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Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal «nd Umgegend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All« »ch Rabatt nach Nebereinkunst. z>, ,/ r >bah Amtsblatt für die Ortsdehörde und den Gemeinderat zu Bretnig . .. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All« , /^nementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Nnterhaltungsblattes" gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen ZeitungSboteu t Meljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Bolen ins Haus I Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag i/zii Uhr, für die Sonnabend-Nummer bi« Freitag vormittag l/,n Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Sir. Kl. chstelS >er W dem Hause jemals ein Mord verübt itr. Kumpane bei Gelegenheit eines Ein- ^chsdiebstahls verfolgt wurden, auf seine folger geschossen und einen derselben am , schwer verletzt haben soll. Die Fest- der aus dem Arbeiter Seifert aus tt d^'da, dem Maschinenführer Spreitz aus " Falken und dem Arbeiter Zschiesche aus Falken bestehenden Diebesbande erfolgte Mei sächsische Gendarmen und dem ^erswerdaer Wachtmeister, während die Lerchen »om Herrn Kreisobergendarm aus lneh'^. und Herrn Oberqendarm aus Kamenz -bestem Erfolge geleitet wurden. „Dresden, 28. Juli. Gestern abend k, Wan beim Abbruch des Hauses Pillnitzer 34, einer ehemaligen Restauration, . m 2. Etage unter dem Fußboden ein Schliches Skelett, dessen Schädel vollstän- durchsägt ist. Eine Gerichtskommission 75^?^ bald zur Stelle und nahm den grausigen n! in Empfang. Nach ärztlichem Gutach- in dürfte das Skelett schon 25 Jahre gelegen doch ist keinem der Nachbarn bekannt, kräf k OerMckes und Sächsisches. ebigel, r ° t n i g. Auß Anlaß der für den alst o- August angesagten Einquartierung eine Äscher Dragoner sind die täglichen Ra tz Mi» »I. "" Fütterungsmaterial wie folgt festgesetzt 10^2 Pfund Hafer, 5 Pfund Heu .3-/2 Pfund Stroh (Häcksel). Pulsnitz. Am Sonntag fand in Böh- r c'4'Vollung eine Schlägerei statt, wobei ein sicher aus Pulsnitz von zwei seiner Kollegen . zugerichtet wurde. Die letzteren kamen ? Hast, wurden aber nach Aufklärung des . ^Verhaltes wieder entlassen. ^^ß.^amenz. In Hoyerswerda wurden drei berüchtigte Personen zur Haft gebracht, sich die an der preußischen Grenze ^ML^nben sächsischen Ortschaften zur Verüb- ct? Diebstählen auserkoren hatten. Aus a gMtt« Raubzügen benutzten die Diebe Fahr- iund alles, was ihnen in die Hände > wurde mitgenommen. So bestand die ^we aus Geld, Bienenstöcken, einer Karre, ^^^nchen, Fahrrad, Fahrradutensilien usw. schlich wurde ein Revolver vorgefunden, welchem einer der Beteiligten, als er und " oem Hauze zemars em —^e oder ein Mensch daraus verschwunden Seltsam erscheint trotzdem die Annahme, ° vor langer Zeit in dem Hause ein Stu- Sender der Medizin gewohnt, an einer Leiche gemacht und sie dann rerborgen habe. „ ^Ehfalls dürfte es heute schwer fallen, Licht dunkele Angelegenheit zu bringen. I7j- 2» der Auffindung eines menschlichen 2 Zo ^enschädels und menschlichen Knochens in 2j20 d Dachkammer auf der Pillnitzer Straße 3!50 sden wird jetzt weiter gemeldet: Ein —^j^ermieter wohnte dort in jener Dachkammer . vor 3 Jahren, als die Vermieterin wegen rankheit ins städtische Irren- und i, § i .