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>- >- -t r u s e e I. r Sächsische Elbzeiiung Tageblatt für die ,>.< <^nnyl;che Elvzeitung enthält die amtlichen Bekanntmachnngcu des Wcadi- zu Bad Schandau, des Hauptzollamts Bad Schandau und des Finanzamts Scb- nih. Hcimatz -' > u n g für Bad Schandau mit seinen Orlsteilcn Ostrau und Postel- wiy und die <a»dgcmcindcn Altendorf, Goßdorf mit Kohlmühlc, Kleingießhübel, Krippen, Lichtcnhain, Mittclndors, Porschdorf, Prossen, Nathmannsdorf mit Plan, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischsährc. Druck uud Verlag: Sächsische Elbzcitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 134. Fernsprecher 22. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 827. Gemcindcgirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags 148—18 Uhr. Sächsische Schweiz Lie Sächsische Elbzcitung erjcheini an jedem Wochentag nachmittags 4 Nur. Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85 RM. (ciuschl. Botengeld), für Selbst, abholcr monatlich 1.65 RM., durch die Post 2.00 RM. zuzügl. Bestellgeld. 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Schön berger, die Charaktereigenschaften des Dahingegangenen, dessen Andenken von allen, die ihn kannten, bis weit über das Grab bewahrt werde. Anschließend legte Ministerial direktor Dr. Dieckhoff im Namen des Führers und Reichskanzlers, der ihn beauftragt hatte, den Angehörigen des Verewigten seine aufrichtige Teilnahme auszusprechen, einen Kranz nieder. Er legte einen zweiten Kranz im Auf trag des Neichsaußenministers und der Mitglieder des Aus wärtigen Amtes nieder, die, wie Dr. Dieckhoff erklärte, ihres Kameraden in tiefer Trauer gedächten. Botschafter von Hoesch sei gestorben wie der Soldat auf dem Feld der Ehre, mitten im Kampf, mitten in der Arbeit, mitten in treuester Pflichterfüllung und in vollster Hingebung an seine große schöne Aufgabe. Er sei einen schweren und manchmal bit teren Weg gegangen, aber vor dem Ende habe er dank unserem Führer noch von dem Glück kosten dürfen, sein Land wieder frei zu sehen und Deutschland wieder als völ lig gleichberechtigte Macht vertreten zu können. Der Lan desgruppenleiter der NSDAP für Großbritannien und Ir land, Otto Bene, widmete dem Verstorbenen herzliche Worte des Gedenkens, wobei er an den in gemeinsamer Arbeit endlich verwirklichten Zusammenschluß des Deutschtums in England erinnerte. In loyaler Mitarbeit habe Botschafter von Hoesch an dieser Aufgabe mitgewirkt: die deu 'che Ko lonie in England werde seiner nicht vergessen. Der engste Mitarbeiter des Botschafters, Botschaftsrat Fürst Bismarck, schilderte den Verstorbenen als einen Vorgesetzten und Kameraden, dem nachzueifern alle bestrebt sein würden, die seine Mitarbeiter waren. Militärisches Trauergeleit Englische Gardcossizicre begleiten den Sarg London. Neber die feierliche Hcbcrsiihrung der Leiche des verstorbenen Botschafters von Hoesch wird noch mitgctcilt, daß die englische Regierung einen Trancrzug mit militäri schen Ehre,, angcoronct hat. Der Traucrzug wird Mittwoch vormittags nm 11 Uhr die deutsche Botschaft verlassen und sich nach dem Victoria-Bahnhof begeben. Zehn Gardeofsizierc werden den Sarg ans die Geschütz lafette setzen, nnd 19 Kanonenschüsse werden von dem in der Nähe befindlichen Sankt-Jamcs-Platz ans ertönen, wenn der Sarg aus der dcutichcn Botschaft hinansgctragcn wird. Die