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Hoksl -Inrrigex M M ONjidtttr« ürrtnig, Zrsßcöbrzäott HsuMMe, sranlkenlkal unü Umgrgens Der Allgemeines Anzeiger erscheint wöchentlich zweiMal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis: viertel jährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark ausschl. Bestellgeld. Be- stellungen'nehmen auch unsere Zeitungsboten gern entgegen. Inserate, die 4 gespal tene Korpuszeile 12 Pfg. für Inserenten im Rödertale, für alle übrigen 1b Pfg-, im amt lichen Teil 20 Pfg. und im Reklameteil 30 Pfg., nehmen außer unserer Geschäftsstelle auch sämtlicheAnnoncen-Expe- ditionen jederzeit entgegen. Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt. Amtsblatt für die Grtskehörde und den Hemeinderat zu Mretnig Allgemeiner Weiger Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittags ^11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag ^11 Uhr einzusenden. Schriftleitung, Druck und Verlag von A. Schurig, Bretnig. Nr. 41. Sonnabend, den 20. Mai 1916. 26. Jahrgang find Wicken, vermittelt Die Karten In Südtirol setzten die österreichisch-ungar ischen Truppen ihre Offensive erfolgreich fort, wobei sie über 900 weitere Gefangene mach ten uno 18 Geschütze und 18 Maschinen gewehre erbeuteten. Der österreichisch-ungarische Kriegsbericht stellt gegenüber den italienischen Meldungen fest, daß die österreichisch-ungarischen Verluste außerordentlich gering sind. Nach einer englischen Meldung aus Paris sind jetzt nahezu sämtliche Dampfer der franzö sischen Handelsflotte mit Geschützen bewaffnet worden. Im nördlichen und mittleren Rußland wurde die Wintersaat durch Nachtfröste vernichtet; die allgemeine Lebensmittelnot wird täglich unerträglicher. Indiskretionen des Generals Townshend. Der „Tag" bringt aus dec Feder von ?. k. (offenbar ein vielgereister Schriftsteller) folgende interessante Ausführungen: General Townshend, dem sein Unstern kürz lich in Mesopotamien so übel mitgespielr hat, kommandierte um die Jahre 1909 bis 1912 die britischen Besatzungstruppen in Südafrika, wo er seinen Amtssitz abwechselnd in Bloem- Bekanntmachung. Brotmarken und Butterkarten Sonnabend, den 20. d. M. Kurze Nachrichten. 3n Südtirol setzten die österrcichisch ungarischen Gruppen ihre Angriffe erfolgreich fort; dabei stieg die Gefangenenzahl auf 6341 Mann, die Beute auf 17 Maschinengewehre und der Hochfläche von Dobcrdo und in den Dolomiten wurden italienische Angriffe ab- Miesen. Abschnitte des Loppio-Sees (Südtirol) unterhielten die Italiener nachts ein kräftiges ^.steuer gegen ihre eigenen Linien. lacke Geschwader österreichisch-ungarischer Flug- zeuge belegten norditalicnische Bahnhöfe und Anlagen ausgiebig und erfolgreich mit Bomben, st englischen Schiffsvcrluste im April 1916 werden von englischer Seite auf 118 Milli onen Mark gegen 42 Millionen Mack im April 1915 beziffert. wischen Deutschland und Frankreich wurde o>n Abkommen über die bessere Verpflegung er Kriegsgefangenen abgeschlossen. weitere französische Angriffe gegen unsere Wellungen auf der Höhe 304 wurden abge- Wagen; beim Rückzüge über Esnes erlitt Feind schwere Verluste. Grünfuttersämereien. Königliche Amtshauptmannschaft beabsichtigt Gcünfuttersämereien und zwar Saat- Snatpeluschksn und Saatknörrich zu bestellen. (Saaterbsen können nicht werden, da solche gegenwärtig im Handel kaum zu haben sind.) Herren Landwirte wollen daher ihre Bestellungen ausschließlich durch Post- biö spätestens Dienstag den 23. d. Al. hier bewirken. Dis Bestellung muß Dor- und Familiennamen, Wohnort uns Ortsliftenuummec enthalten. Sie verpflichtet zur Ab nahme. Sollte es jedoch nicht möglich sein, sie auszuführen, so wird dies bis 10. Juni dieses Wahres bekanntgemacht werden, andernfalls ist auf Lieferung zu rechnen. Die Königliche Amtshauptmanuschaft wird versuchen, diese Saatwaren den Herren Land wirten zu einem möglichst billigen Preise zuzuführeu. Königliche AmLshauptmannschaft Kamenz, am 17. Mai 1916. 