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Sächsische Elbzeituna Tageblatt für die .»"< »aHlljche Eldzcilung cttlyal« Vie amtlichen Bekanntmachungen ves Wiac» »als zu Bad Schandau, des Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamts Sco «itz. H e i ma tz -"»un g für Bad Schandau mit seinen Ortsteilen Ostrau und Pos«. >- uny und die Landgemeinden Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühle, Kleingießhübel, «rippen, Lichtenhain, Mittelndors, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Reinhardtsdors, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendischfähre. Limk und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 1S4. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327 »en,,''>v-»ir«konto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags N8-18 Uhr Sächsische Schweiz Lie Sachliche Ewzcinucg er>a-eini au ledem evvcheuiag aa,ui>iuiags Bezugspreis: monatlich srei Haus 1.85 NM ccmjchl. Bvlcngcld), jur Seid!», .ivbolcr monatlich l.Uo N'M., durch die Post 2.V0 NNi. zuzugl. 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Die bisherige« Ergebnisse zeigen fast durchweg einen Anstieg der Leistungen, so das; der Sicgcslorbecr nur nach heftigen Kämpfen errungen werden kann. Rekorde pur zeln, neue Weltmeister werden geboren. Die ausgezeich neten Vorbereitungen durch die deutschen Stellen haben einen wesentlichen Anteil an den bisherigen Erfolgen. Solange aber der Abschlus; der Spiele nicht gekommen ist, es cs schwer, ein Urteil über die Bewertung der ein- s zclncn Nationen zn geben. Nur das eine sicht fest, das; s Amerika seine führende Stellung auf dem Gebiet der Leichtathletik erfolgreich verteidigen konnte. Allmählich aber vollzieht sich, heute schon deutlich sichtbar, eine Um gruppierung unter den Nationen. Mit Genngtnung dür fen wir beobachten, das; die deutsche Arbeit auf dem Ge biet der Leibesübungen die ersten Erfolge gezeitigt hat. In der Lättderbewertung steht Deutschland in der Mitte der Spiele noch an zweiter Stelle. Besonders bedeutungs voll sind die Erfolge unserer Leichtathleten und unserer militärischen Fünskämpfer. Die systematische Arbeit unse rer Wehrmacht an der sportlichen Ertüchtigung unseres militärischen Nachwuchses brachte Deutschland die Gold medaille ein, ein Erfolg, der gerade deshalb besonders hock, zu bewerten ist, weil er errungen werden konnte gegen die bisher hier führenden Schweden, deren ritter liche und sportlich faire Kampfwcise bekannt ist. Die Ja- .. paner haben bisher ihre ehrgeizigen Pläne nicht erfüllen können, doch zeigen ihre Vertreter auf der Kampfbahn durchweg beachtliche Fortschritte. Die nächsten Olympischen Spiele werden nach dem Beschlns; des Olympischen Komi tees in Tokio stattfinden. Wie man die Japaner kennt, j werden sic bis dahin mit aller Zähigkeit und Systematik an ihrer Vervollkommnung arbeiten, so das; Wahrschein- j lich schon 1910 der olympische Sicgeslorbcer eine wesent lich andere Verteilung erfahren wird. Für Deutschland wird Verlauf und Ergebnis der XI. Olympischen Spiele - der Anlaß zu weiterer zielklarer Aufbauarbeit auf dem Gebiet der körperlichen und geistigen Ertüchtigung unserer Jugend sein. Und das ist ja letzten Endes der Sinn der olympischen Idee. Der Geilt Hindenburgs Ju diesen Tagen gedachten wir in schmerzlicher Er innerung des Mannes, der vor zwei Jahren seine Augen schloß: unseres Hindenburg. Vou ihm sagte damals der Führer uud Reichskanzler Adolf Hitler in seiner Gedenk