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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die «achststye ElvzcUnng eiuyalt die amtlich eil Bekanntmachungen des Stadl- laiü zu Bad Schandau, des Hanptzollamts Bad Schandan ilnd des Finanzamts Seb- »iy. Heiinat - »'» nng für Bad Schandan iilit seinen Ortsteilcn Ostrali nnd Postel- Witz nnd die Landgemeinden Altendorf, Gvßdors mit Kohlmühle, Kleingießhübel, Krippen, Lichtcnhain, Mittclndorf, Porschdorf, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Neinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfähre. Lrnck und Bcrlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. «euiei»^"i>-okonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags 18 Uhr Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzciumg erscheint an jedem Wochentag »acynnnags -t UUL Bezugspreis: monatlich srei Hans 1.85 NM. «einschl. Botengeld), sur Selbst- abhvler monatlich 1.05 3tNi., durch die Post 2.00 NM. znzngl. Bestellgeld. 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Jahrgang VerteidigungVölkerbundes Blum für Berltörlung der Paltoerpstichlungen Zehn Jahre Hitler-Jugend In Blauen entstanden die ersten Fugendgruppen der Bewegung NWanertennung der Besetzung Abessiniens Die Erklärung des Außenministers Eden Nach dem Bertreter Kanadas, Massey, der die Aushe bung der Sanktionen befürwortete, da sie gegenstandslos geworden seien, sprach der englische Außenminister Eden. Er führte ans: Wir haben einen Ausruf des Kaisers von Abessinien gehört, der mit einer Würde vorgetragen wurde, die die Sympathie eines jeden von uns erweckt hat. Wenn die britische Negierung Grund zu der Annahme hätte, daß die Beibehaltung der Sanktionen oder sogar deren Verstärkung durch andere wirtschaftliche Maßnahmen die Lage in Abessinien miederherstellen könnte, dann wäre sie für ihren Teil bereit, eine solche Politik zu befürworten, und wenn andere Bundesmitglieder einverstanden lein sollten, sich an ihrer Anwendung zu beteiligen. Auf Grund der Tat sachen ist es der britischen Negierung aber unmöglich, dies anznnehmcn. Nach unserer Meinung könnte nur eine mili tärische Aktion heute ein solches Ergebnis erzielen. Ich kann nicht glauben, daß in der heutigen Weltlage eine solche mili tärische Aktion für möglich gehalten werden könnte. In dieser Lage befinden wir uns heute. Die Tatsachen müssen anerkannt werden. In deren Licht kann ich nur mit Bedauern wiederholen, daß unter den bestehenden Umständen die Fortführung der Sanktionen keinen sichtlichen Zweck verfolge» kann. Gleichzeitig ist die britische Regierung der Meinung, daß die Versammlung in keiner Weise die italienische Erobe rung Abessiniens anerkennen sollte. Am 22. Januar 1036 legte die britische Negierung dem Koordinationsausschuß eine Denkschrift über die Ergebnisse ihres Meinungsaustausches mit gewissen anderen Negierun gen in Zusammenhang mit der Anwendung des Artikels 16 der Völkerbundssatzung vor. In Ablaß 10 der Denkschrift wurde berichtet, die britische Regierung habe gewissen ande ren Regierungen auf Gegenseitigkeit beruhende Zusicherungen gemacht, wonach sie beabsichtige, getreu alle ihr aus der Völkerbundssatzung erwachsenden Vcrvflichtungen bei Durch führung der unter Artikel 16 ergriffenen Maßnahmen zu erfüllen. Die britische Regierung erklärt, daß sie bereit ist, diese Verpflichtungen aufrechtzuerhalten, wenn eine Lage entstehen sollte, die diese Verpflichtungen bei der Durchfüh rung der Aktion uncer Artikel 16 in Kraft geseßt hätte. Diese Erklärung soll gewisse Besorgnisse zerstreuen, die hinsichtlich der Uebergangsperiodc bestehen