^enhaus überführt wurde. Der Logisbe- Vreise^b k^ am Montag an den Abbruch solat: !b ^ch die Kammer an, wo er lange b^vschlafen, ohne zu ahnen, daß zwischen "nd Mauer in einem Holzraum unter —67. "chrinne die Ueberreste eines Menschen ?m>dt ' Bor ca. 20 Jahren ist aus dem be- 48 ih^»den Hause ein gewisser Hentzschel oer- z 74 ^""ben, und zwar angeblich nach Hamburg ewichl Amerika. Zieht man in Betracht, daß d nur ^^°^nkopf ein walnußgroßes Loch in der wiebn-t decke aufweist, das vielleicht von einem mit einem verkehrten Küchenbeil her- so liegt der Verdacht nahe, daß der Lchristleilung, Druck unö Verlag von A. 8lhurig, Drelmg. Sonnabend den 1. August M3. 13. Jahrgang betreffende Hentzschel damals das Opfer eines Verbrechens wurde. — Ungeheures Aufsehen erregt, wie man schreibt, die Mittwoch mittag ^1 Uhr er folgte Verhaftung eines Mitgliedes der Hoch finanz, des Geheimen Kommerzienrats Viktor Hahn in Dresden, des früheren Mitinhabers der alten Bankfirma Eduard Rocksch Nachfol ger, wegen Verdachts der Depotunterschlagung — Dem Criminolschutzmann Bach in Mei ßen, der erst kürzlich vom Königl. Ministerium des Innern für die Ermittelung von zwei Brandstiftern 100 Mark Belohnung erhalten hat, ist für die Ermittelung des Doppelraub mörders Komprath aus Leisnig, welcher in Masienei oen Gutsbesitzer Müller und dessen Wirtschafterin Langbof ermordet hatte und deshalb zweimal zum Tode verurteilt worden ist, vom Königl. Justizministerium wiederum eine Belohnung von 60 Mark zuerkannt worden, welcher Betrag Herrn Bach jetzt durch die Post zugegangen ist. — Einen dummen Streich erlaubte sich am Sonntag abend em mit dem 8 Uhr-Zuge von Dresden nach Meißen fahrender junger Mann. Zwischen Kötzschenvroda und Coswig zog er ohne jeden Grund die Notleine, so daß der Zug auf freiem Felde halten blieb und die Mitreisenden verwundert durch die Wagen fenster blickten. Aen Nachforschungen des Zugpersonals gelang es, den Täter zu ermit teln, welcher auf Befragen die Antwort gab, er habe sehen wollen, ob die Leitung funktio niere. Bei der Ankunft in Meißen wurde er durch den Stationsvorsteher über die Be nutzung osr Sicherhertsvorrichtung anders belehrt und seine Person fcstgestellt. Eine Geldstrafe wird wohl nicht ausbleiben. — Da sich in der Umgebung von Riesa, sowie in anderen Bezirken der Amtshaupt- mannschast Großenhain eine rapide Vermehr ung der Feldmäuse bemerkbar macht,- so werden in einem Erlasse die betroffenen Ge meinden und ihre Nachbargemeinden zu ein heitlichem Vorgehen gegen die schädlichen Nager durch Anwendung geeigneter Vertilg ungsmittel aufgefordert. Annaberg, 28. Juli. Ein tragisches Zusammentreffen wird aus dem nahen Bären stein gemeldet. Den Kaufmann Grund in Bärenstein, den Apoteker Fritsch in Weipert, den Kaufmann Opitz in Bärenstein und den Kaufmann Haase in Wien verband seit längerer Zeit innige Freundschaft. Dieser Tage nun kam der Vierte dieses Freundschaftskreises aus Wien nach dem Erzgebirge, um mit den übrigen ern frohes Wiedersehen zu feiern. Dieses wurde aber in tragischer Weise durch den Tod vereitelt. Der erste der genannten Freunde kam bei dem Buchholzer Eisenbahnunglück ums Leben, der zweite starb am Sonnabend und der dritte am Sonntag. Anstatt mit ihnen aus dem Born heiterer Erinnerung sich zu ergötzen, konnte Herr Kaufmann Haase nur noch jeden der drei Freunde zu Grabe gelei ten. — Großes Aussehen erregt die Verhaftung des Gemeindevorstandes Kästner in Obernaun dorf bei Hainsberg wegen dringenden