rede auf den Verstorbenen: Unser Hindenburg ist nicht tot, er wandelt im Geist über uns. — In Hindenburg ver ehren wir den Mann, der jedem Deutschen in seiner natio nalen Pflichterfüllung Vorbild sein muß. Er war der Schützer und Netter des Vaterlandes in schweren Kriegs- und hosfnungsarmen Nachkricgsjahren. Er hat die Brücke geschlagen vou der ruhmreichen Vergangenheit des alten Reiches zn der neuen Zeit, er hat durch seiue Beruf««» Adolf Hitlers zum Kanzler des Reiches die Bahn frei gemacht für den nationalsozialistischen Staat. Sein Leben l war vorbildlich für alle Zeilen. Die alte Armee hat mit seinen; Namen ein Beispiel in die Geschichte eingefügt, das sie selber ehrt und der jungen Wehrmacht ein Vermächtnis ist. Wenn wir heute im olympischen Stadion unsere Jugend im sportlichen Wettstreit mit der Jngend der an deren Nationen sehen, wenn wir mit Freuden feststellcu, daß sich diese Jugend durchsetzt, daß sie durchglüht ist von heiligem nationalen Feuer, dann gedenken wir mit Dank barkeit des Mannes, der die Voraussetzung zu dieser neue» Zeit schuf. Bolschewistische Schrellensherrschast in Spanien " Der Bürgerkrieg iu Spanien dauert an. Dort, wo die marxistischen Machthaber sich noch halten konnten, hat sich der Bolschewismus in ursprünglichster Form entwickelt. Die Madrider Regierung der Volksfront ist «ur noch for mell an der Macht, da nicht anzunehmcu ist, daß sie die Verantwortung zu tragen gewillt ist für das, was jetzt über das Wüten einer zügellosen Bestie in Menschen gestalt an Einzelheiten bekannt wird. In den Hochburgen des Kommunismus herrscht ciu Blut- und Schrcckens- regimeul, wie wir es ans den ersten Monaten der Räte- berrschaft in Moskau und aus der Münchener Rälczcit her kennen. Menschenleben spielen für entmenschte Macht haber keine Nolle mehr. Was vertierter Menschengcist an Schändlicbkeiten, Grausamkeiten und Blutgier auszuden- ten vermag, wird von diesen Agenten Moskaus in An wendung gebracht, um die politisch Andersdenkenden aus- ,„rotten. Die englische Presse berichtete in diesen Tagen s über das Wüten der marxistischen Blutsänscr. Leider bc- I linden sich unter den Opfern, wie neuerdings sestgestelll mnrde, weitere vier Reichsdeutsche, die aus der Rückreise nach Deutschland von marxistischen Posten angehalten und durch ei» sogenanntes Revolntionstribunal ermordet wurden. Vergeblich sucht man in der Auslandspresse nach jenem „Schrei der Entrüstung", den man seinerzeit gegen über schland Wochen- und monatelang vernehmen tonnte, ohne daß hierfür der mindeste Anlaß vorlag. Henle allerdings müßte sich die Empörung der Welt gegen jene Kreise richten, die damals Deutschland „Barbarei", „Terror" und „Verfolgung von politischen Gegnern" an- dichteten, nnr deshalb, weil sie in Deutschland ihre ans rührerische Tätigkeit nicht mehr fortsctzcn konnten. Der Mord an den vier Reichsdeutschen wird von Deutschland selbstverständlich nicht ruhig hingcnommeu werden köniicn. Da cln „Revolntiouslribnnal", also eine Ncvolutions- instanz das Urteil fällte, wird scstznstcllen sein, wen für die Mordtat die Verantwortung trifft. Es ist nicht »ur schwerste Bestrafung der Mörder zn fordern, sondern auch volle Genngtunng nnd Entschädigung. Die Madrider Ne- gierntig wird zn beweisen habet«, ob sie oder Moskau die Macht besitzt. Aber auch von der Welt wird man ver langen müssen, daß sie sich für die Vorgänge in Spanien so interessiert, wie es der Ernst der Lage erfordert. In Spanien herrscht, soweit nicht die