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Sächsische Elbzeiimg Sächsische Schweiz Ständige Wochenbeilagen: WoU„Ä Tageblatt für die Luc Sächsische Elbzeiluiig cnthäll die amtlichen Bekannimachliiigcn des Sind.' rals zu Bad Schandau, dcs Hnuptzollauits Bad Schandau und dcs Finanzamts Seb- nitz. Hciinatzcit u n g für Bad Schandau mit seincn OrtSIcilen Ostrau und Postcl- witz und die Landgemcindc» Altendorf, Koszdorf mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krippen, Lichtcnhain, Mitlclndnrs, Porschdorf, Prassen, Rathmannsdorf mit Plan, Remhardlsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfähre. Druck und Verlag: Sächsische Elbzciinng, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zankcnstr. IUI. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Gcmeindcgirokontn: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags 1L8 I» llhr. Die Sächsische Elbzcitung erscheint au jedem Wochentag nachmittags I llk>c Bezugspreis: mnuatlich srei Haus 1.85 NM. teinschl. Botengeld», sür Selbst- abholcr monatlich 1.65 RM., durch die Post 2.00 NM. zuzügl. 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Die amtliche Mitteilung Uber den Tod des Königs lautet: Der König starb friedlich um 23.58 Uhr in Gegenwart Ihrer Majestät der Königin, des Prin zen von Wales, dcs Herzogs von York, der königlichen Prinzessin, des Herzogs und der Herzogin von Kent. (gez.j Frederic Williams, sgcz.) Stanley Hewett, sgcz.) Dawson of Penn. Friedlicher Heimgang König Georgs London. König Georg V. hatte einen friedlichen Heimgang. Er ist bis zum Ende ohne besondere Schmerzen geblieben. Als dic Acrzte erkannten, das; das Ende nur noch eine Frage von Minuten war, riefen sic dic Königin mit ihrcn Kindern in das Stcrbczimmer. In ihrer Gegenwart hat der König seinen Atem ansgchancht. Die -Königin, dic sich bis dahin eisern auf recht gehalten hatte, umarmte unter Tränen ihren ältesten Sohn, den neuen König, Eduard Windsor, noch vor kurzem Prinz von Wales, und jetzt König Eduard vin. von England, wandte sich dann zu seinen Geschwistern, und die königliche Familie verlieh das Totcnzimmer und begab sich in den dancbcnlicgendcn Naum. König Georg ist fast zu der gleichen Stunde gestorben, in der sein Vater, König Eduard VN., im Jahre 1910 verstarb. König Georg V. London. Aus seinem Licblingssitz Sandringham in der Graf schaft Norfolk ist König Georg V. von Grohbritannicn und Ir land, Kaiser von Indien, im 71. Lebensjahre gestorben. Als er am 3. Jnni 1865 als zweiter Sohn des spateren Kö nigs Eduard VII. das Licht der Welt erblickte, dachte Wohl nie mand daran, das; er dereinst die Krone Englands tragen und da- mit über ein Reich herrschen würde, in dem die Sonne nicht nntcr- geht. Eine Weltreise, dic den jungen Prinzen in den Jahren 1870 bis 1892 durch alle Meere führte, weckte iu ihm dic grohc Licbc zur Scc, dcr er Zcit seines Lebens treu geblieben ist. 18- jährig trat cr als Kadett in die britische Kriegsmarine cin. In dcr harten Schule des Seemanns lernte er die stille Pflichterfül lung, dic Mcnschcnkcnutnis und die ruhige Ucberlcgcnhcit in allen Lagen, dic ihn später als Herrscher über rnud 180 Millionen Menschen auszcichnen sollte. Auf zahlreichen Auslandskomman dos erwarb cr sich cine gründliche Kenntnis des britischen Welt reiches, das damals im Glanz des victorianischen Zeitalters stand, und seiner Probleme. Ta starb im Jahre 1892 sein älterer Bru der, und Prinz Georg trat in die Rechte des britischen Thron erben ein. Im folgenden Jahr vermahlte er sich mit Prinzessin Mary von Teck, die väterlicherseits aus einer