Geschützlafette wird von vier Vorrcitcrn der Königlichen Garde gezogen werden. Ein Vertreter des Königs, des diplomatischen Korps, der britischen Regierung, des Foreign Office, der deutschen Negierung, der dcutichcn Botschaft, der dculschcn Kolonie Londons sowie Offi ziere nnd 160 Mann der britischen Gardcgrcnadicre werden hin ter dem Sarge cinherschrcitcn. Die Musik wird ebenfalls von den Gardcgrcnadiercn gestellt. Aus dem Victoria-Bahnhof wird der Lcichcnzug vou einer Ehrenwache, die wieder aus Offizieren und hundert Mann der britischen Garde besteht, erwartet. Ein Sondcrzug wird den Sarg nach Dover bringen, wo er von dem englischen Zerstörer „Scoul" an Bord genommen und nach Wilhelmshaven gebracht wird. Für die Mitglieder des diplomatischen Korps nnd die eng lische Ocffcntlichkcit wird in der dculschcn luthcrischcn St.- Maricn-Kirchc in London am Donncrstag 12 Uhr ein Trauer- gottcsdicnst abgchaltcn. Ein zweiter Trauergottesdicnst wird in derselben Kirche am nächsten Tage für die Mitglieder der deut schen Kolonie stattfindcn. Die sterblichen Uebcrrestc des Botschafters werden auf der Fahrt nach Dresden u. a. von Botschaftsrat Fürst Bismarck uud dem deutschen Militärattache in London, Generalmajor Geyr von S ch w e p P c n b e r g, begleitet. Der Führer besichtigt bayerische Autobahn Der Führer besichtigte den bereits fertiggcstellten Teil s der deutschen Alpenquerstrcißc von Mauth'aeusl bis l Inzell, anschließend die Ncichsautobahn München— s Landesarenze von Bernau am Chiemsee bis Mün- ' chen. In der Begleitung des Führers befanden sich der ! Generalinspekteur für das deutsche Straßenwescn, Dr. Todt, ! und der Leiter der Fachgruppe „Kraftwagen", Direktor Merlin. Die Autobahn München—Landesgrenze ist bisher auf einer Strecke von dreißig Kilometer von München bis Weyarn dem Verkehr freigeqeben. Etwa gegen Pfingsten wird ein zweites Teilstück bis Frasdorf mit oer Jnnllberquerung dem Verkehr übergeben werden können, später erfolgt die Frei gabe der Strecke bis zum Chiemsee. Der jetzt besichtigte Teil der Strecke führt durch landschaftlich reizvoll- stes Gebiet Deutschlands. Von der Höhe vor dem Chiemsee genießt man einen Blick auf die gesamten deut schen Ostalpen und über den Chiemsee weit hinaus in das bayerische Land, einen Ausblick, wie er von kaum einer Autostraße Deutschlands in solcher Schönheit geboten wer den kann. Besonders eindrucksvoll wirken auch die Brücken- überauerungen der Prien und des Inn. Westlich des Inn empfängt man von Irschenberg eine Alpensicht auf das Kaisergebirge, den Dachstein, den Wendelstein und einen großen Teil der Bayerischen Alpen. Landfchastlich reizvoll wirkt auch die Durchquerung des Leitzachlales und die Streckenführung am Seehamer See. Versuch mit ««tauglichen Mittel« Um den garantierlen Wochenverdiensl. Einige öffentliche und eine Reihe gemischtwirtschaftlicher Betriebe haben, um die Stellung des Arbeiters der des An gestellten anzugleichen, den Uebergang vom Wochenlohn zum Monatslohn vollzogen. Hierzu ist nunmehr, wie die NS.