könnten. Ueber die Zukunft des Völkerbundes könnte ein nütz licher nnd vorläufiger Meinungaustausch während der lau fenden Tagung der Versammlung vorgenommen werden, aber es sei wesentlich, daß allen Ländern genügend Zeit und Gelegenheit gegeben werde diese Frage zii prüfen. Des halb schlage er vor, daß die Septemberversammlnng das Problem in Angriff nehmen solle. Freilassung der ttalienWen Pressevertreter Nachdem die verhafteten italienischen Journalisten ver hört worden sind, ist Mittwoch abend von der Schweizeri schen Bundesanwaltschaft im Einvernehmen mit dem Eidge nössischen Justiz- und Polizeidepartement sowie dem Poli tischen Departement die Freilassung dieser Journalisten ver fügt worden. Die Zntrittskarten zum Völkerbund sind den Journalisten durch das Völkerbundssekretariat entzogen wor den. nationalsozialistischen Jugend immer schwerer und gefahr voller. Uniformverbote und Terror, Lauheit und Gewalt vermochten aber nicht, die Jugend Adolf Hitlers von ihrem Ziel abzubringen. Sic dokumentierte dies in dem gewaltigen Aufmarsch des ersten Reichsjuqendtages in Potsdam im Oktober 1032. Hier zeigte sich den damaligen Machthabern m noch nie vagewcsener Eindringlichkeit die Kraft und die Geschlossenheit einer neuen Jugend, die in wenigen Wochen siegreich den Marsch zur Freiheit und zur Erfüllung antrat. Der 30. Januar 1933 änderte mit einem Schlag die Marschrichtung der HI. Unter gänzlich anderen Vorausset zungen, mit völlig anderen Aufgaben ging sie nun an das große Einigungswerk der deutschen Jugend. Was in den vergangenen dreieinhalb Jahren nach der Machtübernahme von der Hitler-Jugend geschaffen worden ist, ist der breiten Ocffcntlichkcit bekannt. Die Leistungen sind so beispiellos, daß sic zumeist in ihrer ganzen Tragweite noch nicht recht zu erfassen sind. Aber das eine ist schon heute vor allem anderen gewiß: Daß diese Jugend dereinst das von den Vätern begonnene Werk in starke Hände nehmen und den Glauben und den Kampf für den siegreichen Durchbruch der nationalsozialistischen Idee weitertragen wird. Das gelobt sic heute an dem Tag der zehnten Wiederkehr ihrer Na mensgebung! NSG. Wenn sich am 3. und 1 Juli die alte Parteigarde der NSDAP in Weimar versammelt, um des zweiten Reichs- Parteitages 1926 zu gedenken, dann wird im Nahmen der Erinnerungsfeiern das Gedenken an das zehnjährige Be stehen der Hitler-Jugend einen besonderen Plaß einnehmcn. Gauleiter Streicher mar es, der in den Julitagen des Jahres 1926 der Jugendbewegung der Partei Adolf Hitlers den Namen des Führers gab. Die Worte, die er dabei sprach, sind Richtung gewesen für die Arbeit und das Schaf fen der Hitler-Jugend in den vergangenen Jahren. Nur eine kleine Anzahl ist es gewesen, die jene geschicht lichen Stunden in dem kleinen Saal der „Armbrust" mit erlebte, in denen die damals unter dem Namen „Großdeutsche Jugendbewegung" segelnde Gruppe alle Tarnungen abwarf und den Namen des Führers annahm. Die Entwicklung bis zum Parteitag in Weimar 1926 war schwer und der Weg, den die ersten Jungen, die sich zur nationalsozialistischen Idee bekannten, gehen mußten, dornenvoll. Wir können in Sachsen ganz besonders stolz darauf sein, daß die ersten Anfänge der nationalsozialistischen Ju gendbewegung in unserem Gau zu finden waren, und zwar ist es vor allem das Vogtland und hier wiederum besonders die Stadt Plauen gewesen, wo die ersten Jugendgruppen der Bewegung entstanden. Schon kurz nach dem Kriege hatten sich die ersten Grup pen zusammengeschlossen, die, vorerst noch ohne feste Arbeits richtlinien, jedoch entschlossen waren, dem Weimarer System der November-Republik