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Wochen- YM-WW-M zugleich Neslhästs-APeiser str KMorf, Wlitz, Bnwwrf, USÄütf, A. EOien, Kemrichsstk, Msries»««. MMn, Mmtsblatt für de« Stadlvst M Lichtenstein. ÄS. IsKrg-ms- Rr° 142. Fernsprechstelle Nr. 7. Sonnabend, sm 32. Juni l895 Fernsprechstelle Nr. 7» Msses Blatt erscheint täglich («Ätzer So««- MZ Festtags) abends für den ZWellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 178, alle Kc W en folgenden Tag. MerteljShrlicher Bezugspreis 1 Mark LS Pf. — Einzelne Nummer iE Pfennige. — >er Vxpeomon m L-r-yrmnem, 3xarn 178, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalt« Korpuszcile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. -- Nnnahnrs der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BelmmtMachMg. Auf das zum Nachlasse des Handelsmanns Friedrich Fürchtegott Busch und seiner am 15. September 1894 verstorbenen Witwe Christiane Wilhelmine geb. Liebscher in Callsbesg gehörige HausgruAdstück- Folium 138 des Grundbuchs, Nr. 139 des Grandkatasters und Nr. 117 des Flurbuchs für CaMberg, 2,s Ar -- 12 Quadrat-Raten Fläche enthaltend, mit 70,si Steuer einheiten belegt, ortsgerichtlich auf 5200 M. — Pf. geschätzt, ist bisher ein Höchstgebot von 3000 M. abgegeben worden. Auf Antrag der Busch'schsn Erben wird dies mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige höhere Gebote bis MM K. Jttli 18N3, vormittags II Uhr bei unterzeichneter Nachlaßbehörde, woselbst auch die Verkaufsbediugungen eingesthen werden können, abzugeben sind. Lichtenstein, am 20. Juni 1895. Königliches Amtsgericht. Gehler. WekMNtNMchMg. Nachdem am 30. vorigen Monats auch der S Termin der Stadt- PP. ANlagen fällig gewesen ist, werden dis Beitragspflichtigen an die Bezahlung mit dem Bemerken hiermit erinnert, daß nach Ablauf der lausenden Woche gegen alle Säumigen das Beitreibungsverfahren eröffnet werden wird. Weiter erinnern wir daran, daß Ende dieses Monats der II. Termi« der Ablösnugsreuten fällig wird. Calluberg, am 18. Juni 1895. Der Stadtgemeiuderat. Prahtel, Bürgermeister. UKlKHMÄMchKW. Montag, den 24. Jmn dss. Js., vormittags von Ä Uhr ab sollen in der Restauration zur „GeNtrKlhalle" hier eine Partie Haus- und WirtschafLsgeräte, sowie Kleiduugsfiücke (Fund-, Pfand- und Nachlaß gegenstände) au den Meistbietenden durch den städtischen Vollstreckungsbeamte«, Herrn Wachtmeister Hengst, öffentlich versteigert werden. Callnberg, am 15. Juni 1895. Der BürgerWEer- ———— Prahtel. Bolksbibliothek Mittwoch und Sonnabend von bis ^4 Uhr. LsgssgsfchLchtK. *— Lichtenstein. Nach dem von der Kgl. Ober ersatzkommission im Bezirke der 3. Infanterie-Brigade Nr. 47 ausgestellten Geschäfts- und Reiseplan findet die diesjährige Aushebung im AushebungsbezirkL i ch - tsnste in am 12. und 13. Juli dieses Jahres im neuen Schützenhauss zu Lichtenstein, und im Aushe- bungsbszirks Glauchau am 17. und 18. Juli dieses Jahres in der Schützeuhaüe zu Glauchau statt. *— Sommers Au fang verkündet für heute der Kalender. Mit diesem Jahresabschnüte verbin det sich gleichzeitig der „längste Tag", da die Sonne auf ihrer scheinbaren Wanderung am Mittag des 21. Juni in das Zeichen des Krebses gelangt und sie damit die größte Abweichung nach Norden hin erreicht. Ihr Tagesbogen wird dadurch am längsten, und der Tag, d. h. die Zeit vom Aufgang bis zum Untergang des Tagesgestirns, hat für die nördliche Halbkugel der Erde gerade am 21. Juni die größte Länge, die für die einzelnen