-Sozialpolitik berichtet, die Erörterung des sogenannten garantierten Wochenverdienstes gekommen. Die durch Ka lenderzufälligkeiten verursachten Schwankungen des Arbei tereinkommens sollen ausgeglichen werden; der Arbeiter soll ans längere Sicht mit gleichbleibendem Lohnbetrag rechnen können. Dic Jdce gehe aus von der Tatsache, daß zu den 52 Sonntagen des Jahres noch etwa elf gesetzliche "Wochen- feiertage kommen. Die Absicht sei nun, jedem normalen Arbeitstag eine viertel, dem Sonnabend eine halbe Stunde zusätzliche Arbeit anzuhängen, wodurch im Jahre 88 Arbeitsstunden gewonnen würden. Die Bezahlung dieser Mehrarbeit solle nicht wöchentlich erfolgen, sondern in einen Lohnfonds fließen, der es ermöglicht, ohne Rücksicht auf die jeweiligen Wochen- f feiertage wahrend des ganzen Jahres gleichbleibendcn Wochcnlohn auszuzahlen. Aufholarbeit solle also den Aus fall decken. Das genannte Organ des Leiters des Sozial amtes der DAF. bemerkt hierzu, daß der Plan bei ein gehender Nachprüfung eine ablehnende Stellungnahme recht- fertige. Die sogenannte Aufholarbeit würde eine Mehrarbeit sein, die normalerweise mit Ueberstundenzuschlag zn be zahlen wäre. Die scheinbar gefolgschaftssreundliche Geste verwandle sich also bei näherem Zusehen in ein System der Lohn drückerei. Außerdem aber würde der Plan der Politik der Reichsregierung entgegenwirken, die Menschensaffungskraft der Betriebe zu weilen; er würde wie eine Art Einstellungs sperre wirken. Ein Unternehmen von z. B. 500 Arbeitern würde nämlich nach dem Plan 44 000 zusätzliche Arbeits stunden im Jahre zu leisten haben, für die mehr als 1ö neue Belegschaftsmitglieder eingestellt werden könnten, wenn es keine Aufhokarbeil gäbe. Billiger Wohnraum für die wenigerbemittelten Volksschichten. Das böse Erbe des Wohnelends und der Wohnungs not aus der vergangenen Zeit trifft naturgemäß die min derbemittelten Volksschichten am meisten. Die nationalso zialistische Wohn- und Siedlungspolitik ist daher darauf ab gestellt, vorwiegend billigen Wohnraum für die Wenigbe mittelten zu schaffen, soweit das im Rahmen des volkswirt schaftlich Möglichen irgendwie vertretbar ist. In den letzten Jahren konnte der üleinwohnungsbau von einem Fünftel auf ein Drit tel des gesamten Wohnungsbaus erhöht Für eilige Leier * Dos am 20. April ablcmfendc Mcistbcgiinstignngsrecht Deutschlands in den französischen Mandatsgebieten ist durch eine Vereinbarung zwischen der deutschen und der französischen Re gierung bis zum 20. Juli 1936 verlängert worden. * Im Rcichstaassitzungssaal (Kroll-Opcr) zu Berlin findet am 24 April eine Tagung der Vorstände des Deutschen Gcmeindc- lagcs und der Landes- und Provinzialdienststellcn statt, an der eine größere Anzahl geladener Gäste tcilnimmt. Reichsminister Dr. Frick wird ans der Vorstandstagnng das Wort ergreife». * Der Pressechef der Junkcrswcrkc, Fischer von Potur - zyn, der aus Einladung des italicnilchcn Luftfahrtministcriums Gelegenheit gehabt hatte, die Tätigkeit der italienischen Luftwaffe an der abessinischen Nordsront kcnncnzulcrncn, ist vom italie nischen Regierungschef Mussolini in Audienz empfangen worden. * Ans der Jahrcskonscrcnz der Unabhängigen Arbeiterpartei Englands wnrdc eine Entschließung angenommen, in der cs heißt, daß dic Unabhängige Arbeiterpartei „unter geeigneten Umstän den" dic Arbcitcr zn cincm Gcncralstrcik gcgcn emcn Krieg anf- sordcrn solle, der von einer „kapitalistischen Regierung" ange droht werde. * Eine mexikanische Rcbcllcnbande wurde bei Xochiltepcc im Staate Puebla von Regicrnngstruppen gestellt nnd nach erbitter tem Fcucrgcsccht in dic Flucht gcschtagcn. Dic Ncbcllcn verlöre» dabei sechzehn Tote. werden. Wenn auch die Kapitalmittel im Augenblick infolge Erledigung wichtigerer Aufgaben