügte der zuständigen polnischen Behörde plötzlich nicht mehr. Sic stellte fest, daß sie gegen die baupolizeilichen Vorschriften verstoße. Bezeichnend ist, daß der Besitzer der Schutzhüttc, her Volksdeutsche Somozik, der wegen seines Ein tretens kür das Deutschtum bereits in tschechischen Kerkern viele Monate znbringcu mußte, von den Polen olmc Angabe von Gründen verhaftet worden ist. Daß bei allen diesen Maßnahme» politische Beweggründe maßgebend sind, geht aus den obigen Einzelheiten klar hervor. Terror gegen dar galizische Deutschtum Auch die Polizei im Dienste des polnischen Chauvinismus Die polnische Polizei (X.O.P., Grenzpolizei und gewöhnliche Polizei) ist in den letzten Tagen dazu übcrgegangcn, in den Dörfern um Brzezany, Podhajce und Przcmyslany in der Woi wodschaft Tarnopol größere „Pazifiernngen" gegen die dort lebende Volksdeutsche Bevölkerung durchzufllhrcn. Neben ihren üblichen Methoden dec Zerstörung von Möbeln und des Aus schneidens von Betten reißen die Polizisten neuerdings auch mit Feuerhaken die Strohdächer der Häuser auseinander, so daß die Häuser vom Wind leicht abgedeckt werden können. Die jungen Burschen der Dörfer sind derart verprügelt worden, daß oie Polizei schließlich selbst ärztliche Hilse herbeigcholt hat, um einen tödlichen Ausgang der Verletzungen zu vermeiden. Franco bat bereits gewählt Die letzten Illusionen der Einkrcisnngömächte zerschlagen. Aus der Heimreise von Spanien traf der italienische Außenminister Graf Ciano an Bord des Panzerkreuzers „Eugenio di Savoia" im Hafen von Gaeta ein. In Beglei tung deS Staatssekretärs im Mnrincministcrinm, Admiral Cavngnari, der ihm cntgcgcngcfahrcn war, setzte Graf Ciano die Weiterreise »ach Nom im Flugzeug fort. Boni Flughafen Ostia aus begab er sich sogleich in den Palazzo Bcnczia, wo er Mussolini über seinen Besuch in Spanien Bericht erstattete. In einer Verlautbarung iu der hochoffiziöscu „Jnforma- ziona Diplomatien" wird zum Abschluß der Svauicureise festgestcllt, diese Reise habe erneut den Beweis erbracht, daß zwischen Italien nnd Spanien Bande der Freundschaft be stehen, die sich bewährt haben nnd weiter bewähren werden. In den verantwortlichen Kreisen Noms werde darauf hiugc- wieseu, daß die Haltung der Demokratien zur Reise des Grase» Ciano wie üblich hysterisch und widerspruchsvoll gewesen ist. Zuerst habe mau versucht, ihre Bcdcutuug herabzusctzcu. Als dauu die Begeisterung der spanischen Massen sich ins grenzen lose gesteigert habe, sei erklärt worden, die Reise sei eine „sentimentale" Angelegenheit, aber ohne jede politische Be deutung. Nach den Trinksprüchcn des Caudillo und des Grase» Cicmo u»d vor allem nach dem erschöpfenden Schluß- kommnnignö über die Besprechungen hätten nun auch die Demo kratien eine politische Bedeutung der Reise zugeben müssen, doch hätte» sie sich damit tröste» wollen, daß eine Unterzeich nung irgendeines diplomatischen Protokolls nicht erfolgt sei. Zwei Marksteine Dazu bemerkt man in den verantwortlichen römischen Kreisen, daß alles, was in diesen Tagen in Spanien sich ab gespielt hat, ein bedentsamer Fingerzeig in bczng aus den Platz Spaniens in Europa ist. Man habe sich so gestellt, als ob man vergessen hätte, daß das Spanien Francos bereits gewählt hat. Auf dem neuen Wege, den es zn verfolgen go- denke, habe eS bereits zwei Marksteine gesetzt: Spanien sei dem Antikomintcrnpakt bcigctrctcn und habe die Genfer Liga verlassen. Diese beiden Tatsachen stellten Spanien in das Lager, daS den Demokratien gegcuübcrsteht nnd von denen eine — der Nachbarstaat — fortwährend ans Qncrwegen die Existenz des ncmm Spaniens zu belästigen versucht, während das Spanien Francos weiß, heute und morgen auf die ein- satzbercite nnd absolute Solidarität des faschistischen Italiens zählen zu könne». Welcher Art die Gefühle des italienischen Volkes gegen über dem neuen Spanien sind, sagt die „Jnsormazione Diplo-