Breitegrade natürlich eine sehr verschiedene ist. Für die südliche Halb kugel ist der 21. Juni der kürzeste Tag. Scheinbar steht die Sonne heute einen Augenblick still. Daher die Bezeichnung „Sommer-SonnenstillstandpunkL" oder „Sommer-Solstitium." Die Sonne wendet sich scheinbar im Krebs, sie wendet sich zur Rückkehr, wendet sich uns ab, daher spricht man von einer „Sommer-Sonnenwende". Jedenfalls nimmt vom 22. Juni an die Tageslänge für die nördliche Halb kugel wieder ab, bis die Sonne am 21. Dezember uns am fernsten steht und au diesem Tage der „Winter-Sonnenstillstandpunkt" oder das „Winter- Svlstitium" oder die „Winter-Sonnenwende" eintritt. Die Abnahme der Tageslänge werden wir im bür gerlichen Leben nicht sofort empfinden; nach einigen Wochen tritt die eintrctende Verkürzung dann aber schon wahrnehmbar in die Erscheinung. — Falb's Prophezeiungen liegen jetzt für das zweite Halbjahr vor. Dieselben lauten ziemlich trost los: der Juli regnerisch, auch August regnerisch und kühl, ziemlich trocken der September, ausgiebige Niederschläge im Oktober, Schnee schon Anfang No vember, regnerische Weihnachten rc. — Abgeblühte Rosen soll man täglich entfernen, d. h jede abgeblühte Blume 1—2 Blätter tief zurückschnsiden, bann erhält man einen nie ge ahnten verlängerten Rosenflor. Dies einfache Mittel, sich an der „Königin der Blumen" in Zahl und Quali tät länger zu erfreuen, wird so vielfach versäumt. — Die sächsische Regierung wünscht es nicht, daß über den Umfang der Gefängnisarbeit in Sachsen zahlenmäßige Nachweise in die Oeffent- lichkeit gelangen. Sie hat es daher abgelehnt, eine Bitte des „Verbandes sächsischer Gewerbe- und Hand- wnkrvereme« zu erfüllen, dis sich dahin richtete, das sächsische Ministerium des Innern möge dem Verbände statistische Zahlen über Vie Gesäugnisarbeit mitteilen, um ihm ein Urteil über den Umfang der letzteren zu ermöglichen. In seinem Antwortschreiben bemerkt das genannte Ministerium, daß die regel mäßig über die Gefängnisarbeit laut werdenden Klagen unberechtigt seien. Auch habe es sich schon deshalb nicht zur Mitteilung von statistschem Zahlen» material entschließen können, weil die Unkenntnis der den Zahlen zu Grunde liegenden besonderen Ver hältnisse bei einer Veröffentlichung der Zahlen nur zu falschen Schlüssen führen werde. — Sehr buntscheckig ist die Besteuerungsart in den sächsischen Stadtgememden. Nach den von der Regierung angestellren Ermittelungen hatten im Jahre 1890 von den 143 sächsischen Städten 75 lediglich eine Einkommensteuer, die eine nach dieser, die andere nach jener Stufenfolge, ferner hatten 54 eine Ein kommen- und eine Grundsteuer, die bei den. einen nach diesen, bei den anderen nach jenen Grundsätzen erhoben wurde, 6 eins Einkommen-, Grund- und Kopfsteuer, 5 eine Einkommen- und Kopfsteuer und je eine Einkommen-, Grund-, Kopf- uud Miet steuer, bezw. eine Einkommen- uud Vermögenssteuer. Das Verhältnis, nach welchem der Gesamtbedarf durch die einzelnen Steuern, wo deren mehrere ein geführt waren, gedeckt worden ist, stellt sich sehr ver schieden dar. Als eine Vorausleistung, sogenanntes Präzipuum, wurde die Grundsteuer in 49 Städten erhoben, der hierdurch im voraus aufgebrachte Be trag schwankte zwischen 1 und 57 Prozent des Ge samtbedarfs. Die Zahl der Gemeinden, welche im Jahre 1890 einzelne Anlagen überhaupt nicht zu er heben brauchten, ist immerhin eine nicht unbeträcht liche. Von 143 Stadtgemeinden haben 12 keine Gemeinde-, 18 keine Armer.