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Allgemeiner Anzeiger. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwciMal: Mittwoch nnd Sonnabend. Abvnnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1,05 Mk. - bei freier Zusendung durch Polen ins Hans l Mark 25 Psennige, durch die Post 1,05 Mark ausschl. Bestellgeld. Be- stellungen'nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Amtsblatt für die Grtsöeöörde und den Hemeinderat zu Meinig. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Psg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 15 Pfg-, >m amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil SO Pfg-, nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Schristleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. 26. Jahrgang ^r. 56. Mittwoch, den 12. Juli 1916. Lokal-Hnrriger kür Sie «nschsktrn Mwig, gi-MSMSork, siimmMe, frzMrnwal una iimgegenä. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag V2II Uhr einzusenden. , Huie MKrMen. "Aich Somme wurden die cnglisch-fran- .Mschen Angriffe sehr blutig abgewiesen. der Bukowina erkämpften die k. u. k. puppen d^ Ucbergang über die Moldawa. mffche Angriffe gegen die Armee des Prinzen ^"Pold von Bayern brachen wiederum unter A größten Verlusten für den Feind zu- a!°>>imen. Anant Mulzer hat ein englisches Großkampf- mugzeug abgeschossen; der Kaiser hat ihm »Orden Pour le merite verliehen. der Gegend von Arras wurde ein feind- "ches Flugzeug durch Abwehrfeuer herunter- ^flt, ein anderes nach seinem Absturz durch H Ptilleriefeuer zerstört. Molodeczno wurden russische Truppen mit Amben belegt, am Stochod wurde ein rus- -Aches Flugzeug im Luftkampf abgeschossen. Nähe der englischen Küste sind von Mschen Seestreitkräften zwischen dem 4. und Juli acht englische Fischecfahrzeuge ver- ^.'kukt worden. menjscho Angriffe gegen den Görzer Brücken- M und den Rücken östlich von Monsolcone Adlungen. ^sffeits der Somme dauern die schweren Ampfe an. Immer wieder schicken unsere Wenn Truppen den Angreifer in seine Sturm- "Eungen zurück, und wo sie feinen sich dicht folgenden Angriffen wieder vorübergehend Aum geben mußten, haben sie ihn durch hWe, Gegenstöße wieder geworfen. Wäldchen von Trones wurde den dort ein- Ubrungenen Engländern, das Gehöft La Amsonnette und das Dorf Barleur den Fran- Akn im Sturm wieder entrissen und gegen Feind in Hardeconrt vorgearbeitet. Ovillers wird ununterbrochen Mann gegen hi» Stampft. ^°rf Biaches haben die Franzosen Fuß ge- Barleur und Belloy sind die franzö- "'M Angriffe unter den größten Verlusten ^sx s zusammengebrochen. Ak Flieger haben 5 feindliche Flugzeuge ab- ?^°ssen; Oberleutnant Walz und Gehrlich ihren 4., Leutnant Leffers seinen 5., Anant Parschau seinen 8. Gegner außer Et gesetzt. Brenta und Etsch wurden italienische ArHe unter schwersten italienischen Ver- !- ^geschlagen; 455 Italiener wurden 'Agengenommen. M i "sterreichische Kreuzer „Novara" zerstörte U der Otranto-Straße mehrere englische Ueber- L^ngsdampfer. ^ie die Russen die Gefangenen l zählen. 'n Stockholm durchreisender Jour- >iq ' der lange Zeit im russischen Hauptguar- kj^Akitt hatte, machte dem Stockholmer Be- miäs« öes „Berl. Lok.