Nationalisten die Macht in Händen haben, der Bolschewismus. Jhu zu bekämp fe«, wo immer er anftritt, ist heilige Pflicht aller Knltnr- «ationc«. Der MftLscumord i« Spanien verlangt das Zusammengehen aller Völker, die ihre nationale Freiheit und den Frieden der Wcl« lieben. Entsetzlicher Blutterror MeMenjagd in den Strotzen von Malaga Ein holländischer Großkausmann aus Malaga, der mit den« holländischen Flüchtlingsschifs „Tiberius" in Amsterdam eintraf, schilderte einem Vertreter des „Tele- graaf" die grauenhaften Vorgänge in Malaga. Schon lange vor Ausbrcchcn des Bürgerkrieges sei die Hefe der Bevölkerung mit Waffen versehen worden. Als der Bürgerkrieg dann begann, sei die Macht bald in die Hände dieses Gesindels übcrgcgangen. Ein entsetz licher Terror habe eingesetzt. Zuerst scieu die Häuser der uatioualdcnkendeu Spanier in Brand gesteckt worden. Der Gouverneur von Malaga habe hierzu persönlich den Be fehl gegeben. An einem Sonntagmorgcn sei auf de« Straßen ver kündet worden, von 7—1 Uhr könnten Brände gelegt werden. Dann sei der Gouverneur durch die brennenden Straßenzttge gefahren und habe lächelnd gesagt: „Ich bin sehr zufrieden!" Gleichzeitig mit den Brandstiftungen habe eine furchtbare Mcnschcnjagd begonnen. Wer den Kommunistengruß nicht habe biete«« wollen, sei einfach nicdcrgcknaltt worden. Ein spanischer Freund dieses holländischen Großkauf- manns sei vou den marxistischen Horden aus seinem Hanse geholt worden. Das zehnjährige Kind des Spa niers habe sich weinend an den Hals des Vaters gcklam- Warnungszeichen für Europas Kultur Ein Artikel der „Tribuna" Rom. Unter der Ucberschrist „Warmmgszcichen" geht der Direktor der „Tribuna" besonders aus Punkt 2 der italieni schen Antwort aus dcu sranzösischc» Neutralitätsvorschlag ein. Mehr und mehr gewinne man die Ucberzcngung, so führt das Blatt aus, daß sich die Kräfte des uationalcu uud soziale» Ver falls aus ein Spiel ums Ganze vorbcreiten. Es gehe nm die europäische Kultur. Was aus dem Boden Frankreichs selbst geschehe, brauche man nnr im Zusammenhang mit den tra- sischcn Ereignissen in Spanien zu betrachte». Tic umstiirzlcri- chen Krästc, in deren Hörigkeit die sranzösischc Regierung stehe, ctzten ungestört ihre Propaganda sowie ihre Hilfeleistungen durch Lieferung von Material nnd Stellung von Menschen für den Bürgerkrieg in Spanien fort. Alle diese Dinge entsprächen einem großangclcgtcn und wohldurchdachten Plan, dessen Ausgang nnd Ziel nicht mehr genannt zu werde« brauche. Die Mobilisierung der Noten in Frankreich „zugunsten ihrer Genossen jenseits der Pyrenäen" zeige alle Züge der Generalprobe siir ei» noch größe res Experiment in Frankreich, falls der spanische Bolschewismus über die Aufständischen Herr geworden sei» sollte, die in, Namen der spanischen Nation kämpscn. Die intensive kommunistische Porbercitungsarbcit, die alle sranzösischc» Staatsorgane ein schließlich der bewassnctcn Macht erfasse, sei kein Geheimnis mehr. Sic scheuen nicht einmal das volle Tageslicht, da sie von der Regierung geduldet werden. Atan lebe jetzt in einer Zeit, die alle verantwortlichen Organe Europas zu einer klaren Stellungnahme verpflichte, besonders zu der Tätigkeit der osscn oder geheim ar beitende« ungesetzliche« Kräfte. Daher sei wohl iu der Frage der Neutralität zu den Vorgängen in Spanien als auch wegen der Gefahren, die die innere Ordnung der einzelnen Länder wie auch die internationale Ordnung bedrohen, eine klare, den Geboten der Stunde entsprechende