-, 1 keine Schul- uud 4 keine Kirchenanlage», von den 3099 Landgemeinden 112 keine Gemeinde-, 1726 keine Armen-, 79 keine Schul- und 166 keine Kirchsnanlagen erhoben. — Mchtfrei werden die Bahnhofsrestaurationeu zu Johanngeorgenstadt am 20. September, Kratzau am 1. Oktober, Paula am 16 November, Schlettau am 1. Dezember 1895, sowie Ronneburg und Glau chau am 1. Januar 1896. Die Neuvsrpachtung er folgt bei den beiden erstgenannten bis zum 30. Sep. tember 1901, bei den übrigen bis zum 31. Dezbr. 1901 unter den auf den Bahnhöfen einzusehenden allgemeinen Verpachtungsbedingungen. Pachtgebote sind bis zum 10. Juli laufenden Jahres an die Kgl. Generaldirektion der Sächsischen Staatseisenbahnen einzusenden. — Am Dresdner Bahnhofsbau hat sich Sachsen stark festgefahren. Man schreibt dem „Leipz. Tgbl." aus Dresden: „Wenn auch schon einmal Dementi gegen die Ze-tungsmeldungen erlassen wurden, daß der im Hubst zusammentretende Landtag vor eine Nachbewilligung von 20 Mill. Mk. gestellt werde, so läßt sich trotzdem schon jetzt behaupten, daß die gegenwärtigen Anlagen 65 Millionen kosten (53 waren bewilligt) und daß dis zukünftigen weiteren Bauten noch eme erkleckliche Zahl von Millionen erfordern werden". Auf 35 Mill, war der Bau veranschlagt. Das Doppelte scheint er kosten zu sollen. Es ist ganz selbstverständlich und läßt sich nicht wegstreiten, daß durch diesen Riesenbau, der keine Zinsen trägt, die Entwicklung des BahnweseuS in der Provinz gehemmt werden muß. — Dresden, 18. Juni. Der neue Jnterims- bahnhof zu Dresden-Altstadt ist programmgemäß heute morgen dem öffentlichen Verkehr übergeben worden. — Dresden, 19. Juni. Im benachbarten Vororte Pieschen ereignete sich gestern abend ein Vor fall, der von so tierischer Rohheit zeigt, daß er sei nesgleichen sucht. Ein Kutscher des FuhrwerksbesitzerS A. Liebenau verlangte von diesem, seinen Brotherrn, den rückständigen Lohn und seins Papiere, um ander weitig Dienst zu suchen, weil es ihm bei L. nicht mehr gefiel. Darauf in Wortwechsel geraten, schlug der Fuhrwerksbesitzer L. mit dem umgekehrten Peüschen- stock dermaßen auf den ahnungslosen Kutscher ein, daß derselbe besinnungslos zu Boden stürzte. Die Schädeldecke ist eingeschlagen. Damit noch nicht ge nug, wurde der Kutscher noch derart mit Fußtritten traktiert, daß nach Aussage des schnell herbeigeholten Arztes der Mißhandelte auf dem mittelst SüchkorbeL erfolgten Transporte nach dem städtischen Kranken hause das letztere nicht lebend erreicht haben dürste. Die Ausregung und Wut unter dem in Massen zu- sammeugeläuftnen Volke war so groß, daß fast sämt liche Fensterscheiben in der Lisbenau'schen Wohnung zertrümmert wurden und L. sich selbst vor den in die Wohnung dringenden Männern in dem Kleiderschrauk versteckte, woraus ihn nach Verlauf von 1 Stunde Orispolizisten hervorholten, arretierten und nach der Ortswachs brachten. — Der Bahnbeamre Hauschild zu Chemnitz, der am Sonnabend vor Pfingsten beim Schlachthof dortselbst das Opfer eines Mordanfalls wurde, konnte als geheilt aus dem Krankenhause entlassen werden. — Hohenstein, 20. Juni. Unser Stadt fernsprechnetz wird höchstwahrscheinlich schon mit kommendem Herbst eine bedeutende Erweiterung er fahren, indem sich wieder eine Anzahl Geschäftsleute zum Anschluß gemeldet hat. — Falken st ein, 19. Juni. Ein gr ößerer Münzsund ist bei dem Abbrnch eines alten Wohn gebäudes an dem früher Günnel'schen Gehöfte in Trieb, jetzt den Steinbruchsbesitzern C. F. Lenk und