-Anz." folgende zu- Hs/A" ^"güben darüber, wie die hohen rus- Gefangenenziffern zustande koinmen. Die k ^fort nach Besetzung der zu- Gebiete umfangreiche Aussiedlung. Männer zwischen 17 und 55 Jahren E der Bukowina verschickt, außerdem »ixhA ""Wolhynien zahlreiche Personen, außer dst A>on auch zahlreiche rciurussische Mäu- genommen und in entfernte verschickt. Die Ziffern dieser zahlreichen Zivilgefangenen und ^kkn ^Ebn wurden den Kriegsgefangenen- und die Gesamtsumme, wovon ^Ilen v i"^iknt Soldaten sind, in den offi- s>, Apporten bekanntgegeben. ^kld^. N „Times"-Korrcspondent in Rußland Deutschen herrscht eine außer- x ch hohe Moral unter den Truppen. Es werden nur wenige Gefangene gemacht, weil die Deutschen tapfer bis zum letzten Mann kämpfen. Italienische Bekenntnisse. Aus dem k. u. k. Kriegspressequartier wird gemeldet: Die italienische Funkentelegraphen station Coltonano verbreitete am 6. Jult fol genden, für das Ausland bestimmten halbamt lichen italienischen Bericht: Wenn man nicht die charakteristischen Eigentümlichkeiten der Ge birgszone kennt, in der Italien gegenwärtig seine Offensive unternimmt, kann man sich keine Vorstellung von den Schwierigkeiten des Kampfes machen, welche sich den Truppen Cadornas entgezenstellen, und neigt zur Annahme, daß der scheinbare Stillstand der Operationen auf Mangel an Offensivgeist zurückzuführen ist. Die italienische Offensive ist weder rasch noch in die Augen fallend, sondern vollzieht sich beständig und unwiderstehlich, indem sie einen stets wachsenden Druck auf den Gegner ausübt und ihn täglich vor neue Aufgaben stellt. Der Frontabschnitt, in dem sich vorzüglich die ita lienische Offensive abspielt, reicht von der Etsch zur Brenta und zerfällt in eine Reihe von Unterabschnitten, von denen jeder besondere Eigentümlichkeiten des Geländes aufweist. Der Raum von der Etsch bis zum Pajubio trägt wildalpinen Charakter. Seine senkrecht auf- steigenden Felswände bieten glänzende Vertei digungsmöglichkeiten. Die Oestecreichcr wissen dies sehr gut, da sie trotz ihrer artilleristischen Ueberlegenheit die Zugno Korta und den Col Santo nicht überschreiten konnten. Der Ab schnitt Posina—Asitio wird von einem durch zahlreiche Schluchten zerrissenen Hochplateau ge bildet, welches von Gipfeln und Kuppen in einer mittleren Höhe von 1500 Metern über ragt wird. In diesem Gelände ist die Ver wendung von Truppenmassen unmöglich, da die Täler unter feindlichem Artillerrefeuer stehen. In der Zone Astach—Brenta bieten die zahl reichen Wälder das größte Hindernis, die die Stellungen des Feindes verbergen und die Be wegungen des Angreifers erschweren. Man muß sich hier mit kleinen Abteilungen, denen Ma schinengewehre zur Unterstützung beigegeben wer den, behelfen und an Stelle des Krieges mit großen Truppenmassen tritt der Guerillakrieg mit seinen naturgemäß nur sehr langsamen Er folgen. In der ganzen Gegend fehlt es an Verkehrswegen. Automobile können nicht ver wendet werden und der ausschließliche Gebrauch von Zug- und Tragtieren erschwert die Lebens mittelversorgung und Munitionszufuhr. Be sonders schwierig ist dec Nachschub auf dem Plateau von Asiago, wo es gar keine Quellen gibt. Täglich müssen dorthin mindestens 450000 Liter Wasser geschafft werben. Man hat sich jetzt mit der Anlage eines kleinen künstlichen Teiches beholfen. Die Oesterreicher verglichen ihre Offensive mit der unseren, obwohl sie im Trentino eine starke Fortslinie, welche die Grenze beherrscht, sowie vorzügliche Verbindungen zur Verfügung hatten, die ihnen eine imposante Artilleriekonzentration aller Kaliber zwischen Etsch und Brenta ermöglichten. Diese Darstellung der italienischen „Offen sive" spricht Bände. Man kann ihr nichts hinzufügen. üerllM; «ns 