Seitenlinie dcs württcmbcrgischen Königshauses stammte. Diesem Buud, dcr sich überaus glücklich gestaltete, entsprossen vier Söhne und eine Tochter. Beileidstelegramme Thronerben und Berlin. Der Führer nnd Reichskanzler hat unmittelbar nach Eingang dcr Meldung vom Ableben dcs Königs von England an den Thronerben folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Dic Traucrnachricht von dem Ableben Seiner Majestät des .Königs Georg V. hat mich tief betrübt. Ich bitte Eure Majestät mit meinem und dcr Rcichsrcgicrung aufrichtigen Beileid die Versicherung entgcgcnzuuchmen, das; mit mir das ganze deutsche Volk a» de», schweren Verlust, der das königliche Hans und dic britische Nation betroffen hat, herzlichen Anteil nimmt. sgcz. Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler." Zugleich hat der Führer Ihrer Majestät der Königiuwitwc wie folgt telegraphisch seine Anteilnahme bekundet: „Eure Majestät bitte ich, den Ausdruck meines tiefempfunde nen Beileids zu dem schmerzlichen Verlust eutgegcuzu»ehmcn, den Eure Majestät erlitten haben. sgcz.) Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler." Das Beileidstelegramm des Neichsau'yenministers Berlin. Ebenso hat dcr Reichsminister dcs Auswärtigcn, Frei herr von Neurath, dem königlich-britischen Aussenminister Eden seine Anteilnahme und das Bcilcid dcr Reichsregierung telegraphisch zum Ausdruck gebracht. Als Georg V. am 6. Mai 1910 als Nachfolger seines Vaters, Eduard vii., ans den Thron berufen wurde, sah cr sich kcincr lcichten. Lage gegenüber. Neber Europa begannen sich die ersten drohenden Wölken dcs kommcndcn Wcltbrandcs zilsammcnzuzic- hcn. In Irland und Indien ergaben sich Schwierigkeiten. Wah- rend des Weltkrieges, im Jahre 1917, legte cr dcn deutschen Namen seines Hanfes Sachsen-Coburg und Gotha ab »nd nahm dcn Namen Windsor an. ' ' Wenn sich auch König Georg V. stets im Rahme» dcr Ver sagung Politisch nach aus;cn hin stark znrückhielt, so wirkte cr doch umso mehr durch stimm erfahrenen Rat und dic auSgleichcndc Würde seiner wahrhast königlichen Persönlichkeit. Dic schlichte Menschlichkeit seines vornehmen Wesens gab dem englischen Königtum einen neuen Inhalt. Während scincr Rcgicrungs- zcit entwickelte sich das britiphc Weltreich zu jener Gemeinschaft gleichberechtigter Glieder, dic ihre Zusammenfassung weniger in geschriebenen Verfassungsbestimmnngen. als in dem gcmciuwmcn Rcchtsbcwußtsein, mit dcr Krone als oberste Spitze fand. In ihr und ihrem Träger erblicken alle Teile dieses Reiches das einigende Band, das sic umschlics;t. Dirsc unerschütterliche Verbundenheit sand im vorigen Jahre ihren mächtigen Ausdruck, als anläßlich seines 25jährigcn Rcgicrnngsjnbiläums König Georg V. als wah rer „Vater des Vaterlandes" seine Rundfnükansprache an seine große „britische Familie" hielt. König Georg v. war aber auch dcr erste Gcntlcmcn seines Landes. Seine großen sportlichen und gesellschaftlichen Inter essen — er war unter anderem ein leidenschaftlicher Segler nnd Anhänger des Rennsportes - und fein gütiges Wesen verschafften ihm eine allgemeine Beliebtheit, wie sic nur wenigcn Monarchen in diesem Maße zuteil wurde. Als cr im Winter 1928/29 schwer erkrankte, kam dic Bcrbundcnhcil mit sciucm Volke in herzlichster Form zum Ausdruck. Während der Pfundkrisc im Jahre 1931 zeigte sich das soziale Empsinden dcs Königs, indcm cr ciucr erhcblichcn Beschränkung seines Haushaltes zustimmte uud pein lich auf ihre Einhaltung bedacht war. Wenn sich heule die britische Völkcrsamilie au dcr Bahrc des Königs vereint, so bringt auch das deutsche Volk diesem tiefen Schmer; um