1. Zucker für die Obstoerwertung im Haushalt. Personen, die Zucker für die Obstverwectung im Haushalte benötigen und die hierfür er- forderlichen Mengen nicht vorrätig haben oder aus dec durch die Zuckerkacten erworbenen Menge nicht decken können, werden hierdurch aufgefordert, ihren Einmacheoedacf bis zum 23. d. Al. »uf Postkarte an die Kgl. Amtshauptmannschafl anzumelden. (Auf der Anmeldung ist dec Voc- und Familienname, der Wohnort und die Octslistennummec anzugeben.) Die Anmeldenden werden dann durch die Gemeindebehörde Fragebogen zuzestellr erhalten, die vollständig uno rich- pg auszufüllen und umgehend hier einzureichen sind. Personen, die unrichtige Angaben machen, Verden von der Zuckerzuteilung ausgeschlossen. Gewerbliche und Landwirtschaftliche Betriebe, die sich mit dec Obstverwertung zum Zwecke °es Verkaufs befassen, haben ihren Bedarf nicht hier, sondern bei der Reichszuckerstelle in Berlin ^zumelden. 2. Jucker zur Bienensütterung. Ebenfalls bis zum 23. d. Al. haben Imker den Bedarf an Biencnzucker, soweit er "Ht durch unversteuerten Zucker gedeckt wird, hier anzumelden. Es ist dabei mit anzugeben: 1. wieviel Bienenvölker, sowie 2. welche Vorräte an unversteuertem und an anderen Zucker der Anmeldende besitzt. Die Dichtigkeit dieser Angaben ist durch die Gemeindebehörden zu bestätigen. 3. Verspätet eingegangene Bedarfsanmeldungen können nicht berücksichtigt werden. 4. Diese Bekanntmachung gilt auch für das Gebiet der rev. Städte Kamenz uno Pulsnitz. Der Kommunalverband der Kgl. Amtshauptmannschaft Kamenz, am 17. Mai 1916. nachmittags von 3—6 Uhr in der oberen Schule MN Vorzeigung der Answeiskarte nur von solchen Personen abzuholen, welche ge naue Anskunst über Lie Familien-Verhältnisse geben können (nicht verbrauchte Marken find zurückzugeben). Bretnig, den 16. Mai 1916. Der G^meinÄsoorftand Unvorsichtigkeiten begehen läßt. lungen geht hervor, das der gemeinsame Angriff Kurz nach dem Eintreffen des Generals Townshend in Südafrika machte eine Erzählung gegen Deutschland schon seit einer Nejhe von über ihn die Runde von Johannisburg und Jahren, wahrscheinlich schon feit der Zusammen ¬ taktischen Details benutzt wurde. 0l_I ihr irgendwelche Wichtigkeit beizumessen. Im Lichte dessen, was die beiden letzten Jahre, be sonders aber die Brüsseler Archive, über die geheimen Abmachungen zwischen Belgien und England gelehrt haben, kann man von einem Bluff wohl nicht länger sprechen, sondern es scheint heute, daß General Townshend damals in seiner naiven Vertrauensseligkeit einfach ein Vielleicht haben die Leiter unserer Geschicke das alles gewußt, vielleicht auch nicht. Es lebt aber heute eine ganze Anzahl von Landsleuten in Deutschland, deren Mehrzahl sich wohl noch der Towushendschen Anekdote erinnern wird, die damals in Südafrika in weitesten Kreisen die Runde machte. leichtlebigen «Dpekulantenvölkchens dort unten überhaupt mehr auf politische und fernabliegende § fontein und in Pretoria hatte. Wie die große j Mehrzahl der höheren britischen Offiziere war s auch er ein liebenswürdiger Herr mit vornehmen j Manieren und der stolzen uno selbstverständlichen s Sorglosigkeit, die auf jenem Gefühl unbedingter s Ueberlegenheit über alle anderen Nationalitäten ! beruht und diesen Herren in Fleisch und Blut und russischer militärischer Delegierter beige- wohnt, in denen das allgemeine Vorgehen der Großmächte zum Zwecke der Zertrümmerung des Deutschen Reiches endgültig für das nächste Dezennium festgesetzt worden sei. England habe dabei die Verpflichtung übernommen, innerhalb der ersten Kriegswoche 150000 Mann in Bel gien zu landen, um im Verein init den belgischen Truppen in die Rheinprovinz einzumarschieren, während die Franzosen durch die Vogesen und die Russen durch Ostpreußen einbrechen würden. Es werde zwar ein Weltkrieg, aber ein Welt krieg von kurzer Dauer werden, da Deutschland solcher Uebermacht nicht lange widerstehen könne. Daraus werde sich dann die Gelegenheit zur Belohnung der Buren ergeben, die sich der ihnen ohnehin von Rechts wegen gehörigen deutsch-süoafrikanischen Gebiete bemächtigen und ein britisch-südafrikanisches Reich von ungeahnter Größe gründen könnten. Abgesehen oon dem Erstaunen über die naive Vertrauensseligkeit eines so hochgestellten Offi- ziers, machte die ganze Erzählung damals nicht das Aufsehen, das