5äM»er. Bretnig. (Einmachen der Früchte ohne Zucker.) Der Gewerbekammer Zittau ist eine weitere Flugschrift zur Volksernährung, hcraus- gegeben von der Zentraleinkaufsgesell'chaft, zu zweckentsprechender unentgeltlicher Verteilung zu- geganzen. Bezirkseingesessene, welche für diese neue Flugschrift über das Einmachen der Früchte ohne Zucker (nebst einer Anweisung zum Trock ¬ nen) Interesse haben, können sich deshalb an die Geschäftsstelle der Gewerbekammer wenden. — Schweinehaltung und Kartof- selverfütterungsverbot. Das vor eini gen Wochen erlassene Verbot der Kartoffelver- fütterung hat schwere Beunruhigung unter den Schweinehaltern hervorgerufen und die Aufzucht und Weitermast der vorhandenen Schweine er schwert, teilweise sogar unmöglich gemacht, sodaß unreife Schweine aus Futtermangel geschlachtet werden mußten. Diese Wirkung wurde bei Er laß des Verfütterungsverbotes in vollem Maße vorausgesehen. Der schwere Notstand hinsicht lich der Versorgung der Menschen mit den aller nötigsten Kartoffelmengen zwang aber zu dieser an sich unerwünschten und bedenklichen Maß regel. Selbstverständlich wird das Kartoffelver- fütterungsverbot aufgehoben werden, sobald die Heranwachsende neue Kartoffelernte die Versor gung der Menschen einigermaßen sichergestellt haben wird. Außerdem schweben im Kriegser nährungsamt Verhandlungen, deren baldiger Ab schluß zu erwarten ist, über umfangreiche Liefe rungen von Kraftfutter zu ermäßigten Preisen an die Schweinehalter. Auch die ganz kleinen Schweinehalter sollen hierbei berücksichtigt wer den. Es ist also aus den bedauerlichen augen blicklichen Erschwernissen der Fütterung kein Grund zur Aufgabe der Schweinemast herzulei ten, zumal, wie schon bekanntgegeben, die Frei gabe der Hausschlachtungen zum eigenen Bedarf unter Anrechnung auf die später auszuzebenden Fleischkarten fest beschlossen ist. Die Ferkelpreise haben, nachdem sie bis vor kurzem in manchen Bezirken zu ungesunder Höhe emporgestiegen waren, in den letzten Wochen eine große Herab setzung erfahren. Solche Schwankungen der Ferkelpreise, die sehr unerwünscht sind, kommen auch im Frieden vor. Da die gesamte Schweine- zahl in Deutschland immer noch recht niedrig ist, ist mit Sicherheit zu erwarten, daß bei Frei werden weiterer Futtermittelmengen die Nach frage nach Ferkeln alsbald wieder steigen wird und daß die Ferkelpreise wieder eine Höhe er reichen werden, die auch dem Züchter einen aus reichenden Verdienst sichert. Großröhrsdorf, 11. Juli. Ein Brand entstand gestern nachmittag in der 6. Stunde in einem der Firma C. T. Höfgen im Nieder dorfe gehörigen Wohnhause. Dank dem schnellen Eingreifen der hiesigen Feuerwehren konnte das Feuer, über dessen Entstehungsursache man nichts genaues erfahren konnte, bald wieder ge löscht werden. Kamenz. Dienstag, den 18. Juli 1916, vorm. 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirks ausschusses. — Am Sonntag abend verschied im Alter von 70 Jahren der Kunstgärtner Johann Wilhelm Weiße. Königsbrück. (Diebischer Soldat.) In der letzten Zeit wurden im Neuen Lager auf dem Truppenübungsplätze Königsbrück verschie dene Personen mittels Einbruchs um Geld und Sachen in sehr hohem Werte bestohlen. Der hiesigen Land- und Feldgendarmerie ist es ge lungen, den Täter in einem 20 Jahre alten, aus Chemnitz stammenden und hier eingezogencn Msnne zu ermitteln. Er sitzt b-reits hinter Schloß und Riegel. Außer den oben erwähnten Straftaten hat er auch zwei Einbruchsdiebstähle