sehr beschränkt sind und der gegenwärtige Umfang des Wohnungsbaues bei weitem nicht ausreicht, um die Lücken im Wohnraum auszusüllen, so wird doch durch Einzellnaßnahmen aller Art versucht, § auch auf diesem Gebiete fühlbar vorwärtszukommcn. Von i den Maßnahme der letzten Zeit seien nur die Zurverfügungstellung weiterer Reichsmittel für den Umbau von Wohnungen erwähnt, die neuen Bestimmungen über die Verwendung der Rückflüsse der Hauszinssteuerhypothcken für Kleinsied lungen und Volkswohnungen sowie die erweiterte Finan zierung der Kleinsiedlung durch Sparkassenhypotheken usw. Große Bedeutung hat auch die Arbeit des Neichsheimstätten- amtes der DAF. auf diesem Gebiete gewonnen. Das Amt hilft nicht nur mit eigenen Mitteln durch Errichtung von Arbeitersiedlungen besonders in den ge fährdeten Grenzgebieten an der Lösung dieser Aufgabe praktisch mit, sondern hat auch zu einer erfreulichen Gesundung der Meinungen wie auch der Praxis auf diesem Gebiet beigetragen. Die bis herige Mitwirkung des Reichsheimstättenamtes bzw. der Gauheimstättenämter hat insgesamt über 124 000 Wohn einheiten erfaßt. An der Besserung der Wohnstätten der Arbeiter ist auch die Industrie erheblich beteiligt. Gerade im industriellen Westen gehört die Schaffung einer aus reichenden Zahl von Kleinwohnungen zu den vordringlich sten Aufgaben. Daß diese Aufgabe tatkräftig in Angriff ge nommen ist, zeigen allein schon die 28 000 Heimstätten, die die Treuhandstelle für Bergmannswohnstätten in den letzten Jahren errichtet hat. Davon sind etwa 22 000 Einfamilien häuser. Tschechoslowakischer Schritt in der Phönix-Angelegenheit Wir». Wie zuverlässig vcrlantct, Hot die tschechoslowakische Negierung durch ihre» Wiener Geschäftsträger am Dienstag beim Außenminister B e r g e r - W a l d c n c g g Vorstellungen in der Angelegenheit der Bersichernngügesellschast Phönix erhoben. Dem Vernehmen nach soll der Geschäftsträger darauf hiugcwicsen haben, daß die von der österreichischen Negierung dnrchgefnhrte Regelung der Phönix-Angelegenheit gcgcn die verschiedene» Ver einbarungen verstoße, die zwischen der österreichischen und .der tschechoslowakischen Regierung sowie zwischen den staatlichen Ver- sichcrungsaufsichtsbehörden in Wien und Prag im Laufe der Jahre geschlossen wnrdc». Die Beisetzung des griechischen Ministerpräsidenten Demerdzis Athen. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde der in den frühen Morgenstunden des Ostermontag plötzlich ver storbene griechische Ministerpräsident Demerdzis am Diens- tagnachnnttag zn Grabe »eirageu. Die Beisetzung fand in über aus feierlicher Form statt. Dem Trancrgottesdienst in der Kathedrale wohnten der König, der Thronfolger, alle Mitglieder der Regierung, die hohen geistlichen Würdenträger, Vertreter der Beamtenschaft nnd der Wehrmacht sowie das diplomatische Korps bei. Die Garnison von Athen erwies dem Verstorbenen bis zum Friedhof militärische Ehre». Der »enc Ministerpräsident, General Metaxas, hielt in der Kathedrale ans seinen verstorbenen Amtsvorgänger eine Trauerrede, in der er u. a. fcststcllte, daß das ganze Politische Leben Demerdzis ohne Hintergedanken und ohne persönliche Interessen dem Wohle Griechenlands gewidmet gewesen sei. Der Tod von Demerdzis, der gleichsam als Soldat ans dem Schlacht feld gefallen sei, bedeute einen große» Verlust für Griechenland. Sein Andenken werde unvergessen bleiben.