man im Lichte der Ereignisse hätte erwarten können, denn wir alle hatten oozc unren die britischen Armeen während des Burenkrieges am Werke gesehen. Wir kannten die Schwierigkeiten, mit denen England damals innerhalb von 2^ Jahren nur tropfenweise und unter Zusammenraffung aller nur zu be schaffenden Kolonialfreiwllligen schließlich eine Truppe von 250 000 Mann aufgebracht hatte. Daß England es unternehmen wolle, innerhalb einer Woche eine reguläre Armee von 150 000 Mann aufzustellen und auf den Kontinent zu schaffen, nötigte uns allen nur eben ein Achsel zucken ab, uno wir verwiesen die ganze Geschichte einfach in den Bereich der militärischen Bluffs, in denen sich die Engländer seil ihrem Siege über die Buren, den sie aufrichtig damals für die größte militärische Tat des Jahrhunderts hielten, jo häufig gefielen. Selbst die deutsche Konsularbehörde, der damals über die Sache Berichr erstattet wurde, soll es abgelehnt haben, «ALF Dinge gerichtet wäre. Auf dem Poftdampfer, den oec General zu seiner Ueberfahrt von Eng land nach Kapstadt benutzte, harte er sich, viel leicht um leine eigenen Studien zu machen, in seiner leichten uno gewinnenden Weise vielfach unter seine Mitreisenden gemischt und in ganz besonderer Weise an einem unserer Landsleute Gefallen gefunden, den er seines holländischen Namens uno seines Habitus wegen offenbar für einen Buren der besseren Klasse hielt. General Townshend sprach mit lym viel von der Hochachtung, die ihm oie Buren : urch ihren heldenhaften Widerstand gegen das mächtige England und ihre loyale Unterwerfung einflöß- ten, nachdem das Glück der Waffen sich gegen sie gekehrt hatte. Auch werde ihre Belohnung nicht lange auf sich warten lassen. Erst vor seiner Abreise von England habe er geheimen Kciegsberatuugen britischer, belgischer, französischer AküiGtt uns SaMGtZ. Bretnig. Der Gefreite Erwin Lauermann iin Res.-Jnf.-Neg. Nr. 242 wurde mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Großröhrsdorf. Pionier Georg Koch erhielt das Eiserne Kreuz. — Auf einen Dritten fleischlosen Tag für die Gastwirtschaften bereuet eure Notiz vor, die eine offiziöse Korresponoenz aus Berlin übermittelt. Pulsnitz. (Ernennung.) Amtsrichter Werner Behrens wurde zum Lanorichter beim Landgericht Dresden ernannt. Oberlichtenau. Als Wäscheoiebinnen wurden hier von der Laudgendarmecle zwei aus ländische Arbeiterinnen ermittel!. Das unrecht mäßige Gut, das bei ihnen noch vorgefunsen wurde, hatten sie vor einigen Wochen nachts von einem Bleichplan im benachbarten Reichen bach gestohlen. Königsbrück. (Folgenschwere Explosion.) Ein Grenadier wollte hier von einem Geschoß- zünder das Aluminium loslösen. Dabei explo dierte der Zünder. Der Grenadier wurde so schwer verletzt, daß er starb. Drei ui der Vtube anwesende Soldaten wurden verletzt, einer nuc leicht, die andern beiden schwerer, so saß sie nach dem Lazarett gebracht werden mußten, doch ist thr Befinden befriedigend. Dresden. Der Verband sächsischer Kon sumvereine wird seinen 48. Vecbanostag am Sonntag, den 28. Mai, in Dresden abhallen. Freiberg. (Textilarbeiterfürsorge.) Dec Gesamtrat genehmigte in seiner letzten Sitzung für die Unterstützung der arbeitslosen Textilar beiter die Einführung eines Mietzinszuschusses nach Art des an die Kriegsunterstützungsberech tigten zu zahlenden Mietzinszuschusses. Hoyerswerda. (Billige Eier.) Der Kceis- ausschuß hat verfügt, daß für ein Hühnerei vom Verkäufer nicht mehr als 10 Pfg. uns vom Kleinhändler höchstens 11 Pfg. verlangt werden dürfen. Pretoria, die wohl größeres und bleioenderss kunft von Reval beschlossene Sache war und Aufsehen gemacht hätte, wenn der Sinn des! die Zwischenzeit von feiten unserer Gegner nur zu Verbesserungen und zur Ausarbeitung dec übergegangen ist. Gerade in den Kolonien trifft, man bei höheren englischen Offizieren dieses s wichtiges Stück der geheimen Vorgeschichte des Gemisch von Sorglosigkeit und Ueberlegenheit s Weltkrieges preisgegeben hatte, das von unserer nicht selten an, das sie manchmal die größten! Seite wahrscheinlich mehr Aufmerksamkeit ver- Unvorfichtigkeitcn begehen läßt. ' dient hätte. Aus den Towushendschen Enthül-