in Chemnitz und je einen in Bräunsdorf und Königsbrück ausgeführt. Sebnitz. (Bestrafte Tierquälerei.) Der Fleischer Wilhelm Richter wurde vom Schöffen gericht zu zehn Tagen Haft verurteilt. Er hatte ein krankes und erschöpftes Pferd auf dem Acker derarr mißhandelt, daß es blutig zusammenstürzte. Bautzen. Die ersten Frühkartoffeln heim ischer Ernte kamen am Sonnabend auf dem Wochenmarkte zum Verkauf. Die Preisforde rungen der Verkäufer bewegten sich zwischen 18 und 25 Pf. für das Pfund, während die Marktpolizei nur Preise bis zu 15 Pf. zuließ. Zittau. Der Fehlbetrag des Bundes- Sängerfestes der Oberlausitz, das kurz vor Aus bruch des Krieges 1914 hier stattfand, beträgt rund 15000 Mark. Davon will die Stadt 11280 Mark übernehmen. Den fehlenden Rest tragen die Bundes-Gesangvereine. Die sonstigen Garantiezeichner werden nicht herangezogen. Pirna. Die Papierfabrik von Geibel in Dittersbach ist bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Dresden. (Folgenschwerer Mauereinsturz.) Im Karolahause zu Dresden ereignete, sich, am Freitag nachmittag ein schwerer Unglücksfall. Bei Unterkellerungsbauten stürzte eine Stein mauer ein und begrub vier Arbeiter. Der Maurer Bormann aus Klotzsche fand sofort den Tod, während die übrigen drei Verunglückten in schwerverletztem Zustande m die Kranken station des Karolahauses gebracht wurden. Man hofft, sie am Leben erhalten zu können. Dresden. Wegen Kriegswucher wurden dieser Tage der Fleischer und Viehhändler, Gasthofsbefitzer Arno Pietzsch aus Lomnitz zu einer Woche Gefängnis und 500 Mk. Geld strafe und der mitangeklagte Fleischer und Viehhändler Karl Reinhold Renkewitz zu 300 Mk. Geldstrafe oder 30 Tagen Gefängnis ver urteilt. Sie haben auf dem hiesigen Schlacht hofe sechs Kühe, die sie für 2310 Mk. an- qekauft hatten, im Handumdrehen für 3594 Mk. verkauft. Leipzig. Ein schwerer Raubmordversuch istam Sonnabend an dem Zigarrenhändler August Holz in der Promenadenstraße in Leipzig ver übt worden. Nachmittags in der zweiten Stunde ist ein unbekannter Mensch in den Laden ge kommen und hat dem hinter dem Ladentisch stehenden Geschäftsinhaber, vermutlich als dieser ihm einmal den Rücken zuwandte, mit einem Hammer von der Vorderseite des Ladentisches aus mehrere lebensgefährliche Hammerschläge über den Kopf beigebracht. Der Ueberfallene ist augenscheinlich sofort bewußtlos zusammenge brochen, so daß der Täter ungestört einen noch nicht feststellbaren Geldbetrag und eine verschie dene Lebensmittel enthaltende Reisetasche an sich nehmen und entkommen konnte. Am Tatort ist der zerbrochene obere Hammerstiel vorgefunden worden, während der zweifellos mit viel Blut besudelte Hammer mit dem Rest des Stieles vom Täter wieder mitgenommen worden ist. Die Verletzungen seines Opfers, eines erst 32jähri gen Mannes, sind so schwere, daß an einem Aufkommen gezweifelt wird. Durch verschiedene Zeugenaussagen hat sich der Verdacht der Täter schaft auf einen etwa 20 bis 24 Jahre alten Menschen gelenkt, den man im Laden gesehen haben will. Auf seine Ergreifung hat das Po lizeiamt eine Belohnung von 200 Mk. aus gesetzt. Erfurt. Ermordet aufgefunden wurde bei Erfurt an der Binderslebener Chaussee die mit ihrem Manne, einem Kriegsteilnehmer, in Ehe scheidung lebende Frau Groschopp. Der Tat verdächtig wurde ein Gewehrfabrikarbeiter ver-- haftet. Er hat bereits das Geständnis abge legt, daß er die Frau an der Stelle des Fund ortes durch zwei Revolverschüsse getötet habe. AUF -L/AS