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— lieber den zukünftigen Aufenthalt der Prinzessin Luise von Toskana sollen nach monatelangen Unterhandlungen zwischen den Höfen von Wien, Dresden und Salzburg nunmehr endgültige Entscheidungen getroffen worden sein. Wie man aus Salzburg hierzu berichtet, begibt sich der Großherzog von Tos- kana am 12. Juni nach Lindau zum Sommer aufenthalt uno besucht von dort aus den Fürsten Hohenlohe-Bartenstein. Prinzessin Luise reist einige Tage später mit ihrem Töchterchen und in Begleitung der Gräfin Mathilde Saint Viktor, der Witwe eines ehemaligen Kammerherrn des verstorbenen Grafen von Chambord, nach Frankreich ab, um sich nach denr der Gräfin gehörigen Schloff« Ronno im Departement du Rhone zu begeben und dort ständigen Aufenthalt zu nehmen. In Villa Lindau erfolgt das erste Zusammentreffen zwischen Tochter und Vater; die Abreise der Prinzessin erfolgt aus Rück sicht aus ihre jüngeren Schwestern, die Ende Juni in Lindau eintreffen. — Dre Bezieh ungen zwischen der Prinzessin Luise und Andree Giron bestünden nicht mehr. Letzterer sei vielmehr in Brüssel vollständig ruhig und gehe seiner Beschäftigung nach. — Eine große Schlägerei trug sich kürzlich auf einem Gute in Albersdorf bei Markran städt zu. Dort gerieten sechs polnische Ar- beiter derart aneinander, daß zwei von ihnen das Messer zogen und auf ihre Kameraden stachen. Das Gemetzel war so groß, daß dem einen ein Stück vom Ohr abgetrennt, der andere an Händen und Gesicht übel zugerich tet wurde. Einer blieb sogar auf der Stelle liegen. Ein Arzt, der unterdessen geholt wurde, hatte über zwei Stunden zu tun, den Verwundeten Verbände anzulegen. Einer wurde ins städtische Krankenhaus nach Markranstädt gebracht. — In Hermannsdorf überfiel den mit Zugtieren im Felde beschäftigten früheren Bahnarbeiter H. ein Bienenschwarm und ver letzte ihn und seine Tiere derartig, daß ihm nur noch übrig blieb, seine Ackergeräte im Stiche zu taffen und das Weite zu suchen. H. liegt schwer krank darnieder. Vor Jahres frist erst verlor er durch Unfall die Sehkraft auf einem Auge und mußte infolgedessen seine Tätigkeit als Bahnardeiter ausgeben. Sohland a. R. Der wegen Hehlerei vor kurzem zu 18 Monaten Zuchthaus verur teilte Grundstücksbesitzer Gäbler von hier ist am Mittwoch im Gefängnis zu Bautzen ge storben. Der Verstorbene soll sich über sein unüberlegtes Handeln derart geärgert haben, daß er erkrankte und nun auch schon dieser Krankheit erlegen ist. — Der Dienstknecht Fleischhauer aus Frau- walde, der den Gerichtsivachtmeister Kunze in Lausigk zu ermorden versuchte und deshalb zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, hat noch weitere 5 Jahre Zuchthaus für die Einbrüche auferlegt bekommen, die er nach seiner Flucht aus dem Lausigker Gerichtsge- sängnis verübte. Bei seiner Flucht war F. nur mit Hemd und Hose bekleidet und ver schaffte sich zunächst die nötige Kleidung durch einen Einbruch in das Gehöft des Gutsbe sitzers T. in Etzoldshain. Während die Lau sigker Feuerwehr, Husaren und eine Kompag nie der Leisniger Garnison die Wälder der Umgebung durchstreiften, um des Ausbrewers wieder habhaft zu werden, hatte Fleischhauer sich nach der Geithainer Gegend gewendet und in der Nacht zum 12. März in Ebers bach bei seinem früheren Arbeitgeber einen Einbruch verübt. Er soll dann weiter in Treuenbrietzen bei einem Einbruch gute Beute gemacht und das erlangte bare Geld (mehrere Hundert Mark) in Berlin verpraßt haben In der Nacht zum 12. April hat dann Fleisch hauer in Niederreißen in Thüringen und in ver Nacht zum 16. April in seiner Heimat Frauwalde Einbruchsdiebstähle verübt, bei denen ihm Kleidungsstücke und sonstige Gegen stände im Werts bis zu mehreren Hundert Mark in die Hände fielen. — Beim Baden ertrank der 13jährige Sohn des Materialwarenhändlers Kubasch aus Tröbigau bei Schmölln in dem zum Rittergute gehörigen Teiche. Ein vorüber gehender