den Kampf anzusagen. Immerhin hatten einige von ihnen schon die Verbindung zur NSDAP ausgenommen. Der scheinbar geringfügige Anlaß einer fehl- gcgangenen Anmeldung bei der Partei machte die Plauener Gruppe auf die „Jugendabteilung der Partei" aufmerksam. Diese war freilich noch nicht in eine feste Organisation ge fügt, sondern das blieb erst denen vorbehalten, die sich in Plauen — hervvrgegnngen aus dem „W a n d e r f p o r t - verein Vogtland" — im Jahr 1924 zur Großdeutschen Jugendbewegung zusammenschlosscn. Von da an ging die Entwicklung, wenn auch mit gele gentlichen Rückschlägen, ständig aufwärts. Der Deutsche Ju gendbund in Markneukirchen schloß sich der Plauener Gruppe an. Bein» ersten Treffen in Iocketa bei Plauen fanden sich bereits etwa tausend Kämpfer der neuen Bewe gung ein. Bei dieser Gelegenheit wurde, in der Erkenntnis der Wichtigkeit der Popagandawirkung einer eigenen Presse, die erste Zeitung der nationalsozialistischen Jugend heraus- gcgeben. Das Jahr 1924 brachte, vom Vogtland ausgehend, die Ausdehnung über das ganze Land Sachsen. Die ersten größeren Gruppen entstanden in Leipzig, dann in Zwickau (unter Führung des Pg. Erich Kunz, heute Mi nisterialrat im Sächsischen Innenministerium). Chemniß, Dresden usw. 1925 griff die Ausdehnung wesentlich über die Gren zen des Landes Sachsen hinaus-, Führcrtagungen erfüllten ihre Aufgabe, der jungen Bewegung Form und Richtung zu geben' Immer weiter ging der Kampf gegen die ande ren Jugendgruppen, die marxistisch-kommunistische Jugend, die hündische Jugend und die Jugend der Wehrvcrbände. Weiter galt es, alle guten Kräften der „indifferenten Ju gend" zu erfassen, um sie politisch zu aktivieren. So war cs in Sachsen verhältnismäßig früh gelungen, in die be sonders festgefügten Reihen der linlsradikolen Jugend cinzn- brechen. Nach dem Parteitag 1926 in Weimar erlebte die junge Bewegung naturgemäß einen starken Aufschwung. Immer weiter wurden in unermüdlichen Propaganda- und Kampf feldzügen die Ideen der Hitler-Jugend getragen. Der erste Neichsparteitag in Nürnberg 1927 zeigte sowohl zahlen- wie auch wertmäßig einen wesentlichen Aufstieg. Der einfache Apparat der Reichsleitung in Plauen erwies sich schließlich immer mehr als den dauernd wachsenden Anforderungen nicht mehr genügend. So ging man daran, oft unter sehr erheblichen Opfern, Mitarbeiter aus allen Gauen heranzu ziehen, die nun insbesondere den „Frontabschnitt Jugend" bearbeiteten. Das erste große Treffen, das nur die Hitler-Jugend auf dem Plan sah. fand zu Ostern des Jahres 1928 in Bad Steben statt. Dort marschierte gemeinsam die Hitler-Ju gend der heutigen Gebiete Sachsen, Thüringen, Mittelland und Franken. Führertagungen bewiesen, daß sich die gei stige Klärung hinsichtlicb des Wesens und der Arbeit der Hitler-Jugend immer mehr vollzog. So brachte das Jahr 1928 auch die erste Reichsführertagung der HI im Dezem ber in Plauen, auf der etwa zwanzig Gaue vertreten waren. Vom März bis April hielt der damalige Neichsjugend- führer, der jetzige Gauamtsleiter Pg. Kurt Gruber, auf einer großen Deutschlandreise zmeiunddreißig Versammlun gen ab, die gleichfalls als Führertagungen aufge.waen wur den und den HJ-Fnhrern siir die nächste Zeil Ausrichlung nnd Ziel gaben. Erstmalig wurde im gleiche» Jahr auch anläßlich des Reichsparteitages in Nürnberg ein Zeltlager der HI durchgeführt, das der Führer besuchte. Bis zum Ende des Jahres 1929 konnte sich die Zahl der HI im gan zen Reich verdoppeln. Die folgenden Jahre stellten auch die Hiller-Jugend in ständig steigendem Maß in den politischen Tagcskampf hin ein. Von der