Ver dachtes, in einem vor etwa 4 Jahren vor dem Königl. Amtsgericht in Tharandt anhängig gewesenen Strafprozeß einen Meineid geschwo ren zu haben. Das Mädchen — es hat sich in diesem Prozeß um ein Sittlichkeitsverbre chen gehandelt, — das damals ebenfalls einen Falscheid geleistet haben soll, ist auch bereits in Untersuchungshaft genommen. Wie es den Anschein hat, werden diesen beiden Verhaf tungen noch weitere folgen müssen. Beide Verhaftete sind bereits in das Untersuchungs gefängnis des Landgerichts zu Freiberg ein- gelrefert worden. Buchholz, 27. Juli. Nachdem gestern bereits in Annabcrg die Beerdigung der bei dem hiesigen Eisenbahnunglück umgekommenen Frau verw. Meyer aus Marienberg stattge funden, schloffen sich heute die Erdhügel über die übrigen drei Opfer der traurigen Kata strophe. In Bärenstein wurde der Kaufmann Grund von dort bestattet und in Sehma er folgte die Beerdigung des Husarenunteroffiziers Langer, sowie der Frau Postverwalter Otto. Hinter jedem Sarge schritt wieder eine Depu tation der städtischen Kollegien zu Buchholz und einige höhere Eisenbahnbeamte von den benachbarten Bahnhöfen erster Klasse in Buch holz und Weipert. Vor den mrt Blumen und duftenden Gewinden geschmückten Särgen lrug je ein Schutzmann der hiesigen Stadt die von dieser jedem der Opfer gewidmete Trauerspende, ein Palmenarrangement mit den Widmungsschleifen in den Stadtfarben. Zu Ehren des aus der Heimreise in die Gar nison Großenhain verunglückten Husarenunter offiziers waren in Sehma außerdem erschienen der Schwadronschef des Heimgegangenen, Herr Rittmeister v. Hoven, ein Wachtmeister, zwei Trompeter und vier Unteroffiziere. Ferner nahmen an dem Grabgeleite teil die Königlich Sächsischen Militärvereine von Buchholz und Sehma, sowie der Turnverein letzteren Ortes, sämtlich ihre umflorten Fahnen mit sich füh rend. Nach vielen Hunderten zählende Leid tragende schlossen sich an beiden Orten dem Kondukt an, der sich zunächst nach dem Gol- teshause zur Abhaltung des Gedächtnisgottes dienstes bewegte. Die Geistlichen hielten in beiden Orten tief zu Herzen dringende Pre digten. Am Grabe des getöteten Husarenun teroffiziers widmete diesem Aerr Rittmeister v. Hoven namens des Husarenregiments Nr. 18 einen Nachruf. Feierliche Musik und er bauender Gesang umrahmten die Beerdigungen. — Glücklich entronnen ist dem schweren Verhängnis, das die Eisenbahnkalastrophe aus dem Haltepunkt Buchholz über eine Anzahl Menschen gebracht hat, ein Geschäftsmann aus Zehista. Derselbe befand sich mit seinen bei den Söhnen auf einer Erzgebirgstour und die drei Personen benutzten zur Fahrt nach Anna berg den Unglücks-Zug. Nur dem Umstande, daß sie im viertletzten Wagen des Zuges, dessen drei letzte Wagen bekanntlich umstürzten, saßen, haben sie es zu verdanken, daß sie mit dem Schrecken bei dem Unfall üavongekommen sind. Der Anblick der furchtbar zugerichteten Leichen machte einen niederschmetternden Eindruck, so daß die vorerwähnten beiden Kinder nur schwer zu bewegen waren, die Eisenbahn zur Heimfahrt wieder zu besteigen. — Zur Landtagswahlrechtsreform. Am Sonntag hat in Leipzig eine Besprechung des Vorstandes des nationalliberalen Landes vereins und der nationalliberalen Fraktion des Landtags stattgefunden. Die Tagesordnung bildete die Frage der Aenverung des sächsischen Landtagswahlrecht». Die Art und Weise des Vorgehens der Regierung wurde getadelt; insbesondere