Haltung dringend notwendig. Amtlich die Neutralität zu erklären und dabei gleichzeitig die Mobilisie rung der Noten innerhalb der Staatsgrenzen zuzulasscu, das sei ei» schreiender und gefährlicher Gegensatz, da die sogcnmnutcn symbolischen Bataillone, die sich von Frankreich nach Madrid in Marsch sehen sollen, nichts anderes als die Vorhut cmcr viel größeren Armee im Dienste der Zerstörung seien, die dem Frieden und dem ruhigen Zusammenleben der Völker in de» Nücke» z» falle» bestimmt sei. mert, sei aber znrückgcstoßcn wordc« und hätte mit an- sehen müssen, wie sein Vater dnrch die rote Miliz erschos sen worden sei. Aehnlichc Beispiele ließen sich in großer Zahl anführen. Wer auf der schwarzen Liste stand, sei verhaftet und nicdcrgcschosscn worden. Die verzweifelte Bevölkerung sei in die Berge geflüchtet. Die Erschießungen und Brandstiftungen dauerten in Ma laga noch an. Die Stadt befindet sich völlig in der Hand des rötesten Terrors. Die Leute, die man in ausländi schen Zcitnngcn als Rebellen zn bezeichnen pflege, seien Männer, die verzweifelt nnd tapfer ihr Land und ihre Heimat verteidigten. Eine englische Warnung Die „Daily Mail" fordert angesichts der von dem kommnnistischen Pöbel begangenen Grausamkeiten ein Eingreifen der britische,« Negierung in Spanien. Die Greucltaten der Noten ii« Spanien unmittelbar nnter den Augen Englands stellten, so schreibt das Blatt, verbreche rische Angriffe auf das Christentum und die Zivilisa tion dar. Deutscher Protest in Barcelona Nach einen« Telegramm des dcntschen Gcncralkvn- sulnts in Barcelona hat Generalkonsul Köcher wegen der jetzt bekanntgcwordencn Ermvrdnng von vier Deutschen in Barcelona bei der Negierung in Barcelona schärfsten Protest erhoben und sofortige Untcrsuchnng gefordert. Uebergriff gegen deutschen Dampfer Schärfster Einspruch der Reichsregierung in Madrid In den in Händen der spanischen Negierung befindlichen Häfen, besonders in den am Mittelmeer gelegenen, droht die Macht immer mehr an kommunistisch-anarchistische Elemente hinüberzugleiten. Die deutschen Seestreitkräfte sind daher weiterhin in zwei Gruppen zur Unterstützung deutscher Flüchtlinge und zur Wahrnehmung deutscher Belange in Spanien tätia. Der Kreuzer „Köln" ist am 6. August in die Hafenstadt Bilbao-Portugalete zurückaekehrt, von wo am 5. August der Dampfer „Bessel" mit 180 Flüchtlingen, darunter 15 deut schen, in See gegangen ist. In Zarauz sind 15 Deutsche frei willig zurückgeblieben; mit diesen wird durch das Torpedo boot „Albatros" am 6. August Fühlung ausgenommen. Vor Gijon liegt das Torpedoboot „Seeadler", das am 5. August fünfzehn Flüchtlinge, unter ihnen fünf Deutsche, an Bord nahm. In dieser Stadt beginnt sich bereits Lebensmittel- mcmgel bemerkbar zu machen. Das Torpedoboot gab daher den noch in ihren Wohnungen verbliebene«, fünfundzwanzig Deutschen und Oesterreichern Proviant ab. Bei der Siidgruppe wurden dreißig Deutsche und acht Ausländer einem aus Barcelona nach Genua auslaufenden italienischen Dampfer übergeben. Zur Aufnahme des Flucht- lingsstromes aus den Mittelmeerhafen und ihrem Hinterland stehen sechs deutsche Dampfer zur Verfügung. Zur Unter stützung der deutschen Flüchtlinge und zur reibungslosen Durchführung der Einschiffung werden die Schiffe der Süd- gruppe, die Panzer chiffe „Deutschland" und „Admiral Scheer" sowie die Torpedoboote „Leopard" und „Luchs" die spanischen Mittelmeerhäfen Cartagena, Alicante, Valencia, Tarragona und Barce ona erneut anlanfen.