Einsatzbereitschaft der Jugend des Führers sprechen die einundzwanzig Toten der Hitler-Jugend eine deutliche Sprache. In einer gewaltigen Demonstration protestierte die Ju gend 1930 gegen die Versklavung des deutschen Volkes auf Generationen hinaus durch den Poung-Plan. 1931 und 1932 gingen die Wogen des politischen Geschehens immer höher, und so wurde auch die Tätigkeit und der Kampf der Ter zweite Tag der Vollversammlung des Völker bundes wurde mit einer Ncde des Vertreters Columbiens eröffnet, der die Nichtanerkennung gewaltsamer Gcbicts- crwcrbung oder durch Gewalt errungener Vorteile for derte. Alsdann nahm erstmals in Genf der neue fran zösische Ministerpräsident Leon Blum das Wort. Löon Blum erklärte, es sei ein schwerer Irrtum, wenn etwa angenommen werde, daß die französische Außenpolitik in folge innerer Schwierigkeiten in eine Periode der pas siven Resignation cingetretc» sei. Frankreich habe eine Lösung der gefährlichen europäischen Krise im internatio nalen Verfahren gesucht. Frankreich wolle den Frieden für und mit allen Völkern, einerlei, welches Regime oder welches Ncgicrungssystem bei ihm herrsche. Zur augenblicklichen Lage erklärte Leun Blum, die Ursache für daS Versagen des Völkerbundes liege nicht im Pakt, sondern seiner verspäteten, unbestimmten und zweideutigen Anwendung. Die Paktverpflichtnngc» muß ten deshalb verstärkt werden. Die französische Abordnung könne keiner der Nevisiunsformeln zustiminen, die die Nolle des Völkerbundes auf eine akademische Beratung , zuriickführc» würde. Frankreich werde mit ganzer Kraft dazu beitragen, dem Völkerbund neues Leben zu geben. Der gleiche Selbst- > crhaltungstrieb, der die Völker heute ihre Rüstungen vcr- ! stärke» lasse, müsse sic dazu bringcn, sich enger zusammen- zuschließen. Aus der abessinischen Erfahrung müsse die Lehre gezogen werden, das; die kollektive Sicherheit in einer überrüstetcn Welt die Starken vor eine zu grausame Wahl stelle. Wen» ma» i» der Erfüllung seiner Verpflichtungen bis zum äußerste» gehe» wolle, so müsse ma» die Gefahr eines Krieges auf sich nehme». Der Pakt stelle alle» Län der» ohne Unterschied diese Gcwisscnsfrage. Die französische» Nefvrmplnnc beschrankte» de» Bei stand ans die geographisch und politisch dein nngcgriffc- - nen Staat am nächsten stehende» Länder, aber anch so bleibe das Risiko eines Krieges bestehen nnd müsse mutig getragen werde». Um ihm zu begegnen, könne ma» mir a» Abrüstung denken, obwohl dieser Gedanke heute beinahe als eine j lächerliche Utopie erscheine. Aber ohne Abrüstung köim- s ten die internationalen Schiedssprüche keine Wirkung s haben und die friedliche» Sanktionen nicht abschrecken. > Kollektive Sicherheit und Abrüstung bedingten sich gegen seitig. In diesem Sinne werde Frankreich seinen Einfluß ! geltend machen und vor keiner Initiative zurückschrecken. ! In diesem Geiste wolle es auch die der Versamm- > lung vorliegenden Konflikte prüfen. „Zwei internationale s Rechtsverletzungen" lägen vor: Die Verletzung des Pak- s tcs und die eines feierlichen Vertrages. Beide hätten zu , einer talsächlicheii „rechtswidrigen Lage" geführt. Frank reich wolle dc» rechtswidrigen Handlungen keine Absolu tion erteilen, die einer Ermutigung gleichkämc, aber der Völkerbund müsse an die Länder, die die Nechtsbrüchc be gangen hätten, die wesentliche Frage stellen, ob sie ent schlossen seien, eine bessere Zukunft vorzuberciien und an dem Werk des entwaffnete» Friedens im Nahmen des , »euerslaildenen Völkerbunds mitzuarbcileii. Sie müßtcii gefragt werde», welche Absichten sie hegte» und welche Gara»- , tic» sic Vorschläge» wollen. '