wurden schwere Bedenken gegen die geplante Einberufung einer Versammlung von Mitgliedern des Landtags und anderer Per sonen zur Beratung der Rezierungsvorschläge geäußert. Durch eine solche Versammlung werde ein Faktor zwischen Regierung und Ständeversammlung geschaffen, der Ler Ler- fassung fremd und mit Verantwortlichkeit der Regierung gegenüber den Ständekammern nicht vereinbar sei. Unter diesen Umständen dürfte es sich nicht empfehlen, daß Mitglieder der nationa lliberalen Partei, namentlich Mit glieder des Landtags, an der geplanten Ver sammlung teilnehmen. Es wurde zum Aus druck gebracht, daß sich eine angemeffene Aen« derung des Wahlrechts unter Beibehaltung der jetzigen Einteilung der Wahlkreise nicht werde erreichen lassen und daß die Beseitig ung der Unterscheidung zwischen städtischen und ländlichen Wahlkreisen, die nach den sächsischen Verhältnissen eine innere Berech tigung nicht mehr habe, mit allen Kräften zu erstreben sei. Aue, 25. Juli. Der Schlosser Blech- schmidl hier ließ die ledige Kircheis während des Tanzes plötzlich stehen und gab sie dem Gelächter anderer preis. Das Schöffengericht Aue erkannte auf Freisprechung wegen Be leidigung, das Landgericht Zwickau erkannte aber auf 20 Mark Geldstrafe und ordnete Blechschmidts sofortige Verhaftung an wegen Verleitung der Zeugen zum Meineid. Neugersdorf. Am Sonntag versuchte hier auf den Zugangsstraßen ein einarmiger Bettler das Mitleid des Schießfestpublikum« zu erwecken. Die Polizei nahm oen Mann fest und bei der Untersuchung im Wachlokal stellte es sich heraus, daß der freche Bettler den anderen Arm unter der Weste verborgen hielt. Der Schwindler, der überhaupt schon landesverwiesen ist, hatte bereits 6 Mark zu- sammeugebettelt. — Auf Bahnhof Oberwiesenthal ereignete sich am Dienstag nachmittags gegen 5 Uhr ein zum Glück geringerer Eisendahnunfall, wie derjenige bei Buchholz. Bei der Ein fahrt eines Zuges sprang beim Rangieren die Maschine aus dem Geleise. Dem Ver nehmen nach soll ein Stein der Beschotterung in das Herzstück einer Weiche geraten sein und dieser Umstand das Herausspringen der Lokomotive verursacht haben. Die Maschine erlitt so starke Defekte, daß sie nicht mehr verwendet werden konnte. Nach einer Stunde war das Geleis wieder frei, der Zug Nr. 3075, der 7,22 Uh: nach Cranzahl verkehren sollte, erlitt aber, da eine andere Maschine erst angeheizt werden mußte, ca. 35 Minuten Verspätung. Der Anschluß in Cranzahl wurde aufrecht erhalten. Zu Schaden gekom menist glücklicherweise bei dem Unfall niemand. — Bei einem Bahnübergänge nahe der Haltestelle Kaendler bei Limbach wurde am Dienstag das mit zwei Pferden bespannte Geschirr des Grünwarenhändlers Schuster aus Chemnitz von einem Personenzuge überfahren. Dem Geschirrführer Schuster wurde der Kopf vom Rumpfe getrennt und ein Arm abge fahren, während em Pferd mitten durch schnitten wuroe, das andere Pferd blieb un verletzt. Der Wagen ist zertrümmert. — Im Zwickauer Tageblatt ist folgende merkwürdige Anzeige zu lesen, von der man eher denken kann, daß sie ein Produkt dpr Hundstage sei. Die Anzeige lautet wörtlich: „Giron. Unterzeichneter fordert den Sprachlehrer Giron, früher in Sachsen, jetzt unbekannten Aufenthalts, zum Ringkampfe aus, Treue im Dienste und Treue in der Ehe aufrecht erhalten zu haben. Auf zum Ringkampfe um meinen Kopf, Fleischermei ster Hörnig, Zwickau, Crimmitschauer Straße 61."