Briefträger sprang sofort in den Teich, konnte aber den untergehenden Knaben nicht retten. Die Leiche wurde erst später nach Ablassen des Teiches vom Vater des Knaben gefunden. Annaberg, 31. Mai. Zwei junge Leute, die bisher hier als Hausmänner in Stellung gewesen, wurden als die Verüber des im Januar hier vorgekommenen Postdieb stahls sestgenommen. Einer derselben halte den verlorenen Schlüssel zum Postschließfach einer Posamentenfirma gefunden und unte Benutzung desselben aus dem Schließfach ein Postanweisungsformular entwendet und fälsch lich mit der Unterschrift des Adressaten ver sehen. Der andere ließ sich auf grund der gefälschten Namensunterschrift den ein Wert papier enthaltenden Brief aushändigen, wo rauf beide in gegenseitigem Einvernehmen das Papier bei einem hiesigen Bankier für 2036 Mark verkauften. Von dem Gelds wurden bei den beiden Dieben noch gegen 800 Mark vorgefunden. Kirchennachrichten von Hauswalde. Trinitatisfest: Heiliges Abendmahl, Beichte Vormittag 8 Uhr. — Vormittag 10^ Uhr: Unterredung mit der konfirmierten männlichen Jugend von Hauswalde und Bretnig. Getauft: Martha Frida, T. des Maurers R. B. Horn in H. — Reinhold Martin, S. des ansässigen Bandwebers G. R. Körner in H. — Rudolf Alwin, S des ansässigen Handelsmanns R. C. Haufe in B. — Anna Elisabeth, T. des Maurers G. E. Damm in H. — Frida Elsa, T. des ansässigen Uhr machers B. F. Körner in B. — Arno Willy, S. des Postboten A. A. Brückner in Rade berg. — Uneheliche Tochter in B. Getraut: Franz Alwin Gentsch, Erdar beiter in Oberlichtenau, mit Hulda Anna Herzog in Hauswalde. — Gustav Alwin Steglich, Steinarbeiter in Frankenthal, mit Ida Selma Paulitz in Hauswalde. Kirchennachrichlen von Frankenthal. Trinitatisfest: Früh 8 Uhr Beichte. Vormittag Vz9 Uhr Vredigtgottesdienst. Freitag, den 12 Juni, vormittag 9 Uhr Wochenamt. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. An Geburten wurden eingetragen: Dora Margarethe, T. des Fleischermeisters Friedrich Max Richter 253 c. — Helene Ilse, T. des Tischlers Hermann Martin Schreier, 134 p. Als gestorben wurden eingetragen: Richard Kurt, S. des Fabrikarbeiters Alwin Bruno Hennig, 125 k, 3 M. 12 T. alt. — Magda- lena Gertrud, T. des Brauers Max Emil Boden, 253 g, 5 M. 9 T. alt. und Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den All ¬ gemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition auch unsere sämtlichen Zeitungsboten er Rabatt nach Nebereinkunst. Schriflleilung, Druck und Verlag von N. Schurig, Drelnig. Nr. 45. Sonnabend den 6. Zuni 19V3. 13. Jahrgang Bretnig, am 2. Juni 1903. er nig- gF kS. Die Gemeindebehörde. Petzold, Gem.-Vorst. ' m, ig len! St "h met^ ich/ Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag ^z11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag l/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags S Uhr angenommen. Oertltckes «nd Sächsisches. Bretnig. (Spackaffenbericht auf Mai ö- I.) In 104 Posten wurden 9498 Mark Pf. eingezahlt, dagegen in 38 Posten ^02 Mark 25 Pfg. zurückverlangt, 13 neue Bücher ausgestellt und 4 kassiert. Hauswalde. Bei der hiesigen Spar- wffe wurden im Monat Mai 1903 in 19 Posten 4354 Mark 20 Pf. eingezahlt und 3 ^ue Bücher ausgestellt. Dagegen erfolgten 5 Rückzahlungen mit 726 Mark 12 Pf. ... — Die allgemeine Schonzeit für Fische wuft mit dem 10 Juni ab und es dürfen Der Gemeindevorstand. Petzold. tr. eicht rgie- Es i ihm reibe- ätzen- Bekanntmachung, die kriebstagswabl belr. Für die bevorstehende Reichstagswahl ist der hiesige Oct in zwei Wahlbezirke einge teilt worden, zu welcher die nachverzeichneten Personen als Wahlvorsteher und stellver tretende Wahlvorsteher ernannt und auch die Wahllokale mit angegeben sind: 1. Bezirkt Kat.