den Verlust eines wahren Königs nnd edlen Men schen aufrichtig sein mitfühlendes Verstehen entgegen. Als sein Nachfolger wird dcr bishcrigc Prinz von Wales, der im 12. Lebensjahr Pehl, als Eduard Vlll., dcn Thron bestcigcn. -es Führers an den ne Königinwiiwe Trauerbeffaggung Berlin. Zum Zeichen dcr Trauer setzen die Präsidialkanzlei, dic Reichskanzlei, das Auswärtige Amt und der Reichstag ihre Dicuslslaggc auf Halbmast. Eduard VIN. wird heute öffentlich zum König ausgerusen London. Nach dem Tode König Georgs wurden sofort Maß nahmen ergriffen, um dcn Kronrat, voraussichtlich im St.-Jamcs- Palast iu London, einzubernsen. Seine Mitglieder werden auf dcn neuen König Eduard VIli. vereidigt werden. Eduard Vlll. wird am heutigen Dienstag nach alter Uebcr- lieferuug von den Stufen dcr Köuiglichcu Börsc in Loudon öffent- lich znm König auSgcruscn. Die königlichen Herolde werden da bei den historischen Satz auSsprcchcn: „Ter König ist tot, cs lcbc dcr König!" Die Börse bleibt am Dienstag geschlossen. Wenige Sekunden nach dem Tode des Königs wurde die Todes nachricht nach London telegraphiert. Dcr Ministerpräsident, der Innenminister uud der Lordkauzlcr wurden sofort unterrichtet. Die Admialität meldete den Tod durch Fuuk allen auf See be findliche» Schisse». 15 Minute» vor 2 llhr früh MEZ. wurde folgende amtliche ' Nachricht vom Hanse dcs Ministerpräsidenten in der Downing Street 10 ausgcgcbcn: „In Uebereinslimmuug mit dem Thronsolgcgesctz von 1707 muß das Parlament sofort znsammenlrcleu. Insolgedcssen sind Maßnahme» jür die Einbcrnsnug dcs Ober- »»d Unterhauses am Dienstag, 2I. Januar, gclrosfcn worden." König Eduard Vlll. besteigt als Unvcrhciralctcr dcn Thron. Die Königin Mary wird als Königinmutter weiterhin dic erste Lady des Landes bleiben, der Herzog von Porl wird präsumptivcr Thronfolger. Er wird nicht Kronprinz, da diese Stellung nur durch den Sohn oder Enkel eines Souveräns eingenommen Wer den kann. Der Titel eines Prince of Wales wird entfallen, da Weltbild (M). der König keinen Sohn Hal. Dieser Titel wird bekanntlich nur dem ältesten Sohu des jeweilige» Königs verliehe». Nach dem Tode des Königs wird sür zwölf Munalc Hoftrauer verfügt. Auf der Admiralität wird dic Flaggc halbmast gesetzt werde», was »ur geschieht, wenn der König stirbl. Ans die Mit teilung an die Armee hin wird dic Armec cinen Traucrsalut feuern, und zwar einen Schuß sür jedes der 70 Jahre, dic der König gelebt Hal. Auf sämtlichen militärischen Gebäude» wer de» die Flaggen halbmast wehen. * Der Führer und Reichskanzler Hal mil Wirlnng vom 1. Ja nuar 1936 befördern Zum General der -Kavallerie: ^lencrallent- uant Knochenhauer, Kommaudicrender General des X. Armeekorps: zn Generallculnaulcn: Generalmajor von Goß ler, Kdr. d. 19. Tiv., Generalmajor Keitel, Ches des Wehr- machlsamles. * Ter Führer und Neichslaiizlcr Hal au den Abl Alban Schachte ilner, der am Sonnlag seinen 75. Gcbnrlstag be ging, folgendes Telegramm gerichlel: „Zn Ihrem heutigen 75. Geburtslage spreche ich Ihnen in dankbarer Erinnerung an Ihre bewährte nnd trene Mitarbeit herzlichste Glückwünsche ans. gez. Advls Hitler." * In Berlin haben deutsch-schweizerische Besprechungen über industrielle uud landwirtschaftliche Fragen begonnen. Bei den Vereinigten Adriawerflcn in Monsaleone wnrdc aus de» beiden ersten dort sür die siamesische Kriegsmarine ge baute» Torpedobooten feierlich die Flagge Siams gehisst. Die Torpedoboote sind die ersten beiden der els Kriegsfahrzengc — nenn Torpedoboote nnd zwei Minenleger — die Siam ans der italienischen Wersi in Monsaleone in Auftrag gegeben hat.