-Nr. 1 bis mit 53, 129 bis mit 158 und von 200 bis mit 224. Wahlvorsteher: Gemeindeältester Herr Paul Gebler, Stellvertreter: Gemeinderatsmitglied Herr Ernst Gebler. Wahllokal: Gasthof zum deutschen Hause Nr, 37 b. 2. Bezirkt Kat -Nr. 54 bis mit 128 6, 159 bis mit 199 und von 225 bis mit 238. Wahlvorsteher: Gemeindeältester Herr Hermann Gebler, Stell vertreter: Gemeinderatsmitglied Herr Hermann Schölzel. Wahl lokal: Gasthof zum Anker Nr. 119b. Die Wahl findet Dienstag den 16. Juni dieses Jahres von vormittags 10 Uhr bis nachmittags 7 Uhr statt und sind zur Stimmenabgabe nur diejenigen zugelaffen, welche in die Wählerliste aus genommen sind. Die Stimmzettel, welche in dem dazu gelieferten, mit amtlichem Stempel versehenen Umschläge persönlich abzugeben sind, dürfen nur von weißem Papier und mit keinem äuße ren Kennzeichen versehen sein. Die zu wählende Person muß derart genau bezeichnet sein, daß über dieselbe Zweife nicht entstehen können. Bretnig, den 5. Juni 1903. Bekanntmachung Bei der unterzeichneten Gemeindebehörde ist das Verzeichnis der land- r-nd forstwirtschaftlichen Betriebs Unternehmer in Bretnig, sowie die Heberolle für das Jahr 1902 eingegangen, die pom 2. Juni dieses Jahres ab für die Dauer von zwei Wochen zur Einsichtnahme der Beteiligten beim Einnehmer Herrn A. Schöne Nr. 94 ausliegen. Einsprüche gegen den Inhalt dieser Unterlagen sind während dieser Frist zu erheben und direkt an die Geschäftsstelle der Genossenschaft in Dresoen-A., Wienerplatz 1, II, Ein- Mg A (frühere Bezeichnung: Wienerstraße 13) zu richten. Der zu erhebende Betrag ist auf 4,15 Pfennige für je eine beitragspflichtige Steuer einheit festgesetzt worden und ist von den Beteiligten bis zum 20. d. M. bei ver Orts steuereinnahme zu entrichten. , Ungeachtet etwaiger Einsprüche ist jedoch der volle Betrag zu legen. Weiter wird noch bekannt gegeben, daß die mit 1. Januar dieses Jahres in Kraft getretenen neuen Satzungen der land- und forstwirtschaftlichen Berufsgenoffenschaft für das Königreich Sachsen für den Preis ven 10 Pfennigen bei dem Unterzeichneten zu entnehmen und. Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abonnementspreis inkl. des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" „ —.. ..... , vierteljährlich ab Schalter 1 Mark, bei freier Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark jederzeit gern entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen gewähren wir LV Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Nebereinkunst. ?"rsch, Bleie, Döbel. Finte, Karausche, Mai- dsch, Rapfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, ^4merle, Stör, Weißfisch, Zander, Zehrte gefangen und verkauft werden. Auch Karpfen Hechte, Aale, Aalraupen, Forellen, welch t ^tere im Juni noch am wohlschmeckendsten dürfen zum Verlauf kommen. IlgtMtUM MMM Amtsblatt für Sie Ortsbehöröe und den Gemeinderat zu Bretnig. Seltene Talerstücke sind zur Zeil im ^auf. Sieges-, Krönungs-, sogen. Kanonen „r rc., die jahrelang von einzelnen Inte- Omnien angehalten und gesammelt wurden, werde» jetzt, nachdem die Einziehung der äl- II1K Jahrgänge der Münze beschlossen ist, Sil on den Sammlern in Verkehr gebracht. Sie ffürchten, daß ihnen durch eine spätere Un- ^keitSerklärung oieser Talerstücke Verluste M verursacht werden können. groß^ Brockau, 2. Juni. Das Braunkohlen- Aöweck „Elisengrube" Krackau, Bez. Dresden 'ich> i-oesitzer Rittergutsbesitzer Franz Weiß in Ali soweit gediehen, daß der , öau des zweiten FlötzeS, welches eine gute ushaltende Kohle ist, nunmehr begonnen hat. 4°on^tz ^sitzt eine Mächtigkeit von über Meiern und liegt dasselbe meist söhlig, er Abbau erfolgt unterirdrsch; dies ist um wesentlicher, als da die gewaltigen Boden- ">cht zu bewältigen sind. Die Kohls, ist che als Preßstein sehr gute Feuerung gibt, d„?"chi init der vom 1. Flötz zu vergleichen; öa das 2. Flötz bedeutend tiefer liegt, fchon aus diesem Grunde die Kohle H.,t nismäßig dichter und daher viel bester. riL, "Een, welche sich das Werk, die Ein- "ng, wie auch die Kohle am Stoß an- "nk wird dieses sehr gern gestattet dink! "" ein Besuch der „Elisengrube" em- werden.